Analyse Wirtschaftliche Lage Flashcards

1
Q

Aufbau Erfolgsrechnung

A

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen

  • Operative Aufwendungen (Gesamtkostenverfahren / Umsatzkostenverfahren)

= EBITDA (earnings before interests, taxes, depreciation, amortization)

  • Abschreibungen

= EBIT (earnings before interests, taxes) + Finanzerträge - Finanzaufwendungen

= EBT / Gewinn vor Steuern

  • Steuern

= Jahresgewinn

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2
Q

Gesamtkostenverfahren in der Erfolgsrechnung

A

Beim Gesamtkostenverfahren wird der Aufwand nach Aufwandarten (zB. Personalkosten, Betriebskosten, etc.) dargestellt. Dies ist die kontinentaleuropäisch (inkl. Schweiz) übliche Verfahren.

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3
Q

Umsatzkostenverfahren in der Erfolgsrechnung

A

Beim Umsatzkostenverfahren wird der Aufwand den verursachenden Funktionsbereichen zugeordnet (Herstellung, Vertrieb, Verwaltung, Forschung und Entwicklung). Dies ist die im angelsächsischen Raum übliche Form.

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4
Q

Essentielle Teile des Geschäftsberichts

A
  • Bilanz: Status von Vermögen (Aktiven) und Kapital (Passiven) zu einem bestimmten Zeitpunkt (Jahresende)
  • Erfolgsrechnung: Erfolg (also Erfolg resp. Verlust als Differenz von Erlös und Aufwand) über einen bestimmten Zeitraum (Geschäftsjahr)
  • Geldflussrechnung (Cashflow)
  • Anhang
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5
Q

Standardisierte Grundlagen der Buchführung - für die Schweiz - international

A

Schweiz: SWISS GAAP FER (Gen. Accounting and Archiving Principles gemäss Fachempfehlungen zur Rechnungslegung)

International: IFRS (Intl. Financial Reporting Standards)

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6
Q

Aufbau Bilanz

A

Aktiven / Vermögen

  1. Umlaufvermögen
  2. 1 Flüssige Mittel
  3. 2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  4. 3 Übrige kurzfristige Forderungen
  5. 4 Vorräte und nicht fakturierte Dienstleistungen
  6. 5 aktive Rechnungsabgrenzungen
  7. Anlagevermögen
  8. 1 Finanzanlagen
  9. 2 Beteiligungen
  10. 3 Sachanlagen
  11. 4 Immaterielle Werte
  12. 5 Nicht einbezahltes Grund / Gesellschafter / Stiftungskapital

Passiven / Kapital

1. Kurzfristiges Fremdkapital

  1. 1 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
  2. 2 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
  3. 3 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
  4. 4 Passive Rechnungsabgrenzungen

2. Langfristiges Fremdkapital

  1. 1 langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
  2. 2 übrige langfristige Verbindlichkeiten
  3. 3 Rückstellungen

3. Eigenkapital

  1. 1 Grund / Gesellschafter / Stiftungskapital
  2. 2 Gesetzliche Kapitalreserve
  3. 3 Gesetzliche Gewinnreserve
  4. 4 Freiwillige Gewinnreserven resp. Verluste
  5. 5 Eigene Kapitalanteile
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7
Q

Konzern (Holding)

A

Eine Vereinigung rechtlich selbständiger Unternehmen (Tochtergesellschaften) unter einheitlicher Leitung der Muttergesellschaft.

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8
Q

Warum ist eine konsolidierte Konzernrechnung notwendig

A

Konzerne sind gesetzlich (OR) zu einer konsolidierten Konzernrechnung verpflichtet, da die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften alleine bezüglich Wirtschaftlichkeit des Konzerns nicht aussagekräftig sind. Wichtiger Grund hierfür ist der massgebliche Einfluss des Innenverkehrs unter den Tochterunternehmen. Durch die Konsolidierung wird dieser verzerrende Effekt eliminiert.

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9
Q

Stille Reserven

A

Aus der externen Geschäftsbilanz nicht explizit sichtbar gemachte Überbewertungen der Aufwendungen, resp. Unterbewertungen des Fremdkapitals.

