7. Kognitionspychologie Flashcards

1
Q

Wie viel Fläche kann der Mensch scharf sehen?

A

Schärfstes Sehen nur im Bereich der Fovea (+/- 2° Blickwinkel)

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2
Q

Was ist das Problem mit der Nutzung der Ruhezeiten?

A

● Keine Anpassung der Tagesruhezeiten an die Tagesganglinie der Vigilanz
● Kaum soziale Kontakte in der Arbeitswoche Nachholbedarf am Wochenende in der Erholungsphase
● Abgas und Feinstaubbelastung
● Störungen der Nachtruhe durch Lärm

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3
Q

Was sind Bedingungen außerhalb des Fahrbetriebs (Ruhezeitregelung)

A

Tageslenkzeit <9h
Lenkzeitunterbrechung min 45min

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4
Q

Unfallzahlen Tag/Nacht

A
  • ca. 25 % aller Unfälle bei Dunkelheit
  • ca. 40 % aller Verkehrsunfalltoten bei Dunkelheitsunfällen
  • Querungsunfall mit Fußgängern häufigste Ursache bei Dunkelheit
  • Unfälle mit Querungen von links nehmen bei Dunkelheit von 13 % auf 30 % zu
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4
Q

Vermeidungsstrategien zur Unfallprävention (4 Strategien LKW)

A

● Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Fahrern
● Gesundheitsüberwachung
● Transportsystementwicklung
● Fahrerassistenzsysteme

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5
Q

visuelle Wahrnehmung beim Menschen (3 Wichtige bereiche im kopf)

A

Oculus (Auge)
Amygdala (Mandelkern)
Area Striata (Sehrinde)

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6
Q

Tiefenwahrnehmung

A

Objektentfernung (Wahrnehmbarer Distanzunterschied)
1m (0,4mm)
10m (4cm)
100m (3,5m)
1000m (275m)

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7
Q

Sehvorgang bei Dunkelheit (Wahrnehmungsschwelle)

A

Bestimmungsgrößen der Wahrnehmungsschwelle
- Sehwinkel α
- Umgebungsleuchtdichte Lu
- Objektleuchtdichte Lo
- Beobachtungsdauer
- KontrastKschwell
- UnterschiedsempfindlichkeitUE
Störgrößen (Glanzstreifen, Tarnzonen, Blendung…)

**UE = 1/ K(schwell) = L(u) / (L(o)-L(u)) **

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8
Q

Reaktion bei Dunkelheit

A
  • erschwerte Wahrnehmung und Klassifizierung -> verlängerte
  • Bei Altergruppe Über30 und Kontrast < 1,3:
  • Deutlich verlängerte Reaktionszeiten schon im Labor
  • tR ca. 1,6 s
  • Reaktionszeiter höher bis Faktor 2,5
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9
Q

Sehvorgang (!!)

A
  1. Stimulation (Sehen)
  2. Wahrnehmung
  3. Blickzuwendung
  4. Erkennen
  5. Klassifizieren
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10
Q

Schläfrigkeit am Steuer als Unfallursache

A
  • häufigste feststellbare und vermeidbare Ursache von Unfällen (50 % ?)
  • bedeutsamer als Alkohol oder Drogen
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11
Q

Schläfrigkeit am Steuer in % laut Studien

A

Grenzwertig (Pathologisch)
LKW 16-31% (23%)
PKW 15-18% (6-12,4%)
Österreich
* 53 % Bus- und Lkw-Lenker übermüdet
* 22,3 % nicht mehr fahrtauglich.

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12
Q

Relative Risiken für Verkehrsunfälle bei Erkrankungstypen

A

● eingeschränktes Sehvermögen allg. 1%
● Alkoholismus 2%
● Schlafapnoe / Narkolepsie 4%

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13
Q

Reflexformen in der Verhaltensbiologie (3x)

A

Eigenreflexe
* Auslösender Reiz und Reflexantwort im selben Organ z. B. Knie- oder Patellarsehnenreflex
Fremdreflexe
* Reiz wahrnehmendes Organ nicht Organ der Reflexantwort z. B. Lidschlussreflex, Sakkade ● ist teils habituierbar
Koordinierte Reflexbewegung
* Auf einen Reiz wird eine Gruppe von Muskeln aktiviert z. B. Saugreflex und Greifreflex beim Säugling

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14
Q

Reflexformen in der Verhaltensbiologie (2x)

A

Unbedingte, unkonditionierte Reflexe
* Biologisch angelegte Reaktionsweise auf gleichartige Reizkonstellation z.B. Lidschlussreflex
Bedingte oder konditionierte Reflexe
* Nicht angeboren, sondern erlernt durch assoziatives Lernen können Reaktionsweisen ausgebildet werden

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15
Q

Reaktionsbegriffe

A

Reaktion
Auf die Wahrnehmung einer Information folgende Verhaltensänderung
Spontanreaktion
Reflex ohne bewusste Entscheidungsprozesse
Wahlreaktion
Aktion mittels einer Wahlhandlung
Reaktionsanlass
Information, auf die potentiell reagiert werden kann
Reaktionsaufforderung
Information, auf die zur Konfliktvermeidung reagiert werden muss

16
Q

Reaktion bei Dunkelheit

A
  • Studie mit ca. 1000 verunfallten PKW-Fahrern
  • Bei Annahme einer Reaktionsdauer von 0,8 s hätten 70 % erheblich zu spät reagiert.
  • Bei Gleichstellung mit Tageslichtunfällen typische Reaktionszeiten um 1,3 s bis 1,5 s
17
Q

Problem hinterm LKW fahren / Kolonne

A

Zentrale Sichtverdeckung
* Dem Fahrer verbleibt nur die periphere Wahrnehmung.
* Keine Informationen über mögliche voraus liegende Konflikte.
* Durch monotoniebedingte Abnahme an Aufmerksamkeit wird auch die Qualität der peripheren Wahrnehmung berührt

Verdeckung des zentralen Sehfeldes
* Abnahme der Fixationsfrequenz als Folge der Szenenmonotonie? (Bei Streckenmonotonie zu beobachten)
* Fixationsfrequenz und Verteilung Indikator für Schläfrigkeit
* „erzwungene“ visuelle Monotonie im zentralen Sehfeld Auslöser von Schläfrigkeit?

