03413 - I. Lernen Flashcards
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Welche Dispositionen werden unterschieden?
- angeborene Dispositionen, z. B. Disposition zu Lernen
- erworbene Dispositionen, d. h. Fähigkeiten und Fertigkeiten, i. A. durch Lernen erworben
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Was ist Lernen?
- Prozess, Übergang vom Nichtwissen/Nichtkönnen zum Wissen/Können
- Erwerb eines neuen Verhaltens- oder Handlungsschemas
- Nur stabile Veränderungen
- Erwerb, Aufbau und Modifikation von Repräsentationen (plastische Informationsverarbeitung)
- Erwerb von Informationen aus der Umgebung
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Wie unterscheiden sich Verhalten und Handeln?
Handeln:
- kann unterlassen werden
- man fordert zum Handeln auf
- man kann nach Gründen für ein bestimmtes Handeln oder Nichthandeln fragen
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Welche Möglichkeiten des Lernens werden unterschieden?
- Lernen durch Versuch und Irrtum
- Lernen am Erfolg
- Prozeduralisierung: das wiederholte anwenden von Teilen einer Handlung bis hin zur Perfektionierung der Gesamthandlung (Übung)
- Assoziatives Lernen, Assoziieren von Reizen und Reaktionen
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Wie kann man Lernen untersuchen?
- beobachtbares Verhalten
- Lerntests
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Welches ist das methodische Hauptproblem der Lernforschung?
- handelt es sich um ein neues Verhaltensschema?
- Kontrolle der Vorerfahrung!
=> Vortests: Erhebung der Basisrate des Spontanverhaltens - Reifung muss ausgeschlossen werden
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Was kann außer Lernen noch zu Verhaltensänderungen führen?
- Reifung
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Was ist die wesentliche Funktion des Lernens?
- Anpassung an die Anforderungen der Umwelt
- Dazu notwendig: Klassifikation von Reizen
- Dazu notwendig: Erkennen von Ordnungen (stabil oder periodisch)
- Lernen als Lernen von Bedingungen für Re-Aktionen (induktiv, prädiktiv)
- Lernen kann aber auch maladaptiv sein
03413 - I. Lernen
I.1 Zum Begriff Lernen
Wie wird Lernen in diesem Kurs definiert?
- Prozess des Erwerbs einer neuen Verhaltensweise
- Verhaltensänderung (ausgeschlossen werden Reifung und kurzzeitige Zustandsänderungen)
03413 - I. Lernen
I.1.1 Einige Lernformen
Welche Lernformen werden unterschieden?
- Intentionales Lernen (geplantes, absichtliches Lernen) vs. Inzidentelles Lernen (ungeplantes, unabsichtliches, beiläufiges Lernen)
- Explizites vs. implizites Lernen
• explizites Lernen (Vp werden instruiert zu lernen & es wird ihnen gesagt, dass das Gelernte im Anschluss geprüft wird)
• implizites Lernen (Vp werden nicht instruiert, sie wissen nicht, dass eine Prüfung stattfindet) - Unterscheidung nach Lerngegenständen: verbales vs. nicht-verbales Lernen vs. motorisches Lernen
- besondere Lernart: Üben, v.a. beim Erwerb von motorischen Fertigkeiten
bestimmte Handlungen werden wiederholt ausgeführt, um Fehler zu eliminieren & Handlungsteile zusammenzufügen (Prozeduralisierung).
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Welches sind die bekanntesten Lerntheorien des Assoziationismus?
- Klassisches Konditionieren (Pawlow)
- Operantes Konditionieren (Skinner)
- => Organismus als Reiz-Reaktions-Verknüpfungssystem
- => S-R-Lerntheorien
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Was versteht man unter Assoziationismus?
- Ziel: erklären, wie psychische Elemente miteinander verbunden werden.
- Methoden:
• freie serielle Assoziation (Freud)
• restringierte Assoziation (Gegenteil) - Assoziationsstärke: je häufiger zwei Assoziate gepaar wurden, desto stärker die Verbindung
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Welche 2 Assoziationsgesetze gibt es?
- Gesetz der Ähnlichkeit
- Gesetz der Kontinguität (Kontinguität = Nähe nach Raum & Zeit)
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Wie hängt der Behaviorismus mit dem Assoziationismus zusammen?
Er übernahm das Kontiguitätsprinzip, bezog allerdings die Assoziation nicht mehr auf mentale Vorstellungen, sondern auf beobachtbare Reize und Reaktionen.
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Was versteht man unter S-O-R – Lerntheorien?