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10
Q

Wann sind immaterielle Vermögenswerte bilanzierbar?

A
  • Erworbene immaterielle Vermögenswerte sind immer bilanzierbar
  • Selber geschaffene immaterielle Vermögenswerte sind bilanzierbar, wenn sie (1) identifizierbar sind, (2) über sie verfügt werden kann, (3) sie einen nachweisbaren zukünftigen Nutzen erbringen, und (4) wenn die Erstellungskosten zuverlässig ermittelt werden können
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11
Q

Goodwill Badwill

A

Goodwill: Auch Geschäfts- / Firmenwert, bezeichnet die nicht identifizierbaren immateriellen Vermögenswerte, die insbesondere durch den entgeltlichen Verkauf eines Unternehmens sichtbar wird.

Badwill: entsprechend ein negativer Geschäfts- / Firmenwert, der entsteht, wenn sich im Rahmen der Kapitalkonsolidierung ein Wert unter dem effektiven Wert des Reinvermögens herausstellt.

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12
Q

Wann müssen Rückstellungen gebildet werden? Wann sind Rückstellungen nicht erlaubt?

A

Rückstellungen müssen gebildet werden:

  • rechtliche / faktische Verpflichtungen aufgrund eines Ereignisses in der Vergangenheit
  • quantifizierbarer und wahrscheinlicher Geldabfluss
  • zuverlässige Schätzung

Explizit untersagt sind Rückstellungen in folgenden Fällen:

  • prognostizierte künftige betriebliche Verluste
  • nicht beschlossene Restrukturierungsmassnahmen
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13
Q

Unternehmen verfolgen welche 3 finanzwirtschaftliche Zielsetzungen?

A
  1. Rentabilität (Shareholder Value): Erzielen von ausreichend Gewinn
  2. Finanzielle Sicherheit: Anstreben einer risikogerechten Finanzierung (das Eigenkapital sollte stets das Risiko decken können)
  3. Liquidität: Aufrechterhalten der Zahlungsfähigkeit
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14
Q

Eigenkapitalrendite Return on Equity (ROE)

A

Jahresgewinn / durchschn. Eigenkapital

Richtwert: 8%

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15
Q

Gesamtkapitalrendite

Return on net Operating Assets (RONOA)

Return on Capital Employed (ROCE)

Return on Invested Capital (ROIC)

A

Jahresgewinn + Zinsaufwand / Durchschnitt (Eigenkapital + finanz. Fremdkapital)

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16
Q

Financial Leverage

A

Durchschnittl. fin. Fremdkapital / Durchschnittl. Eigenkapital

Je höher der Financial Leverage Effekt, desto grösser die Eigenkapitalrendite, und desto grösser das Verlustrisiko

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17
Q

EBIT-Marge

A

EBIT / Nettoerlös

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18
Q

Reingewinn-Marge

A

Jahresgewinn / Nettoerlös

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19
Q

Kennzahlen der wirtschaftlichen Rentabilität

A

ROE: Return on Equity (Eigenkapitalrendite)

ROIC: Return on Invested Capital (Gesamtkapitalrendite)

EBIT-Marge

Reingewinn-Marge

20
Q

Kennzahlen finanzielle Sicherheit

A

Eigenfinanzierungsgrad

Verschuldungsgrad ( = Fremdfinanzierungsgrad)

Anteil des finanziellen Fremdkapitals

Effektivverschuldung

Verschuldungsfaktor Anlagedeckungsgrad B (II)

21
Q

Eigenfinanzierungsgrad

(auch: Eigenkapitalquote)

A

Eigenkapital / Gesamtkapital

Je höher der Eigenfinanzierungsgrad, desto höher die Kraft des Unternehmens, Verluste zu verkraften. Bei normalem Risiko liegt der EFG bei 30 - 40%.

22
Q

Verschuldungsgrad

A

Auch Fremdfinanzierungsgrad, per Definition das Gegenstück zum Eigenfinanzierungsgrad.

Fremdkapital / Gesamtkapital

23
Q

Anteil des finanziellen Fremdkapitals

A

Finanzielles Fremdkapital / Gesamtkapital

Zusätzlich zum Verschuldungsgrad drückt diese Zahl den Anteil des verzinslichen Fremdkapitals zum Ausdruck.

