Zellzyklus und Apoptose Flashcards

1
Q

Zellzyklus

A
  • beschreibt die Zellteilung einer Zelle
  • eine gerade durch Zellteilung (Mitose) entstandene Zelle hat zwei Möglichkeiten: G0-Phase (Ruhezustand) oder weitere Teilung (Eintritt in G1)
  • die Phase G1-, S- und G2 werden teilweise auch als Interphase zusammengefasst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

G0-Phase

A
  • stellt gewissermaßen den Austritt aus dem Zellzyklus dar, Zelle will sich (erstmal) nicht mehr teilen
  • terminaler Differenzierung: manche Zelle verbleiben ihr Leben lang in der G0-Phase und erfüllen ihre Aufgaben im Gewebe bis sie sterben
  • andere Zellen können aus der G0-Phase in die Zellteilung zurück eintreten, bspw. wenn die Zellen in ihrer Nachbarschaft beschädigt werden oder sterben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

G1-Phase

A
  • Ziel: Verdopplung der DNA ermöglichen, wichtig, damit beide Tochterzellen über die vollständige Erbinformation verfügen, Längenwachstum
  • während dieser Zeit (G = Gap, Lücke) werden die benötigten Enzyme synthetisiert -> dafür wird viel RNA und Proteine synthetisiert
  • außerdem wird der Spindelapparat synthetisiert
  • längste Phase des Zellzyklus, Länge abhängig vom Gewebetyp
  • während der G1 verfügt die Zelle über einen diploiden Chromosomensatz (23 Paare = 46 Chromosomen), jedes Chromosom eines Paares besteht aus einem DNA-Strang, ein Gen liegt in doppelter Ausfertigung vor -> 2n 2c (Gen liegt doppelt vor)
  • Abschluss bildet der G1-Kontrollpunkt, hier wird die DNA auf Mutationen untersucht, findet sie Fehler muss die Zelle in die G0-Phase oder Apoptose eintreten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

S-Phase (Synthese-Phase)

A
  • DNA-Replikation, Zentriol-Teilung, Synthese der Histone; Verdopplung des diploiden zu einem tetraploiden Chromosomensatz 2n4c (8 – 12h)
  • es entstehen aber nicht 92 Chromosomen sondern die 46 Chromosomen bestehen nun aus zwei Chromatiden, immer noch diploiden Chromosomensatz, es gibt nun aber vier Kopien eines Gens (4c)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

G2-Phase

A
  • letzter Schritt vor der Mitose
  • G2-Kontrollpunkt, die DNA wird nochmal auf Fehler untersucht -> Qualitätssicherung
  • kürzer als die G1- oder S-Phase, der DNA-Gehalt ist immer noch 2n4c
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Mitose

A
  • DNA-Gehalt: am Anfang 2n4c am Ende nach Teilung der Zelle auf zwei Zellen wieder 2n2c
  • es gibt wieder einen Kontrollpunkt: Metaphasenkontrollpunkt
  • relativ kurz dauert etwa eine Stunde
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Replikation Zusammenfassung

A
  • DNA wird durch die Helicase entwunden
  • die Replikation startet mit einer kurzen RNA-Sequenz (Primer)
  • die DNA-Polymerase verknüpft die DNA-Nucleotide in 5´-3´ Richtung
  • eine andere DNA-Polymerase ersetzt den Primer durch DNA
  • die DNA, die am Ort des ehemaligen Primers sitzt, wird mit dem Rest der neu synthetisierten DNA verbunden und das neue Molekül ist fertig
  • da die DNA zur Hälfte aus der davorbestehenden DNA (Matrize bei Replikation) und neuer DNA besteht, bezeichnet man diesen Replikationsmechanismus als semikonservativ
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Replikation am Leitstrang

