Vorverständnis/Begriffe Flashcards

1
Q

Was ist eine Nation?

Arten von Nation

Phänomene der Moderne

A

Es gibt keine verbindliche Definition.

Wiki: Grössere Gruppen oder Kollektive von Menschen, denen gemeinsame Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitten, Gebräuche oder Abstammung zugeschrieben werden. Diese Begriffsdefinition ist jedoch empirisch inadäquat, da keine Nation diese Definition vollumfänglich erfüllt.

Willensnation/Staatsnation: bewusst gewollten Gemeinschaft von ansässigen Bürgern unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Sich dem Staat zugehörig fühlend, nicht gemeinsamer Kultur oder Ethnie.

Zweck der Nationenidee: auf einem Territorium kulturelle Homogenität herstellen, damit politische Ziele Realisiert werden können.

Ernst Renan: Zwei Dinge wichtig: (1) Vergangenheit, gemeinsames Erbe und (2) Gegenwart, Wille, Erbe hochzuhalten.

Kulturnation: fusst auf gemeinsamer Herkunft, Sprache, Kultur und Abstammung

Sprachnation: Gemeisame Sprache. Aber problematisch, da z.B. Brasilien und Portugal auch gleiche Sprache haben, aber nicht eine Nation bilden.

Moderne:

Verstärkter Zugriff auf Einzelne (Bürgerheere, Schulpflicht etc) bedingen: Standardisiertes Wertverständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl

Benedict Anderson: What Renan meant by this is that a nation, in the words of Benedict Anderson, is an “imagined community,” a group of people sharing a common story, a community by choice. They may not even share any borders.

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2
Q

Nationskonzepte: Vorausseztung für Bildung derselben?

A

Existenz einer Hochkultur: Schriftkultur, Medien, Bildungssystem.

Früher wurde unter Hochkultur führende Gesellschaftsschicht, somit Adel, verstanden. Dies änderte sich mit der franz. Revolution mit Machtverlust des Adels. Seither wird Hochkultur anders definiert, nämlich durch Künste, Bildung u.ä.

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3
Q

Nationalität und ethnische Zugehörigkeit:

Begriff der Ethnie (2 Meinungen)

Sprengfaktor?

A

Ethnie =

  • Semyour*: abgrenzbare Menschengruppe, der aufgrund ihres intuitiven Selbstverständnisses und Gemeinschaftsgefühls eine eigenständige Identität als Volksgruppe innerhalb eines Staates zuerkannt wird. Grundlage dieser Ethnizität können gemeinsame Eigenbezeichnung, Sprache, Abstammung, Kultur, Religion oder Verbindung zu einem bestimmten Gebiet sein. Sie kann explizit oder implizit sein, tolerierbar oder nicht. Oft gekennzeichnet durch Paradoxität und Ambiguität.
  • Max Weber* : Ähnlichkeiten in äusseren Gewohnheiten oder Sitten, Erinnerung an Kolonisation und Wanderung. Bilden dadurch homogene Gruppe. Keine Blutsverwandtschaft nötig.

Spannungen: zw. nationaler und ethischer Zugehörigkeit. Wirken destabilisierend, können im Extremfall zu Zerfall führen und zu Migration führen. Z.B. Jugoslawien oder Sri Lanka.

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4
Q

Begriff der Migration

A

Grundelemente Begriff:

  1. Ortswechsel (mindestens eine Staatsgrenze überschreiten, ansonsten Binnenmigration)
  2. Veränderung soziales Beziehungsgeflecht (soziale Veränderung für Herkunfts- und Zielstaat)
  3. Grenzerfahrung
    (4. ) Veränderung Lebensmittelpunkt: Ort, wo wichtige Beziehungen (Eltern, Freunde, Verein etc.)

Assoziation Begriff: negativ, für Ausländer mit tieferem Bildungsgrad.

