Beton nach DIN EN 206/ DIN 1045-2 und Beton für besondere Verwendungszwecke Flashcards
Was steht in der Beton DIN EN 206/DIN 1045-2
Prüfvefahren:
- Prüfverfahren für Frischbeton DIN EN 12350, u.a
- Prüfverfahren für Festbeton DIN EN 12390, u.a
- Nachweis der Betondruckfestigkeit in Bauwerken DIN EN 13791
Anforderung (Ausgangsstoffe)
- Zement DIN EN 197…
- Flugasche für Beton DIN EN 450-1
- Silikastaub für Beton DIN EN 13263-1
- Trass DIN 51043
- Zusatzmittel für Beton, Mörtel und Einpressmörtel DIN EN 934-2
- Gesteinskörnung für Beton DIN EN 12620, DIN 13055-1, DIN 4226-100
- Pigmente zum Einfärben von Zement- und Kalk- gebundenen Baustoffen DIN EN 12878
- Zugabewasser DIN EN 1008
- Fasern für Beton DIN EN 14889-1, DIN EN 14889-2
Für was stehen die Abkürzungen LC 30/33 und C 25/30?
- LC steht für die Festigkeitsklasse Leichtbeton, 30 ist die Zylinderdruckfestigkeit und 33 die Würfeldruckfestigkeit.
- C steht für die Festigkeitsklasse normalbeton, 25 ist die Zylinderdruckfestigkeit und 30 die Würfeldruckfestigkeit.
Was muss alles im LV enthalten sein? Wer ist Verantwortlich für Beton nach Zusammensetzung? Wer ist Verantwortlich für Beton nach Eigenschaften und wer ist Verantwortlich für den Standardbeton?
- Im LV müssen alle maßgebenden Anforderungen an der Beton enthalten sein und die Betoneigenschaften hinsichtlich Lieferung, Einbau, Verdichtung, Nachbehandlung und Schutz beschrieben werden.
- Bei Beton nach Zusammensetzung ist der Verfasser des LV für die Richtigkeit der Angaben für die Betonzusammensetzung verantwortlich.
- Bei Beton nach Eigenschaften ist der Betonhersteller dafür verantwortlich, dass die im LV geforderten Eigenschaften mit der Betonzusammensetzung erreicht werden.
- Bei Standardbeton ist der Hersteller dafür verantwortlich, dass die Vorgaben der DIN EN 206-1/DIN 1045 berücksichtigt sind und die Betonzusammensetzung sowie die Ausgangsstoffe die Anforderungen ( Festigkeitsentwicklung, Konsistenz, etc.) erfüllen.
Was sind Expositionsklassen und wofür werden sie benötigt?
Zur Berücksichtigung des Einflusses der Umgebungsbedingungen auf die
Dauerhaftigkeit von Beton werden Betonbauteile so genannten
Expositionsklassen zugeordnet.
Abhängig von der Expositionsklasse (es können auch mehrere sein) wird die
Betonzusammensetzung und weitere Eigenschaften festgelegt, so z. B. die
Betondeckung über der Stahlbewehrung bei Stahlbetonbauteilen. Auch
die Dauer des Feuchthaltens des Betons nach dem Betonieren, die so
genannte Nachbehandlung, wird in Abhängigkeit von den
Expositionsklassen festgelegt.
Was ist Hydratation? und wie entsteht sie?
Hydratation ist die Erstarrung und Erhärtung von Zement, durch eine chemische Reaktion mit Wasser.
Bei Zugabe von Wasser zu Zement reagieren die Klinkerphasen und bilden neue Kristalle, dann wachsen die Kristalle ineinander und somit bilden die Kristalle ein zunehmend festeres Kristallgerüst.
Was ist Zementgel?
Zementgel ist eine aus den Hydratationsprodukten gebildete
Substanz. Volumen des Zementgels (einschl. mit
Gelwasser gefüllten Gelporen) ist ca. 2.05 mal so
groß wie das Volumen des Zements.
Was ist Zementstein?
hydratisierter (=erhärteter) Zementleim
Was bedeutet Erstarren zum Thema Beton?
Erstarren ist das Ansteifen des Zementleims. Verantwortlich
hierfür ist die Reaktion des C3A mit dem CaSO4
und Wasser. Es entsteht Trisulfat (Ettringit)
Was bedeutet Erhärten zum Thema Beton?
