03413 - I. Lernen Flashcards

1
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Welche Dispositionen werden unterschieden?

A
  • angeborene Dispositionen, z. B. Disposition zu Lernen
  • erworbene Dispositionen, d. h. Fähigkeiten und Fertigkeiten, i. A. durch Lernen erworben
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2
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Was ist Lernen?

A
  • Prozess, Übergang vom Nichtwissen/Nichtkönnen zum Wissen/Können
  • Erwerb eines neuen Verhaltens- oder Handlungsschemas
  • Nur stabile Veränderungen
  • Erwerb, Aufbau und Modifikation von Repräsentationen (plastische Informationsverarbeitung)
  • Erwerb von Informationen aus der Umgebung
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3
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Wie unterscheiden sich Verhalten und Handeln?

A

Handeln:
- kann unterlassen werden

  • man fordert zum Handeln auf
  • man kann nach Gründen für ein bestimmtes Handeln oder Nichthandeln fragen
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4
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Welche Möglichkeiten des Lernens werden unterschieden?

A
  • Lernen durch Versuch und Irrtum
  • Lernen am Erfolg
  • Prozeduralisierung: das wiederholte anwenden von Teilen einer Handlung bis hin zur Perfektionierung der Gesamthandlung (Übung)
  • Assoziatives Lernen, Assoziieren von Reizen und Reaktionen
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5
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Wie kann man Lernen untersuchen?

A
  • beobachtbares Verhalten
  • Lerntests
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6
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Welches ist das methodische Hauptproblem der Lernforschung?

A
  • handelt es sich um ein neues Verhaltensschema?
  • Kontrolle der Vorerfahrung!
    => Vortests: Erhebung der Basisrate des Spontanverhaltens
  • Reifung muss ausgeschlossen werden
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7
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Was kann außer Lernen noch zu Verhaltensänderungen führen?

A
  • Reifung
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8
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Was ist die wesentliche Funktion des Lernens?

A
  • Anpassung an die Anforderungen der Umwelt
  • Dazu notwendig: Klassifikation von Reizen
  • Dazu notwendig: Erkennen von Ordnungen (stabil oder periodisch)
  • Lernen als Lernen von Bedingungen für Re-Aktionen (induktiv, prädiktiv)
  • Lernen kann aber auch maladaptiv sein
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9
Q

03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen

Wie wird Lernen in diesem Kurs definiert?

A
  • Prozess des Erwerbs einer neuen Verhaltensweise
  • Verhaltensänderung (ausgeschlossen werden Reifung und kurzzeitige Zustandsänderungen)
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10
Q

03413 - I. Lernen
I.1.1 Einige Lernformen

Welche Lernformen werden unterschieden?

A
  • Intentionales Lernen (geplantes, absichtliches Lernen) vs. Inzidentelles Lernen (ungeplantes, unabsichtliches, beiläufiges Lernen)
  • Explizites vs. implizites Lernen
    • explizites Lernen (Vp werden instruiert zu lernen & es wird ihnen gesagt, dass das Gelernte im Anschluss geprüft wird)
    • implizites Lernen (Vp werden nicht instruiert, sie wissen nicht, dass eine Prüfung stattfindet)
  • Unterscheidung nach Lerngegenständen: verbales vs. nicht-verbales Lernen vs. motorisches Lernen
  • besondere Lernart: Üben, v.a. beim Erwerb von motorischen Fertigkeiten
    bestimmte Handlungen werden wiederholt ausgeführt, um Fehler zu eliminieren & Handlungsteile zusammenzufügen (Prozeduralisierung).
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11
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Welches sind die bekanntesten Lerntheorien des Assoziationismus?

A
  • Klassisches Konditionieren (Pawlow)
  • Operantes Konditionieren (Skinner)
  • => Organismus als Reiz-Reaktions-Verknüpfungssystem
  • => S-R-Lerntheorien
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12
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Was versteht man unter Assoziationismus?

A
  • Ziel: erklären, wie psychische Elemente miteinander verbunden werden.
  • Methoden:
    • freie serielle Assoziation (Freud)
    • restringierte Assoziation (Gegenteil)
  • Assoziationsstärke: je häufiger zwei Assoziate gepaar wurden, desto stärker die Verbindung
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13
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Welche 2 Assoziationsgesetze gibt es?

