03413 - III. Wissen Flashcards

1
Q

03413 - III. Wissen
III.1 Theoretische Aspekte, Begriff Wissen

Was ist Wissen?

A
  • ARBEITSDEFINITION:
    Wissen sind die im Gedächtnis gespeicherten Repräsentationen von Tatsachen und subjektiven Erfahrungen.
  • in der Psychologie: Wissen = Informationsstrukturen
  • Wissen = Gedächtnisinhalt
  • Inhaltliche Seite des Denkens
  • Insgesamt des semantischen Gehalts psychischer Prozesse
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2
Q

03413 - III. Wissen
III.1 Theoretische Aspekte, Begriff Wissen

Wie wird Wissen erworben?

A
  • durch Wahrnehmen
  • durch Lernen
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3
Q

03413 - III. Wissen
III.1 Theoretische Aspekte, Begriff Wissen

Womit beschäftigt sich die Wissenspsychologie?

A
  • Erwerb von Wissen
  • Organisation des Wissens
  • mentale Repräsentation des Wissens im Gedächtnis
  • Anwendung von Wissen in Handlungszusammenhängen (wie Erfahrungen in Wissen integriert werden)
  • Aktivierung, Abruf, Deaktivierung und Vergessen von Wissen
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4
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

Was ist das DIKW-Modell?

A
  • Es stellt Daten, Infos, Wissen und Weisheit in einer aufsteigenden Pyramide dar.
  • Name: Data (D), Information (I), Knowledge (K), Wissen (W)
  • Es werden Organisational Memory Systems modelliert (mentale Modelle)
  • Hauptziel: richtige Info zur richtigen Zeit an die richtige Person zu liefern, damit diese die beste Lösung wählen kann.
  • => Verknüpfung von Wissen mit seiner Nutzung
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5
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

In welche Kategorien können die Inhalte des menschlichen Geistes eingeteilt werden?

A
  • Daten
  • Informationen
  • Wissen
  • Weisheit
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6
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

Was sind Daten?

A
  • rohe und unverarbeitete diskrete Fakten, also kontextfreie Sachverhalte
  • werden durch Verarbeitung zu Informationen
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7
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

Was sind Informationen?

A
  • Ergebnis einer Aggregation und Abstraktion von Daten, verbunden mit Erfahrungen der Vergangenheit
  • Informationen können Auskünfte auf die Fragen „Wer, was, wo & warum“ geben
  • Informationen dienen der Beschreibung, Definition oder Beobachtung
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8
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

Was ist Wissen (im DIKW-Modell)?

A
  • geeignete Kombination von Informationen
  • Anwendung von Daten im Zusammenhang mit Informationen
  • gibt Antworten auf Wie-Fragen
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9
Q

03413 - III. Wissen
III.1.1 DIKW-Modell

Was ist Verständnis (im DIKW-Modell)?

A
  • kognitiver und analytischer Prozess, bei dem aus existierendem Wissen neues Wissen erzeugt wird.
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10
Q

03413 - III. Wissen
III.2 Wissensformen

Welches Wissensformen unterscheidet man?

A
  • Explizites und implizites Wissen
  • Deklaratives und prozedurales Wissen
  • Semantisches und episodisches Wissen
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11
Q

03413 - III. Wissen
III.2 Wissensformen

Wie unterscheiden sich explizites und implizites Wissen?

A
  • explizit: Wissensinhalte, über die ein Subjekt bewusst verfügt und die gegebenenfalls sprachlich ausdrücken werden können
  • implizit: Inhalte sind nicht auf diese Weise verfügbar.
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12
Q

03413 - III. Wissen
III.2 Wissensformen

Welches Wissensarten im Langzeitgedächtnis werden unterschieden?

A
  • Deklaratives Wissen: Wissen, welches Tatsachen und Zusammenhänge in der Wirklichkeit abbildet
    „Wissen, dass“
  • Prozedurales Wissen: auf Handlungsabläufe bezogen (wiedersetzt sich häufig einer sprachlichen Formulierung)
    „Wissen wie“
  • metakognitives Wissen: Reflexionen über das eigene Wissen und die Kognitionen
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13
Q

03413 - III. Wissen
III.2 Wissensformen

Welche Arten von deklarativem Wissen werden unterschieden?

