Vorurteile und Intergruppenbeziehungen (Psychologie der sozialen Interaktion) Flashcards

1
Q

Definition Vorurteile (4)

A

Ein Vorurteil ist eine gelernte Einstellung gegenüber einem Zielobjekt, die negative Gefühle (Abneigung, Furcht), negative Überzeugungen (Stereotype), und eine Verhaltensabsicht umfasst, Objekte der Zielgruppe zu vermeiden, zu kontrollieren, zu dominieren oder auszulöschen”

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2
Q

Nenne die 4 Verhaltensabsichten in Vorurteilen

A

vermeiden, kontrollieren, dominieren, auslöschen

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3
Q

Nenne die drei zentralen Bestimmungsstücke von Vorurteilen (in der Definition enthalten)

A
  • negative Emotionen
  • negative Überzeugungen (Stereotype)
  • Handlungsbereitschaft
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4
Q

Was sind Stereotype?

A

Generalisierungen über eine Gruppe von Personen, wobei allen Mitgliedern dieser Gruppe die gleichen Merkmale zugewiesen werden

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5
Q

Beschreibe das “Just-World-Phenomenon” (3)

A
  • “Gerechte-Welt-Glaube”
  • basiert auf der Tendenz von Menschen, zu glauben, dass die Welt gerecht sei und dass die Menschen deshalb bekommen, was sie verdienen und verdienen, was sie bekommen.
  • genutzt zur Rechtfertigung von Ungerechtigkeit und Ungleichheit// victim-blaming
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6
Q

Beschreibe den Rückschaufehler als psychologische Erklärung für das Just-World-Phenomenon

A

ungerechtfertigter Glaube, dass wir ein bestimmtes Ereignis hätten vorhersehen können basierend auf unserer nachträglichen Einsicht
(Übersehen des Fakts, dass wir in der Retrospektive über Wissen verfügen, dass das Opfer zum Zeitpunkt der Handlung nicht hatte)

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7
Q

Nenne 4 verschiedene Ausprägungen/ Arten diskriminierenden Verhaltens/ wie es sich äußern kann

A
  • individuelle (von Personen) und institutionelle (von Institutionen) Diskriminierung
  • offen oder verdeckt
  • verbale oder körperliche Gewalt
  • Passiv vs. Aktiv (sozialer Ausschluss vs direkte Beleidigung)
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8
Q

Was versteht man unter diskriminierendem Verhalten?

A

diskriminierendes Verhalten ist eine Sammelbezeichnung für unangemessenes und ungerechtfertigtes Verhalten gegenüber Personen oder Gruppen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit

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9
Q

Wann entwickelt sich diskriminierendes Verhalten und wie wird es vermittelt? (2)

A
  • Kinder verfügen bereits ab dem 4. Lebensjahr über Stereotype und Vorurteile
  • diskriminierendes Verhalten wird oft von einer Generation an die nächste weitergegeben
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10
Q

Beschreibe die Entwicklung diskriminierenden Verhaltens nach der Developmental Intergroup Theory (DIT) nach Bigler und Liben

A

1. Kategorierungsprozess

  • natürliches Bedürfnis Dinge zu kategorisieren
  • Ähnlichkeiten zwischen Gruppenmitgliedern, die sie von anderen Gruppen unterscheiden
  • saliente Merkmale und explizite Bezeichnungen für Gruppen

2. meaning attachment process

  • unterschiedliche Gruppen von Menschen mit unterschiedlichen Bedeutungen verbinden
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11
Q

Wo setzen Interventionen für diskriminierendes Verhalten bei Kindern an?

A

Erwachsene können Kinder dazuanregen, alternative Sichtweisen einzunehmen und Toleranz zu fördern

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12
Q

Was versteht man unter Toleranz?

