Zsmfassung - Smith & Pollak (2020) - Early life stress and development: potential mechanisms for adverse outcomes Flashcards
Generell, was hat früher Stress (Early Life Stress, ELS) für Auswirkungen
- Auswirkungen auf neurobiologische Entwicklung
- Erhöht Risiko für psychische & physische Gesundheitsprobleme
Inwiefern haben akuter Stress und chronischer / extremer Stress unterschiedliche Auswirkungen
Während akute Stressreaktionen adaptive Funktionen erfüllen, kann chronischer oder extremer Stress zu dauerhaften physiologischen und psychologischen Dysregulationen führen.
Erkläre, was das Ziel dieses Papers ist
- Trotz wissenschaftlicher Fortschritte sind die genauen Mechanismen, durch die ELS individuelle Entwicklungsunterschiede hervorruft, noch nicht vollständig geklärt.
- Ein zentraler Kritikpunkt besteht darin, dass bisherige Studien häufig nur die Exposition gegenüber Stress betrachten, ohne die subjektive Wahrnehmung und Interpretation durch das Individuum ausreichend zu berücksichtigen.
Modelle zur Konzeptualisierung von ELS:
Die Forschung unterscheidet zwei Hauptansätze zur Erklärung der Auswirkungen frühkindlichen Stresses.
Nenne diese (mit Ansatz)
- Generelle Modelle (Lumping-Ansatz)
- Spezifische Modelle (Splitting-Ansatz)
Erkläre was Generelle Modelle sind
Generelle Modelle (Lumping-Ansatz)
- betrachten Stress als kumulative Belastung durch verschiedene Stressoren.
- Chronischer Stress verändert hierbei Gehirnstrukturen wie den Hippocampus, die Amygdala und den präfrontalen Kortex und beeinflusst periphere Stresssysteme wie die HPA-Achse.
- Diese Modelle liefern wertvolle Erkenntnisse über allgemeine Stressfolgen, erklären jedoch nicht, warum Individuen unterschiedlich auf Stress reagieren.
Erkläre was Spezifische Modelle sind
Spezifische Modelle (Splitting-Ansatz)
- differenzieren zwischen verschiedenen Arten von Stress, insbesondere zwischen „Threat“ und „Deprivation“ (z. B. Deprivation).
- Diese Differenzierung zeigt, dass verschiedene Stressoren unterschiedliche neuronale Systeme beeinflussen.
Dennoch gibt es Überschneidungen, was die eindeutige Zuordnung spezifischer Effekte erschwert.
ELS führt zu langfristigen Veränderungen in der Funktion und Struktur des Gehirns, insbesondere in den folgenden Bereichen.
Nenne vier Neurobiologische Konsequenzen von ELS
- HPA-Achse
- Rolle von CRH (Cortico-Releasing-Hormon) und Glukokortikoiden
- Präfrontaler Kortex, Amygdala und Hippocampus
- Epigenetische Anpassungen
Wiederholung:
Was ist die HPA-Achse
Hypothalamisch–Hypophysär–Nebennieren-Achse (HPA- Achse)
Die HPA-Achse reguliert die hormonelle Stressantwort durch die Ausschüttung von Cortisol.
Neurobiologische Konsequenzen von ELS:
HPA-Achse
Chronischer Stress verursacht eine Dysregulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, was die Stressbewältigung langfristig beeinträchtigt.
Neurobiologische Konsequenzen von ELS:
Rolle von CRH (Cortico-Releasing-Hormon) und Glukokortikoiden
- Diese Stresshormone verstärken neuronale Veränderungen in PFC, der Amygdala und des Hippocampus.
- Chronische CRH- und Glukokortikoid- Exposition führt zu Dendritenatrophie.
- Daraus können bspw. Gedächtnisdefizite und Angstverhalten resultieren.
Neurobiologische Konsequenzen von ELS:
Präfrontaler Kortex, Amygdala und Hippocampus
- ELS verändert die neuronale Vernetzung und Funktionsweise dieser Regionen, die für emotionale Verarbeitung, Gedächtnis und Selbstregulation entscheidend sind.
- Die Amygdala zeigt oft eine erhöhte emotionale Reaktivität, während der Hippocampus an Volumen verlieren kann, was Gedächtnisprozesse beeinträchtigt.
Wiederholung:
2 Aufgaben des Präfrontalen Kortex
- Executive Aufgaben
- Arbeitsgedächtnis
Wiederholung:
Von was ist die Amygdala ein Teil und was ist eine ihrer Aufgaben
Teil des limbischen Systems.
Verbindet (neue) Informationen mit Emotionen
Wiederholung:
Von was ist der Hippocampus ein Teil
und was sind zwei Funktionen
Teil des limbischen Systems.
- Beteiligt an Gedächtnisbildung
- Möglicherweise werden hier Inhalte vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis überführt
Neurobiologische Konsequenzen von ELS:
Epigenetische Anpassungen
Chronischer Stress verändert die Genexpression und kann über Generationen hinweg anhaltende neurobiologische Effekte haben.
Wiederholung:
Was bedeutet Epigenetik
genetische Modifikation mit Auswirkung auf den Phänotyp, ohne Veränderung der DNA-Sequenz
ELS führt zu langfristigen Veränderungen in der Funktion und Struktur des Gehirns, insbesondere in den folgenden Bereichen.
Nenne zwei Veränderungen in neuronalen Netzwerken
- Präfrontal-Hippocampale-Amygdala-Netzwerke
- Präfrontal-striatale dopaminerge Netzwerke
Veränderungen in neuronalen Netzwerken:
Präfrontal-Hippocampale-Amygdala-Netzwerke
ELS schwächt die Kontrolle des präfrontalen Kortex über die Amygdala, was emotionale Überreaktionen begünstigt und die Stressresilienz verringert.
Veränderungen in neuronalen Netzwerken:
Präfrontal-striatale dopaminerge Netzwerke
- ELS beeinflusst das Belohnungssystem und die dopaminergen Schaltkreise im ventralen Striatum, Nucleus accumbens und dem ventralen tegmentalen Areal (VTA).
- Dies kann zu einer verminderten Belohnungssensitivität, Motivationsproblemen und Anhedonie führen, was das Risiko für depressive Symptome erhöht.
Was sind die generellen Auswirkungen von ELS auf die soziale und emotionale Verarbeitung
Kinder, die frühzeitig Stress erleben, zeigen häufig eine erhöhte Sensibilität gegenüber Bedrohungsreizen (z. B. wütende Gesichter) und Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung positiver Emotionen.
- Diese Veränderungen erhöhen das Risiko für soziale und emotionale Dysfunktionen im Erwachsenenalter.
Bedeutung der Wahrnehmung und Umwelt
Die individuelle Interpretation von Stressoren beeinflusst die neurobiologischen Folgen erheblich.
Nenne drei entscheidende Faktoren
- Kontrollierbarkeit & Vorhersehbarkeit
- Soziale Unterstützung -> Kann Resilienz fürdern
- Zeitpunkt der Belastung -> Stress in frühen Entwicklungsphasen hat stärkere Auswirkung
Früher Stress und seine langfristigen Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung
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Was sollte die künftige Forschung verstärkt berücksichtigen
- Individuelle Unterschiede in der Stresswahrnehmung
- Schützende Umweltfaktoren