A
  • findet während der S-Phase statt, da das gesamte Genom kopiert werden muss, wird die DNA an mehreren Stellen gleichzeitig neusynthetisiert
  • die Orte, an denen dabei gestartet wird, nennt man ORI = Origins of Replication, im Bakteriengenom reicht oftmals ein einzelner
  • die DNA-Polymerase besitzt im Gegensatz zur RNA-Polymerase keine Helicase-Aktivität
  • daher muss die Helicase die DNA entwinden, es entsteht eine Replikationsgabel, damit sich diese nicht wieder durch Ausbildugn der Wsbb zusammenlagert (Fachbegriff: Annealing), werden die Einzelstränge durch Single-Stranded-Binding Proteins stabilisiert
  • damit die DNA-P mit der Synthese beginnen kann, braucht sie eine kurze RNA-Sequenz (Primer) als Startpunkt, bei Prokaryonten übernimmt dies die Primase, bei Eukaryonten die DNA-P alpha
  • DNA-P kann nur in 5´-3´ Richtung arbeiten, am Leitstrang funktioniert dies kontinuierlich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Replikation am Folgestrang

A
  • Anfang läuft komplett gleich zum Leitstrang ab, der DNA-Abschnitt ist hier von 5´-3´, der Folgestrang läuft demnach theoretisch von 3´-5´ so kann die DNA-P nicht arbeiten
  • die DNA-P muss trotzdem von 5´-3´arbeiten, dabei stößt sie immer auf nicht entwundene DNA-Abschnitte
  • sobald die Helicase ein Stück entwunden hat, am letzten Stück das noch entwunden ist, ein Primer eingebaut, an dem die DNA-P dann bis zum Primer arbeiten kann, der davor gebildet wurde
  • dadurch enstehen DNA-Fragmente, die durch RNA-Primer unterbrochen werden -> Okazaki-Fragmente (Eu: 1000 - 2000 Nucleotide, Pro: etwas kürzer)
  • wie beim Leitstrang werden die RNA-Primer nach Abschluss der Replikation durch DNA ersetzt, erfolgt durch die DNA-Ligase (beim Folgestrang hat sie deutlich mehr zu tun)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Polymerase-Kettenreaktion (Polymease chain reaction PCR)

A
  • dient der mehrfachen Kopierung eines bestimmten Gens
  • läuft in drei Schritten ab:
    1. Denatuierung: kleine Menge der DNA, die untersucht werden soll, wird auf 95 °C erhitzt, sodass die Wsbb aufgebrochen werden
    2. Annealing eines Primers: wird auf 60 °C abgekühlt, damit ein Primer (DNA-Sequenz aus 10-20 Nucleotiden) an das Gen binden kann
    3. Elongation: hitzestabile DNA-P kann nun die zur Verfügung gestellten Nucleotide zu einem komplementären Strang verknüpfen, erfolgt bei etwa 70 °C, verwendete DNA-P stammt aus einem Bakterium, dass an heißen Quellen lebt, Temperatur-Optimum der DNA-P
  • Verdopplung der DNA bzw. Gen ist abgeschlossen, beim nächsten Zyklus entstehen dann vier Kopien -> Zahl der Kopien wächst exponentiell
  • soll die gesamte DNA vervielfältigt werden, müssen Primer eingesetzt werden, die unspezifisch im gesamten Genom binden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Telomere

A
  • befinden sich an den Enden der Chromosomen und bestehen aus repetitiver DNA
  • bei der Replikation tritt folgendes Probelm auf: am 5´-Ende der Kopie des Folgestrangs hat die DNA-P nach Entfernung des Primers keine 3´-OH-Gruppe, an der sie anknüpfen kann, um das letzte DNA-Stück zu synthetisieren -> Folge: die Kopie ist einen Ticken kürzer als das Original
  • es fehlt ein Stück vom Telomer, unterschreitet es eine kritische Länge, ist codierende DNA betroffen, die Zelle geht in die Apoptose über
  • in Zellen, die sich sehr häufig teilen müssen, gibt es die Telomerase, die die Telomere verlängert
  • das Enzym besteht aus einem Protein- und RNA-Anteil, die RNA der Telomerase enthält eine Sequenz die komplementär zum Telomer ist, nutzt sie als Matrize zur Synthese des Telomers
  • da die Telomerase RNA als Matrize verwendet und DNA herstellt, bezeichnet man sie als RNA-abhängige DNA-P oder Reverse-Transkriptase (RT)
  • sie ist auch in Krebszellen aktiv, sonst könnten sich diese nicht so oft teilen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Unterschiede in den Polymerase und deren Abhängigkeiten

