Wohlbefinden Flashcards
Wohlbefinden: Definition + Faktoren (Ed Diener)
- Wohlbefinden: subjektive Seite der psychischen Gesundheit
- Wohlbefinden umfasst 3 Faktoren (Definition von Ed Diener)
- Lebenszufriedenheit
- hohe positive Affektivität
- niedrige negative Affektivität
Positive und negative Affektivität: Korrelationen
- Korrelation zwischen positiver und negativer Affektivität ist
relativ gering (Korrelation von Trait Massen)
- “Emotionale” Menschen erleben sowohl häufig positiven Affekt als
auch häufig negativen Affekt
- Andere Menschen erleben sowohl positiven als auch negativen
Affekt nur selten
–> Bezogen auf konkrete Situationen ist positiver und negativer Affekt jedoch stark negativ korreliert (Korrelation von State-Massen)
Messung von Lebenszufriedenheit
- Häufig mit Einzelitems: z.B . im Sozioökonomischen Panel (SOEP): “Wie zufrieden sind sie gegenwärtig , alles in allem, mit ihrem Leben?” mit
Antworten auf Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) - Multi Item Skalen: z.B. Satisfaction with Life Scale (SWLS ) mit 5 Items von Diener et al. (1985)
- -> Deutsche Übersetzung von Schumacher (2003)
Messung von Lebenszufriedenheit: Satisfaction with Life Scale (SWLS) - Bsp
-Wie sehr treffen die folgenden Aussagen auf Sie zu?
Skala von 1 (trifft überhaupt nicht zu) bis 7 (trifft völlig zu)
1. In den meisten Bereichen entspricht mein Leben meinen
Idealvorstellungen.
2. Meine Lebensbedingungen sind ausgezeichnet.
…
Messung von positiver und negativer Affektivität: Häufig angesetztes Verfahren - Positive and Negative Affect Schedule (PANAS) von Watson
- Instruktion: Bitte geben Sie an, wie Sie sich in den letzten Wochen gefühlt haben (Anmerkung: In der Instruktion können auch andere Zeiträume verwendet werden)
- Antwortskala: 1 (ganz wenig oder gar nicht) bis 5 (äusserst)
- Enthält 20 Adjektive (10 positive und 10 negative) wie z.B.
stolz, begeistert, wach bzw. bekümmert, verärgert, gereizt
Rangordnungsstabilität von Lebenszufriedenheit und Affektivität über lange Zeiträume
Lebenszufriedenheit und Affektivität sinken über lange Zeiträume
Regelkreismodell des Wohlbefindens
- Englisch: Set Point Model (Headey & Wearing, 1989)
- Wohlbefinden hat relativ stabilen, genetisch determinierten individuellen Sollwert
- Objektive Lebensumstände haben häufig nur geringen Einfluss auf das Wohlbefinden (z.B. Korrelation zwischen Einkommen und Wohlbefinden sehr klein mit ca. r = 10)
- Positive und negative Ereignisse führen häufig nur zu kurzzeitiger, vorübergehender Abweichung vom Sollwert
- Es gibt jedoch auch Ereignisse, die zu dauerhafter Veränderung führen (begrenzte Gültigkeit des Modells)
Lebensereignisse und Wohlbefinden
- Erhöhung des Wohlbefinden bei Heirat und dann wieder Abnahme bis Normalwert
- Abnahme des Wohlbefinden bei:
a) Witwenschaft
b) Scheidung
c) Arbeitslosigkeit
Effekte von wiederholter Arbeitslosigkeit auf Wohlbefinden
Bei jeder Arbeitslosigkeit, immer kleinere Werte (zwar aber immer Zunahme bei Reemployment, aber dann immer niedrigere Werte bei jeder Arbeitslosigkeit)
Normativer Entwicklungsverlauf des Wohlbefindens über die Lebensspanne
A) Lebenszufriedenheit
- Eventuell U förmiger Verlauf über das Erwachsenenalter
- Insgesamt jedoch inkonsistente Befundlage (und v.a.
querschnittliche Befunde)
B) Negativer Affekt
- Verringerung im Verlauf des Erwachsenenalters
- Jedoch: Häufigkeit von Traurigkeit steigt an
C) Positiver Affekt
- Inkonsistente Befundlage
- Keine systematische Veränderung?