A
  • Semantisches Wissen: abstraktes Weltwissen
  • Episodisches Wissen: an die Erinnerung an eine bestimmte Situation (eine Erfahrungsperiode) gebunden
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14
Q

03413 - III. Wissen
III.3 Domänenspezifität des Wissens

Wie wird Wissen nach der Herkunft klassifiziert?

A
  • Angeborenes Wissen
  • Erworbenes Wissen
  • zentrales Thema der kognitionswissenschaftlichen Forschung)
  • z. B. Spracherwerb (Chomsky)
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15
Q

03413 - III. Wissen
III.3 Domänenspezifität des Wissens

Wie wird Wissen nach dem Gegenstand klassifiziert?

A
  • Wissensontologie
  • Wissen ist domänenspezifisch
  • Domäne = Ausschnitt aus der Welt, dessen Wissensgegenstände aufgrund ihrer Bedeutung, ihres Gebrauchs, ihrer Genese und ihres Zwecks zusammengehören.
  • Wissensdomäne = Kompetenzbereich
  • Auf einer Wissensdomäne lässt sich Expertise erreichen (langwierig, relativ altersunabhängig)
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16
Q

03413 - III. Wissen
III.4 Urteilen und Schließen

Was ist ein Urteil?

A
  • ein Urteil verknüpft mindestens 2 Begriffe
  • man unterscheidet affirmative und negative Urteile
  • man kann den Wahrheitsgehalt eines Urteils feststellen
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17
Q

03413 - III. Wissen
III.4 Urteilen und Schließen

Was ist eine Proposition?

A
  • eine logische Aussage
  • Urteile werden meist als Präpositionen bezeichnet
  • Propositionen lassen sich mit Hilfe der Aussagen- und Prädikatenlogik formalisieren
  • Beispiel: FALLEN (KRUG, BRUNNEN) => FALLEN bezeichnet die Relation zw. KRUG & BRUNNEN (Der Krug ist in den Brunnen gefallen).
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18
Q

03413 - III. Wissen
III.4 Urteilen und Schließen

Was ist Schließen?

A
  • Die Tätigkeit Urteile miteinander zu verknüpfen, so dass eine wahre Konklusion (Schlusssatz) erzielt wird
  • die Sätze vor der Konklusion bezeichnet man als Prämissen
  • die komplette Einheit (zwei Prämissen, eine Konklusion) ist ein Syllogismus
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19
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.1 Konnektionismus

Wie wird Wissen im Konnektionismus verstanden?

A
  • Konnektionismus ist Variante des Assoziationismus
  • Der Konnektionismus ist ein Problemlösungsansatz in der Kybernetik, der Linguistik und der Künstliche-Intelligenz-Forschung. Im Gegensatz zum Konstruktivismus versteht er ein System als Wechselwirkungen vieler vernetzter, einfacher Einheiten.
  • Wissen wird durch die Verknüpfung einfacher Einheiten repräsentiert
  • das Resultat ist ein neuronales Netz.
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20
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.1 Konnektionismus

Was ist ein Neuronales Netz?

A
  • Neuronale Netze bilden die Struktur und Informationsarchitektur von Gehirn und Nervensystem von Tieren und Menschen: Neuronen und Glia sind in der Art eines Netzes miteinander verknüpft. Zwischen ihnen findet auf chemischem und elektrischem Weg ein Informationsaustausch statt.
  • Knoten: natürliche oder künstliche Neurone
  • Kanten: Axone
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21
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.1 Konnektionismus

Was versteht man unter Assoziationsstärke?

A

Je häufiger 2 Assoziate miteinander gepaart wurden ( Kontiguität), desto schneller & fehlerärmer ruft Assoziat A Assoziat B hervor. (Hebb´sche Regel)

22
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.1 Konnektionismus

Was ist ein künstliches neuronales Netz?

A
  • Simulation , die als Programm auf einem Rechner laufen kann
  • erzeugt eine Datenstruktur, welche aus einer Matrix von Aktiviertheitswerten der Knoten und Kanten besteht.
  • Versuch, neuronale Netze als Repräsentationssysteme zu modellieren.
23
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist ein semantisches Netz?

A
  • formales Modell von Begriffen und ihren Beziehungen (Relationen)
  • wird zur Wissensrepräsentation genutzt (Wissensnetz)
  • meist durch verallgemeinerten Graphen repräsentiert
24
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist der Unterschied von semantischen Netzen und neuronalen Netzen?

