03413 - V. Denken und Problemlösen Flashcards

1
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.1 Zum Begriff Denken

Welche Aspekte des Denkens gibt es?

A
  • findet im Kopf statt
  • innere Tätigkeit, die darin besteht, mentale Gebilde zu verknüpfen
  • Herstellung einer Abfolge von Denkzeichen
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2
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.1 Zum Begriff Denken

Was versteht man unter der Assoziationserklärung des Denkens (widerlegt)?

A
  • Versuch das Denken durch Verbindung von Vorstellungen mit Hilfe des Kontiguitätsprinzips, der Ähnlichkeit und der Assoziationsstärke zu erklären
  • Assoziationsstärke das einzige Ordnungsprinzip des Denkens
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3
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.1 Zum Begriff Denken

Wie entwickelte sich die Denkpsychologie?

A
  • Würzburger Schule
  • Gestaltpsychologie
  • Kritik an der Assoziationserklärung des Denkens
  • geht von Einheiten des Denkens aus, die sich am besten als Gedanken, als sinnvolle
    Relationen und Ordnungbeziehungen kennzeichnen lassen
  • Gedanken beziehen sich auf einen Sachverhalt, der unabhängig von Vorstellungen existiert
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4
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.1 Zum Begriff Denken

Welches sind die leitenden Aspekte des geordneten Denkens? (Ordnungsprinzipien)

A
  • Aufgabe als Ziel (determinierende Tendenz)
  • Struktur von Sachverhältnissen
  • unter der Leitung und Ausrichtung durch ein Motiv, eine Intention und durch das Wollen (Volition)
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5
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.1 Zum Begriff Denken

Welche beiden Grundformen des Denkens werden unterschieden?

A
  • reproduktives Denken: erinnern (abrufen) und Lücke schließen
  • produktives Denken: es müssen Mittel konstruiert werden, um die Lücken zu schließen
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6
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2 Denkformen

Mit welchen Denkformen beschäftigt sich die Denkpsychologie?

A
  • Begriffsbildung
  • logisches Schließen
  • problemlösendes Denken
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7
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Wie wird das logische Denken unterteilt?

A
  • Lehre vom Begriff
  • Lehre vom Urteil
  • Lehre vom Schluss
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8
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was versteht man unter Definieren (eines Begriffs)?

A
  • Einordnung in eine Begriffshierarchie (Oberbegriff, Abgrenzung zu Nebenbegriffen) oder
  • Auflistung von Merkmalen oder Beispielen
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9
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was versteht man unter Prädikation?

A
  • Behauptung mit dem Anspruch, dass es sich um eine wahre Aussage handelt.
  • Das Prädikat wir mit der Kopula „ist“ oder „ist nicht“ mit dem Subjekt gekoppelt. (Eine Eiche ist ein Baum)
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10
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Wie werden in der Aussagenlogik Aussagen miteinander verbunden?

A

durch Junktoren (logische Konstanten):

  • und (Konjunktion, ˄ )
  • oder (Adjunktion, ˅ )
  • wenn…dann (Implikation, → )
  • genau dann … wenn (Äquivalenz, ↔ )
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11
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist Logisches Schließen?

A
  • aus mehreren gegebenen Aussagen (Prämissen)
  • gewinnt man über die Schlussregel der Implikation
  • eine neue Aussage (Conclusio)
  • „Wenn …“ heißt Antezendens, „dann …“ heißt Konsequenz.
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12
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist eine Tautologie?

A
  • bei jeder möglichen Kombination von Wahrheitswerten der beteiligten Aussagen ergibt sich eine wahre Aussage
  • Ein Schluss ist nur gültig, wenn die Implikation eine Tautologie ist.
  • wichtige Tautologien: Modul ponens, Modus tollens
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13
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist der Modus ponens?

A

(a→b) ˄ a => b,
keine notwendige, sondern nur hinreichende Bedingung

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14
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist der Modul tollens?

A

(a→b) ˄ ¬a => ¬b,
notwendige Bedingung

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15
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was versteht man unter konditionalem Schließen?

A
  • Schließen oder Folgern mit Junktor „wenn…dann“
  • die Grundlage sind konditionale oder hypothetische Urteile.
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16
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist die Prädikatenlogik?

A
  • erweitert die Aussagenlogik um die Quantoren , die den Geltungsumfang für die Aussagen angeben.
  • Allquantor ∀
  • Existenzquantor ∃
  • Eine Allaussage wird in eine äquivalente Existenzaussage umgeformt, indem der Quantor durch ersetzt, der neue Quantor negiert & der Wirkungsbereich des neuen Quantors insgesamt negiert wird.
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17
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Verifizierbarkeit und Falsifizierbarkeit:

A
  • Ist die Menge, auf die sich der Quantor bezieht, unendlich groß oder nicht vollständig zugänglich, gilt:
  • Allsätze sind nie vollständig verifizierbar, aber eindeutig falsifizierbar.
  • Existenzsätze sind nie vollständig falszifizierbar, aber eindeutig verifizierbar.
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18
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was versteht man unter syllogistischem Schließen?

