Wirtschaft Flashcards
BIP
Misst…
- Gesamtheit der Einkommen, die in einer Volkswirtschaft
- Summer aller Ausgaben, die für den Erwerb der produzierten Waren und DL anfallen
Das BIP ist der Marktwert aller Endprodukte einer Volkswirtschaft, die in einem bestimmten, abgeschlossenen Zeitraum erzeugt wurden
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Konsum (K), Investitionen (I), Staatsausgaben (G), Nettoexporte (NX)
Y= C+ I+ G+ NX
Indikator für Wohlstand
Inlandskonzept; Landesgrenzen
BNE: Inländerkonzept; Staatsbürgerschaft spielt eine Rolle
BIP pro Kopf: BIP in Bezug zur Bevölkerungszahl
Reales und Nominales BIP
Nominales BIP: nur der Preis wird beachtet, Preissteigerungen verfälschen den Wert
Reales: Steigerung der Produktionsmenge; preisbereinigt; alle Waren und DL werden zu Werten eines Basisjahres gewertet
Aussagekraft des BIP als Wohlstandsindikator
Bestimmte Sachen, die den Wohlstand ausmachen, werden nicht hinzugerechnet
- Arbeitsbedingungen
- Qualität der Güter
- Wert der Freizeit
- positive Wertung negativer Ereignisse
- je nach Höhe des Basiswerts fällt eine prozentuale Veränderung in absoluten Zahlen unterschiedlich groß aus
- Marktferne Leistungen und Schattenwirtschaft
- keine Rückschlüsse auf die Verteilung von Wohlstand
Ordnungs- und Prozesspolitik
1) rechtliche Rahmenbedingungen, denen die einzelnen Wirtschaftssubjekte unterliegen
2) nimmt direkten Einfluss auf Wirtschaftsprozess, durch:
- Konjunkturpolitik: starke Konjunkturschwankungen vermeiden, Wirtschaft im Gleichgewicht halten
- Wachstumspolitik: langfristig angelegt, Grundlagen wirtschaftlichen Wachstums
- Strukturpolitik: Strukturen ganzer Branchen, WIrtschaftssektoren und Regionen verbessert/ausgeglichen werden
HDI
Human Development Index
Kombiniert mehrere Indikatoren
- Lebenserwartung (bei der Geburt)
- Bildungsstand (Schulbesuchsjahre der erwachsenen Bevölkerung)
- BIP pro Kopf
Kritik: Fehlen eines Indikators zum Stand der Umweltqualität, sowie Minderheiten und politische Lage
GPI
Genuine Progress Indicator (“Echter Fortschrittsindikator”)
berechnet sich auf Basis persönlicher Konsumausgaben (ein Wert, der auch in das BIP eingeht)
Mehr als 20 verschiedene Korrekturfaktoren werden addiert oder subtrahiert (z.B. Hausarbeit, Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung, Autounfälle, etc.)
+GPI berücksichtigt die Verteilung des Einkommens
Die Auswirkungen sozialer Spannungen (durch die weit offene Schere) haben nicht zu vernachlässigende Auswirkungen
W3
= Wachstum, Wohlstand, Wohlfahrt
Kriterien: materieller Wohlstand, soziales und Teilhabe, Ökologie
W3-Alarm: Politik soll eingreifen, wenn Warnlampe angeht
+Erfassung anderer Werte, die im BIP nicht erfasst werden
-Verfahren unklar, wenn etwas ermessest werden muss
Stabilitäts- und Wachstumsgesetz
1967; das magische Viereck
Preisniveaustabilität: Inflationsrate sollte unter 2% sein
Indikator: Verbraucherpreisindex
Vollbeschäftigung: AL-Quote unter 2%
Wirtschaftswachstum: reales BIP bei da 2%
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht: Indikator: Export minus Import; ausgeglichene Leistungsbilanz bzw. ein positiver Wert des Exports
Konjunktur
Gesamtsituation in einer Volkswirtschaft
Konjunkturschwankungen: Entwicklung wird mithilfe des realen BIPs in wellenförmigen Schwankungen gekennzeichnet; Produktionspotenzial wird dann unterschiedlich stark ausgelastet
Konjunkturphasen: Abschnitte orientieren sich mehr oder weniger an dem Modell des Konjunkturzyklus
- Talsohle (Tiefstand)
- Aufschwung/Expansion
- Boom/Hochkonjunktur (sinkende AL, steigende Steuern ->Lohn-Preis-Spirale)
