7 - Abwehrstrategien Flashcards
Giant tail flip
Fluchtreaktion mit Direktionalität
Angriff von vorne, Abdomen wird gebeugt, Krebs schießt nach hinten, Kontrolle durch mediales Rieseninterneuron (MG)
Angriff von hinten, Beugung zwischen Abdomen und Cephalothorax, Schuss nach oben und vorne, Kontrolle durch lateraler Rieseninterneuron (LG)
Non-giant tail flip: Back-up Strategie falls bereits gefangen
Motorischer Output Tail Flip
Richtungsselektivität: MG und LG aktivieren MoGs in unterschiedlichen Segmenten
MG alle Abdominal, LG 2 thorakal + 3 abdominal
Gleichrichtende elektrische Synapsen zw. GFs und MoGs, verhindert dass LG MG aktiviert und umgekehrt, v.a. bei Segmenten die von beiden innerviert sind
MoG: massives EJP, synaptische Depression bei 2. Reiz
FFs: non-giant tail flip, wiederholte Erregung ohne Aktivitätsverlust, um sich nach GF/MoG ind. Tail-flip schnell zu entfernen
Tail Flip - Modulation
2 variable Faktoren:
Geschwindigkeit des Schatten (Angreifer)
- schnell = geringere Chance -> freezing
- langsam = bessere Chancen -> tail flip
Geruch (Futterquelle): low / high
Schneller Schatten + high = mehr freezing
Langsamer Schatten + high = mehr tail flip
Tail Flip Neuroökonomie
Sozialstatus + 5-HT
Bei Kämpfen verwendet höherrangiges Tier öfters Tail Flip
Wirkung von 5-HT auf EPSP Amplitude des LGs:
Unterlegenes Tier: Verringerung um 25 %
Dominantes Tier: Erhöhung -> Tail-Flip wahrscheinlicher
Grund: 5-HT Rezeptor = GPCR, unterschiedliche G-Protein Expression je nach Rang des Tieres, entscheidet über exzitatorische oder inhibitorische Wirkung
Rückstoßprinzip Tintenfisch - neuronaler Schaltkreis
Steuerung durch in Serie geschaltete Riesenfasern (giant fibres)
Einleitung der Flucht:
- Sensorische Stimuli über Rieseninterneurone integriert = Kommandoneurone (1 pro Seite)
- plus Integration von Signalen höherer Hirnzentren
- ausreichende Erregung der beiden Komm.neurone führt zu Auslösen des Fluchtverhaltens
Simultane Erregung der Mantelmuskulatur:
KN treffen sich auf Höhe der Mittellinie (PV) bevor sie sich mit Interneuronen 2. Ordnung verschalten (7 pro Seite)
Elektrische Synapsen: sehr schnell, koordinierte Erregung möglich
Jeweils größtes IN der 7 verlässt Hirn und projiziert zu Sternganglien
Sternganglien: gepaart im Mantel, besitzen je 9-11 Riesenmotorneurone 3. Ordnung, Verschaltung über chemische Synapsen
Unterschiedliche Entfernungen werden durch variierende Durchmesser der Motorneurone ausgeglichen
Inking in Aplysia
Tinte beinhaltet Cocktail aus neuroaktiven Substanzen
Funktionen
- Abneigung: Enzym Escapin
- Phagomimikry: freie AS in Tinte attraktiv für Hummer, Interesse an Aplysia vermindert
- Sensorische Interferenz: Opalin + Meerwasser wird zäh, Blockiert Geruchs-/Geschmacksrez. des Angreifers oder fixiert bereits delektierte Signale -> erhöhte Stimulation bzw. Desensitivierung -> Jäger kann beute weder riechen noch schmecken
- Konspezifischer Alarm: Pheromone, aversive Wirkung und Fluchtreaktion bei Artgenossen
Chromatophoren
- pigment-basierte Farbe
- kleine neuromuskuläre Organe, bedeckt mit transparenten Zellen
- Pigmentgranulat
- Kontraktion: Pigment wird nach außen gedrückt und sichtbar
- Neurotransmitter: Glu, FMRFamid
Iridophoren
farblose Zellen, reflektierende Oberfläche, Licht wird abgestrahlt und interferiert mit Licht einer anderen Schicht -> Verstärken oder Verschwinden dieser Farbe
- Dünnschichtinterferenz:
Lamellen gefüllt mit Reflektin, mAChR bestimmen Farbwechsel, durch Schrumpfen und Abnahme des Abstands der Lamellen wird reflektiertes Licht blauer