A
  • Gesetz der Ähnlichkeit
  • Gesetz der Kontinguität (Kontinguität = Nähe nach Raum & Zeit)
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14
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Wie hängt der Behaviorismus mit dem Assoziationismus zusammen?

A

Er übernahm das Kontiguitätsprinzip, bezog allerdings die Assoziation nicht mehr auf mentale Vorstellungen, sondern auf beobachtbare Reize und Reaktionen.

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15
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Was versteht man unter S-O-R – Lerntheorien?

A
  • Erweiterung um O = Organismus, wird als black-box betrachtet.
  • mechanistisches Modell, nach dem Vorbild des Reflexbogens
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16
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus

Wie hängt der Neobehaviorismus mit dem Assoziationismus zusammen?

A

Der Neobehaviorismus nähert sich dem Kognitivismus an, da er im Gegensatz zum klassischen Behaviorismus auch Annahmen über innere Zustände trifft, z.B. eines Gedächtnisses, in dem es Repräsentationen von Reizen und Reaktionen gibt, die als S’-R’-Verbindungen bezeichnet werden. Damit kehrte er zum Vorstellunsassoziationismus zurück, spricht allerdings statt von Vorstellungen von intervenierenden Variablen.

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17
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.2 Theorien des Kognitivismus

Welche Lerntheorien gehören zum Kognitivismus?

A
  • Lernen als Prozess der Informationsverarbeitung
  • Gestalttheorien
  • Theorien der Informationsverarbeitung
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18
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.2 Theorien des Kognitivismus

Was versteht der Kognitivismus unter Lernen?

A
  • Erwerb von Wissen und Fertigkeiten
  • Verknüpfung von Repräsentationen zu Schemata, Skripts, Plänen oder mentalen Modellen
  • Repräsentationen werden in Form von Datensymbolen verknüpft
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19
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus

Was versteht der Konstruktivismus unter Lernen?

A
  • Lernen als aktiver Prozess, bei dem Wissen in Beziehung zu früheren Erfahrungen in
  • komplexen realen Lebenssituationen konstruiert wird
  • dient der Anpassung (Akkomodation und Assimilation)
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20
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus

Was versteht man unter Assimilation?

A

Informationen können in vorhandene Strukturen eingeordnet werden.

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21
Q

03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus

Was versteht man unter Akkomodation?

A

Es werden neue kognitive Strukturen konstruiert, deren Konstruktion sich nach dem Erfolg richtet.

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22
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.1 Habituation

Was versteht man unter Habituation?

A
  • Rückgang der Orientierungsreaktion (OR)= Gewöhnung.
  • Elementarster kognitiver Prozess, elementarster Lernprozess
  • Elementares Lernen, denn der Reiz wird informationell bewertet und gemerkt
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23
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.2 Prägung

Was versteht man unter Prägung?

A
  • biologische Grundform des Lernens
  • Es gibt eine sensible oder kritische Phase
  • stabiles, oft irreversibles Lernergebnis
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24
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Wie erklärte Pawlow Verhalten?

A
  • Verhalten besteht aus einer komplexen Hierarchie aus Reflexen
  • Reflex = automatisch ablaufende Reiz-Reaktions-Verbindung
  • Folgende Reflexarten werden unterschieden:
    • Unbedingte, unkonditionierte oder angeborene Reflexe (Eigenreflex, monosynaptisch)
    • Bedingte oder konditionierte Reflexe (nicht angeboren, müssen erlernt werden)
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25
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Wie funktioniert die Klassische Konditionierung?

A
  • CS = konditionierter Stimulus
  • CR = konditionierte Reaktion
  • UCS = unkonditionierter Stimulus
  • UCR = unkonditionierte Reaktion
  • Die Verbindung zwischen CS und UCS wir mit der Kontiguität beider Reize erklärt
  • weitere Bezeichnungen Signallernen, Reizkontingenzlernen, Reizsubstitutionslernen
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26
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was versteht man unter dem Universalitätsprinzip?

A

Jeder beliebige neutrale Reiz kann zu einem CS werden, wenn er oft genug in raum-zeitlicher Nähe (Kontiguität) mit dem UCS auftritt.

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27
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was versteht man unter Exzitatorischer Konditionierung?

A

der bedingte Reiz (CS) ruft die gleiche Reaktion hervor wie der unbedingte Reiz

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28
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was versteht man unter einem inhibitorisch bedingten Reiz?

