Der Artikel “Emotional Branding and the Strategic Value of the Doppelgänger Brand Image” befasst sich mit den Risiken emotionaler Markenführung und insbesondere mit der Entstehung eines sogenannten “Doppelgänger-Brand-Images”. Dies wird als Sammlung negativer Bilder und Bedeutungen einer Marke definiert, die in der Populärkultur zirkulieren und die Authentizität einer Markengeschichte untergraben können.
In diesem Kontext wird argumentiert, dass solche Doppelgänger-Images nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance gesehen werden können, da sie frühzeitige Warnsignale für nachlassende kulturelle Resonanz einer Markengeschichte liefern können. Am Beispiel von Starbucks wird demonstriert, wie das Unternehmen mit der Herausforderung eines solchen Doppelgänger-Images umgeht.
Zur Erforschung dieses Phänomens wurde eine qualitative Forschungsmethode angewendet. Es wurden mehr als 60 Stunden phänomenologische Interviews mit 36 Kaffeetrinkern an verschiedenen Orten durchgeführt, ergänzt durch umfangreiche Feldnotizen und Beobachtungen in verschiedenen Kaffeehäusern. Die Daten wurden mithilfe einer hermeneutischen Methode analysiert, um gemeinsame Themen und narrative Muster zu identifizieren. Diese Methode berücksichtigt individuelle Erzählungen und kulturell geteilte Bedeutungssysteme, um ein umfassendes Verständnis der symbolischen und erfahrungsbasierten Dimensionen von Verbraucher-Marken-Beziehungen zu entwickeln.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Starbucks’ aggressive Wachstumsstrategie und Marktdominanz seine Fähigkeit untergraben könnten, als authentisches Symbol des “hippen” Konsums zu fungieren. Dies könnte letztendlich die Authentizität der emotionalen Markenführung von Starbucks beeinträchtigen und die Marke anfällig für Wettbewerber machen.
Abschließend werden strategische Empfehlungen für das Markenmanagement gegeben, darunter das kontinuierliche Überwachen kultureller Signale und das Identifizieren von Markenvermeidern. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, eine emotional geprägte Markengeschichte proaktiv zu verändern, um sie an veränderte kulturelle Bedingungen und sich wandelnde Verbraucherperspektiven anzupassen.