A
  • Spezialfall der Prädikatenlogik: Syllogismen des Aristoteles
  • Syllogismus ist ein Schluss von 2 Aussagen auf eine dritte nach insgesamt 4 Schlussfiguren.
  • es werden 3 Begriffe verglichen: S (Subjektbegriff), P (Prädikatbegriff), M (Mittelbegriff)
  • Mittelbegriff wird „gekürzt“
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19
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Welche 4 Arten von Prämissen werden beim syllogistischen Schließen unterschieden?

A
  • Allgemein bejahend: Alle S sind P (S a P)
  • Allgemein verneinend: Alle S sind nicht P (S e P)
  • Partikulär bejahend: Einige S sind P (S i P)
  • Partikulär verneinend: Einige S sind nicht P (S o P)
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20
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Welche 4 Schlussfiguren werden unterschieden?

A

Nach Anordnung des M-Begriffs in den Prämissen:

  1. Figur 2. Figur 3. Figur 4. Figur
    erste Prämisse M – P P – M M – P P – M
    zweite Prämisse S – M S – M M – S M – S
    Konklusion S – P S – P S – P S – P
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21
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist der Modus Barbara?

A

M a P. Alle M sind P. S a M. Alle S sind M. => S a P. Alle S sind P.

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22
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.1 Logisches Denken als logisches Schließen

Was ist der Modus Darii?

A

M a P. Alle M sind P. S i M. Einige S sind M. => S i P. Einige S sind P.

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23
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.2 Denken als Problemlösen

Was sind Heuristiken?

A

Verfahren des Suchens & Findens, z. B.

  • Assoziieren
  • Denken in Analogien oder in Bildern
  • trial and error
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24
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.2 Denken als Problemlösen

Wie kann man beim Problemlösen vorgehen?

A
  • Situationsdiagnose
  • Problemraum konstruieren
  • Umstrukturieren
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25
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.3 Begriffsbildung

Was ist begriffliches Identifizieren?

A
  • Objekte, Ereignisse & Sachverhalte werden herausgehoben und von anderen abgegrenzt, eben definiert. Dazu dienen Wörter, die als Anzeiger (Indikatoren) und Namen fungieren.
  • man braucht sowohl innerbegriffliche Relationen (Hyponymie) als auch zwischenbegriffliche Relationen (z.B. Kausalität), um einen Begriff zu definieren.
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26
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.4 Definitionsmerkmale des Denkens

Welches sind die 6 Definitionsmerkmale des Denkens?

A
  1. Vergegenwärtigung: losgelöst von der sinnlichen Erfahrung, nicht nur Gegebenes, sondern auch Mögliches kann gedacht werden
  2. Organisationsleistung durch Begriffsbildung: Abstraktion , bewusste begriffliche Klassenbildung.
  3. Innerlichkeit: Wendung nach innen (Unterschied zur handelnden Person).
  4. Selektivität: frei in der Wahl des Objekts (Unterschied zur sinnlichen Wahrnehmung)
  5. Urteil & Entscheidung: Ziel ist Handlungsregulation.
  6. Reflexivität: Die denkende Person kann sich selbst zum Gegenstand des Denkens machen.
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27
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.2.4 Definitionsmerkmale des Denkens

Welche Aspekte des Denkens stehen in verschiedenen Theorien im Vordergrund?

A
  • Informationsverarbeitungstheorie: Denken als ein Prozess, der der Schließung von Informationslücken zwischen Ist- & Sollzuständen dient.
  • Handlungstheorie: Denken dient dazu, die Ziele des Handelns zu erreichen und die Handlungsregulierung zu kontrollieren.
  • Denken als Mittel zur Zielerreichung
  • Denken als Probehandeln
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28
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.3.2 Methoden - Introspektion

Was versteht man unter Introspektion?

A

Beobachtung und Analyse des eigenen Erlebens und Verhaltens, meist retrospektiv.

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29
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.3.3 Methoden - Simulationsprogramme

Wie untersucht man das Denken mit Simulationsprogrammen?

A
  • Versetzen den Benutzer in eine Anwendungs- & Handlungssituation, in der sie sich interaktiv mit komplexen Geschehnissen auseinandersetzt.
  • Bereits erworbenes Wissen soll richtig angewendet werden.
  • Komplexe Situationen ermöglichen es dem Lernenden herauszufinden, welche Effekte und Folgen Eingriffe in komplexe Systemzusammenhänge haben.
  • Ziel ist nicht Wissensvermittlung, sondern Bewältigung neuer, komplexer Situationen.
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30
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.3.4 Methoden - Denkaufgaben

Wie untersucht man das Denken mit Denkaufgaben?

A

Erforschung des (v.a. logischen) Denkens in der experimentellen Psychologie.

  • Turm von Hanoi
  • Neun-Punkte-Problem
  • Kannibalen & Missionars-Problem
  • „Selektion task“ oder „four card problem“ (Denkproblem zum Modus tollens)
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31
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.3.4 Methoden - Denkaufgaben

Welche Begriffe spielen bei Denkaufgaben eine Rolle?

