2.4 Zur Entwicklung der Objektbeziehung Flashcards

1
Q

Bei Freud steht das Objekt zunächst im Dienst der ….?

A

Triebbefriedigung (Lustprinzip)

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Q

Was ist bei Freud das zentrale Konzept für die Entwicklung der Objektbeziehung?

A

Ödipuskomplex

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3
Q

Nenne objektgebundene Ängste (Freud).

A

objektgebundene Ängste als Angst vor …

Objektverlust
Liebesverlust
Kastration [als Strafe durch das Objekt]
Überich-Ansprüchen [als Niederschlag von introjizierten Objekten]

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4
Q

Inwiefern kann das Objekt in den ersten Lebensmonaten nach Anna Freud beschrieben werden?

A

Das Erleben des Säuglings ist durch Bedürfnisbefriedigung bzw. Lust/Unlustgefühlen bestimmt. Das Objekt erlangt Bedeutung insofern es Lust bringt und hilft Unlust zu vermeiden (Objekt als Unterstützung der Affektregulation)

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5
Q

Wie entwickelt sich das Objekt weiter in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahrs?

A

Beziehung wächst über bloße (physische) Bedürfnisbefriedigung hinaus

libidinöse Besetzung des Objekts hält an, auch wenn Grad der Bedürfnisbefriedigung zwischenzeitlich gering ist  Anfänge der Objektkonstanz (Objektrepräsentanz bleibt positiv besetzt

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6
Q

Was kennzeichnet nach Anna Freud das zweite Lebensjahr?

A

Veränderung der „paradiesischen Bezogenheit“ durch Auftauchen konflikthafter Gefühle, die das subjektive Erleben der Objektbeziehung von nun an mit beeinflussen [Sauberkeitserziehung, Analität]

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7
Q

Was kennzeichnet nach Anna Freud das dritte bis zum fünften Lebensjahr?

A

unvermeidliche ödipale Enttäuschungen

Erfahrung der Trennung und des Ausgeschlossenseins dynamisieren Gefühle der Wut, Trauer, Enttäuschung und Verzweiflung in der Objektbeziehung

Grad der Bewältigung dieser Gefühle maßgeblich für die Anpassungs- und Bewältigungskompetenz des Ichs in späteren objektbezogenen Trennungs- bzw. Enttäuschungssituationen [ Abwehr als ein zentraler Fokus der Ich-Psychologie, Adoleszenz als „zweite Chance“ zur Lösung von infantilen objektbezogenen Konflikten und zur Neubestimmung der Objektbeziehungen]

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8
Q

Nach den Grundannahmen der Kleinianischen Entwicklungstheorie ist der Beginn des Lebens mit großen Ängsten verbunden. Welche zwei Quellen der Angst sind hier zu nennen?

A

Vernichtungsängste aus dem Todestrieb verstärkt durch die Geburtssituation
unausweichliche Erfahrungen von Entbehrung intensivieren dieser Ängste

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9
Q

Was kennzeichnet nach Klein die erste Objektbeziehung?

A

Erste Objektbeziehung ist eine Beziehung zu Partialobjekten (z.B. Teilobjekt Brust)

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10
Q

Welche Strebungen und Phantasien richten sich nach Klein auf die Brust?

A

oral-libidinöse (Befriedigung/Zuneigung/Liebe), als auch

oral-destruktive (Aggression/Wut/Destruktion/Neid)

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11
Q

Nach Klein: In Phasen, die frei von Hunger und Spannungen sind, ist i.R. ein optimales Gleichgewicht zwischen aggressiven und libidinösen Impulsen etabliert. Was destabilisiert dieses Gleichgewicht?

A

Erfahrungen von Spannung und Entbehrung. In der Folge wird die Vernichtungsangst erhöht und orale Gier ausgelöst.

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12
Q

Was ist nach Klein eine wichtige Funktion des rudimentären Ich?