A
  • RNA-abhängige DNA-P nutzen RNA als Vorlage und synthetisieren DNA -> Telomerase
  • DNA-abhängige DNA-P nutzen DNA als Matrize um DNA herzustellen -> DNA-P der Replikation
  • DNA-abhängige RNA-P nutzen DNA um RNA zu synthetisieren -> RNA-P die mRNAs herstellen (für Proteinbiosynthese)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

DNA-Polymerasen

A
  • an der Replikation bei Pro- und Eukaryonten sind unterschiedliche Enzyme beteiligt
  • Prokaryonten haben drei DNA-Polymerasen, die durchnummeriert werden, die dritte ist hauptsächlich an der Replikation beteiligt
  • Eukaryonten: bezeichnet ihre DNA-Polymerasen mit griechischen Buchstaben; alpha ist für die Primersynthese zuständig, die gamma für die DNA-Synthese in Mitochondrien; es gibt: alpha, beta, gamma, delta und epsilon
  • die RNA-Polymerasen des Menschen werden im Gegensatz auch durch Zahlen unterschieden
  • die DNA-Polymerasen können die DNA schon Korrekturlesen und beseitigen einige ihre Fehler
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

DNA-Reparatur

A
  • DNA-P erkennen und beseitigen einige ihrer Fehler
  • können Schäden in Einzelsträngen (dann kann der andere Strang als Matrize genutzt werden) aber auch an Doppelsträngen repararieren, bei zweiterem entstehen dann eher Fehler
  • es gibt verschiedene Reparaturmechanismen, beliebtes Prinzip ist die Exzisionsreparatur bei Einzelstrangbrüchen
  • DNA-Ligase ist sehr wichtig für die Reparatur der DNA, Patienten mit einem Defizit an DNA-Ligase fallen durch Immunschwäche und einer erhöhten Sensibilität gegenüber Mutagenen auf
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Exzisionsreparatur bei Einzelstrangbrüchen

A
  1. die veränderte/falsche Base oder gleich das gesamte Nucleotid wird entfernt, teilweise lassen die Enzyme einen Sicherheitsabstand und schneiden benachbarte Basen mit heraus
  2. eine DNA-Polymerase synthetisiert die Sequenz neu und nutzt dafür den unbeschädigten Strang als Matrize
  3. eine DNA-Ligase verbindet das neu synthetisierte Fragment mit dem restlichen Strang
    - der genaue Reparaturmechanismus ist dabei sehr variabel
    - manche Enzyme erkennen Änderungen in der Konformation des DNA-Strangs, die durch falsche Basen verursacht werden
    - andere erkennen Basen, die in der DNA nicht vorkommen oder gleichen Informationen der beiden Stränge miteinander ab
    - der Mechanismus muss auch nicht immer gleich sein, bei der Basenexzisionsreparatur werden nur Basen, bei der Nucleotidexzisionsreparatur ganze Nucleotide entfernt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Mitose - Phasen Eselsbrücke

A

I pass my anatomy test!