A

Anerkennen und Ermöglichen persönlicher und kollektiver Unterschiede

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13
Q

Nenne und Beschreibe 4 Einflussfaktoren auf den meaning attachment process in der Developmental Intergroup Theory

A
  • Essentialismus: Überzeugung, dass Mitglieder der gleichen Kategorie wichtige und nicht offensichtliche Eigenschaften teilen (zB glaubten Kinder, dass Chinesen und Briten unterschiedliche Blutgruppen hätten)
  • Eigengruppenbevorzugung: positive Gefühle wie Überlegenheit der Eigengruppe
  • explizite Attribution: zB Mädchen sind schüchtern und Jungen wild
  • implizite Attribution: beobachtete Unterschiede, zB dass die meisten Pflegekräfte weiblich sind
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14
Q

Beschreibe Autoritarismus nach Adorno und Kollegen (3) und wie Autoritarismus negative generalisierte Einstellungen erklärt (4)

A

drei Verhaltenstendenzen:

  • Festhalten an Traditionen und Normen
  • Bereitschaft sich Autoritäten unterzuordnen
  • Tendenz, aggressives Verhalten gegenüber von Autoritäten sanktionierten Gruppen zu zeigen

Erklärung:

  • Selbstwahrnehmung als sittlich und moralisch überlegen
  • Welt wird als bedrohlicher Ort betrachtet
  • Verhalten geprägt durch Angst und Gefühl permanenter Bedrohung
  • Personen die von der Norm abweichen, stellen eine Bedrohung für das Weltbild dar ► diskriminierendes Verhalten als Verteidigung
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15
Q

Was ist Ambiguitätsintoleranz? (4)

A

Auch “Need for cognitive Closure

  • Bedürfnis nach Vorhersagbarkeit, Klarheit, Ordnung
  • Verleugnung emotionaler Ambivalenz, und Intoleranz gegenüber Mehrdeutigkeit
  • Projizierung von eigenen Ängsten, Schwächen und Insecurities auf andere
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16
Q

Welche Merkmale erfasst die “Need for Closure Scale” (NFCS) (2)

A
  • Wunsch nach Ordnung
  • Engstirnigkeit (close-mindedness)
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17
Q

Welche 2 Konzepte gibt es zur Erklärung negativer generalisierter Einstellungen?

A
  • Autoritarismus
  • soziale Dominanzorientierung
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18
Q

Wie erklärt soziale Dominanzorientierung negative generalisierte Einstellungen? (4)

A
  • soziale Dominanzorientierung bezeichnet das Ausmaß, mit dem sich Personen die Aufrechterhaltung von Ungleichheit und der bestehenden sozialen Hierarchien wünschen
  • Konflikte zwischen gesellschaftlichen Gruppen beruhen auf der Bereitschaft, soziale Hierarchien auszubilden
  • konkurrenzbetonte Weltsicht, in der sich der Stärkere gegenüber dem Schwächeren durchsetzt
  • Motive: Dominanz und Überlegenheit
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19
Q

Beschreibe positive generalisierte Einstellungen (3)

A
  • wesentliche Werte: Gleichheit und Gerechtigkeit (geringe soziale Dominanzorientierung)
  • von zentraler Bedeutung: Wertschätzung, Verständnis, Toleranz, Wohlergehen anderer Menschen im Blick zu haben und die Natur zu schützen
  • dispositionale Empathie ist ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal
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20
Q

Welche Eigenschaften korrelieren mit geringen Vorurteilsausprägungen? (4)

A
  • Empathie
  • Offenheit für Erfahrung
  • Verträglichkeit
  • geringe soziale Dominanzorientierung
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21
Q

Beschreibe kognitive Prozesse

A

alles zwischen Wahrnehmung eines Reizes und der schlussendlichen Reaktion ist Teil kognitiver Prozesse

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22
Q

Kann man von einer spezifischen Einstellung automatisch auf das hieraus resultierende Verhalten schließen?