A

Wahrung der psychischen Integrität durch den Einsatz früher Abwehrformen

Spaltung
Projektion

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13
Q

Was kennezeichnet nach Klein die Spaltung?

A

Die befriedigende Brust wird als „gute Brust“ geliebt, während die versagende Brust als „böse Brust“ gehasst wird.

Die Abwesenheit der „guten Brust“ wird als Anwesenheit einer „bösen Brust“ erlebt

Die diametralen Erlebensweisen (Liebe-Hass) können noch nicht synthetisiert werden. Das frühkindliche Ich reguliert sich, indem es die gute Brust von der bösen Brust getrennt hält

Spaltung ist notwendig, um das „gute Objekt“ unbeschadet am Leben lassen zu können

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14
Q

Was kennezeichnet nach Klein die Projektion?

A

schmerzvolle, unangenehme, aggressive Affekte und Phantasien werden – nach dem somatischen Vorbild der Ausscheidung – ausgestoßen bzw. ausgeschieden [„böse Brust“].

Die gute – äußere und innere – Brust wird zum Prototyp aller hilfreichen und befriedigenden Objekte, die böse hingegen zum Prototyp aller äußeren und inneren verfolgenden Objekte.

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15
Q

Was ist projektive Identifizierung im kleinianischen Sinne?

A

im ursprünglichen Kleinschen Sinn: Projektion von Selbstanteilen auf Objekt, Identifizierung des Objekts mit diesen.

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16
Q

Welche drei Aspekte umfasst projektive Identifizierung nach Ogden?

A

Verlagerung von unerwünschten/unerträglichen Selbstanteilen in andere
interaktioneller Druck auf Objekt, sich gemäß den Projektionen zu verhalten
Re-Introjizierung der „prozessierten“/„metabolisierten“ psychischen Inhalte (siehe später Bions Konzept des „Containment“, 2.4.5)

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17
Q

Was kennzeichnet nach Klein die paranoid-schizoide Position?

A

Begriffswahl nimmt Bezug zu den dominanten Abwehraktivitäten [Projektion, Spaltung]

Destruktive Strebungen/Phantasien (Neid, Gier, Zerbeißen, Zerstören) erhöhen die Verfolgungsangst

Die Beziehung zur guten Brust wirkt diesen entgegen und stärkt – im günstigen Fall – das Vertrauen in das gute Objekt

Im Regelfall kommt es im Lauf der ersten Monate dazu, dass Babys die gegenüber dem Objekt (Mutter) empfundenen widerstreitenden Gefühle zusehends synthetisieren/integrieren können

Dadurch nehmen die verfolgenden (paranoiden) Phantasien ab, was wiederum zu einem Rückgang der Projektionsdynamik führt [Entschleunigung des Kreislaufes von „Angst-Projektion-Angst-Projektion

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18
Q

Was kennezeichnet nach Klein die depressive Position?

A

Mit der Ausweitung der Synthese und dem zusehends als ganz erlebten Objekt kommt vermehrt die depressiv getönte Phantasien auf, das geliebte Objekt mit den eigenen aggressiven/sadistischen Impulsen beschädigt oder verletzt zu haben

Neid weicht zusehends Dankbarkeit

Dies löst im Kind zwei entwicklungswichtige Strebungen aus:

Wiedergutmachung [Quelle von Beziehungsfähigkeit]

Suche nach Ersatzobjekten [z.B. Vater – Quelle sozialer Orientierung]

Erreichen der depressiven Position ist nicht statisch/unumkehrbar, sondern tendenziell zu verstehen [Pendeln bzw. Osszilieren zwischen diesen Positionen. Positionen vs. Stufen]

19
Q

Bions Theorie der Denkentwicklung: Welche Quelle haben Partikel des Denkens, die weder geträumt oder symbolisiert werden können?

A

Sinnesdaten (über Sinnesorgane vermittelte Außenwelt)

innere Daten im Sinne emotionaler Erfahrung

20
Q

Was sind Alphaelemente in der Theorie Bions?