  • > Interphase, Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase
  • Interphase ist die Phase vor der Mitose, macht sie praktisch erst möglich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Prophase

A
  • Verdichtung der Chromosomen: denn nur kondensierte DNA kann zu den Zellpolen gezogen werden
  • Teilung der Zentriolen: wandern zu den entgegengesetzten Zellpolen (bilden Spindelapparat)
  • Auflösung des Nucleolus: verschwindet, ist erst wieder wichtig, wenn die Tochterzellen entstanden sind und neue Proteine synthetisieren wollen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Prometaphase

A
  • hier werden Vorgänge, die in der Prophase angefangen wurden noch weitergeführt
  • von den Zentriolen ausgehend entsteht die Mitosespindel (bestehend aus: Zentrosom (Spindelpol), Pol-Mikrotubuli)
  • die Kernmembran löst sich auf (sonst könnte der Spindelapparat nicht die Chromosomen binden)
    (- bindet ein Mikrotubuli an das Kinetochor am Chromosom, wird es Kinetochor-Mikrotubuli genannt)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Metaphase

A
  • die Zentriolen sind an den Zellpolen angelangt, der Spindelapparat ist fertig ausgebildet und mit den Kinetochoren der maximal kondensierten Chromosomen verbunden
  • die Chromosomen ordnen sich in der Metaphasenplatte an (alle nebeneinander auf einer Linie), liegen so perfekt um die Schwesterchromatiden der einzelnen Chromosomen zu trennen
20
Q

Anaphase

A
  • Chromosomen werden an den Zentromeren getrennt, sodass die beiden Chromatiden (die ja identische Informationen enthalten) zu den Zellpolen gezogen werden können
  • die Bewegung der Chromosomen zu den Zellpolen ist eine Kombination aus der Verkürzung der Mikrotubuli der Mitosespindel und der Arbeit der Motorproteine am Kinetochor
  • andere Mikrotubuli werden dagegen verlängert und verschoben, sodass sie auf diese Weise dafür sorgen, dass sich die Zellpole weiter voneinander entfernen
21
Q

Telophase

A
  • hier soll die Tochterzelle einsatzbereit gemacht werden, die DNA muss geschützt werden und die Zelle beginnt mit den Vorbereitungen, um die Proteinbiosynthese wieder aufnehmen zu können
  • dafür passieren folgende Schritte
    1. Mitosespindel löst sich auf
    2. die Kernhüllen setzt sich wieder zusammen
    3. die Chromosomen dekondensieren, denn an stark verdichteter DNA können die Enzyme (z.B. die RNA-P) nicht arbeiten
    4. der Nucleolus formiert sich wieder: die Zelle braucht neue rRNA für ihre Ribosomen
  • durch die Zentralspindel bildet sich zwischen den noch verbundenen Tochterzellen eine Teilungsfurche -> Beginn der Zytokinese
22
Q

Zytokinese

A
  • beschreibt Teilung des Zytoplasmas
  • sie beginnt in der Telophase
  • da wo voher die Metaphasenplatte war, entsteht ein kontraktiler Ring (aus Aktin- und Myosinfilamenten)
  • diese gleiten nun aneinander vorbei, sodass eine Furche entsteht, die immer tiefer wird, bis sich die zwei Tochterzellen voneinander abschnüren
23
Q

