Biologische Entwicklungspsychologie Flashcards

1
Q

Nenne 2 zentrale Aufgaben der Entwicklungspsychologie
Was wird in der Entwicklungspsychologie erforscht?

A
  • Entwicklungsprozess beschreiben (als einen lebenslaufbezogenen Veränderungsprozess)
  • Entwicklungsvorgang erklären

“Erforschung von Veränderungen und Stabilitäten im Lebenslauf

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2
Q

Was ist Entwicklung aus intraindividueller Perspektive?
2 Dinge, die nicht berücksichtigt werden

A

relativ überdauernde intraindividuelle Veränderung des Erlebens und Verhaltens über Zeit hinweg

nicht berücksichtigt:

  • kurzfristige individuelle Veränderungen des Befindens, auch Unfälle zB
  • interindividuelle Unterschiede
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3
Q

Wer stellte eine Alterstypologie für das Kindesalter auf, und wer erweiterte sie für das Jugend- und Erwachsenenalter?

A
  • Karl Bühler: vom “Greifling” bis zur Schulreife
  • Charlotte Bühler weiterentwickelt
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4
Q

Beschreibe den erweiterten Entwicklungsbegriff (im Unterschied zur intraindividuellen Perspektive) (5)

A
  • bezieht interindividuelle Unterschiede in Entwicklung und im Verlauf des Lebens mit ein
  • Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen individueller Entwicklung und materiellen/ sozialen Umgebungsbedingungen
  • aktive Mitgestaltung der Entwicklung vom Individuum
  • bezieht ungünstige Entwicklungsverläufe durch Dispositionen oder Bedingungen ein
  • Betrachtung von Entwicklung in Richtung Reifeprozess als auch Verlust-/ und Abbauprozesse im Alter
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5
Q

Wie erblich sind psychologische Merkmale? (Erblichkeitskoeffizienten im Verlauf des Lebens) (4)

A
  • Kindesalter: 20% der interindividuellen Unterschiede eines Merkmals ist auf genetische Faktoren zurückzuführen
  • mittlere Kindheit: 40-50%
  • mittleres Erwachsenenalter 80%
  • hohes Alter: 60%
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6
Q

Welche 3 Varianten gibt es zur Erklärung der Altersunterschiede in der Erblichkeit von Merkmalen?

A
  • Passive Genotyp-Umwelt-Passung
  • Reaktive Genotyp-Umwelt-Passung
  • Aktive Genotyp-Umwelt Passung

auch “Anlage-Umwelt-Anpassung”
► Annahme, dass die unterschiedlichen Arten der Anlage-Umwelt Passung zu unterschiedlichen Zeiten der Lebensspanne wirksam werden

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7
Q

Was ist ein Genotyp?

A

Die genetische Struktur, die ein Organismus von seinen Eltern erbt”

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8
Q

Beschreibe Passive-, Reaktive-, und Aktive Genotyp-Umwelt-Passung

A
  • Passiv: Angebote und Anregungen des Elternhauses auf Basis der Talente und Interessen der Eltern (zB viele Bücher oder Instrumente im haus)
  • Reaktiv: Unterstützung der Talente und Interessen des Kindes durch die Eltern
  • Aktiv: Auswahl von Genotyp-passenden Angeboten und Umwelten durch das Individuum selbst
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9
Q

Welche 4 Arten entwicklungspsychologischer Modelle gibt es?

A
  • transaktionale
  • aktionale
  • exogenistische
  • endogenistische Modelle
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10
Q

Beschreibe die 4 Arten entwicklungspsychologischer Modelle in Bezug auf Aktivität/Inaktivität des Individuums und der Umwelt.

A
  • transaktional: beides aktiv
  • aktional: Individuum aktiv, Umwelt inaktiv
  • exogenistisch: Umwelt aktiv, Individuum inaktiv
  • endogenistisch: beides inaktiv
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11
Q

Beschreibe exogenistische Modelle

A

Entwicklung beruht ausschließlich auf äußeren Einflussfaktoren, ohne zutun des Individuums

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12
Q

Beschreibe endogenistische Modelle (2) und welche Systeme Einfluss auf die Entwicklung haben (4)

A

Entwicklung beruht auf Reifungsprozessen / nur auf den genetischen Anlagen
äußere Einflüsse haben nur in “sensiblen Phasen” Wirkung

Einfluss nehmen genetisch ausgelöste, altersbezogene Aufbauprozesse von Strukturen und Funktionen von:

  • Organen
  • dem Zentralnervensystem
  • den hormonalen Systemen
  • der Körperformen
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13
Q

Welchen Einfluss haben “sensible Phasen” (3)

A
  • ideale Bedingungen für den Erwerb bestimmter Fähigkeiten
  • versäumter Erwerb (von zB Sprache) ist nur schwer nachzuholen
  • maximal positive oder negative Wirkung von Erfahrungen in dieser Phase
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14
Q

Beschreibe aktionale Modelle (3) und nenne 2 Beispiele

A
  • Mensch als aktiver Gestalter
  • selektive Wahrnehmung, Verhalten auf Basis von Interpretation
  • “wie man sich selbst und seine Umwelt wahrnimmt und auf Basis hiervon seine Entwicklung gestaltet”
  • Stadienmodell der kindlichen kognitiven Entwicklung / &”Modell der Selbstgestaltung” von Jean Piaget
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15
Q

Nenne die 4 Stadien der kindlichen kognitiven Entwicklung nach Piaget, um welche Form von Modell handelt es sich hier?