18
Q

Häufigste Unfalltypen wegen Schläfrigkeit

A
  1. Auffahren auf stehende Fahrzeuge
  2. Auffahren auf bremsende Kolonne
  3. Abkommen von der Fahrbah
19
Q

Libet Experiment

A

Entscheidung zur Handlung 0,5 s vor dem Bewusstwerden, Handlung 0,2 s bis 0,5 s nach dem Bewusstwerden.

20
Q

Konfliktpotential (durch Kompensation von Störungen)

A
  • Abweichungen von Sollgrößen werden kompensiert
  • Störungen benötigen stärkeren, gezielten Eingriff
  • Je größer die Störung, desto größer das Fehlerpotential
21
Q

Hierarchie visueller Aufgaben (4)

A

1. Essenzielle Aufgaben
Aufgaben, deren Nichterfüllung eine hohes Unfallrisiko bergen
2. Wichtige Aufgaben
Aufgaben, die das Fehlverhalten anderer einkalkulieren und bei Nichterfüllung ein Unfallrisiko bergen
3. Aufgaben, die auf ein aufmerksames Verhalten schließen lassen
Aufgaben, deren Erfüllung auf ein aufmerksames Fahrerver-halten schließen lassen und nicht den Kategorien 1. oder 2. angehören
4. Fahrunrelevante Aufgaben
Aufgaben, die nicht zur Erfüllung der Fahraufgabe beitragen, diese evtl. sogar neaativ beeinträchtigen

22
Q

Gefahr und Konfliktvermeidung. Allgemein (Kompensationsschaubild)

A

● Jede Ortsänderung bedarf eines Energieaufwands
● Jede Ortsänderung bedingt eine Interaktion mit der Umgebung
● Abweichungen von Sollgrößen werden im Normalfall innerhalb des Regelkreises
FAHRER – FAHRZEUG - UMGEBUNG kompensiert
● Störungen bedürfen eines stärkeren und gezielten Eingriffs
● Je stärker die Störung, um so größer das Fehlerpotential der Kompensation

23
Q

Für den Menschen sichtbares Lichtspektrum

A

400nm-650nm

24
Q

Entscheidungsfindung

A

● Automatismen / Reflexe
● Aktion aus sich heraus versus Fremdeingriff in die Situation
● Handlungsrevision

25
Q

Daten zum menschlichem Auge

A

Zahl der Retina-Photorezeptoren
● Insgesamt: 132 Mio.
● Zahl der Stäbchen 125 Mio. (grau)
● Zahl der Zapfen 7 Mio. (farbig)
Sehnerv
● Zahl der Nervenfasern im Sehnerv 1 Mio.

25
Q

Empfehlungen zur Reaktionsdauer (Aufteilung in 5 Prozesse) (!)

A
  • Blickzuwendungsdauer 0,48
  • Korrektursakkadendauer 0,13
  • Informationverarbeitungsdauer 0,45
  • Umsetzdauer 0,19
  • Schwelldauer 0,22
  • SUMME: Basisreaktionsdauer 0,86
26
Q

Blendung

A

● Lichtwahrnehmung über den Zerfall von Rhodopsin (Sehpurpur) in den Sehzellen durch Lichteinstrahlung.
● Über die Nachbildung des Rhodopsin passt sich das Auge den Lichtverhältnissen an.
● Kann nicht ausreichend schnell Rhodopsin nachgebildet werden, kommt es zur Blendung.

27
Q

Bedingungen bzw. Probleme im Fahrbetrieb (LKW)

A

● Zu geringer Abstand
● Monotonie der Strecke
● Monotonie im Fahrtablauf
● Entlastungsfolgen (Nebentätigkeiten im Cockpit)

28
Q

Augenbewegungen und ihre Funktionen

A

Bewegungen im Auge
● Linsenverstellung Scharfstellen (Akkommodation)
● Pupillengröße Lichtmengenanpassung
● Lidschlag Schutz der Oberfläche vor Austrocknung…
Stabilisierende Bewegungen des Auges
● Vestibulärer Reflex Stabilisierung des retinalen Abbildes bei Eigenbewegungen
● Optokinetischer Reflex Stabilisierung des retinalen Abbildes bei Relativbewegung von Objekten
Zielsuchende Bewegungen
● Blicksprünge (Sakkaden) Objekte zur Fixation auf der Fovea zentrieren
● Folgebewegungen Verfolgung eines sich bewegenden Objekts (auch ohne Sakkaden)
● Vergenzbewegungen
Ausrichtung des Augenpaars auf Sehdinge in der Tiefenstaffelung
Mikrobewegungen
● Drift Aufrechterhaltung der Stimulation der Rezeptoren
● Mikrosakkade Repositionierung des Auges auf das vorher fixierte Objekt