A

Semantisches Netz:

  • Knoten sind keine Neurone sondern Begriffe
  • Kanten repräsentieren keine Aktivierungswerte, sondern Relationen
25
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Wozu werden semantische Netze in der Psychologie benutzt?

A
  • Die Organisation von Information zu Wissen wird in der Psychologie häufig mit Hilfe von semantischen Netzen erklärt.
  • Es wird angenommen, dass Menschen über einfache Informationen verfügen. Werden diese miteinander verknüpft so ergibt sich ein semantisches Netz
  • Schließen auf weitere Fakten möglich
26
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Welche Arten von hierarchischen Relationen werden unterschieden?

A
  • Hyponymierelation
  • Vererbungsrelation
  • Instanzrelation
  • Partitive Relation
27
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Hyponymierelation?

A
  • Ober-/ Unterbegriff
  • In der Linguistik wird mit Hyponym der Unterbegriff eines Begriffs bezeichnet. Den Oberbegriff eines Begriffs nennt man Hyperonym.
  • Die Hyponymie ist eine zentrale semantische Relation zwischen Begriffen in semantischen Netzen, Taxonomien und Thesauri.
  • Relation zwischen Oberbegriff und Unterbegriff sind irreflexiv, asymmetrisch, transitiv

Erklärung aus dem Studienbrief:
Die Relation zwischen Oberbegriff und Unterbegriff sind
1. irreflexiv, denn kein Oberbegriff kann sein eigener Unterbegriff sein,
2. asymmetrisch, denn wenn B Hyponym von A ist, dann ist A nicht Hyponym von B, und
3. transitiv, denn wenn C Hyponym von B ist und B Hyponym von A, dann ist auch C Hyponym von A.
Auf diese Weise lassen sich hierarchisch strukturierte „Begriffsbäume“ herstellen (Vererbungsrelation).

28
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Vererbungsrelation?

A

-Mit Hilfe der Hyponymierelation hergestellte hierarchisch
strukturierte „Begriffsbäume“

  • z.B. „Unterbegriff sein”
  • Relation zwischen Oberbegriff und Unterbegriff transitiv und asymmetrisch
29
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Instanzrelation?

A
  • verbindet Individuen mit Klassen
  • asymmetrisch, nicht transitiv

Bei der Instanzrelation stehen Asymmetrie und Intransitivität im Vordergrund. Sie verbindet Individuen und deren Klassen, so ist eine „Feldmaus“ eine Instanz der Klasse „Maus“.

30
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Partitive Relation (Meronymie)?

A
  • bezeichnet das Verhältnis von Teil zum Ganzem

Das Fell ist z.B. Teil der Maus. Diese Relation ist asymmetrisch und transitiv.

31
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Synonymierelation?

A
  • Diese Relation modelliert die Bedeutungsgleichheit von Ausdrücken.

(Beispiel: Handy, Mobile, Mobiltelefon…). Man spricht hier von einer Äquivalenzrelation, da es sich um eine reflexive (A ist mit B synonym), transitive (wenn A mit B synonym ist und B mit C, dann ist auch A mit C synonym) und symmetrische (wenn A mit B synonym ist, dann ist auch B mit A synonym) Relation handelt.

32
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Autonymierelation?

A
  • Diese Relation bezieht sich auf die Gegensätzlichkeit von Begriffen.
  • So ist z.B. „laut“ das Gegenteil von „leise“.
  • Es handelt sich um eine symmetrische, nicht reflexive und nicht transitive Form der Relation.
33
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Kausationsrelation?

A
  • Bei dieser Relation geht es um die Verbindung von Begriffen auf verbaler Ebene, d.h., dass ein bestimmtes Ereignis ein weiteres Ereignis verursacht (Beispiel: Die Folge von Töten ist Sterben).
  • Diese Relation zeichnet sich nicht durch Symmetrie aus, dafür aber durch Transitivität.
34
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Was ist eine Eigenschaftsrelation?

A

Diese Relation koppelt Prädikate mit Objekten, die im Bereich dieser Prädikate liegen.

35
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Wie wird überprüft, ob theoretische semantische Netze mit der psychologischen Realität übereinstimmen?