A

aktionales Modell

  • sensumotorisches Stadium (0-2)
  • präoperatorisches Stadium (2-7)
  • konkret-operatorisches Stadium (7-11)
  • formal-operatorisches Stadium (11+)
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16
Q

Auf welchen zwei Prozessen basiert kognitive Entwicklung nach Piaget?

A
  • Assimilation: Informationen aus der Umwelt werden an bestehende Schemata angepasst
  • Akkommodation: bestehende Schemata werden aufgrund neuer Informationen ergänzt oder verändert
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17
Q

Beschreibe die 4 Stadien der kindlichen kognitiven Entwicklung

A
  • sensumotorisches Stadium 0-2: kleine Auswahl angeborener Schemata (Greifen, Saugen, Schieben, Betrachten) entwickeln von Objektpermanenz
  • präoperatorisches Stadium 2-7: geprägt von Egozentrismus, “Zentrierung”
  • konkret-operatorisches Stadium 7-11: erste mentale Operationen, wichtiger Schritt zum logischen Denken. Abstraktes Denken in Entwicklung. Prinzip der Erhaltung/Invarianzprinzip und Operation der Reversibilität
  • formal-operatorisches Stadium 11+: Entwicklung abstrakt logisches Schlussfolgern und Denken - Gerechtigkeit, Sinn und Wahrheit. Fähig, mental unterschiedliche Möglichkeiten auszuprobieren
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18
Q

Was ist Objektpermanenz?

A

Das Wissen darüber, dass Objekte auch dann noch vorhanden sind, wenn sie aus dem Blickfeld verschwinden

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19
Q

Über welche 4 angeborenen Schemata verfügt ein Kind im sensumotorischen Stadium? (Piaget)

A
  • Saugen
  • Greifen
  • Betrachten
  • Schieben
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20
Q

Was versteht Piaget unter “Zentrierung”

A

Neigung, sich auf besonders auffällige Merkmale von Objekten zu konzentrieren

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21
Q

Was ist das Prinzip der Erhaltung/ Invarianzprinzip und die Operation der Reversibilität

A

Invarianzprinzip: Verstehen, dass sich die Menge von zB Flüssigkeiten nicht ändert, wenn sich nur das Aussehen des Gefäßes verändert.

Operation der Reversibilität: Handlung umkehren können, zB Flüssigkeit zurück in das erste Glas schütten

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22
Q

Nenne 3 Kritikpunkte an Piagets Modell der kindlichen kognitiven Entwicklung und nenne ein Beispiel

A
  1. Empirische Studien zeigen eine viel größere zeitliche Variabilität der Stadien
  2. Unterschätzung der kognitiven Fähigkeiten von Säuglingen und Kleinkindern
  3. Ungenauigkeit in den grundlegenden Entwicklungsmechanismen

Bsp: Piaget: egozentrische Sichtweise von Kindern im präoperatorischen Stadium widerlegt durch Studie, in der Kinder ab 2,5 Jahren ein Bild umdrehten, um es der anderen Person zu zeigen

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23
Q

Beschreibe Transaktionale, systemische Modelle (2)
Nenne 2 Beispiele für transaktionale Modelle

A
  • Individuen und Umwelt bilden ein Gesamtsystem, aktive Wechselwirkung
  • Person ist unabhängig von ihrem Alter in permanenter Entwicklung (Lernen, Selbstbild oder Einstellungen verändern)
  • ökologische Systemtheorie von Bonfenbrenner
  • Modell der Entwicklungsaufgaben von Havinghurst
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24
Q

Exkurs: ökologische Systemtheorie von Urie Bronfenbrenner, Nenne und Beschreibe die 5 Ebenen (7)

A
  • ökologische Perspektive verbindet individuelle und Umweltfaktoren
  • 5 Systeme: Mikrosystem, Mesosystem, Exo-System, Makrosystem, Chronosystem
  • Mikrosystem: einzelne direkte soziale Umgebung (Erzieher, Eltern, Freunde)
  • Mesosystem: Mikrosystem eingebettet, wechselseitige Beziehungen der Mikrosysteme
  • Exo-System: soziale und gesellschaftliche Institutionen, Mikro- und Mesoebene eingebettet, zB: Arbeitgeber der Mutter
  • Makrosystem: kulturelle Grundlagen (Gesetze, Vorschriften, Werte)
  • Chrono-System: Einbettung aller Systeme, Veränderung über die historische und individuelle Zeit (zB Geburt, Schuleintritt, Arbeitseintritt etc)
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25
Q

Beschreibe das Modell der Entwicklungsaufgaben nach Havinghurst (2), nenne 3 Komponenten

A
  • transaktionles Modell, ökologische Perspektive
  • Entwicklungsaufgaben stellen sich in einer bestimmten Lebensperiode, ihre Bewältigung führt zu Glück und Erfolg, Versagen führt zu Konsequenzen: Unglück (Gefühl, persönlich), Ablehnung durch die Gesellschaft (soziale) und Schwierigkeiten bei der Bewältigung zukünftiger Aufgaben (entwicklungsbezogen)
  • drei Komponenten von Entwicklungsaufgaben:
    physische Reife/ individuelle Leistungsfähigkeit
    Erwartungen der Gesellschaft/ Entwicklungsnormen
    individuelle Zielsetzungen und Werte
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26
Q

Nenne Beispiele für Entwicklungsaufgaben verschiedener Entwicklungsphasen nach Havinghurst (9)

A
  • frühe Kindheit(0-2): Objektpermanenz, soziale Bindung
  • Kindheit (2-4): Sprachentwicklung, motorische Selbstkontrolle
  • frühes Schulalter (5-7): moralische Entscheidungen
  • mittleres Schulalter (6-12): Selbstbewusstsein, soziale Kooperation
  • Adoleszenz (13-17): körperliche Reifung
  • Jugend (18-22): Autonomie, moralisches Bewusstsein, Berufswahl
  • frühes Erwachsenenalter (23-30): persönlichen Lebensstil finden, Kinder und Heirat
  • mittleres Erwachsenenalter (31-50): Haushalt führen, Karriere
  • spätes Erwachsenenalter (51+): Leben akzeptieren, Haltung zum Sterben entwickeln
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27
Q

Von welchen 5 Faktoren ist die Erfüllung von Entwicklungsaufgaben abhängig?