- Rezession/Abschwung (Verringerung der Wachstumsrate, gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt, Auslastung der Produktion sinkt, AL steigt)
saisonale Schwankungen
Funktionen des Preises
Signal-/Indikatorfunktion: signalisieren Knappheit, große Nachfrage
Allokationsfunktion: hoher Preis animiert Unternehmen dieses verstärkt zu produzieren
Selektions-/Ausschaltungsfunktionen: Unternehmen, die nicht zu einem wettbewerbsfähigen Preis anbieten können, werden vom Wettbewerb verdrängt; Konsumenten, die Marktpreise nicht aufbringen können, werden ebenso verdrängt
Messfunktion: Vergleichbarkeit unterschiedlicher Güter
Arbeitslosigkeit
Definition der Bundesagentur für Arbeit:
-Personen zwischen 15 und 65/67, die
Weder Schüler noch Student sind
Vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen (oder weniger als 15 Stunden die Woche arbeiten)
Sich bei der BA als Arbeitssuchend gemeldet haben
Auch da werden nicht alle berücksichtigt
Typen und Ursachen:
Friktionelle AL: -beim Übergang von einer Arbeitsstelle zur nächsten
-relativ kurze Dauer
-unabhängig von konjunkturellen Phasen
-geringer Anteil an Gesamt-AL
Politische Maßnahmen: effektive Arbeitsvermittlung; Sanktionierung bei Ablehnung einer angebotenen Stelle
Saisonale AL: -bedingt durch Jahreszeitenverlauf -von kurzer bis mittlerer Dauer Politische Maßnahmen: -Ausbau der Infrastruktur -Staatsaufträge im Winter -Verbesserung des Kündigungsschutzes -tarifliches Überbrückungsgeld
Konjunkturelle AL:
-geht zurück auf Konjunkturschwankungen
-kann entsprechend der Dauer eines Konjunkturzyklus anhalten
Politische Maßnahmen:
Nachfrageorientierte Maßnahmen: -Konjunkturpakete
-fiskalische Vergünstigungen besonders unterer Einkommensgruppen
Angebotsorientierte Maßnahmen:
-Flexibilisierung des Arbeitsmarktes: Einführung neuer Arbeitsformen oder Lockerung gesetzlicher Regelungen
Strukturelle AL:
Untergliederung in:
Regionale AL: Abwanderung eines großen Unternehmens aus einer Region; Immobilität der Arbeitnehmer
sektorale AL: Strukturwandel durch Veränderung der Nachfrage und Technologien oder durch Weltmarktentwicklung
Institutionelle AL: arbeits- und sozialrechtliche Regelungen;
merkmalsstrukturelle/Personen- oder qualifikationsspezifische AL (Mismatch-AL); Angebot an Arbeitskräften und offenen Stellen passen nicht zusammen
Politische Maßnahmen:
Regional: -Mobilitätshilfen (Kilometerpauschale)
-staatliche Investitionen in wirtschaftlich schwache Regionen
Sektoral: -Eingliederungszuschüsse bei langfristiger Einstellung von Arbeitslosen
-Marktschutz durch Zölle oder Subventionen
Institutionell: -Arbeitszeitlexibilisierung
-(Lebens-)Arbeitszeitverkürzung
Mismatch: Qualifizierung der Arbeitsuchenden
Folgen: Psychosoziale Folgen:
Verlust von Routinen durch Veränderung der Zeitstrukturen
Verschlechterung der wahrgenommenen Zukunftsperspektive
Verlust sozialer Kontakte
Verringerung des wahrgenommenen gesellschaftlichen Status; geringeres Selbstwertgefühl
Erlebnis der Abhängigkeit gegenüber Institutionen und einzelnen Personen
Zunahme von Gesundheitsrisiken und damit von Krankheiten
Finanzielle Belastung wächst (somit verstärken sich die anderen)
AL ist Hauptgrund für Überschuldung privater Haushalte
Zunahme von Politikverdrossenheit
Export- und Importüberschuss
Überschussländer: exportieren mehr als sie importieren
Inflation könnte entstehen; gut für das Wachstum, neue Arbeitsplätze
Defizitländer: importieren mehr, haben häufig Schulden, der durch ausländische Kredite finanziert werden muss; Wettbewerbsfähigkeit nimmt ab, AL zu
Nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Förderung der Wirtschaft durch eine Stärkung der Nachfrage, also des Konsumenten (Keynes)
Hauptauslöser wirtschaftlicher Probleme ist seiner Ansicht nach eine Schwäche der Nachfragseite
Private Haushalte haben zu wenig Geld zur Verfügung, entsprechend sind weniger Konsumgüter nachgefragt
Auf geringe Nachfrage reagieren Unternehmen mit Drosselung der Produktion , Verringerung der Investitionsnachfrage und der Entlassung von Mitarbeitern
Nachfrageseite wird noch mehr geschwächt
Staat ist die einzige Institution, die zielgerichteten Einfluss auf wirtschaftliche Entwicklung nehmen kann
->deficit spending
Staat soll in Krise Kredite aufnehmen, um die Ausgaben des öffentlichen Sektors zu erhöhen
->Steigerung der staatlichen Investitionen (z.B. Bau von Straßen/öffentlichen Gebäuden)
->Entlastung privater Haushalte (durch Senkung direkter und indirekter Steuern oder Anhebung von Transferzahlungen und Stimulierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage)
im Boom soll der Kredit durch steigende Steuern wieder abbezahlt werden (Surplus saving)
Kritik: fehlende Ausgabendisziplin hat dazu geführt, dass sich viele Industriestaaten noch mehr verschuldet haben
die in vielen Ländern steigende Staatsquote führt zu größerer Abgabelast für Unternehmen und private Haushalte
steigende Staatsverschuldung schränkt staatlichen Handlungsspielraum ein, notwendige Strukturreformen leiden darunter
staatliche Akteure sind mit antizyklischen Handeln überfordert
-> Time lags
-Diagnose der Entwicklung
-Ausarbeitung konjunkturpolitischer Programme
-Koordinierung der Akteure
-Einsatz der Maßnahmen
Gefahr von Crowding-Out-Effekten nimmt zu: Investitionstätigkeiten von Unternehmen werden on künstlichen öffentlichen Investitionen verdrängt, da Kredite für die Unternehmen durch die staatliche Kreditnachfrage zu teuer sind
stop-and-go-Politik bringt Unruhe in die Wirtschaft da sie durch fehlende Planbarkeit verunsichert ist und von Investitionen abgehalten wird
Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
Klassische Wirtschaft; Neoliberalismus/Neoklassik (Staat stellt Rahmenbedingungen sicher, jeder ist für sich selbst verantwortlich)
Marktkräfte tendieren Mittel- oder langfristig zum Gleichgewicht
Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage selbst: das erworbene Geld durch Produktion und Verkauf von Gütern (Angebot), wird wiederum zum Kauf anderer Güter (Nachfrage) eingesetzt
Staat soll auf kurzfristige Eingriffe verzichten, soll nur notwendige Rahmenbedingungen für das Funktionieren eines freien Marktes
Forderungen: -Senkung der Staatsausgaben
-Ausrichtung auf Preisstabilität (Monetarismus)
Bürokratieabbau, Deregulierung der Märkte, Abbau von Handelsbeschränkungen für die Stärkung des Marktes unternehmerischer Tätigkeiten
Wettbewerb soll gesteigert werde (durch Privatisierung)
Kritik:
- Investitionsbereitschaft der Unternehmen nimmt durch die Förderung der Angebotsseite noch nicht zwingend zu
- Löhne werden vorrangig als Kostenfaktor gesehen und Nachfragewirkung wird vernachlässigt (Steigende Löhne bedeuten nicht nur mehr Kosten für U., sondern auch eine zunehmende Gesamtnachfrage)
- Gefährdung von sozial- und wohlfahrtsstaatlichen Strukturen
- Bürokratieabbau kann zu Vernachlässigung der Umwelt führen
- Einkommensumverteilung von arm zu reich (die reichen bekommen noch mehr, den Armen werden Sozialhilfen gekürzt)
- Problem der politischen Durchsetzbarkeit (über längeren Zeitraum AL, Wähler entscheiden sich anders)
Policy Mix
Lösungsansätze beider Konzeptionen werden vermischt