A

Nein, eine Studie von LaPiere widerlegte dies

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23
Q

Beschreibe die Theorie des geplanten Verhaltens nach Ajzen (3)

A
  • Fragestellung: inwiefern kann man das Verhalten einer Person gegenüber eines Einstellungsobjekts vorhersagen, wenn man die Einstellung kennt
  • Einstellung gegenüber dem Objekt + subjektive Norm + wahrgenommene Verhaltenskontrolle = Verhaltensintention
  • Verhaltensintention ► Verhalten
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24
Q

Welche 4 Moderatorvariablen wurden für die Vorhersage von Verhalten gefunden (Beeinflussen die Stärke des Effekts)

A
  • Sicherheit der Einstellung
  • Stabilität von Einstellungen
  • wie leicht einstellungsrelevante Informationen aus dem Gedächtnis abgerufen werden können
  • ausgeprägte persönliche Überzeugung, dass das, was man denkt, korrekt ist
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25
Q

Wie beeinflusst Priming die Aktivierung von Stereotypen? (2)

A
  • subliminales Priming unterhalb der Bewusstseinsschwelle
  • Studie von Devine belegte, dass Stereotype durch Priming aktiviert werden könne
26
Q

Was ist “Stereotype-threat” (Bedrohung durch einen Stereotyp)

A

Besorgnis von Personen, dass die Bewertung des eigenen Verhaltens auf der Grundlage eines negativen Stereotyps erfolge

27
Q

Welchen Effekt hat “Stereotype-threat” (2)

A
  • kann in Form einer selbsterfüllenden Prophezeiung dazu führen, dass Personen sich entsprechend des Stereotyps verhalten und ihn somit bestätigen
  • Studie bestätigt: Frauen schnitten trotz gleicher Intelligenz in einem Mathetest schlechter ab und bestätigten den Stereotyp - wurde ihnen jedoch vorher gesagt, dass Frauen und Männer in dem Test gleich gut abschnitten, erbrachten sie die gleiche Leistung
28
Q

Warum kann ein Stereotyp dazu führen, dass zB Frauen in einem Mathetest schlechter als Männer abschneiden, nur weil der Stereotyp es besagt? (3)

A
  • Stereotyp kann Selbstzweifel und Selbstüberwachung auslösen
  • führt zur Überlastung des Arbeitsgedächtnisses
  • beeinträchtigt Aufmerksamkeit und Lernvorgänge
29
Q

Wie können verschiedene Selbststereotype Menschen im Alter beeinflussen? (3)

A
  • negative Altersstereotype führten zu verminderter Gedächtnisleistung, geringer Selbstwirksamkeitserwartung und negativer Einstellung gegenüber dem Alter
  • positive / der Weisheitsstereotyp bewirkte eine Verbesserung von Selbstwirksamkeit, Gedächtnisleistung und eine positive Einstellung gegenüber dem Alter
  • Senioren mit positiver Selbstwahrnehmung lebten im Schnitt 7,5 Jahre länger
30
Q

Welche Arten von Selbstkonstruktion gibt es? (2)

A
  • independent (unabhängig)
  • interdependent (abhängig von anderen)
31
Q

6 Eigenschaften eines interdependenten Selbstkonstruktionsstil
Menschen mit einem interdependenten Selbstkonstruktionsstil….

A
  • haben mehr und differenziertere Informationen über andere
  • verarbeiten Informationen eher ganzheitlich und in Bezug auf Zusammenhänge
  • berücksichtigen bei Kausalattributionen den sozialen Kontext stärker ► neigen weniger zu Korrespondenzverzerrungen
  • berücksichtigen bei ihren Wünschen und Zielen die Interessen ihrer Eigengruppe
  • machen ihren Selbstwert stärker von der Wertschätzung anderer abhängig
  • achten bei der Bewältigung und Beantwortung von Aufgaben und Fragen auf die Außenwirkung
32
Q

Beschreibe den impliziten und expliziten Selbstwert

A

expliziter Selbstwert: bewusste Bewertung “I feel that I am a person of worth”
impliziter Selbstwert: nicht bewusst, kann nur implizit erfasst werden (impliziter Assoziationstest)