A
  • biologische Faktoren
  • Faktoren des sozialen Kontexts (Erwartungen von Bezugspersonen)
  • psychologische Faktoren (persönliche Erwartungen, Fähigkeiten, Bildung)
  • gesellschaftliche Faktoren (Bildungsangebot, Diskriminierung und Gleichberechtigung)
  • kulturelle Faktoren (Religionsfreiheit etc)
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28
Q

Nenne 2 Kategorisierungsmöglichkeiten von Entwicklungsaufgaben (neben den 5 Einflussfaktoren) (6 Unterkategorien)

A
  1. zeitlicher Umfang (wie zB moralische Entwicklung über den gesamten Lebenslauf oder Schule in einer bestimmten Altersperiode
  2. 6 Bereiche von Entwicklung
  • körperliches und gesundheitliches Wohlbefinden
  • Persönlichkeit
  • Familie
  • soziales und politisches leben
  • Schule, Beruf und Freizeit
  • Lebenszeit
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29
Q

Nenne Beispiele für kritische Lebensereignisse (6)

A
  • Arbeitslosigkeit
  • Scheidung
  • Kinder
  • Umzug
  • Berufswechsel
  • Todesfall
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30
Q

Wie genau sind Entwicklungsprognosen auf die Zeit bezogen?

A

Beispielsweise zeigen Längsschnittstudien, dass Entwicklungsprognosen bei zunehmender Dauer ungenauer werden.
oftmals wird die Stabilität und Kontinuität von Entwicklungsverläufen überschätzt.

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31
Q

Was ist Legasthenie? (4)

A
  • schwerwiegende Beeinträchtigung des Erlernens von Lesen und Rechtschreibung
  • Störung der zentralnervösen Wahrnehmung und Verarbeitung von alphabetischen Buchstabenfolgen
  • Teilleistungsstörung
  • Begründet in Besonderheiten von Hirnfunktionen, biologisch veranlagt
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32
Q

Wie häufig kommt Legasthenie vor? Wie stabil ist ihr Verlauf? (3)

A
  • etwa 8% aller Kinder und Jugendlichen weltweit von Lese- und oder Rechtschreibschwäche betroffen
  • Jungen 2-3x häufiger als Mädchen
  • sehr entwicklungsstabil
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33
Q

Wie ist Legasthenie/ Lese- Rechtschreibschwäche von der Weltgesundheitsorganisation kategorisiert?

A

umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten

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34
Q

LRS ist genetisch Veranlagt. Welche 3 Umweltfaktoren spielen jedoch auch eine Rolle?

A
  • (niedriger) sozioökonomischer Status
  • (große) Familiengröße
  • niedriger Bildungsabschluss der Mutter
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35
Q

Was ist ein Phonem?

A

ein Laut

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36
Q

Was ist Phonologische Bewusstheit

A

erlernte Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit auf die formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache zu richten.
bewusste Wahrnehmung von gröberen sprachlichen Einheiten (Wörter in Sätzen, Silben in Wörtern, deren Klang beim Reimen)

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37
Q

Was kann die Lese- und Schreibfähigkeiten von Kindern bis zur vierten Klasse vorhersagen?

A

Die Reimfähigkeit von Kindern im Vorschulalter

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38
Q

Nenne Risikofaktoren von phonologischen Defiziten im Kindesalter (3)

A
  • Verlangsamung von sprachbasierten Informationsverarbeitungsprozessen
  • Defizite des verbalen Kurzzeitgedächtnis
  • Defizite sind nur schwer aufzuholen
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39
Q

Nenne & Beschreibe die 4 Typen von Operationen bei der Phonemanalyse

A
  • Segmentieren/ Analysieren (zerlegt in Phoneme/ Silben)
  • Herausfinden/ Identifizieren (ob oder wo ein Laut in einem Wort ist)
  • Zusammenfügen/ Synthetisieren (B-rot zu Brot, g-u-t zu gut)
  • Manipulieren (von Silben, Lauten, Reimen| durch Weglassen, Hinzufügen, Vertauschen (welches Wort entsteht, wenn ich an den Anfang von rot ein B hinzufüge)
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40
Q

Welche Faktoren sind in der Prognose des Verlaufs von Legasthenie relevant? (2)
Welche Faktoren sind förderlich oder ungünstig für die Prognose? (2)

A
  • Schweregrad der Störung
  • Intelligenz
    .
  • intensive Förderung über langen Zeitraum > besonders gute Prognose
  • psychische Störungen haben ungünstige Auswirkungen
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41
Q

Welche generellen Merkmale (außerhalb der Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten) zeigen Kinder mit Legasthenie auf? (2)

A
  • Verhaltensauffälligkeiten wie zB Aggression oder Klassenclown
  • emotionale Probleme wie Angst vor der Schule oder traurig
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42
Q