A
  • Denkproblem:
    besteht dann, wenn ein spontaner Lösungsversuch als falsch erkannt wird.
  • Konfliktlösungsanalyse:
    soll die Frage beantworten, warum der Lösungsversuch misslang.
  • Situationsanalyse:
    befasst sich mit den Elementen einer Situation und deren gegenseitigen Beziehung (Ist-Zustand? Soll-Zustand?).
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32
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1 Aspekte des Denkens - Begriffsbildung

Wie ist der Zusammenhang zwischen Begriffen, Perzepten und Konzepten?

A
  • Bildung von Begriffe oder Konzepten basiert auf Perzepten.
  • Begriffe sind im Gegensatz zu Perzepten allgemeiner und abstrakter.
  • Perzepte und Konzepte stehen beide im Dienste des Unterscheidens und Orientierens
  • Begriffe dienen zur Kategorisierung und Klassifizierung
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33
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1 Aspekte des Denkens - Begriffsbildung

Was versteht man unter dem Begriffsumfang = Extension?

A

Gesamtheit der Dinge, über die sich der Begriff erstreckt.

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34
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1 Aspekte des Denkens - Begriffsbildung

Was versteht man unter dem Begriffsinhalt = Intension?

A

Gesamtheit der Merkmale, die den Dingen, die der Begriff umfasst, gemeinsam sind.

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35
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.1 Merkmalstheorie der Begriffsbildung

Welche Theorien zur Begriffsbildung gibt es?

A
  • Generalisierung und Diskrimination
  • Suchmethode = Merkmalstheorie
  • Prototypentheorie der Begriffsbildung
  • Theorie der Exemplare
  • Theorie der Entscheidungsgrenzen
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36
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.1 Merkmalstheorie der Begriffsbildung

Wie werden nach der Merkmalstheorie Begriffe gebildet?

A
  • Suchmethode Ach, Wygotski
  • suchen nach kritischen Attributen
  • Konjunktionen von kritischen Merkmalen bilden
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37
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.1 Merkmalstheorie der Begriffsbildung

Was sind „Wygotski-Blöcke“?

A
  • Stereometrische Körper, die sich hinsichtlich Form, Gewicht, Größe und Farbe unterscheiden
  • Werden für Versuche zur Begriffsbildung eingesetzt
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38
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.2 Prototypentheorie der Begriffsbildung

Welche Kritik an der Merkmalstheorie gibt es?

A

Es gibt viele Begriffe und Klassen, die man nicht durch eine Liste von Merkmalen erschöpfend beschreiben kann.

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39
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.2 Prototypentheorie der Begriffsbildung

Was ist ein Prototyp?

A
  • Ein Prototyp fasst Merkmale zusammen ohne dass ein einziges Exemplar alle Merkmale haben muss.
  • es ist sogar möglich, dass der Prototyp Merkmale hat, die keine einzige Instanz des Prototyps aufweist.
  • Prototyp entspricht einem Mittelwert, der eine Datenreihe am besten repräsentiert, aber selbst kein „reales“ Datum ist.
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40
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.2 Prototypentheorie der Begriffsbildung

Was besagt die Prototypentheorie der Begriffsbildung?

A
  • Prototypen werden durch Beachtung und Abstraktion einzelner Merkmale gelernt
  • Ähnlichkeitsdaten werden gemittelt, sodass ein mittlerer Vertreter der Begriffskategorie entsteht
  • neue Objekte werden dadurch klassifiziert, dass sie mit dem Mittelwert verglichen werden und innerhalb eines Toleranzbereichs als ähnlich eingestuft werden.
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41
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.2 Prototypentheorie der Begriffsbildung

Welches sind die Vorzüge und die Nachteile der Prototypentheorie?

A
  • kann gut erklären, warum einige Vertreter des Begriffs typischer sind als andere
  • kann gut erklären, warum Begriffe unscharf, vage sein können.
  • kann nicht gut Kontexteffekte erklären.
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42
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.2 Prototypentheorie der Begriffsbildung

Welches sind die 5 grundlegenden Gesichtspunkte der Prototypentheorie?

A
  • Begriffe sind häufig gekennzeichnet durch Unschärfe (Vagheit) und können nur unter Einbeziehung des Kontextes sinnvoll gebraucht werden (z.B. Bedeutung der Kategorien Tasse
    und Becher).
  • Zweckgebundenheit: Begriffsbildung im Alltag erfolgt weniger nach formal-logischen, sondern eher nach pragmatischen Gesichtspunkten.
  • wenige charakteristische Merkmale; Nicht alle Mitglieder der Kategorie müssen diese typischen Attribute aufweisen
  • Das Wissen über die Kategorie ist in einem Prototyp (“idealer Vertreter”) abgespeichert (z.B. physische Aggression = Schlägerei).
  • Kategorisierung bedeutet Feststellung der Ähnlichkeit des neuen Objektes mit dem Kategorie-
    Prototyp
43
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.3 Theorie der Exemplare und Entscheidungsgrenzen

Was besagt die Theorie der Exemplare?