Meiose

A
  • in den Hoden und Eierstöcken, entstehen aus den diploiden Zellen die haploiden Keimzellen (Gameten), welche bei der Befruchtung wieder Verschmelzen und eine diploide Zelle (Zygote) bilden
  • die Erzeugung dieser Keimzellen (wird auch Gametogenese genannt) ist Aufgabe der Meiose
  • vor der Meiose wird die DNA ebenfalls verdoppelt (DNA Gehalt 2n4c), Ausgangssituation ist die selbe wie zu Beginn der Mitose
  • wenn während der Bildung der Keimzellen eine Mutation auftritt, betrifft dies nur die Nachkommen, dieser Vorläuferzelle und nicht zwingend alle fertigen Keimzellen (kommt darauf an wo die Mutation auftritt), es entsteht ein Keimzellmosaik aus mutierten und nicht-mutierten Keimzellen
24
Q
  1. Reifeteilung Take Home Message
A
  • hier werden die Chromatiden nicht getrennt, sondern die Chromosomen werden als Ganzes zu den Zellpolen gezogen
  • DNA Gehalt der Tochterzellen beträgt 1n2c
  • wird auch Reduktionsteilung genannt
  • hier bleiben die Schwesterchromatiden zusammen
25
Q
  1. Reifeteilung (Pro- und Metaphase 1)
A
  • Prophase 1: Verdichtung der DNA, homologe Chromosomen lagern sich zusammen, es liegen nun nicht mehr 46 2-Chromatid-Chromosomen vor sondern 23 Bivalente bzw Tetraden (Strukturen aus 4 Chromatiden) -> diese Chromosomen sind durch Synaptonemalkomplex verbunden, an den Chiasmata (Überkreuzungspunkte) kann es zum Crossing Over kommen (dadurch steigt die genetische Vielfalt)
  • Oogenese kann ruhen, Spermatogenese läuft gleich weiter
  • zum Abschluss der Prophase 1 löst sich die Kernmembran auf und der Nucleolus verschwindet
  • Metaphase 1: die Chromosomen ordnen sich in der Metaphasenplatte an und die Mikrotubuli der Mitosespindel binden an die Kinetochore
26
Q
  1. Reifeteilung (Ana- und Telophase 1)
A
  • Anaphase 1: hier findet keine Teilung der Chromatiden an ihren Zentromer statt, die homologen Chromosomenpaare werden getrennt (in mütterlich und väterlich, Verteilung erfolgt zufällig), jedes Chromosom besteht noch aus zwei Chromatiden, aber die Tochterzellen erhält nur 23 statt 46 Chromosomen -> haploid
  • Telophase 1: die Kernhülle setzt sich wieder zusammen, parallel kommt es auch zu Zytokinese, sodass sich die zwei Tochterzellen trennen
27
Q
  1. Reifeteilung
A
  • wird auch Äquationsteilung genannt
  • folgt direkt auf die 1. Reifeteilung ohne das die DNA nochmal verdoppelt wird
  • läuft genauso wie die Mitose ab, nur eben mit 23 2-Chromatid-Chromosomen und nicht mit 46
  • in der Anaphase werden die Schwesterchromatiden getrennt und die entstehenden Tochterzellen haben den DNA-Gehalt 1n1c
28
Q

Oogenese (Bildung der Eizelle)

A
  • Oozyten 1. Ordnung (diploid), aus diesen Zellen entstehen die Eizellen
  • Reifeteilung dieser Zellen beginnt in der Embryonalzeit, wird in der Prophase angehalten (Diktyotän)
  • mit der Pubertät dürfen einige Zellen weitermachen und treten als Oozyten 2. Ordnung (haploid) in die 2. Reifeteilung ein, diese wird in der Metaphase angehalten und wird erst nach der Befruchtung vollendet
  • dementsprechend durchlaufen nur sehr wenige Eizellen die komplette Meiose
  • bei der Oogenese entstehen nicht 4 Zellen, sondern nur eine Zelle (Ovum), die drei anderen Tochterzellen degenerieren zu Polkörpern
29
Q

Spermatogenese

A
  • Spermatozyten 1. Ordnung (diploid) treten in die 1. Reifeteilung ein, die Produkte heißen Spermatozyten 2. Ordnung (haploid), sie treten in die 2. Reifeteilung ein
  • hier entstehen im Gegensatz zur Oogenese aus einem Spermatozyten 1. Ordnung vier Spermatiden
  • die Spermatiden reifen in den Hoden während der Spermohistogenese zu Spermien heran
  • Reifung endet erst im weiblichen Genitaltrakt, bei der Kapazitation wurd der Glykoproteinüberzug vom Kopf entfernt und einige Proteine aktiviert, dies ermöglicht die Verschmelzung von Spermie und Eizelle
30
Q

Strukturen reifer Spermien

A
  • Kopf: enthält den haploiden Chromosomensatz und das Akrosom (eine Art Lysosom), dass das Durchdringen der Zona pellucida der Eizelle ermöglicht
  • Mittelstück: viele Mitochondrien, die ATP produzieren und so den Energiebedarf für die Fortbewegung decken
  • Schwanzteil: Mikrotubuli, die die Fortbewegung ermöglichen
31
Q