33
Q

Wie können impliziter und expliziter Selbstwert im Verhältnis stehen (3)

A
  • fragiler Selbstwert: expliziter Selbstwert höher als der implizite Selbstwert, Defensivität, Unverträglichkeit, Neigung zu Vorurteilen
  • (Narzissmus: stark überhöhter und gleichzeitig fragiler Selbstwert, Risikofaktor für aggressives Verhalten)
  • beschädigter Selbstwert: expliziter Selbstwert niedriger als der implizite, Depression und Nervosität
34
Q

Nenne 7 Strategien zur Selbstaufwertung

A
  • soziale Abwärtsvergleiche
  • implizite Selbstaufwertung: Endowment-Effekt
  • selbstwertförderliche Attributierung (wins: internal, losses: external)// Actor-Observer-Bias
  • Self-Handicapping um Misserfolge external attributieren zu können
  • Selbstpräsentation (besser darstellen vor anderen)
  • Ich-Verteidigung: Bereiche in denen man gut ist aufwerten (Bedeutung zuschreiben) und andere abwerten
  • Basking in reflected glory: Identifizierung mit anderen Personen, deren Glanz auf einen selbst abstrahlen
35
Q

Auf welcher Theorie basieren soziale Abwärtsvergleiche?

A

Auf Leon Festingers Theorie der sozialen Vergleichsprozesse

36
Q

Was ist eine Urteilsheuristik? (3)

A
  • Daumenregel, mit denen man komplexe Entscheidungsprobleme möglichst schnell und einfach zu lösen versucht.
  • Strategie um Ressourcen zu schonen
  • Heuristiken sind zwar schneller als ein Algorithmus, jedoch auch fehleranfälliger
37
Q

Nenne und beschreibe 3 Arten von Heuristiken

A
  • Verfügbarkeitsheuristik: leicht abrufbare Informationen werden in ihrer Wahrscheinlichkeit überschätzt
  • Repräsentativitätsheuristik: Wahrscheinlichkeitseinschätzung anhand von Repräsentativität: Bsp Lottozahlen 8,23,43,10 erscheinen wahrscheinlicher als 1,2,3,4
  • Ankerheuristik: Vorwissen nimmt Einfluss auf neue Informationen, da diese auf Basis vom Vorwissen interpretiert werden.
38
Q

Wie kann die Ankerheuristik genutzt werden?

A

als Instrument zur sozialen Einflussname:
erst hohe request, die wahrscheinlich abgelehnt wird, aber nun als Basis für die weiteren Verhandlungen dienen

39
Q

Was ist soziale Kategorisierung?

A
  • Prozess, mit dem Menschen ihre soziale Umgebung organisieren, indem sie sich und andere in Gruppen kategorisieren
  • Kategorisierung in In- und Out-Group
40
Q

Was ist die In-Group-Verzerrung?

A

positivere Bewertung der Eigengruppe gegenüber Fremdgruppen

41
Q

Nenne 3 Theorien zur Entstehung von Ungleichbehandlung, Diskriminierung und Feindseligkeit

A
  • Theorie des realistischen Gruppenkonflikts
  • Self-Categorisation Theory (SCT, Selbstkategorisierungstheorie)
  • Social Identity Theory
42
Q

Beschreibe die Theorie des realistischen Gruppenkonflikts

A
  • Basis: rivalisierende Gruppen um Verknappung von Ressourcen
43
Q

In den Ferienlager-Experimenten reichte die alleinige Gruppeneinteilung, um Vorurteile zwischen den Gruppen zu schaffen. Geht Gruppeneinteilung immer mit Vorurteilen einher?

A

Nein:
Experiment, indem Probanden entweder grüne oder blaue Kugelschreiber und Briefpapier erhielten. Probanden bevorzugten Mitglieder der Eigengruppe (In-Group-Bias), jedoch führte dies nicht zu Vorurteilen der Out-Group gegenüber.

