Aufmerksamkeit - Visuelle Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Was zieht die Aufmerksamkeit auf sich?

A

Sowohl exogene, als auch endogene Reize ziehen Aufmerksamkeit auf sich und beschleunigen so die Wahrnehmung bzw. machen sie möglich

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2
Q

Welche Reize führen wahrscheinlich zu
schnelleren Aufmerksamkeitslenkung?

A

Exogene Reize führen wahrscheinlich zu schnellerer Aufmerksamkeitslenkung, da sie weniger kognitive Verarbeitungszeit brauchen (ca. 100ms verglichen mit 300 – 500ms bei endogenen Reizen) Ein Hinweisreiz, zu dem wir hinschauen müssen. Eine bewusste Interpretation des Reizes ist nicht nötig, um die Aufmerksamkeit zu dem Zielreiz zu lenken. Daher sehr effizient und wir benötigen wenige Reaktionszeit und kognitive Verarbeitung.
→ Nützlich, um laufende kognitive Verarbeitungen zu unterbrechen (wenn z.B. der Hund vor das Auto läuft)

Ein endogener Hinweisreiz, ist ein Reiz zu dem wir nicht automatisch hinschauen müssen. Eine bewusste Interpretation des Reizes ist nötig, um die Aufmerksamkeit zu dem Zielreiz zu lenken. Daher weniger effizient und benötigt mehr Reaktionszeit und mehr kognitive Verarbeitung.

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3
Q

Erläutere das Posner-Paradigma! Was sind valide und was sind invalide Cues?

A

Das Posner-Paradigma untersucht die Reaktionszeit auf exogene und endogene Hinweisreize.

Exogene Cues (exogene Hinweisreize): Unmittelbar vor dem Zielreiz erscheint ein exogener Hinweisreiz an einer der beiden möglichen Zielpositionen links oder rechts vom zentrale Fixationspunkt. In diesem Fall besteht der exogene Hinweisreiz im Aufblinken des Rahmens um eine der beiden Zielpositionen.

Endogene Cues (endogene Hinweisreize): In diesem Fall erscheint ein Pfeil als endogener Hinweisreiz.

Valide Cues: Der Hinweisreiz kündigt die Position des Zielreizes korrekt an.

Invalide Cues: Der Hinweisreiz kündigt die Position des Zielreizes nicht korrekt an.

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4
Q

Die Befunde des Posner Paradigmas führten zu welcher für die Psychotherapie wichtige Metapher? Warum ist sie für die Psychotherapie wichtig?

A

Sie führten zu der Scheinwerfermetapher. Aufmerksamkeit scheint das rezeptive Feld um den interessanten Reiz zu verengen. Die Metapher ist wichtig, um deurlich zu machen, dass Aufmerksamkeit gelenkt wird! In vielen Angststörungen (vor allem sozialen Angststörungen, Schöhnheitsmarkel) und auch anderen psychischen Störungen (Tinitus…) spielt die Aufmerksamkeitslenkung eine wichtige Rolle.

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5
Q

Neuronale Grundlagen der visuellen Aufmerksamkeit

Was entdeckten Moran und Desimone (1985) bei der Untersuchung des rezeptiven Feldes? Wie gingen sie vor?

A

Sie verglichen zunächst wie Zellen auf einzelne Reize reagieren, die in ihrem rezeptiven Feld (gestricheltes Rechteck) erschienen. Wurde ein optimaler Reiz allein präsentiert, reagierte die Zelle stark; wurde ein ungeeigneter Reis präsentiert, reagierte sie nur schwach. Präsentierte man beide Reize gleichzeitig im rezeptiven Feld, war die Reaktion ein Kompromiss aus den beiden Einzelreaktionen. Richtete der Versuchsaffe aber seine Aufmerksamkeit auf einen der beiden Reize, bestimmte nur noch der beobachtete Reiz das verhalten der Zelle, so als hätte sich das rezeptive Feld auf den beachteten Reiz eingeengt.

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6
Q

Neuronale Grundlagen der visuellen Aufmerksamkeit

Was bedeutet, dass die Aufmerksamkeit de facto “das Bild scharf stellt”?