Nenne 5 Auffälligkeiten, die bei Legasthenie beim Lesen auftreten können

A
  • langsames Lesen
  • Worte oder Wortteile werden verdreht, ausgelassen, ersetzt oder hinzugefügt
  • Gelesenes kann nicht wiedergegeben werden
  • aus gelesenen Texten können keine Zusammenhänge hergestellt und keine Schlüsse gezogen werden
  • Probleme, Buchstaben richtig zu benennen oder das Alphabet aufzusagen
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43
Q

Nenne 4 Auffälligkeiten die bei Legasthenie beim Rechtschreiben auftreten können:

A
  • fehlerhaftes mündliches buchstabieren
  • Probleme beim korrekten Schreiben von Buchstaben, Wörtern und Sätzen
  • viele Fehler bei ungeübten Diktaten
  • viele Fehler beim Abschreiben von Texten
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44
Q

Nenne die 3 Diskrepanz-Kriterien, die für die Diagnose von LRS erfüllt sein müssen

A
  1. Altersnorm-Diskrepanz: Leistung ist unterdurchschnittlich in der Altersgruppe
  2. Klassennorm-Diskrepanz: unterdurchschnittliche Leistung in Klasse
  3. IQ-Diskrepanz: Leistung unter der Erwartung auf Basis des IQ
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45
Q

Nenne Ausschlusskriterien für die Diagnose von LRS (3)

A
  • Mängel des Unterrichts
  • Hör- sowie Sehstörungen
  • psychiatrische und andere Erkrankungen
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46
Q

Nenne 3 Tests zur Erfassung von Legasthenie

A
  • Hamburger Schreibprobe (HSP)
  • Deutscher Rechtschreibtest (DERET)
  • Würzburger Leise Leseprobe (WLLP)
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47
Q

Auf Basis welcher 6 Achsen wird in der multiaxialen Diagnostik Legasthenie diagnostiziert

A
  • Intelligenz
  • psychische Gesundheit
  • körperliche/ neurologische Entwicklung
  • umschriebene Entwicklungsstörungen
  • aktuelle psychosoziale Umstände
  • Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung
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48
Q

Nenne die Prävalenzen der 4 häufigsten Begleiterkrankungen *von LRS

A
  • Rechenstörung 20-40%
  • Angstörung: 20%
  • depressive Symptomatik: 14,5%
  • AD(H)S 8-18%
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49
Q

Nenne 3 Förderungsprogramme für Lese- und oder Rechtschreibstörung

A
  • “Flüssig lesen lernen” Förderung der Lesefähigkeit
  • “Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung” für beides
  • “Marburger Rechtschreibtraining” für Förderung der Rechtschreibung
50
Q

Welche Faktoren spielen in der Förderung von Legasthenie eine Rolle? (7)

A
  • möglichst früher Beginn der Förderung
  • passend lange Interventionsdauer
  • Professionalität der Therapeuten
  • Unterstützung und Anerkennung durch die Eltern
  • Förderung einzeln oder in Kleingruppen
  • Berücksichtigung von Komorbiditäten
  • Schule (Nachteilsausgleich)
51
Q

Nenne Kritikpunkte in Bezug auf die Diagnostik und Behandlung von Legasthenie (4)

A
  • deutlicher Handlungs- und Forschungsbedarf
  • keine Testverfahren für über das gesamte Schuljahr hinweg
  • keine Lesetests für Jugendliche und Erwachsene
  • Mangel an randomisierten und kontrollierten Studien, sowie deutschsprachhigen Prävalenzstudien zu Komorbiditäten
52
Q

Was ist Agoraphobie?

A

Angst vor weiten Plätzen oder Menschenansammlungen

53
Q

Definition des Angstbegriffs (4)

A

Angst bezeichnet eine

  • Reaktion auf Gefahrenreize
  • psychosomatische körperliche Reaktion wie Herzrasen, Schwitzen
  • psychische Symptome wie Unwohlsein und Unruhe
  • Versuch, Gefahrenquelle auszuschalten oder zu entkommen (fight or flight)
54
Q

Worauf basiert Angst/ vor welchen Dingen hat man wahrscheinlicher Angst? (3)

A
  • bevorzugte Assoziation von Umweltreizen mit Gefahr basiert auf phylogenetischem Erbe
  • hohe Prepotency des Stimulus
  • hohe Preparedness, Bereitschaft und Sensibilität ängstlich zu reagieren
55
Q

Welche Eigenschaften haben Stimuli mit hoher Prepotency? (2)

A
  • sind leichter zu konditionieren
  • sind löschungsresistenter
56
Q

Was ist eine pathologische Angst/ Nenne 3 Anhaltspunkte dafür, ab wann Ängste als krankhaft zu bewerten sind

A
  • Angst ohne reale Bedrohung
  • unangemessen starke, häufige, oder lange Reaktion
  • ausgeprägte körperliche Beschwerden
57
Q

Auf welchen 3 Ebenen äußern sich Ängste und mit welchen 3 Merkmalen lassen sich normale und krankhafte Ängste unterscheiden?

A
  • kognitive Ebene
  • behaviorale Ebene
  • körperliche Ebene
    .
  • Intensität der Angst
  • Inhalte und Objekte der Angst
  • Beeinträchtigung des weiteren Entwicklungsverlaufs
58
Q

Wie können krankhafte Ängste den Entwicklungsverlauf eines Kindes beeinträchtigen? Wie werden Angststörungen von Kindern häufig klassifiziert?