A

Alphaelemente stehen dem Denken zur Verfügung, können insofern gedacht, geträumt, symbolisiert und später in Sprache gefasst werden

21
Q

Was sind Betaelemente in der Theorie Bions?

A

Betaelemente stehen dem Denken nicht zur Verfügung und müssen daher „ausgeschieden“ werden (Projektion!)

22
Q

Was versteht Bion unter Containment?

A

Die Entwicklung des Denkens ist im Bionschen Sinn eng von der Introjektion eines Objekts abhängig, das in der Lage ist, die kindlichen Erfahrungen auf projektivem Weg aufzunehmen, zu ertragen, zu verstehen und ihnen Bedeutung zu verleihen

23
Q

Bei der Betrachtung von Therapie als Container-Containment. Was sind zentrale Aufgaben von Therapie?

A

Herstellen und Aufrechterhalten einer Verbindung zwischen zwei „minds“

Stärkung der Kapazität mentalen Schmerz zu ertragen und diesen mit Bedeutung zu versehen [Schmerz denken können, statt projizieren und agieren zu müssen]

24
Q

Inwiefern kann der Analytiker als Container verstanden werden?

A

Analytiker erfüllt in dieser Lesart die Funktion eines „Containers“, der

sich für Verbindung grundsätzlich zur Verfügung stellt und
als Container für die Projektionen des Patienten fungiert, indem er diese stellvertretend „aushalten“ und „verdauen“ kann.

25
Q

Der Analytiker kann als Container für die Projektionen des Patienten verstanden werden. Was macht der Analytiker mit diesen Projektionen?

A

Analytiker versucht die Projektionen schrittweise mit Bedeutung zu versehen (Alphafuntkion!) und dem Patienten somit in „verdauter“ Form (Alphaelement) zur Introjektion verfügbar zu machen.

26
Q

Was ist Margaret Mahlers grundlegende These?

A

Ähnlichkeit zwischen dem sehr jungen Säugling und dem psychotischen Kind
Das Neugeborene habe noch nicht erreicht, was das psychotische Kind, nicht zu erreichen vermochte, nämlich einen bedeutsamen Entwicklungsprozesse, den Mahler die „psychische Geburt“ nannte

27
Q

Was ist das Ziel der psychischen Geburt?

A

Entwicklung eines Bewusstseins der psychischen Getrenntheit und Erlangen einer basalen Selbstidentität

28
Q

Was versteht Mahler unter Psychose?

A

Scheitern der psychischen Geburt

29
Q

In welche drei Phasen unterteilt Mahler das Konzept der psychischen Geburt?

A

Autistische Phase
Symbiotische Phase
Loslösungs- und Individuationsphase

30
Q

In welche vier Subphasen unterteil Mahler die Loslösungs- / Individuationsphase?

A

Gewahrwerden der getrennten Existenz

Einüben der Loslösung

Wiederannäherung

Festigung der Individualität und Beginn der Objektkonstanz

31
Q

Was kennezeichnet die die autistische Phase (Mahler)?

A

objektlose, physiologische Phase

Funktion: Aufrechterhaltung des homöostatischen Gleichgewichts nach der Geburt mit physiologischen Mechanismen (warm, satt, sauber, reizgeschützt, …)

Vorstellung: Säugling als monadisches System, der in einer dem intrauterinen Urzustand ähnlichen Situation lebt

nur das eigene Körperinnere (insbesondere die Bauchorgane) sind libidinöse besetzt

durch die Funktion der Mutter kommt es allmählich zu einer Verschiebung der Libidobesetzung von innen nach außen

Aufkommen einer „dunklen Ahnung von Abhängigkeit“ in der dritten oder vierten Lebenswoche führt zum „Bersten der autistischen Schale“ und damit zu einer Reifungskrise

32
Q

Was kennzeichnet die symbiotische Phase?