Chromosomenaberrationen

A
  • beschreibt Probleme, die in der Meiose aufgetreten sind und die Chromosomen betrifft
  • Zellen, die einen normalen diploiden Chromosomensatz (23 homologe Chromosomenpaare) besitzen, bezeichnet man als euploid
  • gibt es zu viele oder zu wenige Chromosomen in einer Zelle spricht man von Aneuploidie oder numerischer Chromosomenaberration
  • Schäden oder Veränderungen an den Chromosomen selbst werden als strukturelle Chromosomenaberrationen bezeichnet
32
Q

Non-Disjunction

A
  • häufige Ursache für Aneuploidie, sind Fehl- oder Nichttrennungen der Chromosomen, während der Meisoe
  • kann bei beiden meiotischen Teilungen auftreten und sowohl die Spermato- als auch Oogenese betreffen
  • Was kann passiert sein: in der ersten meiotischen Teilung haben es die homologen Chrom. nicht geschafft, sich nach dem Crossing Over zu trennen und zu unterschiedlichen Zellpolen zu wandern; oder es kommt nicht zur Trennung der Schwesterchromatidne während der zweiten meiotischen Teilung
  • eine Non-Disjunction beim Mann von zwei X-Chromosomen bei der ersten meiotischen Teilung ist nicht möglich! Bei der zweiten ist es jedoch, wie auch bei der Frau, durchaus möglich
  • eine Non-Disjunction des Y-Chromosom ist jedoch nur beim Mann möglich, bei der zweiten meiotischen Teilung, denn nur dort werden beim Mann die zwei Schwesterchromatiden des Y-Chromosomen getrennt
33
Q

numerische Chromosomenaberration

A
  • viele Aneuploidien sind nicht mit dem Leben vereinbar, sodass für diese Erkrankung kein Phänotyp beschrieben ist
  • Beispiel: Trisomie 21
  • stammen bei einem Individuum beide Chromosomen eines Chromosomenpaares vom gleichen Elternteil, spricht man von einer uniparentalen Disomie
  • kann auch einen Teil der Körperzellen betreffen, wenn bei einer der ersten Teilungen nach dem Verschmelzen von Spermien und Eizelle zur Zygote etwas schiefgeht, die Nachkommen der Zelle mit der Aneuploidie haben dann alle ebenfalls eine Aneuploidie
  • das Vorliegen mehrerer Karyotypen in einem Organismus wird als Mosaik bezeichnet
34
Q

strukturelle Chromosomenaberrationen

A
  • entsteht, wenn es zu einem Bruch des Chromosoms kommt und bei dem die Reparatur (um den Ausgangszustand wieder herzustellen) nicht gelingt
  • lassen sich i.d.R. im Karyogramm nur mittels bestimmter Färbungen bzw. Fluorescence in situ Hybridization (FISH) nachweisen
  • es wird unterschieden in: Deletion; Duplikation; Inversion und Translokation
35
Q

Deletion

A
  • es geht ein Fragment des Chromosomen verloren
  • dabei wird unterschieden, ob die Deletion, die Enden des Chromosoms betrifft oder ob ein Fragment im Inneren verloren geht
  • bei zweiterm bricht das Chromosom in drei Teile und nur die beiden äußeren werden verknüpft
  • Bsp: Cri-du-chat (Katzenschrei-)-Syndrom -> Deletion am kurzen Arm (p) von Chromosom 5
36
Q

Duplikation

A
  • tritt nach einem fehlerhaften Crossing over oder wenn ein Fragment eines Chromosoms fälschlicherweise im anderen Chromosom des homologen Chromosomenpaares eingebaut wird, auf
  • die betroffene Erbinformation liegt dann auf einem Chromosom dopplet vor, während sie auf dem anderen fehlt
37
Q