A
  • wenn die Angst dazu führt, dass ein Kind wichtige Entwicklungsaufgaben nicht angehen kann
  • “emotionale Störungen des Kindesalters”
59
Q

Was ist Prävalenz?

A

Vorhandensein/Rate der zu einem bestimmten Zeitabschnitt an einer Krankheit Erkrankten (im Vergleich zur Zahl der Untersuchten)

60
Q

Wie viele Menschen sind in Deutschland von Angststörungen betroffen?

A

etwa 15%

61
Q

Was ist die “BELLA-Studie” des deutschen Kinder- und Jugendssurveys (KiGGS) (5)

A
  • steht für BEfragung seeLischen wohLbefindens und verhAlten
  • Langzeitstudie
  • Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in einer telefonischen Befragung erfasst
  • allgemeine Auffälligkeiten mittels des standardisierten “Strengths and Difficulties Questionnaire”
  • im Bezug auf Angststörungen wurde “SCARED” verwendet
62
Q

Wofür steht “SCARED”

A

steht für “Screen for Child Anxiety Related Emotional Disorders”

63
Q

Welche Altersgruppe war in der BELLA-Studie überdurchschnittlich von Angststörungen betroffen?

A

Die Gruppe der 11-13 jährigen

64
Q

Spezifische Angststörungen treten selten isoliert auf. Welche Komorbiditäten treten am häufigsten auf? (6)

A
  • andere Angststörungen
  • Depressionen
  • ADHS
  • aggressives und oppositionelles Verhalten
  • posttraumatische Belastungsstörungen
  • bei Jugendlichen auch häufig vermehrter Substanzmittelmissbrauch
65
Q

Wie werden Angststörungen klassifiziert?

A

Als internalisierende Verhaltensstörungen

66
Q

Nenne 4 Angststörungen

A
  • Emotionale Störung mit Trennungsangst
  • Phobische Störungen des Kindesalters
  • Störung mit sozialer Ängstlichkeit
  • Generalisierte Angststörung des Kindesalters
67
Q

Beschreibe Emotionale Störung mit Trennungsangst (und Bedingungen zur Diagnose) (3)

A
  • auch kurzfristige Trennungen sind schwer auszuhalten
  • auslösen somatischer Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
  • müssen vor dem 6. Lebensjahr aufgetreten sein und über 4 Wochen lang bestehen um diagnostiziert zu werden
68
Q

Nenne 3 Bedingungen zur Diagnose von phobischen Störungen des Kindesalters

A

müssen um diagnostiziert zu werden überdurchschnittlich stark sein, mindestens 4 Wochen anhalten, und dürfen nicht in Verbindung mit generalisierter Angststörung auftreten

69
Q

Nenne jeweils 2 Phasentypische Ängste im Kindesalter (für 4 Phasen)

A
  • Säuglingsalter (0-1): fremde Menschen/ Objekte, laute Geräusche
  • frühes Kindesalter (2-4): Alpträume, Dunkelheit
  • Vorschulalter (4-6): Phantasiegestalten, Naturereignisse
  • Schulalter: negative Bewertung/ Versagen, Krankheit und Tod
69
Q

Beschreibe Störung mit sozialer Ängstlichkeit (und Bedingungen zur Diagnose) (3)

A
  • Sorge vor einer schlechten Bewertung oder Blamage
  • geringes Selbstwertgefühl, Probleme öffentlich zu sprechen und Blickkontakt zu halten
  • Störung muss vor dem 6. Lebensjahr auftreten, und eine ausgeprägte Angst vor fremden Personen vorliegen
70
Q

Beschreibe generalisierte Angststörung des Kindesalters (und Bedingungen zur Diagnose) (4)

A
  • ängstliche Erwartung
  • ängstlich gehemmt, unsicheres Auftreten
  • Vielzahl möglicher Quellen der Besorgnis führen zu Anspannung, Erschöpfung und Reizbarkeit
  • in mindestens 2 Situationen, über die Dauer von mindestens 6 Monaten and mindestens 50% der Tage
71
Q

Eigenschaften phobischen Vermeidungsverhaltens (3)

A
  • basiert meist auf einer begrenzten Anzahl von Objekten
  • kann in nur einem Lerndurchgang angeeignet werden
  • löschungsresistent
72
Q

Beschreibe das Zwei-Faktoren-Modell der Angst nach Mowrer und Miller(4)

A
  • Furchtkonditionierung basiert auf Prinzipien von sowohl klassischer- als auch operanter Konditionierung
  • Furcht wird klassisch konditioniert
  • Flucht-/Vermeidungsverhalten basiert auf operanter Konditionierung
  • diese Theorie regte die Entwicklung der Konfrontationstherapie an
73
Q

Beschreibe das transaktionale Stressmodell von Lazarus (5)

A
  • erklärt die kognitive Komponente der Angstreaktion
  • primäre Bewertung: Stressor positiv, irrelevant oder stressbezogen
  • sekundäre Bewertung: verfügbare Ressourcen - ausreichend oder nicht?
  • Stressreaktion wird ausgelöst wenn Ressourcen unzureichend
  • Coping Mechanismen: Neubewertung, Bewältigung (Problem oder Emotionszentriert)
74
Q

Nenne 4 psychologische Modelle zur Entstehung von Angststörungen

A
  • Zwei-Faktor-Theorie der Angst nach Mowrer und Miller
  • transaktionales Stressmodell nach Lazarus
  • sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura
  • Zwei-Pfad Theorie der Neurowissenschaft
75
Q

Beschreibe die sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura (2)

A
  • Verhalten ist sozial vermittelt: auch Angst
  • Ängstlichkeit des Elternteils führt zu ängstlichem Verhalten des Kindes
76
Q

Beschreibe die zwei Pfade der Emotionsverarbeitung

A
  • “oberer Pfad”: komplexe Gefühle: Einbezug kognitiver Prozesse/ bewusst?
  • vom Thalamus in den Kortex des Gehirns (Bewertung), Weiterleitung zur Amygdala
    .
  • “unterer Pfad”: schnell und unmittelbar, ohne Bewusstsein
  • vom Thalamus direkt zur Amygdala

erklärt, warum wir fürchten können und gleichzeitig wissen, dass die Furcht irrational ist.