A
  • Zellen (des visuellen Systems) reagieren stärker auf einen Reiz, wenn sich die Aufmerksamkeit auf diesen richtet – befindet sich ein Reiz zwar im Gesichtsfeld, wird jedoch nicht beachtet, reagieren die Zellen schwächer.
  • Aufmerksamkeit stellt de facto „das Bild scharf“. Selbst, wenn im rezeptiven Feld Reize erscheinen, die eine „mittlere Reaktion“ der Zellen erwarten lassen würde, fällt die Reaktion der Zelle stark aus, wenn man sich auf den optimalen Reiz im rezeptiven Feld fokussiert (bzw. schwach, wenn man sich auf den ungeeigneten Reiz fokussiert).
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7
Q

Neuronale Grundlagen der visuellen Aufmerksamkeit

Durch die Fokussierung (Aufmerksamkeitslenkung) wird nicht nur das räumliche Auflösungsvermögen erhöht, sonder auch die Kontraste verstärkt. Erläutere das Carrasco-Paradigma.

A
  • 500 ms wird ein zentraler Fixationsreiz präntiert ohne Hinweisreiz.
  • Anschließend wird ein exogener Hinweisreiz für 60 ms präsentiert.
  • Zwei Zielreize mit unterschiedlich hoher Kontraststärke und Orientierung werden präsentiert.
  • Der Zielreiz, auf den die Aufmerksamkeit durch den Hinweisreiz gelenkt wurde, wurde als Reiz mit höherem Kontrast wahrgenommen, obwohl der andere Reiz eine höhere Kontraststärke aufwies.

Fazit: Durch Aufmerksamkeit wierden auch Kontraste verstärkt.

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8
Q

Erläutere die Merkmalsbasierte Aufmerksamkeit.

A

Merkmalsbasierte Aufmerksamkeit: Nicht nur räumliche Positionen und Objekte, sondern auch bestimmte Reizmodalitäten wie Farbe, Form oder Bewegungsrichtung können die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – und zwar selbst durch (dafür spezialisierte) Zellen, deren rezeptive Felder gar nicht in der Nähe des Reizes liegen.

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9
Q

Was versteht man unter der visuellen Suche?

A

Ein zuvor festgelegter Zielreiz soll unter Distraktoren erkannt werden.

Beispiel: EIne visuelle Suche in einem Bild nach einem schwarzen senkrechten Balken voller schwarzer waagerechter und weißer senkrecht und waagerechter Balken.

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10
Q

Was ist der Pop-Out-Effekt?

A

Der Zielreiz ist durch ein Merkmal definiert, das ohne beosndere Aufmerksamkeitslenkung verarbeitet werden kann.

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11
Q

Erläutere das Paradigma der visuellen Suche. Auf welche zwei verschiedene Arten können Informationen verarbeitet werden?

A

Das Paradigma der visuellen Suche gibt an, dass Informationen auf 2 verschiedene Arten verarbeitet werden: Mit Aufmerksamkeitsleistung („attentive Verarbeitung“) und ohne Aufmerksamkeitsleistung („präattentive Verarbeitung“)

Beide lassen sich ezperimentell darstellen.

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12
Q

Was zeigt die experimentelle Darstellung der seriellen Suche?

A

Bei einer viesuellen Suche mit Pop-Out Effekt wird die parallele Suche angewandt. Die Suchzeit ist unabhängig von der Anzahl der Distraktoren und bleibt bei ca. 300 ms.

Bei der Konjunktionssuche findet die serielle Suche statt. Hier steigt die Suchzeit mit der erhöhung der Anzahl an Distraktoren. In positiven Durchgängen ist der Zielreiz im Suchbild enthalten. Im negativen Durchgang nicht. Der negative Durchgang benötigt mehr Suchzeit.

Konjunktionssuche[engl. conjunction search; lat. coniugere verknüpfen], [KOG, WA], die visuelle Suche nach einem Zielreiz, der sich durch eine best. Kombination von Merkmalen (z. B. einer spezif. Farbe und Form) von Distraktoren unterscheidet.
Im unterschied zur Merkmalssuche, in der sich der Zielreiz nur in einem Merkmal (z.B. Farbe und Form) von den Distraktoren unterscheidet.

https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/konjunktionssuche

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13
Q

Erläutere die Merkmals-Integrations-Theorie (feature integration theory, FIT) von Treisman zur visuellen Suche. Was passiert bei der Positionssuche? Was bei der Merkmalssuche? Was ist die master map ?