A
  • Assoziationstechniken
  • Satzverifikationsaufgaben
  • Bestimmung der Reaktionszeit!
  • Schluss aus der Reaktionszeit auf den semantischen Abstand
36
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.2 Semantische Netze

Welche Theorien zur Urteilsbildung in semantischen Netzen gibt es?

A
  • klassisches hierarchisches Netzwerkmodel ausbreitende Aktivierung über Hyponymierelation (Ober-/Unterbegriff)
  • sich ausbreitende Aktivierung (spreading activation)
    semantische Nähe bestimmt die Suchgeschwindigkeit
    Bestimmt durch die Ähnlichkeit (versch. Kriterien je nach Kontext), Typikalitätseffekte
  • Modell des Merkmalsvergleichs
    Begriffe als Merkmalsliste, Merkmale werden verglichen, Übereinstimmungsgrad führt zu Urteil
37
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.3 Dual-Code-Theorie als Beispiel für Repräsentationsformate

Welche 4 Grundbedeutungen des Begriffs Repräsentation werden unterschieden? (Dual-Code-Theorie)

A
  1. Repräsentation als inhaltsvoller mentaler Zustand
  2. Repräsentation als mentale Re-Präsentation
  3. Repräsentation als Strukturerhaltung
  4. Repräsentation als Stellvertretung
38
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.3 Dual-Code-Theorie als Beispiel für Repräsentationsformate

Wie hängen die Begriffe Repräsentation und Code zusammen? (Dual-Code-Theorie)

A
  • Repräsentation meint den semantischen Gehalt
  • dieser kann in verschiedenen Codes dargestellt werden
  • statt Code auch: Format der Repräsentation
39
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.3 Dual-Code-Theorie als Beispiel für Repräsentationsformate

Was besagt die Dual-Code-Theorie (Paivio)?

A
  • Gedächtnismodell der Kognitionspsychologie
  • erklärt positiven Lerneffekt bei einer gleichzeitigen Repräsentation in zwei Formaten
  • These: es gibt 2 unterschiedlich spezialisierte mentale Systeme (verbales & nonverbales System)
  • => Gedächtnisvorteil, wenn Informationen gleichzeitig verbal und non-verbal repräsentiert werden
    => duale Codierung
40
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.4 Schemata, mentale Modelle, Pläne & Skripts

Was sind Schemata?

A
  • Wissensschemata lassen sich als semantische Netze darstellen
  • es gibt neben sprachlichen und bildhaften Codes auch motorische Codes

-denn der Begriff „Schema“ bezeichnet ein relativ abstraktes Bewegungsmuster
wie „Greifen“, „Tango-Tanzen“, „Einfädeln“, „Schnürsenkel schnüren“ usw. Die konkreten, individuellen Bewegungsmuster variieren in ihrer Realisation teilweise erheblich, aber sie haben wesentliche Bewegungs(abfolge)muster gemeinsam.

41
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.4 Schemata, mentale Modelle, Pläne & Skripts

Was ist ein Mentales Modell?

A
  • verknüpft mehrere Wissenseinheiten miteinander
  • unterschiedliche Repräsentationsformate: Propositionen, Begriffe, bildhafte Vorstellungen, Diagramme, Bewegungsmuster
42
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.4 Schemata, mentale Modelle, Pläne & Skripts

Was sind Pläne?

A
  • meist abstrakter als mentale Modelle
  • Können auch Wissensrepräsentationsformate unterschiedlichster Art umfassen.

Wenn ein Plan auch ein Ablaufplan ist, der eine Sequenz von Interaktionsmustern umfasst, dann spricht man auch von einem Skript.

43
Q

03413 - III. Wissen
III.5 Wissensrepräsentationen
3.5.4 Schemata, mentale Modelle, Pläne & Skripts

Was ist ein Skript?

A
  • ein Ablaufplan, der eine Sequenz von Interaktionsmustern umfasst
  • dient dazu, Interaktionen hinsichtlich ihrer verbalen und nonverbalen Komponenten zu strukturieren
    (z. B. beim Erstellen eines Spielfilms oder eines Theaterstücks)
44
Q

03413 - III. Wissen
III.6 Soziale Erkenntnistheorie

Womit beschäftigt sich die soziale Erkenntnistheorie?

A

Mit der Tatsache, dass Wissen in sozialen Kontexten erschaffen und vermittelt wird.