77
Q

Nenne Risikofaktoren für die Entwicklung von Angststörungen (5+2)

A

Äußere, die Entstehung begünstigen:

  • kritische Ereignisse (Trennung, Tod etc)
  • ängstliche elterliche Rollenmodelle
  • überbehütender Erziehungsstil
  • ungünstiges Bindungsverhalten der Eltern
  • niedriger sozioökonomischer Status

Personenfaktoren, die aufrechterhalten:

  • Vermeidungsverhalten
  • dysfunktionale Gedanken
78
Q

Nenne Merkmale eines von einer Angststörung betroffenen Kindes (4)

A
  • erhöhte Vulnerabilität
  • behaviorale Inhibition (gehemmtes Verhalten)
  • unsicherer Bindungsstil
  • Hyperarousal -herabgesetzte Erregungsschwelle
79
Q

Nenne Schutzfaktoren zur Verminderung von Angststörungen (5)

A
  • gutes Familienklima halbiert die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung
  • hohe Selbstwirksamkeit
  • hohes Selbstwertgefühl
  • Optimismus und Zufriedenheit
  • soziale Unterstützung
80
Q

Diagnose und Therapie von Angststörungen bei Kindern (8)
welcher Therapieansatz, wann?

A
  • es kann ab dem 18. Monat eine klinische Einschätzung erfolgen
  • reine Elterntrainings
  • spezielle Eltern-Kind-Therapie unter 3 Jahren
  • TAFF (Trennungsangstprogramm für Familien) im Kindergartenalter
  • kognitive Verhaltenstherapie (ab 3 Jahren)
  • psychodynamische Verfahren bei generalisierter Angststörung
  • kognitive Verhaltenstherapie, Psychoedukation bei älteren Kindern/ Jugendlichen
  • Psychopharmaka werden bei jungen Kindern nicht empfohlen (fehlende Datenlage)
81
Q

Beschreibe eine Angstkurve zur Veranschaulichung des Angstverlaufs (3)

A
  • Klient erwartet, dass die Angst nach dem Angststimulus stetig ansteigt (Grade)
  • setzt deswegen Vermeidung ein, da die Intensität der Angst dann schnell abnimmt
  • tatsächlicher Verlauf bei Exposition ist jedoch eine flache Kurve
82
Q

Was wird für die Umsetzung einer Exposition mit einem Angststimulus vom Klienten erstellt?

A

Eine Angsthierarchie (idk what that is exactly though lol)

83
Q

Was versteht man unter Flooding?

A

Strategie zur Angstbewältigung, bei der der Klient sofort mit der schwierigsten Situation konfrontiert wird und sie erst dann verlassen darf, wenn die Angst spürbar vermindert ist

84
Q

Welche 2 Faktoren sind für die Entstehung von Frühkindlichem Stress und dessen Einfluss von besonderer Bedeutung?

A

Die Anzahl der Belastungen
Die Dauer, mit der Belastungen auf das Kind einwirken

85
Q

Nenne 3 Ursachen für Frühkindlichen Stress

A
  • Vernachlässigung
  • sexueller Missbrauch
  • Misshandlung
86
Q

Nenne frühe psychosoziale Belastungsfaktoren (Kindheit), die die Entwicklung von körperlichen und psychischen Erkrankungen begünstigen (7)

A
  • niedriger sozioökonomischer Status
  • schlechte Schulbildung der Eltern
  • Großfamilie
  • psychische Störungen eines Elternteils
  • chronisch kranke Geschwister, schwere Erkrankung der Eltern
  • Scheidung oder Verlust eines Elternteils
  • sexueller und aggressiver Missbrauch
87
Q

Nenne gesundheitliche Folgen von Frühkindlichem Stress (7)

A
  • Alkoholismus, Rauchen
  • Drogenmissbrauch
  • Depression
  • Suizidalität
  • hohe Anzahl an Sexualpartnern (Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten
  • körperliche Inaktivität und Adipositas
  • größere Wahrscheinlichkeit für chronische Krankheiten wie Herzinfarkt, Krebs, Lungenerkrankungen, Knochenbrüche und Lebererkrankungen
88
Q

Was belegte die Adverse Childhood Experiences (ACE) Study

A

Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Langzeitfolgen und der Anzahl der Belastungsfaktorenin der Kindheit

89
Q

Beschreibe den Verlauf der Lebensspanne eines Kindes mit Stresserfahrungen (7)

A
  • belastende Kindheitserlebnisse ►
  • psychologische Dysfunktionen ►
  • soziale, kognitive und emotionale Beeinträchtigung ►
  • riskantes Gesundheitsverhalten ►
  • Krankheit, soziale Probleme ►
  • früher Tod
90
Q

Auch Stress von Schwangeren hat vielfältige negative Auswirkungen auf ihre Nachkommen