Neutrale Bewertung ist möglich

44
Q

Beschreibe die Soziale Identitätstheorie (1, 3 Annahmen, 3 theoretische Grundsätze)

A

Ausgangspunkt: Minimalgruppen-Paradigma

3 Annahmen zu sozialer Kategorisierung:

  • Menschen streben nach positivem Selbstkonzept
  • Zuordnung zu Gruppen mit positiven oder negativen Werten wirken sich positiv oder negativ auf die soziale Identität aus
  • Bewertung von Gruppen erfolgt auf Basis von sozialen Vergleichen (positiver Vergleich=hoher Prestige)

daraus geschlossen 3 theoretische Grundsätze für die soziale Identität:

  • Menschen streben nach einer positiven sozialen Identität
  • positive soziale Identität basiert zu einem großen Teil auf positiven Vergleichsprozessen zwischen In-Group und Out-Group
  • ist die soziale Identität unbefriedigend, wird die Gruppe verlassen
45
Q

Beschreibe das Minimalgruppen-Paradigma von Tajfel

A

Probanden wurden per Zufallsauswahl irrelevanten Gruppen zugewiesen (zB Äpfel vs Birnen)
bevorzugten bei der anonymen Vergabe von Belohnungspunkten ihre Eigengruppe
► Gruppen existierten “nur im Geist der Probanden” und können deswegen als minimal bezeichnet werden. (minimale Zusammenhänge)

46
Q

Welche 3 Einflussfaktoren sind für die Differenzierung zwischen Gruppen bestimmend?

A
  • In-Group muss als Teil des Selbstkonzepts internalisiert sein
  • soziale Situationen müssen Intergruppenvergleiche ermöglichen
  • Fremdgruppe muss als relevante Vergleichsgruppe wahrgenommen werden
47
Q

Welche 3 Möglichkeiten gibt es nach der Sozialen-Identitätstheorie bei bedrohter sozialer Identität zu reagieren?

A
  • Individuelle/ soziale Mobilität: Bedingung: Gesellschaft muss den flexiblen Wechsel in eine andere Gruppe ermöglichen | sonst: Psychologische Distanzierung
  • Soziale Kreativität: 1. Gruppen auf neuen Dimensionen vergleichen, 2. Wertesystem ändern (zB Black is beautiful), 3. Abwärtsvergleiche bevorzugen
  • sozialer Wettbewerb: direkter Wettbewerb mit einer anderen Gruppe (hat oft Feindseligkeit zur Folge)
48
Q

Was ist das Ziel des Differenzierungsprozess zwischen Gruppen?

A

Überlegenheit der eigenen Gruppe zu erreichen

49
Q

Was sind sozialer vs. realistischer Wettbewerb zwischen Gruppen?

A

sozialer Wettbewerb beruht auf einer Selbstbewertung sowie dem wechselseitigen sozialen Vergleich zwischen Gruppen

der realistische Wettbewerb basiert auf den Eigeninteressen der Gruppen, bei dem unvereinbare Gruppenziele eine notwendige Bedingung sind

50
Q

Beschreibe die Konsequenzen von realistischem Gruppenwettbewerb

A

die Verlierergruppe kann, aufgrund der entgangenen Belohnung, feindselig gegenüber der Siegergruppe eingestellt sein

werden die Bedingungen hingegen als fair wahrgenommen (so more sozialer Wettbewerb????idfk) kann die “Siegergruppe” sogar von der “Verlierergruppe” positiver bewertet werden

51
Q

Beschreibe die Selbstkategorisierungstheorie (SCT) (3)

A
  • zwei Identitäten: persönliche und soziale Identität
  • “I/Me” verweist auf persönliche Identität, “We/Us” auf soziale Identität
  • persönliche Identität eher stabil, soziale Identität veränderbar, mal mehr oder weniger salient
52
Q

Nenne und beschreibe 6 verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit der Selbstkategorisierungstheorie

