WU-Bauteil aus Beton Flashcards

1
Q

Wasserundurchlässige Bauteile aus Beton (WU-Beton)

Anwendungsbereiche und Festlegung

A

Anwendungsbereich
„Diese Richtlinie gilt … für Betonbauwerke …, bei denen der Beton die lastabtragende
Funktion und die Funktion der Wasserundurchlässigkeit … ohne zusätzliche
Abdichtungsmaßnahmen übernimmt. “

=> Gilt nicht für Konstruktionen im Bereich Brücken-, Tunnel- oder Behälterbau!

Festlegungen
● Beanspruchungsklasse 1 oder 2
→ Art der Beaufschlagung des Bauwerks mit Wasser
● Nutzungsklasse A oder B
→ Nutzungsanforderungen an das Bauwerk (z.B. Lagerraum, Wohnraum, TG etc.)
● Entwurfsgrundsätze a , b oder c
→ Planung der Gebrauchstauglichkeitsanforderungen (= Wasserundurchlässigkeit)

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2
Q

Wu- Beton wird erzielt durch Anforderungen an… ?

A

wird erzielt durch Anforderungen an:
● Beton
● Fugen, Arbeitsfugen => Betonzusammensetzung Mindestbauteildicken (-abmessungen),Begrenzung der Rissbreitezwangarme Konstruktion
● Sollrissquerschnitte => Fugensicherungen, Scheinfugen Betonierabschnitte, Durchdringungen, Anker, Abstandhalter (richtige Auswahl)
● Einbauteile =>
● Risse

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3
Q

Aufgaben der Planung nach WU-Richtlinie

Was muss man beachten?

A

Wasserundurchlässige Bauteile aus Beton

Aufgaben der Planung nach WU-Richtlinie

Festlegung der Funktion und der Nutzungsanforderungen sowie der Regelungen zur
Gebrauchstauglichkeit und zur Dauerhaftigkeit.

● Wahl eines geeigneten Betons

● Wahl der Bauteilabmessungen und Bewehrungsführungen unter Berücksichtigung
der Fugenabdichtungen

● Risse: Vermeidung oder
Dauerhafte Abdichtung oder
Begrenzung der Rissbreite

● Planung sämtlicher Fugen und Durchdringungen unter Berücksichtigung der
Ausführbarkeit

● Planung von Bauablauf, Betonierabschnitten, Arbeitsfugen, Scheinfugen und QS-
Maßnahmen

● Berücksichtigung angreifender Wässer und Böden

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4
Q

Was sind die Konstruktionsschritte für Wu-Beton?

A

(1) Ermittlung des Bemessungswasserstands und der Beanspruchungsklasse
(2) Festlegung der Nutzungsklasse
(3) Bestimmung der Mindestbauteildicken dmin
Wahl ausführungstechnisch geeigneter Dicken dvorh > dmin
(4) Druckgefälle i berechnen → zulässige maximale Rissbreite wk festlegen
(5) Konstruktion hinsichtlich Zwang optimieren, Trennrissbreiten begrenzen (Nachweis)
(6) Fugensystem, -aufteilung und Knotenpunkte planen und festlegen
(7) Einbauteile, Durchdringungen (Abdichtung), Abstandhalter, Anker
(8) Bauphysikalische Anforderungen der Nutzung (Wärmedämmung, Lüftungsanlage)

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5
Q

Art der Beaufschlagung des Bauwerks mit Wasser

Beanspruchungsklassen

A

Art der Beaufschlagung des Bauwerks mit Wasser

=>ständig und zeitweise drückendes Wasser => Beanspruchungsklasse 1 ÜK2

=> an der Wand ablaufendes Wasser
=> Beanspruchungsklasse 2 ÜK1
=> Bodenfeuchte

                   => Fußnote d in DIN 1045-3, Tab.NA.1: 
                       Verweis auf alte Einordnung in Überwachungsklasse (vor 2018)
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6
Q

Was sind die Nutzungsklassen?