Inversion

A
  • hier geht das Chromosomenfragment nicht verloren, wird aber um 180° gedreht wieder eingebaut, dadurch geht die Erbinformation nicht verloren und kann auch unbemerkt bleiben
  • man unterscheidet die Inversion danach, ob sich beide Bruchstellen auf einer Seite des Zentromers (parazentrisch) befindet oder ob das Fragment das Zentromer enthält (perizentrisch)
38
Q

Translokation

A
  • hierbei werden Fragmente von einem Chromosom auf ein anderes oder auf eine andere Stelle im selben Chromsom übertragen -> kann symptomlos bleiben aber auch sehr schlimme Phänotypen hervorbringen
  • reziproke: zwei nicht-homologe Chromosomen tauschen Fragmente aus
  • nicht-reziproke: Fragment wird von einem Chromosom auf ein anderes übertragen
  • Robertson: zwei akrozentrische Chromosomen verlieren ihre kurzen Arme und fusionieren zu einem metazentrischen Chromosom -> besitzen nur 45 Chromosomen, kann unauffäliig bleiben, es erhöht sich die Gefahr, dass es bei den Nachkommen Trisomien oder Monosomien auftreten
39
Q

X-Inaktivierung

A
  • Frauen besitzen aufgrund der beiden X-Chro eine höhere Gendichte/dosis als Männer (Y-Chro klein und niedrigerste Gendichte)
  • Lyon-Hypothese: diese höhere Gendosis muss ausgeglichen werden, daher wird eins der beiden X-Chro inaktiviert, erfolgt zufällig
  • das X-Chro wird dann durch epigenetische Modifikationen als Heterochromatin eng verpackt
  • die RNA, die für die Inaktivierung des überschüssigen X-Chro zuständig ist, heißt Xist (X inactive specific transcript)
  • das inaktivierte X-Chro wird als Barr-Körperchen im Zellkern sichtbar, lässt sich besonders gut im Lichtmikroskop in Granulozyten erkennen, wo man es als Drumstick bezeichnet
  • finden sich nicht nur bei Frauen, sondern auch beim Kinefelter-Syndrom (pro Zelle sind hier 1Y und zwei X-Chro vorhanden) eines der beiden wid zu Heterochromatin -> Betroffener ist ein Mann
40
Q

Nekrose

A
  • die Zelle wurde ungeplant irreparabel geschädigt, sie stirb ungeplant
  • kann durch mechansiche Schädigung, die die Membran zerstört, über Toxine (z.b. von Bakterien) bis hin zu Ischämie ausgelöst werden
  • dabei kann die Zelle anschwellen, die Membran ruptuiert und Enzyme treten aus, richten im umliegenden Gewebe Schaden an
  • Körper löst eine Entzündung aus, um den Prozess zu stoppen und die Zellbestandteile sicher zu entsorgen
  • bei der Nekrose kommt es zu Veränderungen des Zellkerns: er verdichtet sich (Pyknose), löst sich auf (Karylose) und zerfällt in seine Einzelteile (Karyorrhexis)
41
Q

Apoptose

A
  • spielt schon während der Embyronalentwicklung eine Rolle und bleibt immer das Mittel zur Wahl vom geplanten Zelltod
  • Initiation, kann von außen oder innen gestartet werden
  • extrinischer Weg bspw. wenn Zelle von Viren befallen sind, natürliche Killerzellen an Auslösung beteiligt, stimuliert durch Tumor-Nekrose-Faktor alpha
  • intrinischer Weg bspw. bei irreparable Schädigungen der DNA, die Membran der Mitochondrien wird durchlässig (MOMP = Mitochondrial Outer Membran Permeabilization) und diverse Proteine gelangen ins Zytosol, stimuliert durch p53 (Wächter der Genoms)
  • ob die Apoptose eingeleitet wird, hängt hauptsächlich von dem GG zwischen Stoffen ab, die die Apoptose fördern (proapoptotisch) wirken und den anti-apoptotischen Substanzen
42
Q

