Vorlesung 3 Flashcards

1
Q

Versuche zur Bestimmung der Scherfestigkeit:

-Triaxiale Druckversuche-

A
  • a) Konsolidierter dränierter Versuch (KD-Versuch)
  • b) Konsolidierter undränierter Versuch (KU-Versuch)
  • c) Unkonsolidierter und undränierter Versuch (UU-Versuch)
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2
Q

Festigkeits-/ Formänderungseigenschaften von Böden:

A
  • Elastische Verformungen:
    • der Boden verformt sich unter Druckbeanspruchung
    • ⇒ die Verformungen sind jedoch reversibel, wenn die Druckspannung auf null zurück geht
  • _In-elastische oder plastische Verformungen_:
    • Verformungen des Bodens sind teilweise irreversibel
  • Abschätzung von Verformungen (z.B. Setzungen unter Bauwerken):
    • Steifigkeit ⇒ elastische Eigenschaften im allgemeinen
    • bzw. Formänderungseigenschaften
  • _Stabilitätsberechnungen_:
    • Analytische Berechnungen
      • Festigkeitseigenschaften
    • Numerische Simulationen
      • elastische Eigenschaften und Festigkeiten
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3
Q

Festigkeit (Versagen/Bruch):

A
  • Versagen / Bruch:
    • Nahezu kompletter Verlust des inneren Zusammenhalts eines Bodens/Fels und damit seine Fähigkeit seine Funktion als Baugrund zu erfüllen
  • Bode/ Fels versagt auf unterschiedliche Art und Weise , je nachdem wie die Kräfte eingetragen werden (Zugbeanspruchung, Scherbeanspruchung)
  • Festigkeit kann demzufolge nicht durch eine einzelne Zahl definiert werden
  • In der Boden- und Felsmechanik wird die Festigkeit punktuell bestimmt* und es werden *Bruchkriterien festgelegt, die die Festigkeit optimal beschreiben
    • Diese Kriterien werden für die Vorhersage verwendet.
  • Bruchkriterien werden in der Regel als Funktion der prinzipiellen Spannungen, der Dehnungen oder eine Kombination ausgedrückt!
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4
Q

Festigkeit (Spannungen):

A
  • Festigkeit hängt von den aufgebrachten Spannungen ab und ein Boden hat andere Festigkeiten unter Zug als unter Druck
  • Die unterschiedlichen Festigkeiten werden:
    • direkt bestimmt
      • z.B. einaxiale Druckfestigkeit, einaxiale Zugfestigkeit
    • indirekt bestimmt
      • z.B. Brazilian Tensile Test, Triaxialer Kompressionsversuch, etc.
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5
Q

MohrCoulomb Bruch Kriterium:

A
  • Scherfestigkeit ͳ = Kohäsion c plus Reibungswiderstand
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6
Q

Bruchspannung im Mohr-Diagram:

A
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7
Q

Darstellung und Umrechnung:

A
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8
Q

Effektive Spannungen:

A
  • An einem gesättigten Bodenkörper wird eine externe, totale Spannung aufgegeben, das Porenwasser tritt dabei nicht aus der Bodenprobe aus
    • undrainiert
  • Ein Teil der Spannung wird vom Bodenskelett durch Korn-Korn-Kontakt getragen, ein weiterer Teil vom Porenwasser
    • es entsteht ein Wasserdruck u
  • Der effektive durch Korn-Korn-Kontakt getragenen Teil der externen aufgebrachten totalen Spannung ist die effektive Spannung σ´
    • σ´ = σ - u
  • (Zur Grafik): Würde man nun die externe Last konstant halten und den Porendruck in der Probe künstlich erhöhen, würde die effektive Spannung weiter abnehmen und der Boden würde sich dehnen
  • ́*
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9
Q

Effektive Spannungen im Mohr-Coulomb Diagram:

A
  • Bei Erhöhung des Porendrucks u nimmt die effektive Spannung ab und der Mohrkreis rückt nach links
    • bei Erniedrigung von u nach rechts
  • (Zur Grafik): Wie man sieht, bleibt der Durchmesser des Mohrkreises erhalten

effektive Scherspannung = totale Scherspannung

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10
Q

Alternative Darstellungen in der Bodenmechanik:

A
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11
Q

Konsolidierter Versuch (KD- und KU-Versuch):

A
  • Sättigen:
    • Probe muss zu 100% gesättigt werden
  • Nachweis:
    • Nachweis über konstanten Skempton´s Koeffizienten B
  • Konsolidation:
    • Herstellung einer homogenen effektiven Spannung
  • Nachweis:
    • Dehnungen, Rückfluss aus Probe
  • Abscheren:
    • Aufbringen einer Differentialspannung (σ1 > σ3)
    • KD: Der Versuch muss unter drainierten Bedingungenso langsam durchgeführt werden, dass der Porenwasserdruck in der Probe konstant bleibt (ΔP = 0)
    • KU: Der Versuch muss unter undrainierten Bedingungen durchgeführt werden. Die Änderung des Porenwasserdrucks in der Probe wird gemessen um die effektive Spannung zu berechnen (ΔP ≠ 0)
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12
Q