Hier auch Zwangsmigration erfasst (unfreiwillige Migration, Entscheidung von Dritten gefällt); Flucht vor Gewalt, die Leben und Freiheit direkt oder indirekt bedroht

Abgrenzung zu Ausländer: ist jemand, der nicht Staatsangehörigkeit des Landes hat, in welchem er sich aufhält.

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5
Q

Migrationstypen

Differenzierungskriterien

A

Differenzierungskriterien:

  1. räumlich: Binnenmigration und internationale Migration.
  2. zeitlich: begrenzt oder dauerhaft
  3. nach Ursache: freiwillig oder unfreiwillig
  4. personell: Einzel- oder Gruppenmigration.

Innovative Migration: Etwas Neues, Besseres erreichen wollen. (betterment migration)

Konservative Migration: Reaktion auf Veränderung der Lebensumstände, Ziel ist Widerherstellung der ursprünglichen Lebensart.

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6
Q

Migrationsursachen

und deren Schwächen

Hoffman-Nowotny Ansatz

A

Push-Faktoren: ungünstige Lebensumstände, z.B. Bürgerkrieg, oder beschränkte Möglichkeit, Beruf zu ergreifen, Armut, politische und religiöse Verfolgung

Pull-Faktoren: (vermeintlich, nicht immer real!) günstige Lebensumstände im Zielland, z.B. religiöse Toleranz, Wohlstand, Bildungsinfrastruktur; Migrationserfahrungen von Verwandten und Bekannten

Schwächen dieser Theorie: keine Kontextsensibilität, Unterstellung rationalen Treffens von Migrationsentscheidungen (nicht ganz zutreffend bei Massenmigration oder zwangsweiser Migration)

Hoffman-Nowotny Ansatz: Menschen versuchen, Macht und Prestige zu maximieren. Spannungen, da Macht und Prestige nicht gleich verteilt in Gesellschaft zw. einzelnen Teilnehmern, aber auch nicht in vertikaler Hinsicht (Machtüberschuss bei oberen Schichten z.B.). Gefälle wird ausgeglichen u.a. durch Migration: Aufgabe der bisherigen Statusposition, Abbau oder Verlagerung der anomischen Spannungen. Abbau dann, wenn sich Migranten an Herkunftsland orientieren. Ev. neue Spannungen bei Orientierung am Zielland.

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7
Q

Migrationsforschung: Disziplinen

A

Von Bedeutung:

Integrationsforschung (Verhältnis Neuankömmlinge/Ansässige)

Entwicklungsforschung (Einfluss Entwicklungspolitik auf Migration)

Genderforschung (genderspezifische Aspekte)

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8
Q

Migrationsrecht

Definition

A

Alle rechtlichen Regelungen nationaler und internationaler Natur, die migrationsrechtliche Situationen erfassen und auf internationale Migranten oder Ausländer aufgrund ihres speziellen Status anwendbar sind.

Ausländerrecht, Staatsbürgerrecht und Flüchtlings- und Asylrecht

inkonsequent, da nicht nur Migranten, sondern auch Ausländer erfasst sind. Aber drei Rechtsgebiete sind eng miteinander verknüpft.

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9
Q

Ziele der Migrationspolitik

A

Staatliche Steuerung von Migrationsbewegungen (durch bspw. Formulierung von Selektionskriterien.)

Nebeneinander und teilweise Kollision verschiedener Politikziele: (?)

Zuwanderung als Notwendigkeit, z.B. bei Fachkräftebedarf vs. Verdrängung auf dem Arbeitsmarkt

Zivilisatorische Mindeststandars beim Umgang mit Migranten

–> Karte unvollständig, wenig VL-Material

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10
Q

Erwartungen an rechtliche Steuerung von Migration

A

Hohe Erwartungen an Steuerungsleistungen des Rechts, aber in Realität beschränkte Steuerungsmöglichkeiten. Oft fehlen empirische Daten. Pauschalisierungen als Grundproblem.

Tendenz zur Kriminalisierung vs. Legalisierung von illegalen Zuständen (denn es besteht Gefahr widersprüchlicher Anreize, wenn sich Rechtsbruch “lohnt”).

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