Sozialstaat Flashcards

1
Q

Individualisierungsthese nach Beck

A

Von Fremd- zu Selbstbestimmung, geprägt von:
Risikobereitschaft, Industrialisierung,Modernisierung
Durch verbesserte Lebensstandards wurden typischen Industriegesellschaftlichen Lebensformen abgelöst

Gründe: Gestiegener Wohlstand, mehr Freizeit, räumliche und soziale Monilität, höheres Bildungsniveau, Emanzipation

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2
Q

Dimensionen der Individualisierungsthese

A

Freisetzungsdimension: Gewinn an Handlungsspielraum, Individuum wird Gestalter seines eigenen Lebens, weniger Abhängigkeiten und Zwänge

Entzauberungsdimension: Unsicherheiten und Risiken, Auflösung gewohnter Strukturen, Verlust von traditioneller Sicherheit

=>Bastelbiografie; jedes Individuum kann sein Leben frei gestalten, Planer und Konstrukteur seiner eigenen Biografie
in diesem Prozess stößt er auf neue Zwännge:

Kontrolldimension: Widersprüche, Unfreiheiten, Zwänge, Mensch als Spielball von Verhältnissen/Märkten/Konjunkturen, Freiheit des Individuums ist nicht endlich

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3
Q

Fahrstuhleffekt

A

Einfacher, zwischen Schichten hin- und herzufahren, Auflösung der Klassen- und Schichtgrenzen
Zunehmende Statusschwankungen: fragmentierte Erwerbsbiografie
Entstrukturierung der Strukturen der sozialen Ungleichheit

Ulrich Beck: Alle Gesellschaften/Schichten eine Ebene nach oben; positiver Aufstieg für alle, höherer Lebensstandard generell

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4
Q

Absolute Armut

A

Existenzbedrohende Mangelsituation (Mangel an Gütern wie Wasser, Nahrung, Kleidung, Wohnung); Einkommen unter 2 USD am Tag; extrem arm=unter 1,25 USD am Tag (ca. 18% der Weltbevölkerung)

Bevölkerungsgruppe, die sich kontinuierlich über der Armutsgrenze bewegt: Prekariat

Messung von Armut: Nettoäquivalenzeinkommen

Deprivationen: Mangelzustände
Bereich wohnen, Konsum, Rücklagenbildung

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5
Q

Relative Armut

A

Physisches Existenzminimum gesichert, Lebensstandard erheblich unter dem Durchschnitt der eigenen Gesellschaft
Weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens des Landes/der Region

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6
Q

Merkmale von Armut

A
  • finanzielle Armut
  • Benachteiligung in Hinblick auf das Maß von Lebenschancen, Lebenskomfort, Selbstrespekt
  • mehrdimensionaler Begriff: finanzielle Unterversorgung, kulturelle Dimension, soziale Dimension, Gesundheitszustand
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7
Q

Ursachen von Armut

A
  • Arbeitslosigkeit
  • zu geringe Entlohnung
  • Bildungsmangel
  • zunehmende Anzahl Alleinerziehender/Trennender/Scheidener
  • Migration
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8
Q

Gini-Koeffizient

A

-statistische Maßzahl, mit der sich das Ausmaß der Einkommenskonzentration in einer Zahl zwischen 0 und 1 ausdrücken lässt
Je höher der Wert, desto höher die Ungleichheit (0=alle verdienen das gleiche; 1=einer verdient alles)

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9
Q

Prestige

A

Stellenwert in der Gesellschaft

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10
Q

Pyramide der Unterdrückung

A

Kapital regiert alles; es wird nur für das Geld gearbeitet

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11
Q

Kriterien für die Schichtzuweisung

A

“Äußere” Lebensbedingungen: Sozialprestige (Macht, Einfluss); Vermögen/ Einkommen/ Besitz; Bildung->Qualifikationsniveau (Beruf); Macht

innere, psychische Merkmale: Lebenserfahrung und -bedingungen; Persönlichkeitsentwicklung; Werte, Normen