A

cool

91
Q

Nenne (und beschreibe) die zwei Achsen der körperlichen Stressreaktion (3+4)

A

Sympathikus-Nebennierenmark-Achse (SNmA)

  • Aktivierung durch das zentrale Nervensystem
  • ZNS regt bei empfundener Angst den Sympathikus zur Produktion von Noradrenalin an
  • Noradrenalin regt indirekt das Nebennierenmark an, Adrenalin freizusetzen

Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde-Achse (HHNrA) (HHN oder HPA)

  • Hypothalamus steuert vegetatives Nervensystem und Hypophyse
  • Hypothalamus regt Hypophyse zur Ausschüttung von Hormonen an
  • diese regen die Nebennierenrinde dazu an, Cortisol (Glukokortikoide) auszuschütten
  • Blutzuckerspiegel wird erhöht, vermehrte Bereitstellung von Energie
92
Q

Welche Effekte hat die Aktivierung der Nebennierenrinde (durch Hypothalamus und Hypophyse)?

A
  • kurzfristige Leistungsverbesserung durch erhöhte Energiebereitstellung
  • langfristig, bei chronischer Stress und Folgen (andere Karte)
93
Q

Welche Folgen hat Misshandlung/ traumatische Erfahrung in der Kindheit für die Stressreaktion (neurologisch) (3)

A
  • verringerte Anzahl von Glukokortikoid-Rezeptoren: “Stressbremse” kann nicht ausgebildet werden
  • erhöhte Reaktivität der HHNr-Achse (HPA) sowie des vegetativen Nervensystems
  • verringertes Volumen des Hippocampus (Gebiet für Verarbeitung expliziter Gedächtnisinhalte)
94
Q

Welche Folgen hat chronischer Stress? (3)

A
  • Glukokortikoide hemmen das Immunsystem und die Synthese von Entzündungsmediatoren
  • ►Krankheitsanfälligkeit
  • Beschleunigung natürlicher Alterungsprozesse
95
Q

Inwiefern können Beeinträchtigungen der Mutter oder des Vaters genetisch auf das Kind übertragen werden? (Stress) (2)

A
  • stressbezogene, hormonelle und immunologische Dysfunktionen der Mutter während der Schwangerschaft durch fötale Programmierung
  • Möglichkeit der Übertragung von aversiven Erlebnissen des Vaters infolge von epigenetischen Veränderungen der Spermazellen
96
Q

Was ist neuronale Plastizität? (3)

A
  • “Formbarkeit” des Gehirns
  • Grund für die Fähigkeit, Lebenslang lernen zu können
  • Zusammenhang mit Netzwerktheorie: Netzwerke verstärken oder bilden sich zurück wenn sie viel/ wenig benutzt werden
97
Q

Netzwerktheorie (2)

A
  • Netzwerktheorie: Neuronen verbinden sich zu Netzwerken
  • oft aktivierte Netzwerke verstärken ihre Verbindung, wenig aktive Netzwerke bilden sich zurück (Plastizität as well)
98
Q

Wie kann Stress reduziert werden? (3)

A
  • positive soziale Beziehungen reduzieren messbar Stresshormone, vermutlich durch die Ausschüttung von Oxytocin
  • behaviorale Stressmanagementstrainings im Erwachsenenalter
  • Verhaltenstherapie im Erwachsenenalter

► Einstellungen reflektieren, Entspannungsverfahren erlernen etc

99
Q

Wie wirkt Oxytocin auf Stress?

A
  • reduziert die Stressdauer
  • reduziert die Stärke der Stressreaktion
  • verzögert den Zeitpunkt der Stressreaktion
100
Q

Wie wird ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) (nach DSM-IV) im ICD-10 gelistet?

A

als hyperkinetische Störung

101
Q

Nenne die 3 Kernsymptome von ADHS

A
  • Störung der Aufmerksamkeit
  • Unruhiges Verhalten, besonders Stillsitzen
  • Impulsivität
102
Q

Nenne 4 Kriterien zur Diagnose von ADHS

A
  • Altersdiskrepanz
  • Symptome müssen vor dem 6. Lebensjahr auftreten
  • zeitliche Konstanz: muss über 6 Monate bestehen
  • situative Konstanz: muss über mehrere Situationen hinweg auftreten
103
Q

Nenne 2 Fragebögen zur Erfassung für ADHS

A
  • Conners’ Scale (Selbst- und Elternurteil)
  • Fremdbeurteilungsbogen zur Erfassung von Hyperkinetischen Störungen
104
Q

Welcher Faktor spielte bei der Diagnose von ADHS eine wesentliche Rolle?

A

der sozioökonomische Status, what else

105
Q

Welche Erfassungsmethoden sind bei der klinischen Diagnosestellung von ADHS vorgesehen? (5)

A
  • Erfassung der Kernsymptome
  • direkte Beobachtung des Kindes
  • Fragebögen, semi-/ strukturierte Interviews, Checklisten
  • ergänzend Intelligenz- Leistungs- und Entwicklungsdiagnostik
  • ergänzende neurologische Untersuchungen
106
Q

Beschreibe die neurobiologische Ebene von ADHS (4)

A
  • reduzierte Funktionsfähigkeit des Neurotransmitters Dopamin
  • ►Störung des neuronalen Netzwerks
  • ►Bremsung des Antriebs, der Motivation, und der exekutiven Funktionen
  • Entwicklung weiterer komorbiden Leistungsstörungen, aggressiven Verhaltensweisen und emotionalen Störungen begünstigt
107
Q

Welche Rolle spielen genetische Faktoren bei ADHS?

