(7) Nicht-reaktive Messverfahren Flashcards
Was versteht man unter dem Begriff Reaktivität?
Zustandsveränderung des Erlebens und Verhaltens, die durch das Wissen, psychologisch untersucht zu werden, durch die spezielle Untersuchungssituation & durch die gewählte Methodik bedingt sind.
Wann werden nicht-reaktive Messverfahren angewendet?
Wenn verhindert werden soll, dass die Untersuchungssituation bewusst als solche wahrgenommen wird
Nenne Beispiele nicht-reaktiver Messverfahren.
• Sekundäranalyse • Inhaltsanalyse • Anderes statistisches Material • Digitale Verhaltensspuren • Untersuchung physischer Spuren • Nicht-reaktive Beobachtungen Feldexperimente
Nenne Beispiele reaktiver Verfahren.
• Formen der Beobachtung (persönlich, schriftlich, Telefoninterview)
Einstellungsmessung mit nicht-reaktiven Verfahren - 6 Prinzipien der Verbindung von Verhaltensweisen mit Einstellungen
- Verhalten als direkter Ausdruck von Einstellungen
- Interesse an Objekt
- Verzerrte oder falsche Ansichten über Fakten
- Vermeidungs- oder Annäherungsverhalten ggü. Objekten
- Verhalten, das Aufwand erfordert
- Physiologische Messungen
-> Validität der Prinzipien muss vorher überprüft werden
Was versteht man unter der Sekundäranalyse?
Statistiken und Unterlagen, die ursprünglich auf ganz anderen Gründen entstanden sind
• prozessproduzierte Daten
• Analyse laufender Berichte
Was versteht man unter “Anderes statistisches Material”?
Korrelation bestimmter Verhaltensweisen
-> New York: Wasserdruck & TV-Programme
=> Daten selbstverständlich nicht störungsfrei
Was versteht man unter “Digitale Verhaltensspuren”?
Internet: nicht-reaktive Daten über Verhaltensweisen + soziale Interaktionen
-> Kommunikationsmuster
Was versteht man unter “Quantitativen Inhaltsanalyse”?
Analyse von Inhalten, Erhebung und Auswertung von Daten aufgrund einer aufgestellten Hypothese
-> systematisch und objektiv (Zufallsstichprobe)
-> hauptsächlich angewendet in politischer Kommunikation
4 Formen: Frequenzanalyse, Valenzanalyse, Intensitätsanalyse, Kontigenzanalyse
Ziel: Formulierung einer Mitteilung über die Analyse von Text/Material Produzent oder Empfänger
Phasen: 1. Festlegung der Art oder Klasse von Texten 2. Stichprobe auswählen 3. Zähleinheiten festlegen 4. Kategorienschema der Variablen aufstellen
Was versteht man unter “Qualitativen Inhaltsanalyse”?
Betonung der Kontextabhängigkeit von Zeichen und Symbolen
3 Formen: Zusammenfassung, Explikation, Strukturierung
Phasen: Bestimmung der Analyseeinheiten - Festlegung der Einschätzungsdefinitionen - Bestimmung der Ausprägungen - Definition, Ankerbeispiel, Kodierregeln - Fundstellenbezeichnung - Einschätzung - Überarbeitung - Ergebnisaufbereitung
Was versteht man unter “Physische Spuren”?
Spuren vergangenen Verhaltens als Datenquelle nutzen
• Abnutzungsspuren
• Ablagerungsspuren
Was versteht man unter “Nicht-reaktiven Beobachtungen”?
Registrierung äußerlicher Merkmale von Personen oder Objekten
Was versteht man unter “Feldexperimenten”?
experimentelle Untersuchungen in natürlicher Umgebung
Probleme nicht-reaktiver Verfahren
- kaum klare Güterkriterien
- Auswahlprobleme
- Selektivitätsprobleme
- Inhaltliche Begrenzung
- hoher Aufwand
- mangelnde Fantasie
Aktuelle Trends der Marktforschnug
- klassische reaktive Befragung von Kunden im Supermarkt am Point of Sale
- Eyetraking-Verfahren
- Laufweg-Analysen
- Neuroscience/Neuromarketing (mittels EEG)
- Web-Mining (nicht-reaktive Methoden: Logfiles, Cookies, Pixeltracking; reaktive Methoden: Inhaltsanalysen)