A
  • Es gibt es einen weiteren Reiz, nach dem zuverlässig kein UCS folgt
  • dieser vormals neutrale Reiz wird zu einem inhibitorisch bedingten Reiz (CS-)
  • sorgt dafür, dass die bedingte Reaktion schwächer ausfällt, als bei dem exzitatorisch bedingten Reiz (CS+) oder gar nicht auftritt.
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29
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was wird als Löschung (Extinktion) bezeichnet?

A

Wird der bedingte Reiz (CS) öfter ohne nachfolgenden unbedingten Reiz (UCS) dargeboten, so wird die Reaktion (CR) immer schwächer & bleibt schließlich ganz aus: CS verliert Signalcharakter für US

30
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was wird als spontane Erholung bezeichnet?

A

Wird der bedingte Reiz nach einer Löschung zu einem späteren Zeitpunkt wieder dargeboten, so tritt häufig erneut die bedingte Reaktion auf. (Wiederauftreten der CR nach einer Erholungsphase)

31
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was versteht man unter Reizgeneralisierung?

A

Verhaltensweisen, die bei einem Lernprozess mit dem CS gekoppelt wurden, können im Folgenden auch durch andere CS (üblicherweise ähnliche) hervorgerufen werden.

32
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was ist eine Reizäquivalenzklasse?

A

Die Menge aller Reize, auf die mit der gleichen Reaktion reagiert wird.

33
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was versteht man unter Diskriminationslernen?

A

spezielle Form des Lernens, bei der man lernt, nur bei Darbietung einer Reizklasse Si, aber nicht bei der Darbietung der Sj zu reagieren.

34
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Was ist “Der kleine Albert”?

A

Experiment zur klassischen Angstkonditionierung (siehe Modul 1)

35
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung

Worin bestehen die Grenzen des Universalitätsprinzips?

A

Nicht jeder Reiz kann durch klassische Konditionierung Hinweischarakter erlangen.
Bestimmte biologische Dispositionen („Preparedness“) schränken also das Universalitätsprinzip ein.

36
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.1 Instrumentelle Konditionierung nach Thorndike (law of effect)

Was versteht man unter instrumenteller Konditionierung?

A
  • Edward Lee Thorndike (1849-1949)
  • Lernen durch Versuch und Irrtum
  • lernen instrumenteller Bewegungsfolgen
37
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.1 Instrumentelle Konditionierung nach Thorndike (law of effect)

Was ist das law of effect?

A
  • von Thorndike formuliertes Lerngesetz
  • Bildung einer Assoziation zwischen dem Verhalten und den Effekten des Verhaltens
  • entscheidend sind die Bedürfnisse und Motive
  • angenehme Konsequenzen: Verhalten wird häufiger ausgeführt
  • unangenehme Konsequenzen: Verhalten wird seltener ausgeführt
38
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.1 Instrumentelle Konditionierung nach Thorndike (law of effect)

Was versteht man unter einer algedonischen Emotions- & Motivationstheorie?

A
  • hedone = Lust,
  • algos = Schmerz
  • Organismen streben nach Lust und Befriedigung ihrer Nahrungs- und Sexualbedürfnisse, wohingegen sie unangenehme Zustände wie Schmerzen vermeiden wollen. Ist ein Organismus darin erfolgreich, dann ist er an seine Umgebung angepasst und kann seine reproduktive Fitness erhöhen.
39
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.1 Instrumentelle Konditionierung nach Thorndike (law of effect)

In welchem Zusammenhang steht das law of effect mit Darwins Selektionsprinzip?

A
  • law of effect: einzelne Verhaltensweisen eines Individuums werden durch den Effekt selektiert
  • Darwin: Verhaltensweisen einer Population werden durch den Effekt selektiert
40
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.2 Skinner und die operante Konditionierung

Was ist der Unterschied zwischen klassischem und instrumentellen/operantem Konditionieren?

A
  • Klassisches Konditionieren: untersucht das Lernen von Reizverbindungen
  • Instrumentelles oder operantes Konditionieren: Verbindung zw. einer Aktion & dem
  • Effekt wird untersucht
41
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.2 Skinner und die operante Konditionierung

Was untersuchte Skinner mit dem operanten Konditionieren?

A
  • zufällige, spontan gezeigte Bewegungseinheiten („operants“), welche er verstärkte
  • verstärken: Tiere wurden belohnt, wenn sie den Operant wieder produzierten
  • Skinner-Box: Reizarmer Käfig für ein Testtier, in dem es standardisiert & weitgehend automatisiert ein neuartiges Verhalten erlernen kann.
42
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.2 Skinner und die operante Konditionierung

Was ist Aktionseffektkontingenz?