A

Nutzungsklassen

Nutzungsklasse A
=>Anforderung:
Wasserdurchtritt in flüssiger Form ist nicht zulässig!
=> d.h.
Feuchtstellen an Beton, Fugen, Einbauteilen, und Rissen
sind durch die Planung auszuschließen!

Nutzungsklasse B
=>Anforderung:
begrenzter Wasserdurchtritt zulässig!
=> d.h.
Feuchtstellen (luftseitig) an Beton, Fugen, Einbauteilen,
und Rissen sind erlaubt
→ Wasserperlen ja, aber Abtropfen nicht erlaubt!

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7
Q

Was sind die Entwurfsgrundsätze? und welche gibt es?

A

Entwurfsgrundsätze

Festlegung der planerischen, bautechnischen und materialtechnischen Maßnahmen
und Bedingungen zur planmäßigen Erfüllung der Anforderungen der gewählten
Nutzungsklasse (A oder B).

Entwurfsgrundsatz a:
Es sind keine planmäßigen Trennrisse, zu keinem Zeitpunkt in den Betonbauteilen
zugelassen!
→ Ausnahme: abgedichtete Sollrissquerschnitte

Möglich durch:
- Zwängungsarmes Konstruieren und Bauen
- Betontechnologie (Rezeptur, Einbau, Nachbehandlung)
- Planmäßige Erzeugung von Bauteilabgrenzungen, z.B. durch Fugen,
Schwindgassen, Sollrisselemente, um die Zwangsspannungen abzubauen
(Bauteilgliederung)

Entwurfsgrundsatz b:
Festlegung von Trennrissbreiten

● Zulassen von (kleinen) Trennrissen mit definierten max. Trennrissbreiten (w)
● Nutzungsklasse A nur bei Beanspruchungsklasse 2 !!!
(wk ≤ 0,2 mm, ohne „Selbstheilung“)
● Nutzungsklasse B möglich bei Beanspruchungsklasse 1, dann aber Rissbreiten
gem. Tabelle 2 (mit „Selbstheilung“)

d.h. klassische Rissbreitenbeschränkung
für Nutzungsklasse A (= Wohnraumkeller)
bei (zeitweise) drückendem Wasser (BKL
1) nicht möglich!

Planer muss Zeitpunkt der Selbstheilung
als Annahme formulieren.

Entwurfsgrundsatz c:
Festlegung von Trennrissbreiten in Kombination mit im Entwurf vorgesehenen
planmäßigen Dichtmaßnahmen

● Rissbreitenbeschränkung gem. DIN EN 1992-1-1 ohne Berücksichtigung der
scharfen“ WU-Rissbreiten-Kriterien aus EGS b
● Zulassen von Trennrissen mit definierten max. Trennrissbreiten (wmax) gem. Tab.
7.1DE (DIN EN 1992-1-1/NA)
z.B. wmax = 0,4 mm (X0, XC1; Stahlbeton)
wmax= 0,3 mm (XC2-XC4, XS1-XS3, XD1-XD3; Stahlbeton)
● Planungsprinzip:
Entwurfsmäßige Planung von Dichtungsmaßnahmen bei Überschreitung der
Trennrissbreiten → vor Baubeginn!

Für alle drei Entwurfsgrundsätze !!!
sind planmäßig Dichtmaßnahmen nach Abschnitt 12
(WU-Richtlinie) für unerwartet entstandene Trennrisse bzw. Trennrisse vorzusehen,
deren Breiten über dem Entwurfswert liegen.

Die Abdichtung der Risse und Fehlstellen erfolgt gem. DAfStb-Instandsetzungsrichtlinie
bzw. -Instandhaltungsrichtlinie
aktuell: DIBt Technische Regel – Instandhaltung von Betonbauwerken
(TR Instandhaltung, Entwurf, Stand: 11/2019)

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8
Q

Maßnahmen zur Sicherstellung der Dichtigkeit
Was sind Maßnahmen zur Reduzierung der Gefahr des Auftretens von Rissen?
Was kann man bei der Betontechnologie oder bei Bauausführung beachten?