2. bis 4./5. Lebensmonat

A

präobjektale Phase

Mutter als Partialobjekt, das zunächst nur vage wahrgenommen und in ihrer Eigenschaft als bedürfnisbefriedigendes Objekt zeitweise libidinöse besetzt wird

Kind erlebt sich, als ob es gemeinsam mit der Mutter ein omnipotentes System bilden würde, das eine gemeinsame Grenze nach außen aufweist

Kennzeichen der Symbiose ist die „halluzinatorisch omnipotente Fusion zweier an sich getrennter Individuen, verbunden mit dem Wahn einer gemeinsamen Grenze (vgl. Stork 1982, S. 170)

alle unlustvollen und inneren und äußeren Reize werden nach außen – außerhalb des symbiotischen Systems – projiziert

33
Q

Was kennzeichnet die erste Subphase

Gewahrwerden der getrennten Existenz?

A

Äußere Anzeichen für diese Subphase:

anhaltende bzw. konstante Aufmerksamkeit

erste zögerliche Tastversuche, die über den „Mutterschoß“ hinausreichen

erste Versuche, sich aus den Armen der Mutter zu lösen [Kind krabbelt erstmals vom Schoß der Mutter]

Einsetzen von aktivem Explorationsverhalten [z.B. Lust am Untersuchen der Mutter und unbelebter Gegenstände]

Kind beschäftigt sich nicht mehr ausschließlich mit Dingen aus dem engeren symbiotischen Umkreis
Einsetzen des Musters der visuellen Rückversicherung (ca. 7. bis 8. Lebensmonat) [Für Mahler ein sehr wichtiges Anzeichen normaler kognitiver und emotionaler Entwicklung]
Mahler versteht Achtmonatsangst – anders als Spitz – nicht als Zeichen gesunder Entwicklung! [umgekehrtes Verhältnis von Urvertrauen und Fremdenangst]

34
Q

Gegen Ende des ersten Lebensjahres würde laut Mahler deutlich, dass die frühkindliche Entwicklung vor allem durch zwei wichtige Komponenten geprägt ist, diese sind?

A

Die Individuation stellt die primäre Komponente dar. Zu ihr gehören: Entwicklung intrapsychischer Autonomie, Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Realitätsprüfung

Loslösung als sekundäre Komponente beinhaltet: Schritte der Distanzierung, Ausbildung von Objektgrenzen und (physische) Ablösung von der Mutter

Individuation und Loslösung sollten sich parallelisiert entwickeln [keine Komponente sollte also „hinterher hinken“]

Prozesse der Individuation und Loslösung sollten zusammen in die Ausbildung von Selbstrepräsentanzen münden, die sich von den verinnerlichten Objektrepräsentanzen unterscheiden

35
Q

Was kennzeichnet die zweite Subphase, die Übungsphase?

A

Hauptkennzeichen dieser Subphase sind:

Experimentieren mit dem Sich-Entfernen von der Mutter

narzisstischer Überschwang über die neu errungenen Fähigkeiten

Mahler untergliedert diese Subphase noch einmal in eine frühe und eine späte Periode der Übungsphase

36
Q

Was kennzeichnet die frühe Übungsphase?

A

Kind kann noch nicht gehen, bewegt sich aber krabbelnd, kriechend von der Mutter weg

Welt abseits der Mutter gewinnt zusehends an Bedeutung

Kind kehrt nur vorübergehend zum „emotionalen Auftanken“ zur Mutter zurück

Aufrechterhalten der Beziehung über Distanz(modalitäten) – z.B. das Sehen und Hören – von besonderer Wichtigkeit für diese Phase

37
Q

Was kennzeichnet die späte Übungsphase?