A

Assoziation zw. Aktion (operant) & Effekt, wird gelernt

43
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Was ist ein Verstärker?

A

Verhaltenskonsequenzen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Verhalten wiederholt gezeigt wird.

44
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Was versteht man unter positiver und negativer Verstärkung?

A
  • Positive Verstärkung:
    Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit, wenn als Reiz ein positiver Verstärker hinzutritt (Lob, Anerkennung, Nahrung oder Geld).
  • Negative Verstärkung:
    Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit, wenn als Reiz ein negativer Verstärker entfernt wird (Lärm, grelles Licht, Hitze oder Kälte, Stromschläge, Arbeitsbelastung).
45
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Was ist eine Bestrafung?

A

Verhaltenskonsequenz, die die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens reduzieren.

46
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Was versteht man unter positiver und negativer Bestrafung?

A
  • Positive Bestrafung:
    Verhaltenskontingenzen, die die Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens senken.
  • Negative Bestrafung:
    spezifisches Verhalten hat zur Folge, dass ein positiver Reiz entfernt wird, dadurch wird die Auftretenswahrscheinlichkeit gesenkt.
47
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Welche Verstärker werden unterschieden?

A
  • Primäre Verstärker:
    wirken bereits vor der Geburt (z.B. Essen & Trinken).
  • Sekundäre Verstärker:
    gelernte Verstärker (z.B. Geld)
48
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Welche Verstärkerpläne gibt es?

A
  • Kontinuierliche Verstärkung: es wird bei jeder gewünschten Reaktion verstärkt
    => starker Anstieg der Lernkurve, Vp lernt schnell, vergisst aber auch schnell.
  • Intermittierende Verstärkung: nicht jede gewünschte Reaktion wird verstärkt
    => Lernkurve steigt nicht so stark an, Vergessenskurve fällt aber auch weniger stark ab.
    • Intervallverstärkung: es wird erst nach einer bestimmten Zeit verstärkt.
    • Quotenverstärkung: man verstärkt erst, wenn eine bestimmte Anzahl von gewünschten Reaktionen erfolgt.
  • Fixierte & variable Pläne (bei Intervall- & Quotenplänen):
    • Fixierter Quotenplan: z. B. exakt jede 2. Reaktion wird verstärkt
    • Variablen Quotenplan: z. B. durchschnittlich jede 5. Reaktion wird verstärkt
49
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.3 Das Kontingenzschema: Verstärker und Verstärkerpläne

Was versteht man unter einer instrumentellen Reaktion?

A
  • instrumentelle Reaktionen umfassen z. B. Relationen wie Regeln oder Werkzeuge und können in verschieden Situationen genutzt werden
  • generalisierbar
  • durch operantes Konditionieren werden auch instrumentelle Reaktionen gelernt
50
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.4 Shaping und Autoshaping

Was versteht man unter Shaping?

A

Nicht erst die komplette Handlung wird verstärkt, sondern bereits jede Annäherung an eine gewünschte Handlung.

51
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.4 Shaping und Autoshaping

Was versteht man unter „Instinctive drift“?

A

Neu konditionierte Verhalten wird von biologisch adaptiven Verhaltensweisen durchsetzt.

52
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.5 Latentes Lernen

Was versteht man unter latentem Lernen?

A

Zum Erfolg führende Verhaltensänderungen, die ohne von außen gegebene Verstärkung stattfinden.

53
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.5 Latentes Lernen

Welche Erklärungen für latentes Lernen gibt es?

A
  • verdeckte Verstärkung, z. B. Befriedigung von Neugier
  • Erklärung innerhalb des Systems des operanten Konditionierens schwierig
  • => Lernen ist untrennbar mit Motivation und emotionalen Zuständen verbunden
54
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.6 Gegenüberstellung Klassisches Konditionieren und Operantes Konditionieren

Welche Gemeinsamkeiten haben klassisches Konditionieren und Operantes Konditionieren?

A
  • beide sind Formen des assoziativen Lernens
  • zu beiden gehören Erwerb, Löschung, spontane Erholung, Generalisierung & Diskrimination
  • beide sind von kognitiven Prozessen & biologischen Prädispositionen beeinflusst
55
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.6 Gegenüberstellung Klassisches Konditionieren und Operantes Konditionieren

Was ist der Unterschied zwischen klassischem Konditionieren und operantem Konditionieren?