A

50-60% aller betroffenen haben Eltern mit einer hyperkinetischen Störung

108
Q

Maßnahmen zur Therapie von ADHS (5)

A
  • abschirmen von Reizen
  • präventive Maßnahmen: Elterntrainings, schulinterne Intervention
  • psychoedukative und -therapeutische Maßnahmen
  • medikamentöse Behandlung
  • verhaltenstherapeutische Maßnahmen
109
Q

2 Beispiele für Therapieprogramme von ADHS

A

THOP

  • Therapieprogramm für kinder mit Hyperkinetischem und Oppositionellem Problemverhalten
  • Standard in der Verhaltenstherapie von Kindern mit ADHS im Alter von 2-12
  • multimodaler Ansatz, bezieht Kind und Bezugspersonen (Eltern, Lehrer) ein

ATTENTIONER

  • neuropsychologisches Gruppenprogramm
110
Q

Bei wie vielen besteht ADHS bis ins Erwachsenenalter fort?

A

bei etwa einem Drittel der betroffenen Kinder

111
Q

Von welchen Störungen ist ADHS oft begleitet? (5)

A
  • Major Depression
  • weitere affektive Störungen
  • Substanzmissbrauch
  • antisoziale Persönlichkeitsstörungen
  • Delinquenz und dissoziales Verhalten
112
Q

Beschreibe die Kinder-Medien-Studie 2018 (5)

A
  • in Auftrag großer deutscher Zeitschriftenverlage, durchgeführt von Marktforschungsinstituten
  • erst ab dem Alter von 9-10 Jahren gewinnen soziale Medien zunehmend an Bedeutung, vorher viel spielen im Freien
  • Smartphonebesitz: 9J: 50%, 13J: 92%
  • beliebteste Besitztümer im Alter von 6-13J bei Jungen: Fahrrad und Spielsets, Mädchen: Kuscheltiere und Fahrrad
  • Dualität ist die Norm: Kinder haben eine gute Balance zwischen analoger und digitaler Welt
113
Q

Definition Medienkonsum

A

Medienkonsum als “Nutzung von Bildschirmmedien zum passiven Konsum, zum Spielen oder zur Kommunikation”

114
Q

positive und negative Aspekte von Medienkonsum

A
  • positiv: Kommunikation erleichtert
  • negativ: insbesondere bildungsferne und sozial schwache Familien nutzen passive sowie interaktive Medien übermäßig, missbräuchlich und unkritisch(!!!)
115
Q

persönliche Risikofaktoren zur Entwicklung von exzessivem Spielen (Medienkonsum) (3)

A
  • soziale Ängstlichkeit
  • geringe soziale Unterstützung zur Stressbewältigung
  • geringes Selbstwertgefühl
116
Q

Symptome der “Internet Gaming Disorder” (Nenne 5 (out of 8), denn so viele müssen über einen Zeitraum von 12 Monaten bestehen)

A
  • dauernde Beschäftigung mit dem Internet/ Online-Spielen
  • Entzugssymptome, wenn nicht gespielt werden kann
  • Toleranzentwicklung: Bedürfnis, immer mehr zu spielen
  • Kontrollverlust: Versuche nicht zu spielen missglücken
  • Täuschung von anderen Personen über das wirkliche Ausmaß
  • negativen Emotionen durch Online-Spiele entfliehen
  • Gefährdung oder Verlust von Beziehungen, Arbeit. Ausbildung durch Online-Spiele
  • exzessives Online-Spielen trotz Wissen über psychosoziale Probleme
117
Q

Prävalenz der internetbezogenen Störungen von Mädchen und Jungen zwischen 12-17

A

Jungen: 4,5%
Mädchen: 7,1%

118
Q

Social Media Nutzung, -Disorder (2), und gesundheitliche Probleme (4)

A
  • im Schnitt verbringen 85% der 12-17 Jährigen 3h täglich auf Social Media
  • 2,6% der Jugendlichen Probanden erfüllten nach der Social-Media-Disorder-Scale die Kriterien

.

  • zu wenig Schlaf
  • Realitätsflucht
  • Streit mit den Eltern
  • Zusammenhang zwischen Suchtverhalten und Depression
119
Q

Beschreibe die Entwicklung von medialer Zeichenkompetenz (und was das ist) (4)

A
  • mediale Zeichenkompetenz= erkennen könne, dass ein Medium etwas anderes Repräsentiert (ergo Bild=Mensch)
  • Säuglinge können zwar Menschen auf Bildern wiedererkennen, aber nicht zuordnen, dass es sich nur um ein Bild handelt und nicht um die Person ► noch keine mediale Zeichenkompetenz
  • sensible Phase: 4-5Jahre
  • mediale Zeichenkompetenz von vierjährigen hat einen stärkeren Effekt auf die phonologische Bewusstheit sowie mathematische Kompetenz, als ihre Intelligenz
120
Q

Nenne 3 positive Eigenschaften von Computerspielen (und eine negative)

A

förderlich für

  • Kreativität
  • räumliches Vorstellungsvermögen
  • Denk- und Problemlöseprozesse

können durch ihre oft gewaltverherrlichenden Darstellungen Wahrscheinlichkeit für aggressives Verhalten begünstigen

121
Q

Für wen sind audiovisuelle Medien zum lernen günstig/ ungünstig?

A
  • für 2-jährige ungeeignet, da sie vorwiegend durch Imitation lernen
  • 5-jährige profitieren von audiovisuellen Medien, verstehen Geschichten und Sachtexte besser als allein durch Hörmedien :)