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12
Q

Schicht

A

Gruppierung von Menschen mit ähnlichen Lebensbedingungen
Schichtinkonsistenz = soziale Mobilität
Heute sind Grenzen zwischen sozialen Schichten kaum mehr exakt bestimmbar (Aufstieg und Abstieg)

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13
Q

Status

A

Bessere oder schlechtere Stellung oberhalb und unterhalb einer Dimension

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14
Q

Vertikale und horizontale Mobilität/ Ungleichheit

A

Vertikal: Unterscheidung zwischen oben und unten

Horizontal: Unterscheidung zwischen Mann und Frau, ledig und kinderreich, alt und jung,…

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15
Q

Modelle sozialer Ungleichheit

A

Klassenmodell, Schichtmodell (Geißler), Modell der sozialen Lagen, Sinius-Milieumodell

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16
Q

Klassenmodell

A

Karl Marx

Starres Gefüge zweier unversöhnlicher Klassen
Kapital; Besitz/Nichtbesitz (materieller) Produktionsmittel
Bourgeoise (wollen System erhalten) und das Proletariat (möchten es stürzen)
Aufgrund der klaren Grenzen zwischen den einzelnen Schichten, werden soziale Ungleichheiten von Generation zu Generation weitergegeben

Nach seiner Vorlage bleibt soziale Mobilität heutzutage auch noch begrenzt -verfestigte Armut; working poor

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17
Q

Schichtmodell Geißler

A

Gestufte Übergänge zwischen mehreren gesellschaftlichen Gruppen

Prestige, Einkommen, Beruf, Qualifikationen

Haus –>Fundament =Unterschicht; trägt Wände und Etagen
Etagen=Mittelschicht; trägt das Dach
Dach= Oberschicht
Wände=Ausländer

gegebene soziale Mobilität; Räume geben Stand an; Stockwerk gibt Hierarchie an

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18
Q

Modell der sozialen Lagen

A

Vertikale und horizontale Ungleichheiten
Objektive Wohlfahrt: Einkommen, Beruf
Subjektive Wohlfahrt: Lebenszufriedenheit

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19
Q

Sinus-Milieumodell

A

Prestige, Beruf, Lebenseinstellung, Ziele, Familie, (materieller) Besitz, Wertorientierung

Kartoffel: ineinandergreifende Blasen; Lage der Blasen entscheidet über Stand
10 Milieus
Desto höher=höherer Stand; desto weiter außen=moderner

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20
Q

Gerechtigkeit

A

=Grundnorm menschl. Zusammenlebens
= Verhalten eines Menschen oder eine soziale Gegebenheit, die subjektiv als (un-)gerecht beurteilt wird –>keine genaue Definition

Soziale Gerechtigkeit: -gesellschaftliche Zustände; Verteilung von Ressourcen, Rechte, Möglichkeiten; Unterscheidung von Arten und Dimensionen

Die vier Grundtypen der Dimensionen von Gerechtigkeit sind nicht miteinander vereinbar; stehen im Widerspruch und sind nur zu vereinbaren, wenn sie jeweils mit Einschränkungen erfüllt werden

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21
Q

Leistungsgerechtigkeit

A

Menschen erhalten so viel, wie Ihr persönlicher Beitrag und/oder Aufwand für die Gesellschaft ausmachen; soll belohnen und zu weiterer Anstrengung motivieren

22
Q

(Start-)Chancengerechtigkeit

A

Alle im Wettbewerb sollen gleichen Chancen haben, um Leistungsfähigkeit zu entwickeln und Leistungen hervorzubringen –>nicht das Ergebnis, sondern Ausgestaltung des Leistungswettbewerbs

23
Q

Liberale Wohlfahrtsstaaten

A

Großbritannien, USA, Australien, Neuseeland
Freier Markt, Staat greift nicht ein und wenn dann nur zur Auflösung Flexibilitätshemmnissen
Soziale Sicherheit ist abhängig vom Arbeitsmarkt
+gute Beschäftigungsdynamik ->jeder mit den richtigen Qualifikationen kann Karriere machen
+niedrige Steuern =>hoher privater Wohlstand