45
Q

03413 - III. Wissen
III.6 Soziale Erkenntnistheorie

Wie unterscheiden sich klassische und nicht-klassische Ansätze der sozialen Erkenntnistheorie?

A
  • Klassische Ansätze: Bestimmung von Wissen als gerechtfertigte oder wahre Meinung
  • Nicht-klassische Ansätze: soziologische, historische oder ethnologische Beschreibung meinungsbildender Praktiken
46
Q

03413 - III. Wissen
III.6 Soziale Erkenntnistheorie

Was ist spezifisch sozial am Wissen?

A
  • Wissen wird in Form von Behauptungen als wahr deklariert
  • diese Behauptungen müssen anderen gegenüber gerechtfertigt & begründet werden (Argumentieren)
  • in sozialen Kontexten werden Kriterien entwickelt, anhand derer wir die Wahrheit von Behauptungen beurteilen
    Beispiel: Wissenschaft
47
Q

03413 - III. Wissen
III.7 Wissen & Glaube (Grenzbereiche des Wissens)

Welche Grenzen des menschlichen Wissens werden postuliert?

A
  • generelle Zweifel (Relativismus, Skeptizismus)
  • bereichsspezifische Grenzen
    • metaphysische Erkenntnisgrenzen (z. B. Gott, Bewusstsein)
    • empirische Wissensgrenzen (Fehlen von Daten (Geschichte), Komplexität der Daten (z. B. Klima))
48
Q

03413 - III. Wissen
III.7 Wissen & Glaube (Grenzbereiche des Wissens)

Was ist die Aussage des Skeptizismus? (nicht im aktuellen Studienbrief)

A
  • Meinungen können nur dann als Wissen bezeichnet werden, wenn man sie prüfen kann
  • Meinungen sind nicht überprüfbar
  • Zweifel, dass Verstand oder Erfahrung überhaupt Einsicht in grundlegende Wahrheiten geben können
  • methodischer Zweifel
49
Q

03413 - III. Wissen
III.7 Wissen & Glaube (Grenzbereiche des Wissens)

Was sind Metaphysische Theorien?

A

Beispiel: Menschen sind nicht in der Lage Wissen über die Existenz Gottes, den freien Willen oder das Bewusstsein als solches erlangen zu können

  • Derartige Fakten sind nur eingeschränkt bis gar nicht empirisch
    überprüfbar.
  • können aber durch metaphysische Argumente entschieden werden
50
Q

03413 - III. Wissen
III.7 Wissen & Glaube (Grenzbereiche des Wissens)

Unterscheidung zwischen Wissen und Glauben

A

Die Unterscheidung zwischen Wissen und Glauben verläuft entlang der Unterscheidung von „Wahr-sein“ und „Für-wahr-halten“. Was man für wahr hält, kann wahr sein, muss es aber nicht. Jede Überzeugung und jeder Glauben besteht daher zunächst darin, einen Sachverhalt für wahr zu halten. Wenn man diese Unterscheidung aufgibt, ist es nicht mehr möglich, für die Wahrheit einer Behauptung zu argumentieren. Wir zeichnen Wissen also dadurch aus, dass wir es epistemisch abgestuft bewerten, .z.B. „nicht unvernünftig, aber ungewiss“ bis hin zu „eindeutig falsch“.

Die psychologische Relevanz und Wirksamkeit des Wissens ist häufig unabhängig von deren epistemischen Bewertungen. Es interessiert nur, welche Rolle die Überzeugungen (beliefs) für das Handeln und die Weltsicht des Akteurs spielen.

51
Q

03413 - III. Wissen
III.8 Wissenserwerb

Welche Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Wissenserwerb?

A

Lernpsychologie

52
Q

03413 - III. Wissen
III.8 Wissenserwerb

Welche Theorien zum Wissenserwerb gibt es?

A
  • Behaviorismus: versuchte den Wissenserwerb vollständig durch Reiz-Reaktions-Mechanismen zu erklären.
  • Kognitionspsychologie: Informationsverarbeitungsansatz & These, dass Wissen ein Netzwerk aus mentalen Repräsentationen ist.
  • In neuerer Zeit sind Lerntheorien dazugekommen, die den Wissenserwerb mit Hilfe von neuronalen Netzen & neurowissenschaftlichen Erkenntnissen beschreiben.