Anfechtung Flashcards

1
Q

Welche Möglichkeiten gibt es sich von einem wirksam geschlossenen Vertrag lösen?

A

Zurücktreten nach Pflichtverletzung des Vertragspartners

Kündigung des Vertrags (z.B. bei Miet- oder Dienstverträgen)

Erfolgreiche Anfechtung

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2
Q

Was bedeutet es, dass die Anfechtung ein sogenanntes Gestaltungsrecht ist?

A

Die Wirkung der erfolgreichen Anfechtung tritt nur ein, wenn die Anfechtung erklärt wird. Der Anfechtungsberechtigte hat also die Wahl, ob er anficht oder nicht.

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3
Q

Erkläre den unterschied zwischen dem Inhalts- und dem Erklärungsirrtum

A

Inhaltsirrtum: Erklärt formal, was er erklären möchte, aber will eine Erklärung mit diesem (objektiven) Inhalt nicht abgeben.

Erklärungsirrtum: Der erklärende wählt aus Versehen ein falsches Erklärungszeichen, er verspricht oder verschreibt sich also. (100.000 Stück statt 10.000 bei Bestellung)

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4
Q

Was sind Eigenschaften die in Verkehr als wesentlich betrachtet werden.

A

Bei Personen: Ausbildung, Sachkunde, Geschlecht,…

Bei Sachen: Herkunft (z.B. Alter eines Bildes, Echtheit). Nicht erheblich ist Irrtum über Wert an sich.

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5
Q

Was passiert wenn der Erklärungsbote falsch erklärt?
Was wenn er richtig erklärt aber der Empfangsverbote falsch übermittelt?

A

Versehentliche unrichtige Übermittlung -> §120 Anfechtungsgrund

Absichtlich falsche Übermittlung -> §§ 177, 179 macht sich selbst zum Vertragsnehmer

Falsche Übermittlung des Empfangsboten -> Machtbereich des Empfängers -> trägt Risiko selbst

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6
Q

Was ist eine Täuschungshandlung des Erklärenden?

A

Jedes Verhalten, das darauf abzielt, in einem anderen einen Irrtum hervorzurufen, zu bestärken oder zu unterhalten.

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7
Q

Was ist mit dem kausalen Irrtum des Getäuschten zur Anfechtung gemeint?

A

Der Getäuschte muss sich aufgrund der Täuschungshandlung in einem Irrtum befunden haben. Irrtum = Jede Fehlvorstellung über Tatsachen

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8
Q

Was ist mit Arglist bei einer Täuschungshandlung gemeint?

A

Der Täuschende muss vorsätzlich gehandelt haben. Bewusstes in Kauf nehme der Hervorrufung eines Irrtums.

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9
Q

Was macht eine WIDERRECHTLICHE DROHUNG aus?

A

Drohung = Inaussichtstellen eines künftigen Übels, auf das der Drohende Einfluss zu haben vorgibt.
-> wenn Hand durch Gewalt geführt wird -> kein Handlungswille als Teil der Willensäußerung

Widerrechtlichkeit: Mittel, Zweck oder Zweck-Mittel-Relation müssen widerrechtlich sein

Bsp.: Die Drohung, jemanden wegen eines Verbrechens anzuzeigen, das dieser tatsächlich begangen hat, es sei denn, der Bedrohte zahlt einen entsprechenden Betrag schenkungsweise, ist widerrechtlich:
– Zwar ist das angedrohte Mittel nicht verwerflich, denn die Anzeige eines Verbrechers ist sogar gewünscht,
– auch ist der Zweck, also der Abschluss eines Schenkungsvertrags, für sich genommen nicht verwerflich,
– aber die Kombination macht das Verhalten widerrechtlich, weil keinerlei Zusammenhang zwischen der Strafanzeige und der Schenkung des Geldes besteht.

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10
Q

Für alle Anfechtungsgründe gilt die Kausalität. Was ist damit gemeint?

A

Es muss ein Zusammenhang (= Kausalität) zwischen Irrtum/Täuschung/Drohung und Abgabe der Willenserklärung bestehen.

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11
Q

Wie wird die Anfechtung dem Anfechtungsgegner gegenüber erklärt?

A

Besteht aus einer empfangsbedürftigen Willenserklärung -> muss nicht ausdrücklich als Anfechtungserklärung bezeichnet werden

Es muss nur verständlich sein, dass er wegen eines Willensmangels das Rechtsgeschäft nicht gegen sich gelten lassen will.

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12
Q

Was ist mit der ex tunc-Wirkung gemeint?

A

Bei erfolgreicher Anfechtung der Willenserklärung (nicht des Vertrags an sich!) hat die Anfechtung Rückwirkung

-> Rechtsgeschäft wird so behandelt, als habe es niemals bestanden

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13
Q

Was ist mit der ex nunc-Wirkung gemeint?

A

Bei Kündigungen besteht der Vertrag erst ab dem Zeitpunkt nicht mehr, ab dem die Kündigung wirksam wird.

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14
Q

Welcher Merksatz gilt bezüglich der Schadensersatzpflicht?

A

„Der Anfechtungsgegner ist so zu stellen, wie er stehen würde, wenn er von dem Rechtsgeschäft nie etwas gehört hätte.“

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15
Q

Was ist mit negativem Interesse bei der Schadensersatzpflicht gemeint?

A

(= Vertrauensschaden)

Der Schaden ist zu ersetzen, der dem Anspruchsberechtigten dadurch entstanden ist, dass er auf die Wirksamkeit der Willenserklärung vertraut hat.

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16
Q

Was ist mit positivem Interesse in Abgrenzung zum negativen Interesse bei der Schadensersatzpflicht gemeint?

A

(= Erfüllungsschaden)

Ist das positive Interesse zu ersetzen muss der andere so gestellt werden, wie er stünde, wenn das Rechtsgeschäft ordnungsgemäß erfüllt worden wäre.

17
Q

Wann muss bei erfolgreicher Anfechtung der Willenserklärung und damit Nichtigkeit des Vertrags kein Schadensersatz geleistet werden?

A
  • wenn es kein negatives Interesse gab. (sehr unwahrscheinlich)
  • der Anfechtungsgegner die Anfechtbarkeit kannte oder infolge von Fahrlässigkeit nicht kannte (kennen musste)