- Erweiterung um O = Organismus, wird als black-box betrachtet.
- mechanistisches Modell, nach dem Vorbild des Reflexbogens
03413 - I. Lernen
I.2 Die Lerntheorien
1.2.1 Assoziationismus & Behaviorismus
Wie hängt der Neobehaviorismus mit dem Assoziationismus zusammen?
Der Neobehaviorismus nähert sich dem Kognitivismus an, da er im Gegensatz zum klassischen Behaviorismus auch Annahmen über innere Zustände trifft, z.B. eines Gedächtnisses, in dem es Repräsentationen von Reizen und Reaktionen gibt, die als S’-R’-Verbindungen bezeichnet werden. Damit kehrte er zum Vorstellunsassoziationismus zurück, spricht allerdings statt von Vorstellungen von intervenierenden Variablen.
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I.2 Die Lerntheorien
1.2.2 Theorien des Kognitivismus
Welche Lerntheorien gehören zum Kognitivismus?
- Lernen als Prozess der Informationsverarbeitung
- Gestalttheorien
- Theorien der Informationsverarbeitung
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I.2 Die Lerntheorien
1.2.2 Theorien des Kognitivismus
Was versteht der Kognitivismus unter Lernen?
- Erwerb von Wissen und Fertigkeiten
- Verknüpfung von Repräsentationen zu Schemata, Skripts, Plänen oder mentalen Modellen
- Repräsentationen werden in Form von Datensymbolen verknüpft
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I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus
Was versteht der Konstruktivismus unter Lernen?
- Lernen als aktiver Prozess, bei dem Wissen in Beziehung zu früheren Erfahrungen in
- komplexen realen Lebenssituationen konstruiert wird
- dient der Anpassung (Akkomodation und Assimilation)
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I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus
Was versteht man unter Assimilation?
Informationen können in vorhandene Strukturen eingeordnet werden.
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I.2 Die Lerntheorien
1.2.3 Theorien des Konstruktivismus
Was versteht man unter Akkomodation?
Es werden neue kognitive Strukturen konstruiert, deren Konstruktion sich nach dem Erfolg richtet.
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I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.1 Habituation
Was versteht man unter Habituation?
- Rückgang der Orientierungsreaktion (OR)= Gewöhnung.
- Elementarster kognitiver Prozess, elementarster Lernprozess
- Elementares Lernen, denn der Reiz wird informationell bewertet und gemerkt
03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.2 Prägung
Was versteht man unter Prägung?
- biologische Grundform des Lernens
- Es gibt eine sensible oder kritische Phase
- stabiles, oft irreversibles Lernergebnis
03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung
Wie erklärte Pawlow Verhalten?
- Verhalten besteht aus einer komplexen Hierarchie aus Reflexen
- Reflex = automatisch ablaufende Reiz-Reaktions-Verbindung
- Folgende Reflexarten werden unterschieden:
• Unbedingte, unkonditionierte oder angeborene Reflexe (Eigenreflex, monosynaptisch)
• Bedingte oder konditionierte Reflexe (nicht angeboren, müssen erlernt werden)
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I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung
Wie funktioniert die Klassische Konditionierung?
- CS = konditionierter Stimulus
- CR = konditionierte Reaktion
- UCS = unkonditionierter Stimulus
- UCR = unkonditionierte Reaktion
- Die Verbindung zwischen CS und UCS wir mit der Kontiguität beider Reize erklärt
- weitere Bezeichnungen Signallernen, Reizkontingenzlernen, Reizsubstitutionslernen
03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung
Was versteht man unter dem Universalitätsprinzip?
Jeder beliebige neutrale Reiz kann zu einem CS werden, wenn er oft genug in raum-zeitlicher Nähe (Kontiguität) mit dem UCS auftritt.
03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung
Was versteht man unter Exzitatorischer Konditionierung?
der bedingte Reiz (CS) ruft die gleiche Reaktion hervor wie der unbedingte Reiz
03413 - I. Lernen
I.3 Theorien des Lernens & Lernarten
1.3.3 Klassische Konditionierung
Was versteht man unter einem inhibitorisch bedingten Reiz?
- Es gibt es einen weiteren Reiz, nach dem zuverlässig kein UCS folgt
- dieser vormals neutrale Reiz wird zu einem inhibitorisch bedingten Reiz (CS-)
- sorgt dafür, dass die bedingte Reaktion schwächer ausfällt, als bei dem exzitatorisch bedingten Reiz (CS+) oder gar nicht auftritt.