A
  • Depersonalisierung (individuelle Merkmale treten in den Hintergrund)
  • Group-Homogenity (zB durch Depersonalisierung erhöhte) Übereinstimmung der Gruppe
  • Selbststereotypisierung: erhöhte Depersonalisierung, Annahmen/ Stereotype über die eigene Gruppe werden auf sich selbst übertragen

Passung:

  • normative Passung: Ausmaß, mit dem das gezeigte Verhalten mit dem stereotyp erwarteten Gruppenverhalten übereinstimmt
  • komparative Passung: Prinzip des Metakontrast: Soziale Einheiten werden als zugehörig zu einer sozialen Kategorie angesehen, wenn die Unterschiede zwischen den Einheiten dieser Kategorie im Vergleich zu Unterschieden zu andern sozialen Einheiten geringer sind.
53
Q

Nenne 3 Arten von Kategorisierungsprozessen im Gruppenkontext

A
  • Dekategorisierung: Gruppengrenzen werden durch Betonung des Individuums aufgehoben
  • Sub-Kategorisierung: Gruppenunterschiede herausarbeiten und positive soziale Identität ermöglichen
  • Rekategorisierung: zu einer großen Gruppe rekategorisieren
54
Q

Nenne 3 Ansätze zur Beseitigung von Vorurteilen und Diskriminierung

A
  • Kontakthypothese von Allport
  • Social learning theory von Bandura
  • social cognitive developmental theory of prejudice von Aboud
55
Q

Beschreibe die Kontakthypothese von Allport zur Beseitigung von Vorurteilen und Diskriminierung (5)

A

kontrollierter Kontakt zwischen Gruppen kann Vorurteile und Diskriminierung verringern

Bedingungen:

  • gleicher Status der Gruppen
  • gemeinsame Ziele
  • Kooperation
  • institutionelle Unterstützung
56
Q

Beschreibe die social learning theory nach Bandura zur Beseitigung von Vorurteilen
Nenne ein Beispiel

A

geht davon aus, dass Informationen über die soziale Umwelt und über andere Gruppen Intergruppenbeziehungen positiv beeinflussen können.
Beispiele für wissens- und informationsbasierte Interventionen sind multikulturelle Antidiskriminierungstrainings

57
Q

Beschreibe die “social-cognitive developmental theory of prejudice” nach Aboud zur Beseitigung von Vorurteilen und Diskriminierung (2)

A
  • Entwicklung unterschiedlicher soziokognitiver Fähigkeiten führt zu einer Abnahme der vorurteilsbehafteten Einstellungen (im Kindesalter wichtig)
  • Trainingsprogramme, die kognitive und soziokognitive Fähigkeiten, wie Perspektiven anderer einnehmen, fördern
58
Q

Bewerte die Kontakthypothese von Allport.

A
  • es ist bewiesen, dass Kontakt zwischen Gruppen Vorurteile und Diskriminierung reduziert
  • jedoch ist die Erfüllung der Bedingungen nicht zwingend notwendig
59
Q

Warum ist die Kontakthypothese auch ohne Beachtung der Bedingungen wirksam?

A

Wegen des Mere-Exposure Effekts
durch Kontakt werden Gefühle von Ängstlichkeit, Unsicherheit und Bedrohung reduziert
we like things that are familiar

60
Q

Nenne 4 Faktoren, die die Effektstärke von Interventionen zur Verbesserung der intergruppalen Beziehung beeinflussen können

A
  • unmittelbarer Kontakt in Kombination mit sozial-kognitiven Trainingsprogrammen wiesen die größten Effektstärken in der Intervention auf
  • Zugehörigkeit zu einer Majoritätsgruppe
  • Zielgruppe hat Einfluss: Maßnahmen für Ältere und Behinderte hatten höheren Erfolg als solche für ethnische Minderheiten
  • stärke Effekte, wenn die kognitiven Einstellungen gemessen wurden im Gegensatz zu affektiven- und behavioralen Maßen