Abwasserbehandlung Flashcards
Abwasserquellen
Mutterlaugen (Zuckerraffination)
Waschwasser (Rückspülung von Filtern)
Quenchwasser (Kokskühlung)
Reinigungswasser (Erzwäsche)
Abwasser aus Abgasbehandlung (Gichtgaswäsche)
Kondensierter Dampf (Rauchgaskondensation)
Abbaubarkeit / Entsorgung
Biologische Abbaubarkeit in einer biologischen Kläranlage ist schwierig vorherzusagen
Abbaubarkeitstests:
▪ Untersuchung unter aeroben Bedingungen
▪ Konzentration der Testsubstanz: 2 bis 100 mg/l
▪ Rate des biologischen Abbaus wird anhand von CSB, BSB, CO2 Parametern gemessen
→ Schneller Abbau: Positives Ergebnis
→ Langsamer Abbau: Negatives Ergebnis
Faustregeln zur Abbaubarkeit/Entsorgung
Funktionelle Gruppen wie z.B. -NO2, -NH2, -COOH, -SO3H verringern den Grad des Abbaus (höhere Wasserlöslichkeit)
Mechanische Verfahren zur Abwasserreinigung
Filtration -> Feststoffeindickung, Vorreinigung -> häufig schlechte Filtrierbarkeit
Physikalisch-chemische Verfahren zur Abwasserreinigung
Fällung, Flockung -> fällbare Stoffe z.B. Schwermetalle ->oft nur Teilreinigung, Komplexierung
Thermische Verfahren zur Abwasserreinigung
Stripping, Destillation -> flüchtige Organika, Ammonium -> begrenzte Indikation
Chemische Verfahren zur Abwasserreinigung
Verbrennung -> hochkonzentrierte Ströme -> universellstes aber teuerstes Verfahren
Biologische Verfahren zur Abwasserreinigung
aerob -> BSB, N–Verbindungen -> Standardverfahren
Verfahrensverschaltung
Prozesswasser -> Sedimentation/Filtration -> Ultrafiltration/Fällung -> Adsorption -> Ozonierung/RO -> Aufgereinigtes Wasser
Eigenschaften Prozess- & aufgereinigtes Wasser
Prozesswasser:
Grobe Aufreinigung:
▪ unspezifisch
▪ Aufreinigung von Stoffen mit hoher Konzentration
▪ Feststoffe i.d.R. zuerst abtrennen
Aufg. Wasser:
Feine Aufreinigung:
▪ spezifisch
▪ Aufreinigung von Stoffen mit geringer Konzentration
Fällung
▪ Fällung gelöster Stoffe bei Überschreiten der Löslichkeitsgrenze durch Bildung weniger löslicher Verbindungen (z.B. Metallhydroxide, Metallsulfide, Metallkomplexe,…)
▪ Verfahren wird hauptsächlich zur Schwermetall-, Phosphorabscheidung eingesetzt
Koagulation
▪ Koagulat nötig, da Partikel in einem Lösemittel temperaturabhängig unregelmäßige, vibrierende Bewegungen ausführen, sog. Brownsche Bewegung
▪ Ursache hierfür ist das Zusammenstoßen von Partikeln mit den sich bewegenden Lösemittelmolekülen
▪ Ein Kolloid stößt dabei im Durchschnitt 1021
-mal pro Sekunde mit einem Lösemittelmolekül zusammen
▪ Auswirkung:
* Verantwortlich für das Diffusionsverhalten von Kolloiden
* Die Ausprägung der Zusammenstöße von Kolloiden untereinander
* Unterstützt, dass die Kolloide in Lösung bleiben (verringert das Absinken durch Sedimentation)
Flockung
▪ Flockung mit polymeren Flockungsmitteln
▪ Typische Polyelektrolyte: Polyacrylat (Polyanion), Polyamin (Polykation) usw.
▪ Adsorption von Polymerketten an der Partikeloberfläche
▪ Aminosäuren und Proteine haben Carboxylgruppen und Aminogruppen, die ihre Gesamtladung durch Bindung / Dissoziation von H+ - Ionen verändern können
▪ Gesamtladung der Teilchen korreliert mit dem sogenannten Zetapotential
▪ Um den isoelektrischen Punkt tritt eine starke Flockung auf Tendenz zur Agglomeration wird von pHWert beeinflusst
→ Grund: pH - abhängige Oberflächenladung
Denitrifikation
Denitrifikation (anaerober Prozess)
Reduktion von Nitrat zu Stickstoff und CO2
6 NO3- + 5 CH3OH 3 N2 + 5 CO2 + 6 OH- + 7 H2O
Anwesenheit abbaubarer organischer Substanzen notwendig
▪ Erfolgt durch bestimmte heterotrophe und einige autotrophe Bakterien (= Denitrifikanten)
Nitrifikation
▪ Bakterielle Oxidation von Ammoniak (NH3) bzw. Ammonium-Ionen (NH4+) zu Nitrat (NO3−)
* aerober Prozess
NH4+ + 2 O2 –> NO3- + H2O + 2 H+