3. Geld- und Kredittheorien Flashcards
Currency School
- Organisation Geld System wird als hoheitliche Aufgabe des Staates betrachtet. → Geldmenge exogen
- Kontrolle der Geldmenge ist wichtigste Aufgabe den übermäßiges Geld- und Kreditwachstum → Hauptursache von Inflation
- Beruht auf Quantitätstheorie des Geldes
→ Umsetzung durch vollständiger Golddeckung von Banknoten, stattliches Geld(schöpfungs)monopol und regelgebundenen Geldpolitik.
Banking School
- Geld System sollte markt- und privatwirtschaftlich organisiert werden → Geldmenge endogen
- natürliche Begrenzung der Geldschöpfung
- Krisen sind nicht-monetären Ursprungs (z.B. polit-ökonomisch)
→ Umsetzung durch multiple Kreditgeldschöpfung können in fraktionallem (Gold)Reservensystem und Vertrauen auf Gesetz der großen Zahl bei Goldabhebungen (keine Bank Runs) und solides Bankgeschäft
Quantitätsgleichung
M ⋅ V = P ⋅ YR
M: Geldmenge
V: Einkommenskreislauf-/Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
Linke Seite: nachfragewirksame, nominale Geldmenge in Volkswirtschaft in bestimmten Zeitraum.
Rechte Seite: Wert (Preis x Menge) der gehandelte Güter im gleichen Zeitraum (nominales BIP)
Umlaufgeschwindigkeitsansatz
Gleichung geht langfristig auf
- Y_R konstant, da durch reale Faktoren bestimmt:
• Angebot von Produktionsfaktoren, technischer Fortschritt, Sparneigung
- V konstant, da von Zahlungsgewohnheiten und Zahlungssystem abhängig.
→ Kurzfristige Ungleichgewichte zwischen M und P werden durch Anpassungen des Preisniveaus ausgeglichen
→ Quantitätstheorie erklärt eher die langfristige Inflationsentwicklung aber weniger die (mikroökonomische) Ursachen der Geldnachfrage
Liquiditätspräferenztheorie nach Keynes
Arten der Kassenhaltung
- Transaktionskasse
- Vorsichtskasse
- Spekulationskasse
Zinsabhängigkeit der Spekulationskasse
Alternativen
WiSu können zwischen 2 Alternativen wählen:
- unverzinste Anlage des Geldes in der Spekulationskasse
- fest verzinstliches Wertpapier mit ein unendlicher Laufzeit
Entscheidungsfindung
der Zinsabhängigkeit der Spekulationskasse
r = i/(KW) ⋅ 100
r: Marktzinssatz (Rendite bei Neukauf)
i: nominale Zinszahlungen
KW: Kurswert des WP
r ↑ → KW ↓: Kapitalverluste
r ↓ → KW ↑: Kapitalgewinn
↳ Änderungen des Marktzinssatzes führen zu gegensätzliche Kursänderungen festverzinslicher WP
↳ ob Marktzinssatz steigt oder fällt, ist für das WiSu nicht vorhersehbar
Erwartungsbildung der WiSu über Marktzinssatz in Abhängigkeit von normalen Zinssatz
(Zinsabhängigkeit der Spekulationskasse)
- Marktzinsatz > normale Zinssatz → WiSu erwartet ↓ Zinssatz und damit kurz Kurssteigerungen
• Nachfrage nach Spekulationskasse ↓ (WP werden gekauft) - Marktzinssatz < normale Zinssatz → WiSu erwartet ↑ Zinssatz und damit Kursverluste.
Einzelwirtschaftliche Nachfrage nach Spekulationskasse
Investor verfügt über liquide Mittel, die er anlegen könnte
- er bildet ausgehend von gegenwärtige Rendite r0 eine
subjektive Erwartung über die künftige Marktrendite r1 - es wird erwartet, dass Marktrendite entweder sinkt, steigt oder stagniert
Einzelwirtschaftliche Nachfrage nach Spekulationskasse
Marktzinssenkung
WiSu antizipiert Kapitalgewinnen zusätzlich zum festen Zinseinkommen und damit einen positiven Gesamtertrag der WP-Haltung
→ Nur Wertpapierhaltung, keine Kassenhaltung
Einzelwirtschaftliche Nachfrage nach Spekulationskasse
Marktzinssteigerung
3 Fälle
WiSu antizipiert Kapitalverluste zusätzlich zum festen Zinseinkommen
• Fall 1: festes Zinserträge > Wertverluste → Gesamtertrag aus WP-Haltung positiv
→ Nur Wertpapierhaltung, keine Kassenhaltung
• Fall 2: Kapitalverluste > feste Zinserträge → aus WP-Haltung negativ
→ Keine Wertpapierhaltung, Nur Kassenhaltung
• Fall 3: feste Zinserträge = Kapitalverluste → Gesamtertrag aus WP-Haltung ist gleich null (Indifferenz)
Gesamtwirtschaftliche Spekulationsnachfrage
WiSu haben unterschiedliche Vorstellungen vom normalen Zinssatz → viele kritische Zinssätze
- Je ↓ laufender Marktzins r, desto ↑ WiSu erwarten Erhöhung und präferieren Geldhaltung statt WP
- Bei ↑ Anzahl von WiSu mit relativ ↓ Anteil am gesamtwirtschaftlichen Finanzvermögen und ≠ kritischen Zinssätzen → stetige, fallende aggregierten Nachfragefunktion für Spekulationskasse
Tobins Portfolioselektion
Postkeynesianisches Modell, welches die Portfolio-Theorie auf die Spekulationskassenhaltung überträgt
- Entscheidung über Vermögensaufteilung auf verschiedene Aktiva u.B. Risikoeinstellung einzelne WiSu und der Ungewissheit der Erträge
- Analyse des Problems der Vermögensaufteilung zwischen
• Ertrags- und risikolosen Geldhaltung
• Ertragsbringenden, aber risikobehafteten WP-Haltung
→ Erklärung für einzelwirts. gemischte Portfolios → keine entweder Geld oder WP Entscheidung wie zuvor
Tobins Portfolioselektion
Annahmen
- WiSu entscheidet über Aufteilung des Vermögens W auf Geld- und oder WP-Haltung (M & B) bei Ungewissheit der Erträge und Risikoaversion
- Kassenhaltung:
• Ertragslos: rM = 0
• risikolos: σM = 0 - Wertpapierhaltung
• ertragsbringend: rB = N + g mit g = (v − a)/a
• risikobehaftet: σB - Vermögensaufteilung
• Anteil Kaseenhaltung: m = M/W
• Anteil WP-Haltung: b = B/W
• Budgetbeschränkung m + b = 1
Nachfrageveränderung nach einer Zinssenkung
Portfolios Theorie
Zinssenkung führt einer geringeren Ertragsrate von WP bei gleichem Risiko → Anleger schichtet Portfolio um
- Substitutionseffekt: ↓ Rendite führt zu ↓ Attraktivität von WP ggü Geldhaltung in Kasse → b sinkt
- Einkommenseffekt: ↓ Rendite kann durch ↑ Risiko ausgeglichen werden → b steigt
- Nettoeffekt: bei risikoaversen Anlegern überwiegt der Subsitutionseffekt → b ↓ und m (Geldnachfrage) ↑