A
  • Exemplare eines Begriffs oder einer Kategorie korrelieren über ihre Merkmale
  • kein Prototyp, sondern Zuordnung nach Ähnlichkeit
  • kann Kontexteffekte erklären
44
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.3 Theorie der Exemplare und Entscheidungsgrenzen

Was besagt die Theorie der Entscheidungsgrenzen?

A
  • nach dem Vorbild des law of categorical judgment
  • Grenzen von Kategorien sind statistische Verteilungen
  • Binnengliederung einer Kategorie in Ähnlichkeitsregionen durch Verteilungen aus Ähnlichkeitswerten
45
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.3 Theorie der Exemplare und Entscheidungsgrenzen

Wie unterscheiden sich Erklärungsbegriffe und Eigenschaftsbegriffe?

A
  • Erklärungsbegriffe: beinhalten Erklärungen, also Annahmen, die sich auf eine Theorie im weiteren Sinn beziehen (Mondfinsternis => Mond im Erdschatten)
  • Eigenschaftsbegriff: (Mondfinsternis => partiell oder total)
46
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.3 Theorie der Exemplare und Entscheidungsgrenzen

Welche 2 Komponenten von Begriffen werden unterschieden?

A
  • Sachliche (denotative) Bedeutung: logische Struktur oder Prototyp (bei Eigenschaftsbegriffen) bzw. Theorie (bei Erklärungsbegriffen).
  • Emotionale (konnotative) Bedeutung: gefühlsmäßige Beziehung einer Person zu dieser Sache.
47
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.4 Begriffsebenen und –relationen

Welche 3 Begriffsebenen werden nach Rosch unterschieden?

A
  1. Untergeordnete Ebene (Bsp. Schlafsofa)
  2. Basisebene (Bsp. Sofa)
  3. Übergeordnete Ebene (Bsp. Möbel)
48
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.4 Begriffsebenen und –relationen

Was kennzeichnet die Basisebene?

A
  • Verwendung ähnlicher Bewegungsmuster beim Umgang mit Instanzen dieser Kategorie
  • Ähnliche Gesamtgestalt der Kategorienvertreter
  • Die gesamte Kategorie wird von ein und derselben geistigen Vorstellung gefasst
49
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.4 Begriffsebenen und –relationen

Was versteht man unter Begriffsrelationen?

A

Beziehungen zwischen Begriffen

  • äquivalent (bei Synonymen)
  • hierarchisch über bzw. untergeordnet (bei Ober- und Unterbegriffen)
  • assoziativ (verwandte Begriffe)
50
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.5 Begriffsorganisation im LZG

Nach welchen Prinzipien werden Informationen im LZG angeordnet?

A
  • Raum-zeitlich (episodische) Ebene
  • Inhaltliche (semantische) Ebene

Man unterscheidet noch weitere Aspekte des LZG, nämlich die heuristische und die evaluative Substruktur, die vorallem im Zusammenhang mit Problemlösevorgängen von Bedeutung sind.

51
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.5 Begriffsorganisation im LZG

Was versteht man unter der epistemischen Struktur des LZG?

A
  • beinhaltet Faktenwissen
  • „das Wissen betreffend“
52
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.4.1.5 Begriffsorganisation im LZG

Welche Modelle zur epistemischen Struktur gibt es?

A
  • Netzwerkmodell von Collins & Quillian
  • Merkmalsvergleichsmodell
  • assoziatives Aktivationsausbreitungsmodell.
53
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung

Was sind Urteile?

A
  • Urteile sind Resultate des Denkens
  • Sie verknüpfen einen Prädikatsbegriff mit einem Subjektbegriff
  • Haben meistens die Struktur einer Behauptung über einen Sachverhalt in der Welt
54
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung

Welche Arten von Urteilen werden unterschieden?

A
  • feststellende, beschreibende Urteile
  • evaluative Urteile (drücken Bewertungen aus)
  • prädiktive Urteile (treffen Vorhersagen)
  • klassifikatorische Urteile (klassifizieren)
55
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung

Was ist eine Entscheidung?

A

Von einer Entscheidung spricht man, wenn in einer Situation mindestens 2 handlungsoptionen vorliegen, also Wahl- und Handlungsfreiheit besteht.

56
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung

Welche Schwierigkeiten treten beim Urteilen und Entscheiden auf?

A
  • setzt oft voraus, dass man viele Informationen integrieren und nach ihrer Relevanz gewichten
    muss.
  • Wahrscheinlichkeiten einschätzen problematisch
  • => Heuristiken
57
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.1 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Heuristiken

Was versteht man unter der Verfügbarkeitsheuristik?

A

Informationen, die besonders leicht verfügbar sind, werden auch bevorzugt für Schlussfolgerungen und evaluative sowie prädiktive Urteile verwendet.

58
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.1 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Heuristiken

Was ist der Famous-Name-Effekt?

A

Namen von berühmten Personen können besser erinnert werden.

59
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.1 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Heuristiken

Was versteht man unter der Repräsentativitätsheuristik?