Positivität des Affekts und affektive Stabilität: Studie von Carstensen et al.
- Positive Affekte nehmen bis 70. LJ zu, dann nehmen nehmen ab
- Affektive Stabilität : nach hoch steigend, immer stabil
Entwicklungsverlauf des Wohlbefindens in den Jahren vor dem Tod
- Test einer präterminalen und terminalen Phase der Veränderung (multiphasisches Modell)
- In präterminaler Phase graduelle Verringerung der Lebenszufriedenheit
-In terminaler Phase beschleunigte Verringerung der
Lebenszufriedenheit - Schätzwert für Transition von präterminaler zu terminaler Phase: im Durchschnitt ca. 4 Jahre vor dem Tod
Wohlbefinden im Kontext Partnerschaft
- Ähnlichkeit von Partnern im Wohlbefinden (Korrelation ca. .30)
- Emotionale Konvergenz von Partnern im Verlauf einer Partnerschaft (z.B. Anderson et al., 2003)?
- Partnerschaft wichtiger Kontext zum Verständnis der Entwicklung des Wohlbefindens im Erwachsenenalter
Gegenseitiger Einfluss zwischen Partnern: Theorien
- Theorie der emotionalen Ansteckung in sozialer Interaktion
- Interdependence Theory (z.B. Rusbult & Van Lange, 2003
Gegenseitiger Einfluss zwischen Partnern: Einfluss geteilter
Umweltfaktoren
- Familiäre Umwelt
- Wohnumgebung
- Materielle Verhältnisse
- Kritische Lebensereignisse
- Soziales Netzwerk
Gegenseitiger Einfluss zwischen Partnern: Befunden
- Gegenseitiger Einfluss zwischen Partnern zu positiver und negativer Affekt
- Einfluss geteilter Umweltfaktoren zu Lebenszufriedenheit
- Effekte jedoch häufig klein bzw. nichtsignifikant, Befundlage
inkonsistent
Sozioemotionale Selektivitätstheorie: Zwei zentrale Motive
Zwei zentrale Motive für soziale Kontakte:
- Emotionsregulation
- Informationssuche
Sozioemotionale Selektivitätstheorie: Im Alter veränderte Funktion sozialer Interaktionen
- Wichtigkeit des Erwerbs neuen Wissens sinkt: deshalb geringeres Bedürfnis nach neuen bzw. weniger engen Kontakten
- Zeitperspektive verändert sich (aufgrund der als begrenzt
wahrgenommenen Zukunft): deshalb steigt das Bedürfnis nach
emotional befriedigenden Sozialkontakten - Aus diesem Grund Konzentration auf enge Vertraute: erhöht die Wahrscheinlichkeit für erfreuliche soziale Interaktionen
Altersabhängige Veränderungen in der Zahl der Sozialpartner
Je älter, je wenige Anzahl von Sozialepartnern
- Trotz geringerer Zahl an Sozialkontakten sind ältere Menschen zufriedener mit der Zahl ihrer Freunde und Bezugspersonen
- Sozioemotionale Selektivität wurde auch bei jüngeren Erwachsenen mit unheilbaren Krankheiten beobachtet
- Vorliebe für enge Sozialkontakte nicht erklärbar durch Bedürfnis nach sozialer Unterstützung, sondern durch Bedürfnis nach emotional bedeutsamen Interaktionen
Wie hoch korreliert das Einkommen mit Wohlbefinden?
a) .00
b) .10
c) .30
d) .50
b)
Welche Theorie lässt sich am besten mit Lebensereignissen und den Big Five in Einklang bringen?
Sozioemotionale Selektivitätstheorie
Wie verändert sich negativer Affekt im Erwachsenenalter?
a) Er steigt
b) Er sinkt
c) Er bleibt gleich
d) Die Befundlage ist inkonsistent
b)