  • soziale Anspruchsrechte sind niedrig; niedrige Leistungen
  • dadurch entsteht ein Zwang zur Lohnarbeit, da es keine wirkliche soziale Sicherung gibt
  • Spreizung der Gesellschaft
  • soziale Unsicherheit, dafür aber relativ große Freiheit
24
Q

Konservative Wohlfahrtstaaten

A

Frankreich, Italien, Deutschland, Niederlande
Staat interveniert stärker, eher temporär, primär aus staatspolitischen Gründen
Soziale Rechte sind stark an Klasse und Status gebunden und Ansprüche basieren auf Beiträgen –>Leistungen fallen unterschiedlich aus

+Sicherheit dominiert (über Gleichheit und Freiheit)
+temporäre Eingriffe; Gesellschaft kann also auch ohne Staat funktionieren

  • lohnarbeitszentriert
  • geringe Umverteilung
25
Q

Sozialdemokratische Wohlfahrtsstaaten

A

Schweden, Norwegen, Dänemark
Ansprüche basieren auf sozialen Bürgerrechten
Gleichheit auf hohem Niveau wird angestrebt
Finanzierung weitgehend vom Staat

+allgemeine Versorgung auf höchstem Niveau (qualitativ und quantitativ)
+aktive Arbeitsmarktpolitik –>annähernde Vollbeschäftigung und relativ hohes Maß an sozialer Gleichheit

  • relativ hohe Steuersätze
  • hohe Abhängigkeit vom Staat
26
Q

Künftige Probleme des Sozialstaats

A
  • Demografischer Wandel –> Wanken des Generationsnvertrages, Erhöhung der Beiträge, Kostensteigerung im Gesundheitswesen, Konfliktpotential zwischen Generationen und Lebensformen; höhere Kosten für Krankenversicherungen
  • soziokulturelle Herausforderungen –> Veränderung der Familienstruktur
  • politisch-ökonomische Besonderheiten –>Folgelasten der Wiedervereinigung; Arbeitskräftemangel, der durch Zuwanderung ausgeglichen werden muss
  • Auswirkung der Globalisierung –> Reduzierung der Sozialausgaben zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
27
Q

Folgen und Gründe von/für Armut

A

-Konflikte (daraus folgt Gewaltbereitschaft)
-Isolation (sozial und geistig)
=>Existenzverlust

folgt aus Arbeitslosigkeit und niedrigen Qualifikationen

28
Q

Messgrößen sozialer Ungleichheit

A

Gini-Koeffizient
Quantilsanteile
BIP

29
Q

Bedarfsgerechtigkeit

A

Berücksichtigung des Mindestbedarfs der Menschen

30
Q

Gleichheitsgerechtigkeit

A

Güter und Lasten sollten möglichst gleich verteilt werden

Gerechte und gleiche Gesundheitsversorgung gefordert

31
Q

Globale Gerechtigkeit

A

Auf alle Menschen der Erde bezogen; Gerechtigkeit sollte nicht an Landesgrenzen aufhören und auch Nachkommen mit berücksichtigen

32
Q

Generationengerechtigkeit

A

Güter- und Lastenverteilung der heute lebenden Generationen, wie auch der kommenden

33
Q

Sozialstaat

A

Gesamtheit aller staatlicher Maßnahmen mit denen Lebensrisiken und soziale Folgewirkungen einer Marktwirtschaft abgesichert werden
Ausrichtung staatlichen Handelns auf die Herstellung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit, auf die Sicherung eines sozialen Existenzminimums für alle

34
Q

Agenda 2010

A

Sammelbegriff für Reformpaket von 2003, welches von der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder verabschiedet wurde; Maßnahmen über Reformen des Arbeitsmarktes, sozialen Sicherung, Steuerpolitik