A

eigentliche Übungsphase setzt mit dem Übergang zum aufrechten Gang und dem gleichzeitigen Fortschritt der Ich-Funktionen ein

Kind erlebt sich durch seine Fortschritte in der „Beherrschung der Welt“ als „magischer Meister“

Beginn der „love affair with the world“ (Greenacre 1957; zit. Mahler 1975, S. 70)

nicht pathologischer Narzissmus auf dem Höhepunkt

libidinöse Besetzung verschiebt sich immer mehr von der Mutter auf das autonome Ich, auf den eigenen Körper und die vom Kind entdeckte belebte und unbelebte Umwelt (Stork 1982, S. 173)

als Folge des Narzissmus längere Phasen des Überschwangs bzw. der stimmungsmäßigen Gehobenheit [Unempfindlichkeit gegenüber Stürzen und Schmerzen …]

38
Q

Was kennzeichnet die dritte Subphase, die Wiederannäherungsphase(ca. 16./18. bis 20./22. LM) ?

A

Kind hat in der zweiten Subphase schon große Selbständigkeit und Individualität erlangt. Preis dafür war allerdings die Trennung von der Mutter

diese wurde im narzisstischen Überschwang der Übungsphase allerdings kaum/nicht wahrgenommen

einsetzendes, wachsendes Bewusstsein der Trennung  Ansteigen der Trennungs- und Verlustangst  Tendenz der Wiederannäherung

drei Perioden der Wiederannäherung

beginnende Wiederannäherung [Stimmungsabfall, Anhänglichkeit, …]
Wiederannäherungskrise [ca. 18. Lebensmonat – Ambivalenz – Wechsel von regressiven Tendenzen und hypomaner Abwehr]
Individuelle Lösung der Krise [ca. 21. Lebensmonat – Finden der individuell optimalen Distanz zur Mutter]

39
Q

Was kennzeichnet die vierte Subphase “Festigung der Individualität und Beginn der Objektkonstanz”(20./22. bis 30./36. Lebensmonat)?

A

Erkenntnis der raum-zeitlichen Identität der Mutter

Vereinigung der „guten“ und „bösen“ Objektaspekte zu gemeinsamer Repräsentanz (im Sinne Melanie Kleins)

40
Q

Wann treten nach Mahler Psychosen auf?

A

Psychosen treten auf, wenn die symbiotische Phase nicht erfolgreich durchlaufen wurde und die Loslösung bzw. Individuation nicht gelungen ist

41
Q

Wann kommt es nach Mahler zu milderen Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline)

A

Zu „milderen“ Persönlichkeitsstörungen (etwa Borderline oder narzisstische Persönlichkeitsstörung) kommt es, wenn zwar die Loslösung/Individuation gelungen ist, einzelne Subphasen aber in gravierender Weise problematisch verlaufen sind

42
Q

Worin wurzeln nach Mahler Neurosen?

A

Neurosen wurzeln meist in einer unvollständigen Individuation und der ungenügenden Loslösung vom Mutterbild (Loslösung von der Mutter- bzw. Elternimago konflikthaft und unvollständig)

43
Q

Welche Kritik an Mahlers Symbiosetheorie wird von Seiten der Säuglingsforschung und Kleinkindforschung angebracht?

A

Forschung hat in zahlreichen Experimenten erstaunliche Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeiten des Neugeborenen bzw. Säuglings offenkundig gemacht. Diese sprechen gegen die Annahme einer Phase des symbiotischen Erlebens

Drei exemplarische Fähigkeiten des Säuglings, die gegen Mahlers Symbiosekonzept sprechen (D. Stern):

Willensgefühl (zielgerichtetes Handeln)

propriozeptives Feedback (Eigenempfindungen)

differentielle Kontingenzwahrnehmung (Verhältnis von Handlung und Effekt in Bezug auf Selbst und andere)

44
Q

Es gibt zwei Möglichkeit wie man Mahlers Symbiose verstehen kann. Wann kann man davon ausgehen, dass Mahlers Theorie widerlegt ist?

A

Symbiose als Begriff, der objektivistisch und damit als falsifizierbares Theoriegebäude verstanden wird [in diesem Sinn ist Mahlers Symbiose-Begriff widerlegt]