A

Die Zugehörigkeit eines Objektes zu einer Klasse wird auf der Basis der Übereinstimmung oder Ähnlichkeit von Objekt- oder Klassenmerkmalen entschieden. Handelt es sich um Personen spricht man statt von Klassen von Stereotypen.

60
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.1 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Heuristiken

Was ist die Anker-Anpassungsheuristik?

A
  • Anpassung der Schätzung an einen Ankerwert
  • Problem: Generierung des Ankerwerts (häufig irrelevante Daten)
61
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.1 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Heuristiken

Was versteht man unter Framing?

A
  • Entscheidungen von Personen stark vom Entscheidungsrahmen abhängig
  • z. B. primacy-Effekt, recency-Effekt (obwohl Stellung einer Information in einer Folge für ihre Bedeutung belanglos ist)
62
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.2 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Statistische Urteilsmodelle

Warum sind statistische Urteilsmethoden menschlichen Urteilern überlegen?

A
  • gewichten Informationen nach ihrer Zuverlässigkeit und Validität
  • können erheblich mehr Informationen simultan verarbeiten
  • sind konsistent
  • menschliche Urteiler kontrollieren Urteile häufig nicht bewusst
  • Menschen berücksichtigen meist nur wenige Informationen, obwohl sie vom Gegenteil überzeugt sind
63
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Welche Schlussformen werden unterschieden?

A
  • Deduktion: Gegeben sind Prämisse und Regel, gefolgert wird der Schluss
  • Induktion: Gegeben sind Prämisse und Schluss, gefolgert wird die Regel
  • Abduktion: Gegeben sind Regel und Schluss, gefolgert wird die Prämisse (diagnostischer Schluss)
  • => Induktion und Abduktion sind logisch nicht gültig!
64
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Welche Formen des Induktionsschlusses werden unterschieden?

A
  • Induktive Verallgemeinerung:
    Es wird von einer Teilklasse auf eine Gesamtklasse geschlossen.
  • Induktiver Teilschluss:
    von einem Teil einer Klasse wird auf einen anderen Teil dieser Klasse geschlossen.
  • Induktionsschluss als statistisches Gesetz:
    wenn sich als Resultat eines Induktionsschlusses ein statistisches Gesetz ergibt.
65
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Welches sind nach Mill die 2 wichtigsten Methoden zur induktiven Erkenntnisgewinnung?

A
  • Methode der Übereinstimmung (Method of Agreement)
    wenn es nur eine Übereinstimmung gibt, ist dies eine Ursache oder Wirkung des Phänomens
  • Methode des Unterschieds (Method of Difference)
    wenn 2 Situationen bis auf einen Umstand gleich sind, ist diese Differenz die Ursache des
    Phänomens
  • Beide Methoden sind kombiniert die Methode des Experiments. Logisch ist dies die Kombination des modus ponens & modus tollens.
66
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Wie definiert Johnson-Laird Induktion?

A
  • jeder Denkprozess, der eine Aussage hervorbringt, die den sematischen Informationsgehalt der ursprünglichen Beobachtungen oder Prämissen erhöht
  • => Herstellung von Wissen aus Informationen
  • => Wichtige Funktion der Induktion: Hypothesenbildung.
67
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Aus welchen Schritten besteht eine Induktion?

A
  • Mustererkennung (Voraussetzung)
  • Kategorie- oder Begriffsbildung (eigentliche Induktion)
  • Projektion nutzbringende Anwendung einer Induktion)
68
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Was ist ein Praktischer Syllogismus?

A
  1. Ich will x erreichen.
  2. Ich gehe davon aus, dass (normalerweise) y-Tun zu x führt.
  3. So tue ich y.

Prämisse muss nicht wahr sein!

69
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Was versteht man unter analogem Schließen?

A
  • Übertragung von Relationen zwischen Begriffen & repräsentierten Sachverhältnissen einer Wissensdomäne A, die gut bekannt ist (Wissensquelle), in eine weniger bekannte Wissensdomäne B (Wissenziel)
  • grundlegend: Vergleiche von Strukturen und deren Ähnlichkeit
  • Problemlösen, Hypothesenbilden: Schlüsse sind logisch nicht gültig
70
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.5.3 Entscheidungsfindung und Urteilsbildung - Formen des Schließens

Was ist der Bestätigungsfehler beim Hypothesentesten?

A

Neigung, eine vorher gefasste Meinung beizubehalten & eine korrespondierende Abneigung zugunsten einer neuen Überzeugung aufzugeben.

71
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6 Problemlösen

Was unterscheidet ein Problem von einer Aufgabe?

A
  • Ein Problem ist die Barriere zw. Ist- Zustand & einem angestrebten Soll-Zustand.
  • Eine Aufgabe hat keine Barriere, die Überführung von Ist- zu Soll-Zustand erfolgt ohne Probleme, da ein Abruf der Infos direkt aus dem Gedächtnis möglich ist.
  • Bei Problemen ist produktives Denken nötig, bei Aufgaben reicht meist reproduktives Denken.
72
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.1 Merkmale von Problemen

Welche Merkmale von Problemen werden zur Bildung von Problemklassen verwendet?