35
Q

ALG I

A

ALG I: Zahlung eines Gehaltsersatzes in Höhe von 60% (Kinder: 67%) des früheren Nettoarbeitsentgelts; Träger: beitragsfinanzierte Arbeitslosenversicherung; Voraussetzungen: innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 360 Tage versicherungspflichtige Beschäftigung, Meldung als arbeitslos und -suchend; Dauer: je nach Alter 24 Monate, bei Fortdauer der AL wird anschließend ALG II gezahlt

36
Q

ALG II

A

“Hartz IV”
Frühere Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe
Anspruchsberechtigt: alle erwerbsfähigen, hilfebedürftigen Personen zwischen 15 und 65 Jahren, wenn sie gewöhnlich in Deutschland leben
Fester Höhe des AGL II (Regelbedarf +Kosten für Miete und Heizung werden übernommen

Kindergeld wird angerechnet (mindert Höhe)

37
Q

Drei-Sektoren-Hypothese

A

Primärer Sektor: Landwirtschaft
Sekundärer Sektor: industrielle Produktion
Tertiärer Sektor: Dienstleistungen
(Quartärer Sektor: Informationssektor)

Tertiarisierung

38
Q

Dimension Bildung

A

Durch Industrialisierung kamen neue Ansprüche an die Bildung
Auch wg. Wohlstandswachstum, neue Bedürfnisstrukturen und Werte, Demokratisierung der Gesellschaft
Ausbau von sekundären und tertiären Bildungseinrichtungen; Bildungsdauer verlängerte sich, immer mehr erreichen höhere Abschlüsse

Schulbildung der Schlüssel zu einem besseren Stand
Reformen sorgten für bessere Quoten
1960: Bildung als Humankapital (Bildungsökonomen)
Bildung als Bürgerrecht (Bildungsforscher)

Schüler sollen Kompetenzen erwerben, nicht nur abgefragtes Wissen sammeln, sondern auch selbstständig Inhalte erschließen, etc. 
Lebenslanges Lernen (ständige Weiterbildung) ist essentiell

Indikatoren: Schulbesuchsjahre
Abschluss- und Übergangsquoten

Chancengleichheit soll vor allem dort verbessert werden, wo nicht die persönliche Leistung, sondern Ungleichheiten durch zugeschriebene Merkmale entstehen

Bildungstrichter:
Kinder von Akademikern sind mehr wahrscheinlich einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen (Gymnasium, Studium), als Kinder von Nichtakademikern; Startbedingungen hängen also oftmals vom Elternhaus ab
Na-Kinder bekommen oftmals (bei gleicher Leistung) eine schlechtere Empfehlung für eine weiterführende Schule, das die unterstützenden Mittel der Eltern nicht so hoch geschätzt werden
Bildungssystem ist auf die Mittelschicht ausgelegt, Kinder mit stark abweichenden Merkmalen werden oft nicht angemessen gefördert
Akademikereltern haben höheren Anspruch auf den Schulabschluss ihrer Kinder, damit steigt Bereitschaft zur Unterstützung, Lernmotivation, Glaube an eigene Leistungsfähigkeit

-: immer weniger die Ausbildungen (Schlechterer Ruf) oder Handwerksberufe machen, viele freie Ausbildungsstellen
Immer mehr Studierende, aber auch immer mehr die abbrechen
Zertifikate hören sich gut an, aber man muss auf Qualifikation achten
oftmals wird auch Erfahrung benötigt
für Nichtakademiker bleiben nur schlecht bezahlte Jobs

+: ohne Abi kann man immer weniger erreichen ->mehr machen Abi, eine Art Gleichberechtigung
mehr qualifizierte Leute werden benötigt aufgrund des Mangel an Fachkräften
Hochschulabsolventen haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (weniger AL)
undurchsichtige Gesellschaft, es gibt nie zu viel Bildung

kognitive Mobilisierung: Deutsche werden pro Schuljahr 3 IQ-Punkte schlauer (E. Stern)