24
Q

Was besagt der Verschuldungsfaktor? In welchem Bereich sollte ein maximaler Verschuldungsfaktor liegen?

A

Der Verschuldungsfaktor bringt die Fähigkeit des Unternehmens, die finanzielle Schuld zu tilgen, zum Ausdruck. Ein Verschuldungsfaktor von max. 6 - 8 ist anzustreben (in anderen Worten: die gegenwärtige Schuld wäre bei derzeitigem Geschäftsgang in 6 - 8 Jahren tilgbar)..

Verschuldungsfaktor = Effektivverschuldung / erwarteter jährl. Cash Flow

Effektivverschuldung = Finanz. Fremdkapital - (flüssige Mittel + kfr. Geldanlagen)

25
Q

Anlagedeckungsgrad B (auch Anlagedeckungsgrad II)

A

Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital / Anlagevermögen

Je höher der Deckungsgrad, desto sicherer die Finanzierung.

26
Q

Was besagt die “goldene Bilanzregel”?

A

Das Anlagevermögen ist zu mind. 100% durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital gesichert. Oder in anderen Worten: der Anlagedeckungsgrad B beträgt mindestens 100%.

27
Q

Kennzahlen der Liquidität

A

Liquidität der 2. Stufe (auch: Quick Ratio)

Liquidität der 3. Stufe (auch: Current Ratio)

28
Q

Liquidität der 2. Stufe (quick ratio)

A

Flüssige Mittel + kurzfr. Geldanlagen + Forderungen / kurzfr. Fremdkapital

“Acid test”

Liquidität mindestens 1 (resp. 100%)

29
Q

Liquidität der 3. Stufe (current ratio)

A

Umlaufvermögen / kurzfr. Fremdkapital

Liquidität: mind. 1,2 - 1,5 (120 - 150%), Banker’s Rule: 2 (200%)

Liquidität innerhalb 12 Monaten

30
Q

Unterschied Finanzbuchhaltung - Betriebsbuchhaltung

A

Finanzbuchhaltung:

  • Zweck: Dokumentation der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens
  • nach aussen gerichtet
  • unterliegt handels- und steuerrechtlichen Bestimmungen

Betriebsbuchhaltung:

  • Zweck: Bereitsstellung detaillierter Führungsinformationen für das Management
  • nach innen gerichtet - unterliegt keinen Darstellungs-Bestimmungen
31
Q

Was ist die Kostenrechnung

A

Die Kostenrechnung ist das zentrale Element der Betriebsbuchhaltung und dient der rechnerischen Überwachung der Betriebsvorgänge, bezogen auf die Kostenträger (Produkte).

32
Q

Teilrechnungen der Kostenrechnung

A

Kostenartenrechnung:

  • Aufwandarten der Finanzbuchhaltung werden in die Kostenarten der Betriebsbuchhaltung überführt, wo nötig mit sachlichen Abgrenzungen.
  • Dabei wird auch eine Aufteilung der Kostenarten nach direkten Kosten indirekten (resp. Gemeinkosten) vorgenommen

Kostenstellenrechnung:

  • In der Kostenstellenrechnung werden die indirekten Kosten den Kostenstellen zugeordnet.
  • Dabei wird pro Kostenstelle ein Kostenzuschlagssatz ermittelt. Dieser legt das Verhältnis von Einzelkosten zu den entsprechenden Gemeinkosten einer spezifischen Kostenstelle fest (zB. Material-Gemeinkosten sind 60% der Material-Einzelkosten)

Kostenträgerrechnung:

  • In der Kostenträgerrechnung wird letztlich der Preis eines jeden Kostenträgers ermittelt, und seine Differenz (Gewinn / Verlust) zum Nettoerlös festgestellt.
33
Q

Wie definieren sich Herstellkosten und Selbstkosten?