A
  • Schwierigkeit/kognitive Komplexität der Prozesse: hängt ab von Problemlöser und Ressourcen
  • Lösbarkeit: Ausreichend klare Formulierung, widersprüchliche Ziele?
  • Definition: Ausgangssituation ausreichend beschrieben, Ziel messbar, hilfreich: formalisieren
  • Zerlegbarkeit: zerlegbar in Unterprobleme (Transformationsproblem) oder elementares Problem (Einsichtsproblem)
  • Verwandtheit: Teil einer Problemklasse?
  • Umfang/Aufwändigkeit: abhängig von der Komplexität und den Fähigkeiten des Problemlösers
  • Subjektivität
73
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.1 Merkmale von Problemen

Wie definiert Dörner ein Problem?

A

Ein Individuum steht einem Problem gegenüber, wenn es sich in einem inneren oder äußeren Zustand befindet, den es aus irgendwelchen Gründen nicht für wünschenswert hält, aber im Moment nicht über die Mittel verfügt, um den unerwünschten Zustand in den wünschenswerten Zustand zu überführen.

74
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.1 Merkmale von Problemen

Welche Problemarten unterscheidet Dörner?

A
  • Interpolationsprobleme / Transformationsprobleme:
    Ausgangs- & Zielzustand klar definiert, alle Mittel zur Zielerreichung sind bekannt. Reihenfolge in der die Mitteleingesetzt werden müssen ist jedoch nicht klar.
  • Synthetische Probleme:
    Anfangs- & Endzustand sind klar definiert, aber bezüglich der erforderlichen Mittel Unklarheit besteht.

• Die Mittel sind unbekannt oder nicht vorhanden & müssen erst hergestellt werden
• Sie sind zwar prinzipiell verfügbar, der Problemlöser erkennt aber nicht, dass sie für
das Problem relevant sind

  • Dialektische Probleme:
    Ausgangszustand & Mittel sind bekannt, aber bezüglich des Zielzustands besteht Unklarheit.
75
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.1 Merkmale von Problemen

Welche weiteren Merkmale von Problemen gibt es?

A
  • Anzahl der Elemente (einfache vs. komplexe Probleme)
  • Komplexität
  • Anzahl & Dichte der Verknüpfung zw. den Elementen (gering vs. hoch vernetzt)
  • Vernetztheit
  • Anzahl der Ziele (eines oder mehrere evtl. konfligierende Ziele)
  • Polytelie (mehrere Ziele gleichzeitig , die Zielzustände beeinflussen sich wechselseitig)
  • Bekanntheit von Verknüpfungen & Wechselbeziehungen ((in)transparente Probleme)
  • Intransparenz
  • Ausmaß der Eingriffsabhängigkeit des Systems (statische vs. dynamische Probleme)
  • Dynamik
  • Anzahl der beteiligten Personen (individuelles vs. kollektives Problemlösen)
  • Verfügbare Zeit (Probleme ohne vs. mit Zeitdruck)
76
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.2 Problemschwierigkeiten und deren Einflussgrößen - Personenmerkmale

Wie werden Personenmerkmale klassifiziert?

A

Nach

  • Spezifität
  • Stabilität
  • Generalisierbarkeit
77
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.6.1.2 Problemschwierigkeiten und deren Einflussgrößen - Personenmerkmale

Welche Personenmerkmale werden danach unterschieden?

A
  • Persönlichkeitseigenschaften (Traits)
    stabil und unspezifisch
  • Orientierungen (Orientations)
    eher situationsgebunden
  • Einstellungen (Attitudes)
    Stark situationsgebunden, spezifisch
78
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7 Problemlösungstheorien

Welche 5 Problemlöseverfahren werden unterschieden?

A
  1. Problemlösen durch Versuch & Irrtum
    in unübersichtlichen Problemsituationen
  2. Problemlösen durch Umstrukturierung
    - plötzliches „Umkippen“
    - Phasen der Umstrukturierung
  3. Problemlösung durch Anwendung von Strategien
  4. Problemlösen durch Kreativität
  5. Problemlösen durch Systemdenken
79
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7 Problemlösungstheorien

Welche Phasen der Umstrukturierung eines Problems werden unterschieden?

A
  1. Situationsanalyse
  2. 1 Zielanalyse (Was ist gesucht, was nicht?)
  3. 2 Konfliktanalyse (Warum geht es nicht?)
  4. Das allgemeine Lösungsprinzip (Funktionalwert)
  5. Entwicklung eines Suchmodells
  6. 1 Wissensaktualisierung (Was ist gegeben?)
  7. 2 Materialanalyse (Was ist brauchbar?)
  8. Mittelaktualisierung
80
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was ist der assoziationstheoretische Ansatz?

A
  • behavioristisch, John B. Watson
  • untersucht nur direkt beobachtbares Verhalten (Datengewinnung also auch durch Extraspektion)
  • 3 Bestimmungsgrößen menschlichen Verhaltens:
    • Reiz (Reizmuster, Situation)
    • Reaktion (Reaktionsmuster, Antwort der Person)
    • Assoziation (Verbindung/Verknüpfung zw. Reiz & Reaktion)
  • Stimulus-Assoziations-Reaktions-Schema.
81
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was versteht Thorndike unter Problemlösen?