A
  • Betontechnologie:
    ● geringes Schwindmaß, geringe Hydratationswärme
    ● beides durch möglichst niedrigen Zementgehalt und Wahl eines entsprechenden Zements
  • Bauausführung:
    ● Wahl einer günstigen Tageszeit zum Betonieren (z.B. nachmittags statt früh morgens)
    ● Nachbehandlung (Feuchthalten und Wärmedämmung)
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9
Q

Maßnahmen zur Sicherstellung der Dichtigkeit

Was muss beachtet werden wenn man einen Beton ohne Risse möchte?

A

● maximal 170 dm³ Wasser pro m³ Beton
● die erforderliche Einbaukonsistenz ist mit FM oder BV einzustellen
● sofort nach dem Abziehen mit Folie abdecken bei kalter Witterung mit wärmedämmender Folie nach dem Glätten erneut sofort abdecken
● Plattenlänge ≤ 25 · Plattendicke oder Platte für Zwang bewehren
● immer richtig: unter Betonplatte Sauberkeitsschicht und zwei Lagen Gleitfolie (faltenfrei)
● Begrenzung des Schwindmaßes durch möglichst geringen Zementleimgehalt
(Wassergehalt < 170 kg/m3)
=> Niedriger Zementgehalt kann durch teilweisen Ersatz von Zement durch Steinkohlenflugasche erreicht werden.
● Wahl einer günstigen Sieblinie, Verwendung von Betonverflüssiger
● Hydratationswärme ist besonders bei dicken Bauteilen ein Problem
=> Begrenzung der Hydratationswärme durch niedrigen Zementgehalt und Wahl
eines Zements mit niedriger Hydratationswärme.

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10
Q

Wärmeentwicklung während der Hydratation

Was sind die Einflüsse?

A

Einflüsse:
● Betonzusammensetzung (Zementart und -menge)
● Bauteildicke
● Zeit

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11
Q

Vermeidung von Rissen

Was sind Beeinflussungsmöglichkeiten?

A

Beeinflussungsmöglichkeiten:
● Verwendung von LH-Zementen
● Verwendung von Zementen niedrigerer Festigkeitsklasse
● Verringerung der Zementmenge (Sieblinie, Zusatzmittel)
● Verwendung von Verzögerer
● Einstellen einer niedrigen Frischbetontemperatur (Vorkühlen) durch Kühlen
des Zuschlags bzw. durch Zumischen von Eis

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12
Q

Entstehung von Trennrissen

Frühe und späte Rissbildung
Wann entstehen Sie?

A

Frühe Rissbildung
● bei Behinderung von Formänderungen infolge Abfließens der Hydratationswärme

Späte Rissbildung 
● Belastung 
● Behinderte Schwindverkürzung 
● Behinderte Verkürzung bei Absinken der Umgebungstemperatur gegenüber der 
Herstellungstemperatur
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13
Q

Wie entstehen Trennrisse?

A

Trennrisse treten auf, wenn die mittleren Zugspannungen größer als die Zugfestigkeit
des Betons werden, bei:
● Zugkräften aus Lasten (eher selten)

● Zugkräften infolge behinderter Bauteilverkürzung bei:

  • Absinken der Bauteiltemperatur nach der Hydratation
  • Absinken der Bauteiltemperatur bei Abkühlung der Umgebung
  • Schwinden
  • Verzahnung einer Bodenplatte mit dem Untergrund
  • Behinderung durch vorgängig erstelltes Bauteil, z.B. Wand auf Fundament

● Trennrisse infolge abschnittsweiser Herstellung von Platten
Reihenfolge der Betonierabschnitte: 1 → 2 → 3 → 4

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