A

Herstellkosten = Materialkosten + Fertigungskosten

Selbstkosten = Herstellkosten + Verwaltungs- und Vertriebskosten

34
Q

Definition und Nutzen der Vollkostenrechnung

A
  • Die vollen Selbstkosten - sowohl fixe als auch variable Kosten - werden auf die Kostenträger übertragen.
  • Die Vollkostenrechnung ist notwendig für strategische Langfristentscheide über die Tragbarkeit bestimmter Kostenträger.
35
Q

Definition und Nutzen der Teilkostenrechnung

A
  • auch: Grenzkostenrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Direct Costing
  • Bei der Teilkostenrechnung werden nur die variablen Kosten auf die Kostenträger abgewälzt.
  • Die Teilkostenrechnung zeigt somit, welche Kosten der Kostenträger kurzfristig effektiv auslöst, resp welchen Deckungsbeitrag der Kostenträger an die Fixkosten leistet
  • Deckungsbeitrag = Erlöse - variable Kosten
36
Q

Differenzierung der Fixkosten in der mehrstufigen Teilkostenrechnung

A
  • Fixkosten können differenziert werden nach:

1) Produkt-Fixkosten: Fixkosten, die einem bestimmten Produkt zugeordnet werden können
2) Produktgruppen-Fixkosten: Fixkosten, die einer Produktgruppe zugeordnet werden können

3) Bereichs-Fixkosten: Fixkosten, die einem Unternehmensbereich zugeordnet werden können
- Auf der Zeitachse betrachtet, sind die Fixkosten umso schwerer eliminierbar, je weiter sie die Produktionsprozesse der Unternehmung durchdringen

37
Q

Break Even Point

A

Der Break Even Point BEP (auch Nutzschwelle) ist der Punkt, an dem gemäss Vollkostenrechnung der Erlös = 0 ist, resp. weder Gewinn noch Verlust erzielt wird.

Am BEP sind zwei Bedingungen erfüllt:

Nettoerlös = Selbstkosten

Deckungsbeitrag = Fixkosten

38
Q

Break Even Analyse

A

Durch die Break Even Analyse (BEA )wird der notwendige Nettoerlös (wertmässige BEA) und die notwendige Menge (mengenmässige BEA) bestimmt, die notwendig sind, um den BEP resp. die Nutzschwelle zu erreichen

BE Menge: Fixkosten / DB pro Mengeneinheit

BE Wert: BE Menge x Verkaufspreis P

39
Q

Effektivverschuldung

A

finanzielles Fremkapital - flüssige Mittel - kurzfristige Geldanlagen

40
Q

Kontokorrent-Kredit

A

Der Kontokorrentkredit ist die auf einem Girokonto befristete, von einem Kreditinstitut eingeräumte, limitierte Überziehungsmöglichkeit zur Überbrückung von kurzfristigen Liquiditätsengpässen, die durch ankündigungslose Abrufbarkeit und jederzeitige sofortige Rückzahlbarkeit gekennzeichnet ist.

41
Q

Nettoumlaufvermögen NUV

Net Working Capital

A

Das um das kurzfristige Fremdkapital reduzierte Umlaufvermögen.

42
Q

Operativer Cashflow

A

Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit, das heisst der Unternehmensgewinn, verrechnet mit den geldunwirksamen Aufwands- und Ertragsposten.

43
Q

Free Cashflow

A

Der Operative Cashflow (aus der Geschäftstätigkeit) abzüglich des Geldflusses aus der Investitionstätigkeit (Nettoinvestitionen)

44
Q

Konsolidierte Geldflussrechnung

A

Operativer Cash Flow (aus den Geschäftstätigkeiten)

  • /+ Cashflow aus den Investitionstätigkeiten
  • /+ Cashflow aus den Finanzierungstätigkeiten

= Total Cash Flow (resp. Cash Drain)

45
Q

Anlageintensität

(auch: Immobilisierungsgrad)

A

Anlagevermögen / Gesamtvermögen

Je höher der Immobilisierungsgrad, desto schwieriger sind Anpassungen an veränderte Umwelt

46
Q

Liquidität der 1. Stufe (Cash Ratio)

A

Liquide Mittel / kzf. Fremdkapital

unmittelbare Zahlungsbereitschaft

Richtwert: 20 - 30%

47
Q

Economic Value Added

EVA

A
  • Kapitalerlöse abzüglich der Kapitalkosten
  • Formel:
    • EVA = NOPAT - (NOA * WACC)