A
  • Veränderung der Reaktionshierarchien
  • Katzenversuch: dominante Reaktionen ändern sich durch Konditionierung
82
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was ist der gestaltpsychologische Ansatz?

A
  • wichtig sind die Wahrnehmungsprozesse beim Problemlösen
  • Problemlösen durch Anwendung von Strategien
  • 3 Phasen:
  1. Unspezifische Anfangsorientierung
  2. Lokale Strategie
  3. Globale Strategie
83
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was versteht man unter einer Strategie?

A

heuristische Regel, also ein Problemlöseverfahren, welches die zu treffenden Entscheidungen über einzelne Vorgehensweisen (Auswahl von Mitteln, Abwandlung von Mitteln, Setzen von Zwischenzielen, Bilden von Teilproblemen) in einem gewissen Rahmen festlegt.

84
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was versteht man unter einer Taktik?

A

Taktiken sind Maßnahmen, die sich auf Unterziele richten.

85
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Wie definiert die Gestaltpsychologie ein Problem?

A

eine defekte Gestalt, die im Menschen Spannung & das Bestreben erzeugt, aus der defekten Gestalt eine gute Gestalt zu machen.

86
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Was ist Problemlösen aus Sicht der Gestaltpsychologie?

A
  • erfolgt durch planendes, orientierendes Handeln.
  • Umorganisation des Wahrnehmungsfeldes.
  • wesentlich ist Einsicht
87
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.1 Assoziationstheoretische und gestalttheoretische Ansätze

Welche 4 Phasen des Organisationsprozesses beim Problemlösen werden unterschieden? (Verdienst der gestaltpsychologischen Forschung)

A
  1. Vorbereitung: Sammeln von Infos, erste Lösungsversuche
  2. Inkubation: Nach Scheitern der Versuche Beschäftigung mit anderen Dingen
  3. Erleuchtung (Illumination): Erkennen der Lösung, Aha-Erlebnis
  4. Verifikation: Überprüfung der Lösung
88
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.7.2 Informationsverarbeitungsmodelle

Was besagt das Zwei-Ebenen-Modell von Dörner?

A
  • Datenbasis, die das Wissen eines Individuums beinhaltet (epistemische Struktur)
  • Steuereinheit des kognitiven Geschehens; Ort des bewussten Denkens, der Veränderungswissen beinhaltet (heuristische Struktur)
  • Ziel: nicht nur anzugeben, was die Prozesse bewirken, sondern auch wie das geschieht
  • dazu werden die Elementarprozesse eines Denk- bzw. Problemlöseablaufs analysiert.
89
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8 Komplexes Problemlösen

Was sind komplexe Probleme?

A
  • können nicht klar und übersichtlich in der Form: Ausgangssituation, Zielsituation, Material, mögliche Operationen beschrieben werden
  • hohe Variablenzahl und –vernetzung
  • Eingriffsdynamik (begrenzte Vorhersehbarkeit der Folgen von Eingriffen in das System)
  • Eigendynamik des Problems
  • Intransparenz
90
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8 Komplexes Problemlösen

Beispiele für komplexe Probleme?

A

Alle Arten von Beziehungen und Kommunikationsformen können schnell komplexe Probleme
werden.

91
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8 Komplexes Problemlösen

Was macht komplexes Problemlösen aus?

A
  • ist kooperatives Problemlösen
  • bedarf fast immer externer Hilfsmittel wie Pläne, Diagramme etc.
92
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.2 Komplexes Problemlösen - Lohhausenparadigma

Was ist das Lohausen-Paradigma?

A
  • Untersuchung komplexen Problemlösens (mit Anspruch auf Realitätsnähe!)
  • an einer Simulation einer Kleinstadt (Bürgermeister-Simulation)
  • Dörner
93
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.2 Komplexes Problemlösen - Lohhausenparadigma

Was sind nach Dörner die 5 Merkmale komplexer Probleme?

A
  • Variablenzahl
  • Variablenvernetzung (Vernetzung kann linear, aber ebenso nicht-linear sein)
  • Dialektische Barriere (ein offenes Problem liegt vor, wenn weder Ausgangs- noch Zielzustand klar definiert sind & zudem die anzuwendenden Operatoren unbekannt sind)
  • Transparenz (Ausmaß der Durchschaubarkeit der am Problem beteiligten Variablen & Vernetzungen)
  • Eigendynamik (Lage verändert sich auch ohne aktives Eingreifen)
94
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.2 Komplexes Problemlösen - Lohhausenparadigma

Was kennzeichnet nach Dörner erfolglose Versuchspersonen?

A
  • vagabundieren von Thema zu Thema
  • Abkapselung in irrelevanten Teilthemen
  • weniger Selbstreflexion, Selbstorganisation und Vorausplanung
  • Ad hoc Handeln
  • Keine Koordination der wenigen Entscheidungen
  • Ungenaue Analyse der Umstände
95
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.2 Komplexes Problemlösen - Lohhausenparadigma

Wie definierte Dörner das Generalgütekriterium GGK?