Erhärten ist verantwortlich für Bildung des Zementsteins und Entwicklung der
Festigkeit. Verantwortlich hierfür ist die Reaktion
des C3S und C2S mit dem Wasser. Es entsteht
Calciumsilikathydrat (CSH). Als Nebenprodukt
fallen Calciumhydroxid Kristalle ,Ca(OH)2 aus
Was ist der w/z Wert?
das Mischungsverhältnis von Wasser zu Zement beeinflusst
viele Eigenschaften des Betons
- der Wasserzementwert (w/z-Wert) ist das Verhältnis aus
Wassergehalt und Zement in Gewichtsteilen
- bei Verwendung von Zusatzstoffen, z. B. Flugasche, wird der
(w/z)eq angegeben
w/z = Wassergehalt [kg] / Zementgehalt [kg]
Was passiert wenn man den den w/z Wert im Beton erhöht?
- mit zunehmendem w/z-Wert wird der Anteil des Wassers am
Zementleim höher - die Erhöhung des w/z-Werts hat folgende Auswirkungen auf
den Beton:
Festbeton:
- der Kapillarporenraum nimmt zu
- die Festigkeit nimmt ab
- die Dichtigkeit nimmt ab
- die Dauerhaftigkeit nimmt ab
Frischbeton:
- der Zementleim wird dünnflüssiger
- der Beton kann bluten
- der Beton kann entmische
Wie entwickeln sich die Volumenverhältnisse vom Zementgel, Gelporen und die Kapillarporen von einer Hydratation von 100% mit einem w/z Wert = 0,2; w/z Wert = 0,4 und w/z Wert = 0,7
- w/z Wert = 0,2: Noch ca.31%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 49% Zementgel (Feststoff), 15% Gelporen und weniger als 5% Schrumpfporen (Kapillarporen bzw. Wasser)
- w/z Wert = 0,4: 0%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 71% Zementgel (Feststoff), 21% Gelporen und weniger als 8% Schrumpfporen (Kapillarporen bzw. Wasser)
- w/z Wert = 0,7: 0%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 50% Zementgel (Feststoff), 15% Gelporen und 35% Kapillarporen bzw. Wasser und davon sind 6% Schrumpfporen.
Wie entwickeln sich die Volumenverhältnisse vom Zementgel, Gelporen und die Kapillarporen von einer Hydratation von 100% mit einem w/z Wert = 0,2; w/z Wert = 0,4 und w/z Wert = 0,7
- w/z Wert = 0,2: Noch ca.31%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 49% Zementgel (Feststoff), 15% Gelporen und weniger als 5% Schrumpfporen (Kapillarporen bzw. Wasser)
- w/z Wert = 0,4: 0%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 71% Zementgel (Feststoff), 21% Gelporen und weniger als 8% Schrumpfporen (Kapillarporen bzw. Wasser)
- w/z Wert = 0,7: 0%Zementklincker ( unhydratisierter Zement), 50% Zementgel (Feststoff), 15% Gelporen und 35% Kapillarporen bzw. Wasser und davon sind 6% Schrumpfporen.
Transportmechanismen für Flüssigkeiten und Gase in Beton
Diffusion: Welche Stoffe werden durch Diffusion transportiert? Was ist die treibende Kraft? und was sind Bespiele zum Thema Beton?
- Diffusion
Stoffe: Flüssigkeiten oder Gase
treibende Kraft: Unterschied der Konzentration des Stoffes innerhalb des Betons und in der Umgebung
Beispiele:
- Austrocknung des Betons = Ausgleichung der Feuchte im Porensystem des Betons an die rel. Feuchtigkeit der umgebenden Luft
- Eindringen von CO2 aus der Luft in den Zementstein
- (Eindringen von Chlorid- oder Suflationen in den Beton)
Transportmechanismen für Flüssigkeiten und Gase in Beton
Permeation: Welche Stoffe werden durch Permeation transportiert? Was ist die treibende Kraft? und was sind Bespiele zum Thema Beton?
