9. Sozialpsychologie Flashcards
Was ist eine Einstellung?
- Gesamtbewertung eines Stimulusobjekts
- zwei Merkmale:
- > Valenz: positiv, negativ oder neutral
- > Stärke: schwach bis stark
- können sich auf sämtliche Objekte beziehen
- > abstrakte Konzepte
- > konkrete Konzepte
- > das Selbst
- > andere Personen
- > Gesetzesthemen
- Interesse für Sozialpsychologie:
- > Einstellungsunterschiede zwischen Menschen verstehen und erklären
Was bedeutet im Multikomponenten-Modell affektiv?
- emotionale Reaktion bzgl. Einstellungsobjektiv
Was bedeutet im Multikomponenten-Modell kognitiv?
- Überzeugung bzgl. Eigenschaften des Objekts
Was bedeutet im Multikomponenten-Modell behavioral?
- Verhalten gegenüber Objekt
Was ist der Mere exposure-Effekt?
- Einstellungen bilden sich durch affektive Reaktionen, die bewussten Gedanken vorausgehen
- Zunahme an positiver Bewertung eines Objektes als Effekt von dessen wiederholter, unverstärkter Darbietung
Was sind kognitive Ursprünge von Einstellungen?
- basiert auf Schlussfolgerungen aus relevanten Fakten
- Bewertung vor allem aufgrund von Überzeugungen bzgl. der Eigenschaften des Einstellungsobjekts
Was sind behaviorale Ursprünge von Einstellungen?
- basiert auf Beobachtungen des eigenen Verhaltens gegenüber Einstellungsobjekt
- Annahme: Menschen haben nicht immer Zugang zu ihren Einstellungen zu diversen Objekten
- > v.a. wenn Einstellung schwach/uneindeutig ist
- Einstellungen werden aus eigenem Verhalten erschlossen
Was ist die Persuasion?
- bedeutet, durch Kommunikation, Überzeugung, Einstellungen und Verhalten anderer Menschen zu ändern
Was ist die anreizinduzierte Einstellungsänderung?
- Beeinflussung von Personen durch Anreize oder rechtliche Sanktionen möglich
- führt zu Verhaltensänderung, aber Einstellungen bleiben eventuell erhalten
Was ist der Korrumpierungseffekt?
- externale Anreize können zuvor intrinsisch motiviertes Verhalten reduzieren: Verhalten wird nun auf Anreiz zurückgeführt, Interesse als Grund zurückgewiesen
Was ist die Reaktanztheorie?
- aversiver Zustand durch die Einschränkungen der Freiheit einer Person in Bezug auf wichtige Verhaltensergebnisse
- motiviert, die eingeschränkte Freiheit wiederherzustellen
- das sanktionierte Verhalten erscheint erstrebenswert
Was ist sozialer Einfluss?
- Veränderungen von Einstellungen, Überzeugungen, Meinungen, Werten bzw. Verhaltensweisen infolge der Tatsache, dass man mit Einstellungen, Überzeugungen, Werten bzw. Verhaltensweisen anderer Menschen konfrontiert ist
Was ist soziale Erleichterung?
- Anwesenheit anderer verbessert die Leistung
Was ist soziale Hemmung?
- Anwesenheit anderer vermindert die Leistung
Was ist die bloße Anwesenheit?
- erleichtert dominantes Verhalten
- erschwert nicht-dominantes Verhalten
Was ist die Triebtheorie?
- physische Anwesenheit anderer bewirkt angeborenen Erregungsanstieg
- erhöht Bereitschaft, auf Verhalten anderer zu reagieren
- erhöht Wahrscheinlichkeit dominanter Verhaltensweisen gegenüber nicht-dominanten
Was ist die Bewertungsangst?
- erlernte Reaktion auf die Anwesenheit anderer bei der Ausführung einer Aufgabe; ausführende Person erlebt Erregung, wenn sie Bewertung durch andere erwartet
- Anwesenheit anderer mit Leistungsbewertung assoziiert
- Effekte sozialer Erleichterung deshalb nur, wenn Bewertung antizipiert
- Effekte entfallen, wenn Bewertung nicht salient
Was sind subjektive Erfolgserwartungen?
- beeinflussen Erfolg
- positive Erwartungshaltung:
- > Anwesenheit steigert Genauigkeit der Leistung
- negative Erwartungshaltung
- > Anwesenheit verringert Genauigkeit der Leistung
Wie werden soziale Normen gebildet?
- vor allem mit Ingroup / sozialem Netzwerk
- können, müssen aber nicht explizit benannt sein
- Sanktionen durch soziales Netzwerk, nicht Rechtssystem
Wie werden soziale Normen weitergegeben?
- Belehrung, Rituale
- non-verbales Verhalten, implizite Aktivierung normativer Standards
- Ableitungen aus dem Verhalten anderer
Was ist Deindividuation?
- Zustand, in dem die eigene individuelle Identität “in der Menge untergeht”
- Wahrscheinlichkeit für Verhalten nach Ingroup-Normen nimmt zu
- Bedingungen: Anonymität, Verantwortungsdiffusion, Gruppengröße
- Folgen: Neigung zu extremen Verhaltensweisen
- > extrem verglichen zu Verhalten von Outgroups
- > verletzt oft allgemeingültige soziale Normen (Lockerung normaler Verhaltenseinschränkungen)
Was ist Konformität?
- Veränderung im Verhalten, die durch den realen oder vorgestellten Einfluss anderer Menschen bewirkt wird
Was sind Gründe für Konformität?
- Annahme mit Gruppenmeinung akkuratere Sichtweise zu vertreten
- Bestätigung und Akzeptanz von relevanten anderen
- Vermeidung eines Selbstkonzepts als anders, abweichend oder dem Gruppeninteresse entgegen stehend
Was ist die Theory of mind?
- meint die Fähigkeit, internale bzw. mentale Zustände anderer Personen erkennen und zuschreiben zu können