Stammzellen

A
  • sind Zellen, die sich dauerhauft teilen können, besitzen eine akitve Telomerase, die die Telomere an den Enden der Chromosomen wiederherstellt
  • hat prinzipiell zwei Möglichkeiten sich zu teilen
    1. asymmetrische Teilung: es entstehen zwei Tochterzellen, von denen nur eine die Stammzelleneigenschaften behält, die andere differenziert sich zu einer Zelle des Gewebes und verliert die Fähigkeit sich zu teilen
    2. symmetrische Teilung: beide Tochterzellen behalten die Stammzelleigenschaften, dient vor allem der Erhöhung der Stammzellenmenge, wenn diese bspw. geschädigt wurde
43
Q

Anpassungsmöglichkeiten

A
  • Hypertrophie: Volumenzunahme der Zelle (und damit auch des Gewebes) bei gleichbleibender Zellzahl (bspw. Muskelfasern)
  • Hyperplasie: Zunahme der Zellzahl bei gleichbleibenden Zellvolumen, hier ebenfalls Zunahme des Gewebevolumens
  • einfache Atrophie: Volumenabnahme der Zellen und damit auch des Gewebes
  • Hypoplasie (numerische Atrophie): Abnahme der Zellzahl bei gleichbleibenden Zellvolumen, Gewebsvolumen nimmt ebenfalls ab
  • Metaplasie: Übergang einer differenzierten Gewebeart in eine andere
  • Anaplasie: Übergang in eine weniger differenzierte Gewebeart, bsp. bei Krebs (man erkennt nicht mehr aus welchem Gewebetyp, sich die Krebszellen entwickelt haben), Barrett-Ösophagus, entsteht durch Magensäure-Reflux in die Speiseröhre
44
Q

Caspasen

A
  • Caspasen sind eine Familie von Proteasen mit einem Cystein im aktiven Zentrum
  • spalten Peptidbindungen C-Terminal von Aspartat
  • wichtigsten Enzyme der Apoptose
  • sind essentiell für die korrekte Entwicklung eines Lebewesens, aber auch für die Antwort einer Zelle auf schwere Beschädigung (z.B. durch Strahlung) oder Infektion durch Viren
  • zum Auslösen des Zelltods werden Initiator-Caspasen (z. B. Caspase-8 und 9) aktiviert. Diese wiederum spalten die pro-(Vorläufer-) Form nachgeschalteter Caspasen (unter anderem Caspase 3, 7 6), wodurch diese aktiviert werden und schließlich zum Zelltod führen -> Caspasen-Kaskade
  • Fehlsteuerung dieser Mechanismen kann zu schweren Krankheiten führen Bsp. ist Chorea Huntington, wo eine Initiatorcaspase zur falschen Zeit aktiviert wird und so gesunde Zellen absterben. Eine medikamentöse Blockade der Caspase kann diesen Vorgang unterdrücken.
45
Q

Cycline

A
  • Cycline sind Proteine, spielen Schlüsselrolle in Steuerung des Zellzyklus
  • bilden mit Cyclin-abhängigen Kinasen (Cdks) Komplexe und können deren Kinasefunktion aktivieren
  • die Cyclinkonzentration wird im Gegensatz zur Konzentration der Cdks zellzyklusabhängig reguliert -> fungieren als Regulatoren der Cyclin-abhängigen Kinasen
  • Cycline können durch Aktivierung verschiedener Cyclin-abhängiger Kinasen und einer damit verbundenen Phosphorylierung verschiedener Substrate eine Rolle in verschiedenen Teilen des Zellzyklus spielen.
  • Übergang von G1-Phase zur S-Phase wird durch Cyclin E mitbestimmt
  • steigende Konzentrationen von Cyclin A leiten die Zelle in die G2-Phase während Cyclin B für den Start der Mitose essenziell ist
46
Q

Checkpoints

A
  • Zellzyklus-Kontrollpunkte regulieren Phasenübergänge und kritische Prozesse (z.B. die Chromosomentrennung in der Metaphase) innerhalb des Zellzyklus
  • dienen dem Schutz der Integrität des Erbgutes und verhindern eine “Entartung” der Zelle