Abscheidung gasförmiger Stoffe Flashcards
Gasförmige Luftschadstoffe
▪ Anorganische Luftschadstoffe:
▪ Säuren und Säureanhydride / Basen
* HCl, HF, SO2
, SO3
, H2
S, HCN, CO2
/ NH3
▪ Sonstige:
NOX, Hg, O3
, F2
, Cl2
, Br2
, CO, CS2
, COCl2
▪ Siliziumorganische Luftschadstoffe:
▪ Silane und Chlorsilane
▪ VOC (= Volatile Organic Compounds):
▪ Kohlenwasserstoffe, aliphatisch:
* Methan, Ethan, … , (Benzin), Cyclohexan
▪ Kohlenwasserstoffe, aromatisch:
* Benzol, Toluol , Xylol , PAKs, …
▪ Alkohole (Methanol, Ethanol)
▪ Ketone
▪ Dioxine , Furane
De-Novo-Synthese
Definition: Chemische Reaktion zur Erzeugung von Molekülen aus vergleichsweise einfachen
Vorläufermolekülen
Hier: Bildung von Dioxinen im Temperaturbereich zwischen 300 – 600 °C
▪ Voraussetzungen:
* Chlor- und Kohlenstoffquellen
* Ausreichende Verweilzeit
* Katalytisch wirkender Metallstaub
▪ Vermeidung durch:
* Schaffung optimaler Verbrennungsverhältnisse im Feuerungsraum
* Quenchen: Schockartiges Abkühlen der Rauchgase auf unter 300 °C
* Hochtemperaturentstaubung des Rauchgases
Toxizitätsäquivalent
▪ Man geht davon aus, dass die verschiedenen Dioxine die gleichen toxischen
Wirkungsmechanismen haben, sich aber in der Stärke ihrer Wirkung unterscheiden.
▪ Wirkungsstärke wird mit dem Toxizitätsäquivalenzfaktor (TEF) berücksichtigt
* relative Giftwirkung von Verbindungen im Vergleich zum hochgiftigen 2,3,7,8 TCDD
▪ Toxizitätsäquivalent (TE): Maß für toxische Wirkung
* Berechnung aus Gehalten der Einzelverbindungen und dem TEF
▪ TE-Wert entspricht toxischer Wirkung einer vergleichbaren Menge des 2,3,7,8 TCDD
Charakterisierung von Gasströmen
- Volumenstrom
- Temperatur
- Druck
- Farbe, Geruch
- Inhaltsstoffe, Konzentrationen → Klasse (TA Luft)
Charakterisierung von Inhaltsstoffen
- Dampfdruck
- Wasserlöslichkeit
- Chemische Eigenschaften (vielfältig)
- Biologische Abbaubarkeit
- Brennbarkeit
- Adsorbierbarkeit
- Preis (Rückgewinnung)
Physische Abluftreinigung für Schadgase
- Absorption (Wäscher)
- Adsorption
- Membranverfahren
Chemische Abluftreinigung für Schadgase
- Katalytisch (SCR)
- Nicht katalytisch (SNCR)
- Verbrennung
Absorption: Grundprinzip
- Abgas wird mit Waschmittel in Kontakt gebracht, welches das Schadgas aufnimmt
- Phasenwechsel des Schadstoffes (gasförmig → flüssig)
- Trennung von gereinigtem Abgas und beladener Flüssigkeit
- Beladene Flüssigkeit wird in der Regel weiterbehandelt:
→ Abwasserbehandlung
→ Abfallentsorgung
→ Rückgewinnung von Wertstoffen
▪ Abscheidung in Absorbern (Wäschern)
* Möglichst große Phasengrenzfläche
* Ausreichende Kontaktzeit zwischen Gas und Flüssigkeit
Absorption: Physikalische Grundlagen
▪ Stoffübergang erfolgt diffusiv
▪ Konzentration ↓ im Gas für
* Löslichkeit in der flüssigen Phase ↑
* Volumenverhältnis Vl/Vg ↑
▪ Diffusion ist ein langsamer Prozess:
→ Beschleunigung des Stoffaustausches durch das Bewegen der beiden Phasen gegeneinander
→ Begrenzung des diffusiven Transports auf dünne Schicht
zu beiden Seiten der Phasengrenze
→ Stofftransport in der Tiefe der Phasen dann konvektiv
→ Kenntnis, ob Transport gasseitig kontrolliert ist (Bsp.NH3) oder flüssigkeitsseitig (Bsp. O2), bildet Ansatzpunkt für Optimierung des Stoffübergangs
Vorteile der Chemisorption
▪ Vergrößerung der Aufnahmefähigkeit des Waschmittels gegenüber der
physikalischen Absorption(cAL «_space;Löslichkeitsgleichgewicht)
▪ Vergrößerung des Stoffstroms (Erhöhung des Konzentrationsgefälles)
▪ Erhöhung der Selektivität (Bevorzugte Auswaschung von bestimmten
Komponenten)
Anforderungen an Waschmittel
▪ Hohe Löslichkeit für Schadgas → Geringer Waschmittelbedarf
▪ Hohe Selektivität → Gewinnung von Wertstoffen, Deponierbarkeit
▪ Einfache Regenerierbarkeit → Regenerationskosten, Waschmittelbedarf
▪ Hohe Verfügbarkeit
▪ Niedriger Preis
▪ Ungefährlichkeit (nicht brennbar, nicht toxisch)
▪ Niedrige Viskosität
▪ Niedriger Dampfdruck → Waschmittelverlust, Qualität des Reingases
▪ Nicht korrosiv
▪ Chemisorption: Geringe Kosten des Reaktanden sowie
reversible Reaktion oder Reaktion zu Wertstoff
Adsorption: Grundlagen
▪ Anlagerung und Bindung von gasförmigen und flüssigen Stoffen an
der Oberfläche poröser, grenzflächenaktiver Feststoffe
▪ Bindung durch Physisorption (Van-der-Waals-Kräfte) oder
Chemisorption (chemische Bindung von Adsorbens und Schadstoff)
▪ Adsorbentien zeichnen sich durch hohe Porosität und hohe spezifische Oberfläche aus
* Beispiel: Aktivkohle: bis zu 1600 m2/g (→ 5 g ~ Fläche eines Fußballfeldes)
▪ Adsorption begünstigt durch hohen Druck und niedrige Temperatur
Transportschritte bei der Adsorption
- Stofftransport aus der Gasphase zur Grenzschicht
- Diffusion durch Grenzschicht
- Diffusion im Porensystem des Adsorbens
- Anlagerung an die innere Porenoberfläche
Anforderungen an
Adsorbentien
- Hohe Beladbarkeit
- Hohe Selektivität
- Große Adsorptionsgeschwindigkeit
- Gute Regenerierbarkeit
- Gute chemische Beständigkeit
- Hohe Abriebfestigkeit
- Geringer Druckverlust in der
Schüttung
Adsorbentien
* Kohlenstoffbasierte Adsorbentien: Aktivkohle, Aktivkoks, Molekularsiebkoks
(0,01-10mm; aus Holz, Braun- u. Steinkohle, Torf)
* Aktive Tonerde (Al2O3): 2 – 8 mm
* Kieselgel (SiO2): 0,01 – < 10mm
*** Molekularsiebe; Zeolithe: **natürliches oder synthetisches Gerüstsilikat aus SiO2, Al2O3 plus Kationen; 0,01 – < 10 mm