- Permeation
Stoffe: Flüssigkeiten oder Gase
Treibende Kraft: Druckunterschied auf Außen- Innenseite eines Betonbauteils
Beispiele:
- Durchlässigkeit von Beton gegenüber drückendem Wasser ( Nicht infolge Rissen oder anderer Fehlstellen)
Transportmechanismen für Flüssigkeiten und Gase in Beton
Kapillares Saugen: Welche Stoffe werden durch Kapillares Saugen transportiert? Was ist die treibende Kraft? und was sind Bespiele zum Thema Beton?
3.Kapillares Saugen
Stoffe: Flüssigkeiten
Treibende Kraft: Oberflächenspannung im trockenen Porensystem des Zementsteins. Die kapillare Wasseraufnahme reduziert diese Oberflächenspannungen.
Beispiele:
- Eindringen vom Chlorid- oder Sulfationen nach dem “Huckepackprinzip”, d.h. in Wasser gelöst.
=> Durchfeuchteter Boden ist gegenüber Gasen praktisch dicht, da die Kapillarporen dann mit Wasser gefüllt sind.
Was sind die Transportwege im Zementstein? Was sind offene und geschlossene Kapillarporen? Und wodurch wird das Kapillarporenvolumen des Betons bestimmt?
Die Transportwege sind die Kapillarporen im Zementstein.
Dabei ist zwischen durchgehenden, miteinander verbundenen, sog. offenen
Kapillarporen und geschlossenen Kapillarporen zu unterscheiden, die nicht miteinander
verbunden sind. Wenn das Volumen der Kapillarporen weniger als 20 bis 25 % des
Zementsteinvolumens ausmacht, sind die Kapillarporen geschlossen.
Das Kapillarporenvolumen, und damit die Dichtigkeit von Beton gegenüber Flüssigkeiten
und Gasen (und damit die Dauerhaftigkeit des Betons) wird bestimmt durch:
(1) w/z-Wert => Betonzusammensetzung
(2) Hydratationsgrad => Nachbehandlung, Zeit (Prüfalter), Erhärtungstemperatur,
Betonzusammensetzung (langsam oder schnell erhärtend)
Gegenüber reinem Zementstein ist die Porosität von Beton noch größer.
=> Grund: Mikrorisse in der Verbundzone zwischen Gesteinskörnern und Zementstein
Was ist die Funktion des Wassers im Beton?
- Verarbeitungshilfe
- Reaktionspartner zur Bildung der Hydratationsprodukte
- Wasser der Menge von ca. 25% des Zementgewichts wird dabei chemisch
gebunden (nicht verdampfbar)
- Wasser der Menge von ca. 15% des Zementgewichts wird physikalisch gebunden
(Zwischenschichtwasser oder Gelwasser in den Poren zwischen den
mikroskopisch kleinen Festpartikeln)
Warum behandeln wir den Beton nach ?
Die Druckfestigkeit des Betons allein garantiert nicht seine Dauerhaftigkeit.
Der Beton muss ausreichend dicht sein, denn je geringer das Porenvolumen, umso
dichter der Zementstein und umso höher der Widerstand gegen äußere Einflüsse.
=> sorgfältige und ausreichend lange Nachbehandlung erforderlich
Zweck der Nachbehandlung => Schutz des frisch verarbeiteten und jungen Betons vor
● vorzeitigem Austrocknen
● extremen Temperaturen
● schroffen Temperaturwechseln
Schutz gegen vorzeitiges Austrocknen besonders für die Dauerhaftigkeit von
Betonbauteilen und -bauwerken bedeutend
=> Sicherstellung von ausreichender Erhärtung und Dichtigkeit der oberflächennahen
Bereiche (insbes. durch Vermeidung von Frühschwindrissen)
Bedeutung der Nachbehandlung?
Was sind Folgen des frühen Wasserverlustes vom Beton? und wann trocknet er umso schneller aus?
Folge des frühen Wasserverlustes sind:
● geringe Festigkeit an der Oberfläche
● größere Wasserdurchlässigkeit
● verminderte Witterungsbeständigkeit
● geringe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe
● Entstehung von Frühschwindrissen
● erhöhte Gefahr später Schwindrissbildung
Beton trocknet umso schneller aus:
● je geringer die relative Luftfeuchte
● je größer die Windgeschwindigkeiten
● je größer der Temperaturunterschied zwischen Beton- und Außentemperatur