7. Theorien der Gesundheitsverhaltensänderung Flashcards
Was ist Motivation?
- alle Prozesse, die der Initiierung, der Richtungsgebung und der Aufrechterhaltung physischer und psychischer Aktivitäten dienen
Was ist Intention?
- Absicht, das Verhalten zu ändern
Was sind motivationale Faktoren?
- tragen zur Zielsetzung d.h. zur Intentionsbildung bei
Was sind volitionale Faktoren?
- tragen zur willentlichen bzw. Selbstregulation bei der Umsetzung von Zielen ins Verhalten bei
Was ist Volition?
- Volition bezieht sich auf das erfolgreiche Streben nach gesetzten Zielen
Was ist das Rubikon?
- Idee, dass eine “Schwelle” überschritten werden muss, um Verhalten umzusetzen
- man kann so motiviert sein, wie man will, es muss “dieser eine Schritt” gemacht werden, um Handlung in die Tat umzusetzen
Mit welchem Begriff könnte Rubikon ersetzt werden?
- Intentionsbildung
Wie kann aus gesundheitspsychologischer Sicht eine Verhaltensänderung unterstützt werden?
- durch theoriebasierte Interventionen, basierend auf Modellen der Gesundheitsverhaltsänderung
Wofür gibt es “Theorien” der Gesundheitsverhaltensänderung?
- Reduktion der Anzahl möglicher Variablen und Mechanismen
- > Prädiktoren, Mediatoren, Moderatoren, Kriterien
- > Prinzip der Sparsamkeit
- Erklärungen, warum Interventionen wirksam sein
- > Kausalprozesse, wenn experimentell geprüft
- > Erfassung der Wichtigkeit einzelner Variablen in der Praxis
- gemeinsame Sprache und gemeinsame methodische Herangehensweise über verschiedene Studien hinweg
- > Kumulierung von Ergebnissen
- > Implikationen für die Praxis
Warum sind Theorien gut?
- um Vorhersagen treffen können, bezogen auf verschiedene Prädikatoren möchte man das Outcome vorhersagen, man möchte sparsam an Prädiktoren sein und möchte möglichst konkret Ziele definieren können
- > passiert mithilfe von Theorien
- um etwas zu konkretisieren ist es wichtig die Variablen so gering wie möglich zu halten
- > klare abgesteckte theoretische Rahmen
Was ist das statische/kontinuierliche Modell?
- es gibt Faktoren, die eine Verhaltensänderung begünstigen
- > je stärker ausgeprägt, desto wahrscheinlicher, dass eine Verhaltensänderung auftritt
- Wahrscheinlichkeit, dass Faktoren da sein, unterscheidet sich je nach Motivation
- Interventionen zielen darauf ab Verhaltenswahrscheinlichkeit zu erhöhen
Was sind die dynamischen Modelle?
- Gesundheitsverhaltensänderung ist ein Prozess
- Stadien werden nacheinander durchlaufen mit möglichem Rückfall in früheren Stadien
- Annahme: Personen innerhalb eines Stadiums sind sich hinsichtlich relevanter Faktoren ähnlicher als Personen in anderen Stadien
- Ziel von Interventionen: Personen in höhere Stadien zu befördern
Was sind Angstappelle?
- Was habe ich zu befürchten?
- ## Bsp.: schlimmstmögliche Drohung -> Tod, Gefahr für den Selbstwert (Schuldfaktor) = zusammen: stellt es die doppelte Bedrohung dar
Warum helfen Angst-Appelle allein nicht?
- Abwehrprozesse (Prozesse im Körper, die einen schützen, Angst zu empfinden)
- Attributionsstile
- > optimistischer Fehlschluss / unrealistischer Optimismus als Neigung, das eigene gesundheitliche Risiko geringer einzuschätzen
- kognitive Dissonanz (wenn sich etwas kognitiv nicht gut anfühlt, hat man ganz viele Faktoren, um diesen entgegenzuwirken (z.B. selektive Informationsverarbeitung)
- > man guckt nur auf Faktoren, die das eigene Dissonanzgefühl verbessern
Was ist das Health-Belief-Modell?
- Gesundheitsverhalten ist das Ergebnis einer Rechnung: Gesundheitsverhalten wird dann eingesetzt, wenn Mensch es als wirksam gegenüber Bedrohung einschätzt
- Zweifel an Bedrohung oder an Wirksamkeit führen nicht zu gesundheitsförderndem Verhalten
Wahrgenommene Bedrohung der eigenen Gesundheit (Schweregrad, Vulnerabilität) + Wahrgenommene Wirksamkeit des Verhaltens (Nutzen des Gesundheitsverhaltens, Kosten des Gesundheitsverhaltens) = Verhalten
Warum führt eine Bedrohung nicht in jedem Fall zu einer Gesundheitsänderung?
- Hemmung z.B: bei Wahrnehmung von:
- > übermächtiger Bedrohung, geringen Handlungschancen
- > geringer Gefahr, großen Handlungschancen
Was ist die Selbstwirksamkeit (-serwartung) (nach Bandura)?
- Zutrauen, trotz Schwierigkeiten ein Verhalten auszuüben, beeinflusst:
-> Zielsetzung, d.h. Wahl des Verhaltens und des Settings
-> Anstrengung, d.h. Intensität des Engagements
-> Ausdauer
=> gibt verschiedenes Zutrauen, um Verhalten auszuüben, diese werden durch versch. Faktoren beeinflusst
=> Vertrauen in sich selbst ist wichtige Voraussetzung, dass man überhaupt etwas ausführt
Was sind die verschiedenen Quellen der Selbstwirksamkeit?
- eigene Erfahrung (mastery experience)
- > Erfolg erhöht SWE, gelegentliche Misserfolge steigern Anstrengung
- Modell-Lernen (vicarious experience)
- > von schwierigen, selbst-relevanten Aufgaben mit klaren Erfolgen durch untersch. Personen
- verbale Überzeugung durch andere (persuasion)
- > v.a. bei Interaktion mit hilfreichen Ratschlägen zur Umsetzung
- neben Erfahrung gibt es auch kognitive Unterstützung
Was für motivationale Faktoren in den statistischen Modellen gibt es?
- Risikowahrnehmung
- wahrgenommene Bedrohung
- Einstellung
- subjektive Norm
- Handlungs-Ergebnis-Erwartungen
- wahrgenomm. Wirksamkeit des Verhaltens
- wahrgenommene Kontrolle
- (mot.) Selbstwirksamkeitserwartungen
- Intention
Was ist die (Ziel-)intention?
- bewusste Absicht bzw. Vorsatz, ein bestimmtes Ziel zu erreichen
Wie wird ein Ziel definiert?
- zukunfts- und zweckorientierte Maßstäbe für Umgang mit alltäglichen Herausforderungen
- Anliegen, die ein Mensch in seinem Alltag verfolgt und dadurch eigenes Handeln verwirklichen (Annäherungsziele) oder vermeiden möchte (Vermeidungsziele)
Was ist die Zielentbindung (Disengagement)?
- sinnvoll, wenn gestecktes Ziel nicht (mehr) erreichbar ist
Was besagt die Theory of planned behavior?
- dass schon allein die wahrgenommene Verhaltenskontrolle das Verhalten beeinflussen kann
- Einstellung, subjektive Norm + wahrgenommene Verhaltenskontrolle bestimmen Intention, diese wiederum beeinflusst das Verhalten
Was sind Personen, die ohne Intention kein Verhalten ausüben? (Intentions-Verhaltens-Lücke)
- disinclined abstainers
- (die Verneiner)