Globale Strukturen und Prozesse Flashcards
Macht
Politisch-soziologischer Grundbegriff, der Abhängigkeits- und Überlegenheitsverhältnisse, das heißt, dass der Machthabende ohne Zustimmung/trotz Widerstands anderer die eigenen Interessen/Ziele durchsetzt/verwirklicht
- -> auch gegen Gewalt
- -> Macht kann von Personen, Gruppen, Organisationen, dem Staat durchgesetzt werden
Kriterien von Kindermann
Physische Stärke: Quantität, Qualität, Reichweite, Verwundbarkeit ihrer politischen Gewaltmittel
Politische Macht: - wirtschaftlicher Faktor
- Maß innerstaatlicher Zustimmung/Opposition - Maß Unterstützung oder Opposition der Regierung anderer Staaten - Glaubwürdigkeit der Zusagen/Drohungen - Maß des Einflusses auch ohne Einsatz militärischer/ökonomischer Druckmittel - Geschicklichkeit der außenpolitischen Staatsführung
BRICS-Staaten
Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika
–>Schwellenländer, die politisch und ökonomisch immer mehr an Bedeutung und Einfluss gewinnen =steigendes BIP
–>in ihnen leben insgesamt 40% der Weltbevölkerung
(emerging Powers)
Verschiebung in der Verteilung des Wohlstands = Indiz für den relativen Verlust wirtschaftlicher Dynamik in den Industriezentren
Gewalt
Im Vergleich zu nationalen Politik gibt es international kein Gewaltmonopol
Monopol “physischer Gewaltsamkeit” (Weber); kommt ausschließlich dem Staat zu
Es liegt internationales Recht (Völkerrecht) vor, es fehlt die internationale Exekutivgewalt, mit der Einhaltung der Regeln erzwungen werden könnte
BRICS-Staaten: Störenfriede oder Friedensstifter
Störenfriede: -multipolare Weltordnung führt zu Spannungen und Konflikten –> aggressive und expansionistische Politik
- neue Territorialkonflikte
Friedensstifter: -alle sind voneinander abhängig –>verflochtene und interdependente Welt = Stabilisierung (ökonomischer Zusammenhalt)
-mehr Verständigung durch Lösung globaler Probleme
Fazit: Grundsätzlich keine Gefährdung des internationalen Friedens
Enger Frieden
Allgemein: Abwesenheit von Krieg
Internationale Beziehungen: Zustand zwischen Staaten(-Gruppen), in dem auftretende Konflikte ohne Anwendung oder Androhung von Gewalt gelöst werden
Realismus: nur militärisches Gleichgewicht Gleichgewicht kann Frieden sichern
Liberalismus: erst ökonomische und gesellschaftliche Kooperationsbedingungen können friedliches Miteinander ermöglichen
Weiter Friedensbegriff
Nicht nur Abwesenheit von militärischer Gewalt, sondern ach des Nichtvorhandensein von struktureller Gewalt
Strukturelle Gewalt
Repressive Strukturen, die Menschen, Gruppen oder Staaten daran hindern, ihre grundlegende Bedürfnisse und Interessen zu befriedigen/realisieren
Diskriminierung
Ungleiche Verteilung von Einkommen und Bildungschancen
Einschränkung von Lebenschancen wegen äußeren Einflüssen (z.B. Umweltbedingungen)
Negativer Frieden
Abwesenheit von direkter, personaler Gewalt (personale Gewalt: direkte, absichtliche physischen Schädigungen von Menschen, Sachen, Lebewesen)
Positiver Frieden
Abwesenheit strukturell repressiven und gewalttätigen Bedingungen
Vereinte Nationen
United Nation Organization (UNO)
Gegründet am 24.10.1945 von 51 Staaten
Entstand unter dem Eindruck der Katastrophen des 2WK
Man dachte vor allem an Verhinderung von zwischenstaatlichen Kriegen
Heute: 193 Mitgliedsstaaten
Multilaterale Intergouvernementale Zusammenarbeit
Ziele der UNO
Erhaltung des Friedens und der internationalen Sicherheit
Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Staaten, Einhaltung der Menschenrechte, Förderung des sozialen Fortschritts, Bekämpfung von Hunger und Armut
Mitglieder verpflichten sich zur Einhaltung: Gleichheit und Souveränität aller MS, friedliche Streitbeilegung, Verbot der Androhung/Anwendung von Gewalt (nur Selbstverteidigung), Unterstützung von Maßnahmen der UNO, keine Intervention bei inneren Angelegenheiten der Staaten, Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten
Organe der UNO
Generalversammlung (GV) Sicherheitsrat (SR) Internationaler Gerichtshof (IGH) UN-Sekretariat ECOSOC
Generalversammlung
Organisatorisch-institutionelle Zentralstellung
Versammlung aller Mitgliedsstaaten, jedes Jahr im September in New York
Beratung globaler Konflikte und zentrale Themen zu Frieden und Sicherheit; Empfehlungen, Austausch
Jedes Mitgliedsland hat eine Stimme (einfache Mehrheit; außer bei Wahl der nicht-ständigen Mitgliedsstaaten)
Wählen UN-Generalsekretär (auf Vorschlag des Sicherheitsrates)
Wählen nichtständige Mitglieder des SR
Überprüfen Haushaltsplan
Sicherheitsrat
Hauptverantwortung für Weltfrieden –>entscheidet, ob eine Bedrohung des Friedens vorliegt und wie reagiert wird
Ständige Mitgliedsstaaten: USA, Großbritannien, Russland, China, Frankreich (Vetorecht)
Zehn nichtständige Mitglieder (alle zwei Jahre vom GV gewählt)
Bei militärischen Sanktionen müssen Mitgliedsstaaten Streitkräfte zur Verfügung stellen
Stellen Resolutionen auf: können Empfehlungen sein oder verpflichtend für die Staaten