A
  • KK: ein Organismus assoziiert unterschiedliche Reize, die er nicht kontrolliert & auf die er automatisch reagiert (respondentes Verhalten)
  • OK: ein Organismus koppelt seine eigenen Verhaltensweisen mit ihren Effekten & manchmal auch Konsequenzen. Es wird gelernt eine bestimmte Verhaltensweise auszuführen.
56
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.7 Kritische Betrachtungsweise der klassischen und operanten Konditionierung und Anwendungsbereiche

Was wird an der klassischen und operanten Konditionierung kritisiert?

A
  • mechanistisches Menschenbild
  • Lerntheorien beruhen in erster Linie auf Untersuchungen an Tieren
  • Dressur als erzieherische Methode
57
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.7 Kritische Betrachtungsweise der klassischen und operanten Konditionierung und Anwendungsbereiche

Wie hängt die Verhaltenstherapie mit den Lerntheorien zusammen?

A
  • Grundannahme: Problemverhalten und Verhaltensstörungen sind erlernt
  • durch Exposition verbunden mit Shaping kann umgelernt werden
  • Verhaltensschemata können gelöscht und durch andere Schemata ersetzt werden
  • Verwendung von Token: sekundäre Verstärker (ähnlich Geld) die gegen andere Verstärker eingetauscht werden können
58
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.4.7 Kritische Betrachtungsweise der klassischen und operanten Konditionierung und Anwendungsbereiche

Was ist der größte Verdienst der Konditionierungstheorien?

A
  • Methode
  • genaue Beschreibung von Verhalten im situativen Kontext
  • Ableitung von Hypothesen aus der Beobachtung
59
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.1. Tolmans neobehavioristische kognitive Lerntheorie und der Beginn der kognitiven Revolution

Was besagt Tolmans kognitive Lerntheorie?

A
  • Vertreter des Neobehaviorismus
  • übertrug behavioristische Methoden auf die Untersuchung mentaler Abläufe von Mensch & Tier
  • führt angenommene, innere Vorgänge als intervenierende Variablen zwischen Umweltreizen und dem Verhaltend es Organismus ein
  • systemtheoretischer Ansatz
  • Lernen räumlicher Zusammenhänge (Ortslernen) bei Ratten im Labyrinth (cognitive map)
60
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.1. Tolmans neobehavioristische kognitive Lerntheorie und der Beginn der kognitiven Revolution

Was war die kognitive Wende?

A
  • nach dem zweiten Weltkrieg
  • Computer als neue Analogie für innere Prozesse
  • neue Wissenschaft: Kybernetik: wie lassen sich komplexe (technische) Systeme regeln?
  • Wendepunkt: Hixon-Symposium 1949
  • Einbeziehung von Planung, Antizipation, Zielen in die Lerntheorie
  • Untersuchung von Sprachlernen (Chomsky)
  • Informationsverarbeitungsparadigma
61
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Was ist das TOTE-Modell?

A
  • Test Operate Test Exit
  • prototypisch für kognitive Lerntheorien
  • Struktur des Ablaufs von Versuch-und-Irrtum-Lernen
  • Sprache der Input-Throughput-Output-Systeme
  • Annahmen über Verarbeitungsstrukturen innerhalb der black box
62
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Was versteht man im TOTE-Modell unter einem Handlungsprogramm?

A
  • besteht aus hierarchischen Anordnung von Test- & Handlungsphasen:
  • Testphasen: durch Soll-Werte gekennzeichnet, die angestrebte Zustände oder Ziele darstellen.
  • Handlungsphasen: durch Aktivitäten zur Realisierung dieser Soll-Werte gekennzeichnet
63
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Was ist die Grundeinheit eines Handlungsprogramms?

A
  • ein Rückkoppelungskreis:
  • Testphase: Ist-Soll-Wert Vergleich (Test).
  • falls Soll-Wert nicht realisiert: Handlungsphase (Operate), neuer Ist-Wert
  • neue Testphase mit dem Soll-Wert verglichen wird (Test).
  • Ist der Sollwert weiter nicht realisiert, wird die Handlungsphase erneut durchlaufen,
  • anderenfalls wird der Rückkoppelungskreis verlassen (Exit).
64
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Woher kommen die Sollwerte?