39
Q

Dimensionen sozialer Ungleichheit

A

Materieller Wohlstand

Bildung

Macht

Prestige

40
Q

Dimension “Materieller Wohlstand”

A

Indikatoren: Einkommen, Vermögen und Armut
Wohlstand ist allgemein ein Mittel zur Realisierung von Vorstellungen und Wünschen

Vermögen: sämtliche Güter, die sich im Eigentum einer Person/Körperschaft befinden, dieser zustehen
Funktionen: Einkommensfunktion, Nutzungsfunktion, Sicherungsfunktion, Machtfunktion

Indikatoren zur Vermögensverteilung: Durchschnittsvermögen (arithmetisches Mittel) und das mittlere Vermögen (Median)

Einkommen: Haushaltseinkommen ->Einkommen aus Erwerbsarbeit, Besitzeinkommen/Vermögenseinkommen, Transfereinkommen (Kindergeld, Sozialhilfe, Wohngeld)
nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben =Haushaltsnettoeinkommen, welches Rückschlüsse auf die Konsumgüternachfrage eines Haushalts zulässt
Haushalte werden für Vergleichbarkeit in Gruppen eingeteilt

Nettoäquivalenzeinkommen hat größere Aussage über Einkommensverteilung bzw. -ungleichverteilung
Nettohaushaltseinkommen werden addiert und entsprechend einer Äquivalenzskala gewichtet (Gewicht abhängig von Alter und Anzahl der Haushaltsmitglieder)

Lorenz-Kurve visualisiert Ungleichheit
Gini-Koeffizient zur Analyse der internationalen Einkommensverteilung

Armut

41
Q

Demographischer Wandel wird begünstigt durch

A

Enthäuslichung der Frau
Anspruchsvoller Lebensstil und Konsumdenken
Mangelnde Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen
Strukturelle Benachteiligung von Familien
Gestiegene Ansprüche an die Elternrolle

Veränderte Paarbeziehungen
Zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz von Kinderlosigkeit
Anforderungen an Mobilität und Flexibilität
Wunsch nach individuellen Wahlmöglichkeiten
Veränderung der Arbeitsmarktstruktur

41
Q

Pluralisierung der Lebensformen

A

Veränderung der Formen des Zusammenlebens

->Haushaltsgrößen verändern sich, Ehe und Familie wandelt, mehr Einpersonenhaushalte und mehr Scheidungen

42
Q

Maslowsche Bedürfnispyramide

A

Selbstaktualisierung
Statusbefürnisse
Liebesbedürfnisse/Zugehörigkeit
Sicherheitsbedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse

Werteorientierung (materialistische oder postmaterialistische Werte; kommt auf die Verhältnisse in der Jugend an) prägt den Lebensstil einer Person, ihr Konsumverhalten, ihre Berufs- und Partnerwahl

43
Q

Zwiebelmodell Karl Martin Bolte

A

Kriterien: Beruf, Einkommen, Schulbildung

Bauchige Mitte, unten die sozial verachteten, oben die Oberschicht

44
Q

Sozialbudget

A

Finanzielle Kernziffern zu den Sozialleistungen ->Gesamtbild zur Entwicklung und Zusammensetzung der sozialstaatlichen Leistungen

Sozialleistungsquote: Anteil der sozialen Leistungen am BIP

45
Q

Finanzierung der Sozialstaatlichkeit

A

Zweigliedrigkeit:
Private Haushalte auf Grundlage ihrer Einkommen aus Arbeit und Vermögen; einerseits durch Steuern andererseits durch Sozialbeiträge

Probleme mit den Beitragszahlungen durch demografischen Wandel und Generationenvertrag
Höhere Belastung der Beitragszahler auch durch alleinige und weitere Einzahlung in die Sozialversicherung
Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sind ebenfalls problematisch, Arbeitslose können System nicht mehr unterstützen

46
Q

Hartz IV
Butterwegge
Schäfer

A

Butterwegge: Hartz IV hat die Gesellschaft materiell und mental tief gespalten:

  • Verschlechterung in fast allen Bereichen durch Deregulierung und Liberalisierung des Arbeitsmarktes
  • Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger wurden entrechtet, erniedrigt, stigmatisiert und ausgegrenzt
  • Reformen sind fundamentaler Paradigmenwechsel des deutschen Sozialstaates, einen Abbau eines Wohlfahrtsstaates hin zu reinen (und minimalen) Fürsorgeleistungen
  • Agenda 2010 führt zu einem immer größer werdenden Niedriglohnsektor
  • hin zur Entdemokratisierung aufgrund sinkender Wahlbeteiligung

Schäfer: Hartz IV Gesetze sind eine essentielle Errungenschaft des deutschen Sozialstaates

  • Alg II sichert jedem Menschen unabhängig von den Umständen die zu seiner Notlage geführt haben, den Lebensunterhalt
  • Kritik bezieht sich nicht auf das Prinzip, sondern auf die Höhe der Leistungen und die Forderung an die Betroffenen selber Verantwortung zu übernehmen
  • teilweise hysterische Kritik wird mit erfundenen dramatischen Folgen dieses Gesetzes begründet: z.B. Ausweitung des Niedriglohnsektors schon vor der Gesetzgebung statt
  • Abschaffung von Doppelbürokratie hat Situation Betroffener bereits verbessert
  • sinkende Nummer von Hilfeempfänger
47
Q

Wer ist besonders betroffen von Armut?

A
Alleinlebende
Rentner
Alleinerziehende
Arbeitslose 
Junge Erwachsene + niedrige Qualifikationen
Kinderarmut
48
Q

Prinzipien der sozialen Sicherung

A

Leistungen nach dem

-Versicherungsprinzip, durch Sozialversicherung
Alle Beitragszahler/MG der Sozialversicherung
Durch Versicherungsbeiträge (ggf. Staatszuschüsse)

-Versorgungsprinzip, durch öffentliche Versorgung
Alle Beamte, die im Dienste der Gemeinschaft stehen
Durch Steuern (und private Vorsorge)

-Fürsorgeprinzip, durch Grundsicherung und Sozialhilfe
Alle Bedürftigen Bürger
Durch Steuern

49
Q

Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen

A

Entwicklung der sozialen Lage von Menschen, die in die Gefahr laufen (aufgrund ihres Arbeitsverhältnisses), in die Armut und die damit verbundene Abgrenzung abzuleiten

  • > unbefristete Teilzeitbeschäftigung
  • > Minijobs (geringfügige Beschäftigungsverhältnisse)
  • > Leiharbeiter (Konkurrent durch den Weltmarkt)
  • > Entstandardisierung der Beschäftigungsverhältnisse
  • > Ausdehnung des Niedriglohnsektors (globaler Markt, Preisdruck)

=>Arbeitsverhältnisse passen sich den Bedürfnissen (Flexibilität, Dynamik, Mobilität) am globalisierten Arbeitsmarkt an

Folgen: Alters-/Kinderarmut; Unsicherheit in verschiedenen Lebensbereichen; Arbeitslosigkeit

soziale Ungleichheitsschere wird verstärkt

mögliche Maßnahmen: Quote von befristeten Verträgen; Förderung Alleinerziehender durch Gelder, Ganztagsschulen, usw.

50
Q

Dimension Macht

A

Berufliche Befugnisse, Einkommen, Vermögen

Messung: Wirtschaftseliten in Wirtschaft
Starke Kopplung an das Elternhaus, Aufsteiger haben bei gleichen Qualifikationen nicht dieselben Erfolgschancen
Klassenspezifischer Habitus (Bourdieu): in kindlicher Sozialisation erfolgende Prägung in Bezug auf Auftreten, Verhalten und Charaktereigenschaften
51
Q

Dimension Prestige

A

Berufszugehörigkeit

Messung: repräsentieve Umfragen in Bezug auf das Ansehen bestimmter Berufsgruppen