A

Gleichgewichtig berechnet aus

  • Erfolgseinschätzung der Versuchsperson selbst
  • Einschätzung unerfahrener Versuchspersonen
  • Einschätzung zweier Versuchsleiter
  • Größe des Kapitals der Fabrik, Einnahmen und Ausgaben der Stadt
96
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.2 Komplexes Problemlösen - Lohhausenparadigma

Welche Korrelationen des GGK mit Persönlichkeitseigenschaften wurden gefunden?

A
  • Selbstsicherheit
  • Extraversion

(- Intelligenz nicht signifikant, relativ niedrig)

97
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.3 Komplexes Problemlösen - MEKIV-Modell

Was ist das MEKIV-Modell?

A
  • Walter Hussy, 80er Jahre
  • Modell zur Elementaren und Komplexen menschlichen Informationsverarbeitung.
  • Elemente des Systems: Gedächtnisstrukturen, die an kognitiven Abläufen beteiligt sind.
  • Das vermittelnde System (black box) ist zentraler Betrachtungsgegenstand,
  • die Randelemente SO (Sinnesorgane) und MO (Motorik) besitzen keine Speicherfunktion, sondern Umwandlungsfunktion und ermöglichen die Kommunikation mit der Umwelt
  • Aufmerksamkeit ist im Rahmen von MEKIV keine Kapazität, sonder ein Kontroll- und Steuerungsvorgang
  • Die weiteren internen Systeme haben Speicherungsfunktion
98
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.3 Komplexes Problemlösen - MEKIV-Modell

Welche Funktion hat das sensorische Register im MEKIV-Modell?

A
  • interne, Organismus-adäquate Abbildung der Umwelt wird für sehr kurze Zeit gespeichert.

In dieser Zeit:

  • Perzeptbildung und Mustererkennung
    • Kontrastverstärkung
    • Konturbildung
    • Formbildung
    • Organisationstendenzen
  • automatische bottom-up & top-down Prozesse ablaufen.
  • entstandenes Icon stellt die noch bedeutungsfreie interne Repräsentation der auf der Netzhaut eingetroffenen physikalischen Umweltreize dar und entspricht dem unmittelbaren Wahrnehmungseindruck eines Individuums.
99
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.3 Komplexes Problemlösen - MEKIV-Modell

Welche Funktion hat das Langzeitgedächtnis im MEKIV-Modell?

A
  • Alle im sensorischen Register gespeicherten Infos werden an das LZG weitergeleitet
  • 2 Funktionen:
  1. Die Ikone müssen vor dem Zerfall bewahrt werden
    (Das LZG hat unbegrenzte Speicherkapazität, unbegrenzte Speicherdauer)
  2. Die Ikone müssen mit Bedeutung angereichert werden
    (im LZG: Vergleich zwischen den einlaufenden Ikonen und den gespeicherten Mustern, die Bedeutung besitzen)
  • Stimmen die Muster überein, so übernimmt das Ikon die Bedeutung des gespeicherten
    Begriffs & wird dadurch zum Perzept.
100
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.3 Komplexes Problemlösen - MEKIV-Modell

Welche der Perzepte werden bewusst?

A

2 Auswahlmechanismen:

  • Aktivationssummation (automatische Auswahl)
    Laut Hussy existiert eine Aktivationsschwelle. Überschreitet die Gesamtaktivation eines Perzepts diese Schwelle, so findet der Transfer in das Arbeitsgedächtnis statt, und das Perzept wird bewusst.
  • Aufmerksamkeitsselektion (willkürliche Auswahl)
101
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.8.3 Komplexes Problemlösen - MEKIV-Modell

Welche anderen Globalmodelle gibt es?

A
  • ACT-R (Adaptive Control of Thought – Revised)
  • SOAR (State Operator and Result)
102
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.9 Kreatives Problemlösen

Welche 5 Aspekte spielen eine Rolle beim kreativen Problemlösen?

A
  1. Ich-Ferne (Gefühl der Passivität/Nicht-Beteiligtsein am kreativen Prozess)
  2. Ideenfluss (Häufigkeit kreativer Einfälle)
  3. Imagination (visuelle Imaginationen sind häufiger als akustische oder Geruchsvorstellungen)
  4. Neuheitseindruck (Gefühl, mit viel Engagement etwas Neues geschaffen zu haben
  5. Emotionale Erregung
103
Q

03413 - V. Denken und Problemlösen
V.9 Kreatives Problemlösen

In welche 4 Abschnitte gliederte Wallas den kreativen Prozesses?

A
  1. Vorbereitung (Annäherung an das Problem, erste gezielte engagierte & erfolglose Lösungsversuche)
  2. Inkubation (systematische Beschäftigung mit dem Problem wird aufgegeben, jedoch finden weiterhin unbewusste Prozesse statt)
  3. Erleuchtung
  4. Überprüfung