A
  • In unserem visuellen System liegt eine **„Hauptkarte der Positionen“ (master map of positions) **aller möglichen Positionen in unserem Sichtfeld.
  • In unserem visuellen System liegen außerdem einige „Merkmalskarten“ (feature maps) für Reizmerkmale (Farbe, Ausrichtung,…). Jede Merkmalskarte deckt das gesamte Blickfeld (alle Positionen) ab und ist mit der master map verbunden.
  • Das visuelle System geht in den Modus „Positionssuche“ oder „Merkmalssuche“ * Ersteres bedeutet, die Aufmerksamkeit aktiviert beim Suchen eine bestimmte Position auf der master map (dort, wo ich gerade suche), aktiviert danach alle Merkmalskarten, die für diese Position relevant sind (das hängt vom Objekt ab, was ich sehe) und bindet dann die entsprechenden Merkmale zu einer sog. Objekt-Kartei (object-file) zusammen
  • Letzteres bedeutet, die Aufmerksamkeit aktiviert z.B. die „Schwarz Karte“ und aktiviert alle Positionen auf der master map, die das Merkmal tragen. Unterscheidet sich der Zielreiz in nur diesem Merkmal von Disktraktoren, ist die Suche schnell vorbei („parallele Suche“). Suchen wir einen Zielreiz, der das Merkmal mit Distraktoren teilt und sich noch durch ein weiteres Merkmal abhebt (Konjunktionssuche), geschieht „serielles Suchen“, was bedeutend länger dauert.
  • Objekt-Karteien werden mit Repräsentationen im Langzeitgedächtnis vergleichen, um zu bestimmen, ob das Objekt gefunden wurde.
  • Die Theorie der geleiteten Suche erlaubt außerdem, die Gewichtung verschiedener Reizmerkmale bei der visuellen Suche: Auf diese Weise kann die Suche z.B. erst auf alle schwarzen Objekte beschränkt werden, und innerhalb dieser Objekte dann nach z.B. dem senkrechten gesucht werden.
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14
Q

Wie leutet das Konkurrenzmodell zu Treismans Merkmals-Integrations-Theorie? Erläutere dieses Modell.

A
  • Jeremy Wolfes Modell der “Geleiteten Suche”
  • „Konkurrenzmodell“ zu Treisman, allerdings mit gleicher Grundannahme: Hauptkarte + Merkmalskarten

Zusätzliche Aspekte der “Geleiteten Suche”:

  • 1) Objekte, die sich stark von anderen Unterscheiden, erzeugen hohe Aktivität
  • 2) Merkmalskarten können unterschiedlich gewichtet, also durch kognitive Kontrolle des Individuums „voraktiviert“, werden. Die auf den Merkmalskarten so auftretende Aktivität wird dann bevorzugt auf die master map übertragen → Ein Position für Position (serielles) Absuchen auf der master map ist so nicht nötig.
    → Wenn ich eine Frau in roter Jacke in einer Menschenmenge suche, werden alle Positionen auf der master map, die nicht rot sind, gar nicht erst in die Suche mit aufgenommen.
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15
Q

Wo liegt die Rolle der Aufmerksamkeit in der FIT (Treismans Merkmals-Integrations-Theorie /feature integration theory) im Vergleich zur “Geleiteten Suche”?

A

Aufmerksamkeit hat in der FIT eine „aktive“ Rolle, Aufmerksamkeit in der „Geleiteten Suche“ ist eine Folge der räumlichen Aktivierung der Merkmalskarten.

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16
Q

Was ist das Neglekt-Syndrom?

A
  • Läsionen im linken oder (meist) rechten parietalen Kortex führen im anderen, “kontraläsionalem” Gesichtsfeld zu Ausfällen.
  • Patienten essen nur die eine Hälfte des Tellers leer, rasieren nur eine Hälfte ihres Gesichts, schminken nur eine Hälfte ihres Gesichts, zeichnen nur eine Hälfte einer Uhr, …
  • Abgeschwächte Variante des Syndroms ist die Extinktion: in der Neurologie versteht man unter Simultanextinktion die Nichtwahrnehmung eines Reizes bei dessen gleichzeitigem Auftreten zusammen mit einem ähnlichen Reiz als abgeschwächte Form eines Neglects

Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/extinktion/3805