A
  • Motivationstheorie!
65
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Welche Lernarten können im TOTE-Modell dargestellt werden?

A
  • Lernen aus Einsicht (Denken als wesentliche Quelle des Lernens verstehen)
  • Lernen als Problemlösen
  • Lernen am Erfolg
66
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.2 Das TOTE-Modell

Wie lässt sich das TOTE-Modell allgemein auffassen?

A
  • Lernen als Erwerb von bedingten Operationen
  • „wenn x, dann Operation h“
  • für x kann man eine Gegebenheit einsetzen, für h kann man sogar ganze TOTE-Sequenzen einsetzen.
67
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Was versteht man unter Lernen am Modell?

A
  • Lernpsychologische Theorie, die jene Lernvorgänge, die durch eine Beobachtung von Vorbildern ausgelöst werden, beschreibt.
  • Aktive Rolle des Menschen
  • Auch: Beobachtungslernen, Nachahmungslernen, Imitationslernen, soziales Lernen, Identifikationslernen, Rollenlernen & stellvertretendes Lernen.
  • Spiegelneurone (im Frontallappen befindlich) sind möglicherweise die neuronalen Korrelate des Beobachtungslernens.
68
Q

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I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Was sind die 4 Phasen des Lernen am Modell?

A

a) Aneignungsphase (Behavioristischer Teil):
1. Aufmerksamkeitsprozesse (abhängig von Wichtigkeit des Modells und eigenem emotionalen Zustand)
2. Gedächtnisprozesse (Speicherung des Verhaltensschemas)
b) Ausführungsphase (Kognitiver Teil):
3. Motorische Reproduktionsprozesse (Diese Verhaltensschemata werden aus dem Gedächtnis heraus aktualisiert)
4. Motivationale Phase (Effekt des Verhaltens wird ausgewertet & entschieden, ob es wiederholt wird oder nicht)

69
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Welche 3 Formen des Modelllernens werden unterschieden?

A

1. Aufbau neuer Verhaltensweisen

2. Modifikation bestehender Verhaltensweisen: Hemmung bzw. Enthemmung je nach Konsequenz des beobachteten Verhaltens.

3. Schaffung diskriminativer Hinweisreize: Modellverhalten als Hinweisreiz, der das Auftreten bereits erlernten Verhaltens
erleichtert.

70
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Welche 4 Effekte des Modelllernens unterscheidet Bandura?

A
  1. Der modellierende Effekt:
    Beobachter kopiert nicht einfach Verhaltensweisen des Modells, oft wird das Gesehene neu organisiert.
  2. Der enthemmende Effekt:
    Bestimmtes Verhalten anderer zieht keine negativen Folgen oder sogar Belohnung nach sich => herabsetzen der bisherigen Hemmschwelle.
  3. Der hemmende Effekt:
    Modellverhalten zieht negative Konsequenzen nach sich, Bereitschaft, dem Vorbild nachzueifern sinkt.
  4. Der auslösende Effekt:
    Verhalten anderer veranlasst, es unmittelbar nachzuahmen.
71
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Welche zwei Aspekte / Phasen müssen beim Lernen am Modell unterschieden werden?

A
  • Verhalten des Modells wird von allen VPn erlernt (unabhängig ob Konsequenzen oder nicht: soz. latentes Lernen), aber je nach Folgen unterschiedlich reproduziert (Bobodoll)

Es besteht also ein Unterschied zwischen

  • Erwerb (Akquisition) und
  • Ausführung (Performanz)

des beobachteten Verhaltens.

72
Q

03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.5 Kognitive Lerntheorien
1.3.5.3 Lernen am Modell (Bandura, sozialkognitive Lerntheorie)

Kritische Betrachtungsweise, Anwendungsbereiche des Modelllernens

A

-Beispiele: Medien aller Art
=> Thema Gewalt & Fernsehen

  • Das Modelllernen ist Ergänzung von Banduras Persönlichkeitstheorie: Konzepte der Selbstwirksamkeit und Selbstverstärkung (heute als SELBSTREGULATION bezeichnet).
  • Der Erfolg des Nachahmens hat eine große soziale Komponente.
  • Erklärung der Kontinuität & der Entwicklung menschlicher Kulturen
    => Tradition (Weitergabe von technisch-instrumentellen Fertigkeiten durch Lehren & Lernen)
  • wesentlich für Sozialisation und Erwerb der Kulturtechniken