5. Steuerinzidenz Flashcards
Inzidenz
+ Grafik
Lastverteilung bzw. Inzidenz hängt nur von den Marktverhältnissen ab
- Budgetinzidenz → betrachtet auch die Verwendung der Ausgaben
- Differentielle Inzidenz → betrachtet verschiedene Steuern mit identischem Aufkommen (aufkommenneutral)
- Absolute Inzidenz → weder Ausgaben noch Senkung anderer Steuern werden berücksichtigt
Maß der Lastenverteilung
dq/dt
wie ändert sich q im GG wenn sich t ändert?
= 1 → alleinige Belastung der Nachfrager
=1/2 → hälftige Lastteilung
= 0 → alleinige Belastung der Anbieter
Überwälzungsgrad
+ Grafiken
dq/dt = ϵS/(ϵS-ϵD)
Die Veränderung der Bruttopreise bei marginaler Einführung des Steuersatzes t
→ Der von einer Marktseite zu tragende Steueranteil ist umso größer, je unelastischer diese Marktseite reagiert und je elastischer die andere Marktseite reagiert.
↳ Zahllast ist unabhängig von der formalen Zahlungsverpflichtung
→ Gleiches Prinzip für eine Wertsteuer q=p(1+t)
Monopol
+ Grafik
Monopolist trägt einen Teil der Steuerlast (Last ↓ je höher! der Macht)
↳ setz GE=c+t; vor Steuern ist opt. Produktionsmenge x0, nach Steuern x1 (Kosten ↑)
→ Die Steuerüberwälzung ist im Monopol steigt mit der Anzahl der Firmen im Markt (n).
Allgemeines Gleichgewicht
Ein-Sektor-Modell
• Steuer auf Kapital: Kapitalangebot ist unelastisch → Kapitalanbieter: Lastträger
• Mengensteuer auf Arbeit: Im GG hängen Lohn und Kapitalzins vom Steuersatz ab
↳ Je ↑ 𝜂S, desto weniger kann der Nettolohn sinken. Je ↓𝜂D, desto stärker reduzieren Firmen ihre Kapitalnachfrage & Steuer auf Arbeit wirkt wie eine Steuer auf Kapital
Inzidenz ist abhängig von
→ Nachfragereaktion im besteuerten Sektor
→ Substitution zwischen den Faktoren
→ Elastizität des Angebots der Faktoren
Allgemeines Gleichgewicht
Zwei-Sektor-Modell
(+ Grafik)
Verbrauchsteuer auf X verzerrt den relativen Güterpreis
[px(1+tx)]/py > px/py
• Preis für X ↓ und Preis für Y ↑
↳ Unternehmen passen sich an die veränderte Konsumentscheidungen → ↑ Produktion von Y auf Kosten der Produktion von X
→ Dadurch ↑ die Kapitalintensität in beiden Sektoren
Allg.: Eine spezielle Verbrauchsteuer auf ein Gut ↓ den relativen Preis des Produktionsfaktors, der relativ intensiv in der Produktion des besteuerten Gutes verwendet wird.
Inzidenz - Einflussfaktoren
Zwei-Sektor-Modell
→ Faktorintensitäten: Je ≠ die Intensitäten der beiden Sektoren, desto stärker müssen sie sich bei Steuer ändern und umso größer ist die Veränderung von r/w
→ Preiselastizität der Nachfrage nach X: Je ↑ die Elastizität der Nachfrage nach X im Verhältnis zu Y, desto ↑ ist der steuerlich bedingte Nachfragerückgang nach X und umso größer ist die Veränderung von r/w
→ Substitutionselastizität von K und L: Je ↓ die Substitutionselastizität, umso größer ist die Veränderung von r/w (Isoquanten sind stärker gekrümmt)
Kaffeesteuer
Zoll
- DE alleine → D: Lastträger
- alle Länder → S: Lastträger
Bodensteuer
S: Lastträger (nicht antizipierte t → D: Lastträger)
Gebäudesteuer
- ex ante: → D: Lastträger
2. ex post: (kurzfristig) → S: Lastträger
Lohnsteuer
- Allgemein AN trägt den Großteil der Last
2. Mobiler AN: → D: Lastträger
Kapitaleinkommensteuer
Geschlossene VW
Kurzfristig → Kapitaleigentümern: Lastträger, da sie ihre Investitionen in der Vergangenheit vorgenommen haben.
Langfristig kann Kapitalangebot durch verringerte Ersparnis gesenkt werden. Die Lastverteilung hängt dann davon ab, wie elastisch die Kapitalnachfrage ist.
Empirisch: Kapitalnachfrage (Investoren) elastisch, Kapitalangebot (Sparer) unelastisch
⇒ Kapitalanbieter tragen Steuer auch langfristig.
Mehrwertsteuer
- Bruttopreise erhöhen sich bei gegebenen Nettopreisen. Die Konsumenten können bei gegebenem Einkommen weniger konsumieren.
⇒ Vorwälzung der Steuer auf Verbraucher. - Bei gegebenen Bruttopreisen sinken die Nettopreise. Wenn die Unternehmen profitabel bleiben wollen, werden sie die gezahlten Einkommen für ihre Produktionsfaktoren reduzieren.
⇒ Rückwälzung der Steuer auf die Einkommensbezieher.
Ein-Sektor-Modell
Problemstellung
Ein Gut X und 2 Produktionsfaktoren K und L.
- Im GG hängen Lohn w und Kapitalzins r vom Steuersatz t_L ab
→ Verwendung der Lohnelastizitäten:
dw/dt = η^N/(η^A-η^N) < 0
→ Verwendung der Kapitalzinselastizitäten:
dr/dt = -L/K * η^A/(η^A-η^N) < 0