Sättigungsphase:

A
  • Zunächst wird ein Druckgradient angelegt und für einige Zeit aufrechterhalten ⇒ führt nicht zwingend zur Sättigung
    • verbleibende Luftblasen
  • Wasserdruck und Manteldruck werden Schrittweise erhöht
    • ⇒ Luftblasen lösen sich im Porenwasser
  • Beim Sättigungsvorgang von Proben mit quellfähigen Tonmineralien kann es zum quellen3 < Quelldruck) und dadurch zu strukturschädigenden Dehnungen kommen

Einfluss auf Festigkeit und Steifigkeit!!!!

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13
Q

Sättigung - Nachweis:

A
  • Böden:
    • Luft: kompressibel
    • Wasser: inkompressibel
    • Boden: inkompressibel
  • Tone und Tonschiefer:
    • Luft: kompressibel
    • Wasser: inkompressibel
    • Boden: kompressibel
  • Undrainierte isotrope Belastung B = Δp/Δσ
    • B = Skempton´s Porendruck Koeffizient
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14
Q

Konsolidation:

A
  • Gegendruck und Einspannung werden bis zur gewünschten effektiven Spannung erhöht
  • Konsolidation (drainierte) Bedingungen bis:
      1. Dehnungen konstant
      1. Rückfluss konstant
  • Konsolidationsprozess: Zeitlich verzögertes Zusammendrücken des Bodens infolge einer Lasterhöhung
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15
Q

Abscheren – Bedeutung der Belastungsrate:

A
  • Undrainiert:
    • Teil der Last wird vom Wasser getragen ,anderer Teil der Last vom Boden
  • In der Bodenmechanik ist die Spannung entscheidend, die effektiv vom Bodenskelett getragen wird
  • Der Porendruck u muss gemessen werden

σ´ = σ-u

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16
Q

Drainierte Belastung (Δp = 0):

A
  • Theoretisch müsste die Belastungsrate unendlich klein sein um keine Überdrücke zu erzeugen
  • Man wählt die Belastungsrate so, dass 95% des theoretischen Porendrucks abgebaut werden
  • Die Zeit bis zum Versagen tf kann theoretisch errechnet werden (je nach Drainagebedingungen) und ist abhängig von H und cv (Konsolidationskoeffizient)
17
Q

Undrainierte Belastung (Δp ≠ 0):

A
  • Theoretisch sollte man einen undrainierten Versuch so rasch ausführen können wie man wünscht
  • Dies ist jedoch nicht möglich, da man sicher stellen muss, dass der extern gemessene Porendruck** mit dem in der Probe **ausgeglichen ist
    • Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn der Versuch an die Bruchgrenze kommt und sich eine Scherzone bildet
  • Die Probe muss so langsam belastet werden, dass der Porendruck innerhalb der Probe (pintern) ständig mit dem Druck an den Drucksensoren p1 und p2 ausgeglichen ist: p1 = p2 = pintern
  • Erschwerend kommt hinzu, dass die Leitungen nachgiebig sind und somit die Druckmessung beeinträchtigt werden kann

Faustregel: zehnmal schneller als KD Versuch

18
Q

Auswertung p´- q – Diagramm:

A
  • Zur Ermittlung der effektiven Scherfestigkeit gemäß Mohr Coulomb sind mindestens 3 Versuche bei unterschiedlicher initialer, effektiver Einspannung notwendig
  • Die Auswertung erfolgt im p´- q – Diagramm
  • Da im drainierten Versuch Delta p = 0 ist, erhält man die effektive Scherfestigkeit direkt
  • Im undrainierten Versuch (KU) verändert sich der Porendruck mit zunehmender Belastung. Die Diskrepanz zwischen totaler, aufgebrachter Spannung und effektiver Spannung muss berücksichtigt werden
19
Q

Auswertung – Spannungs-Dehnungs-Kurve:

20
Q

Normal- und überkonsolidierte Böden:

A
  • _Überkonsolidierter Boden (OC)_:
    • Ein Boden wir als überkonsolidiert bezeichnet, wenn der größte effektive Überlagerungsdruck nicht der Momentane, sondern der Vorherige ist
    • Volumenzunahme während Abscheren
  • _Normal konsolidierter Boden (NC)_:
    • Ein Boden wir als normal konsolidiert bezeichnet, wenn der momentane, effektive Überlagerungsdruck der größte Druck ist, den der Boden bisher erfahren hat
    • Volumenverkleinerung während Abscheren
  • Der Grad der Konsolidierung wird nach Casagrande (1936) über den Over-Consolidation-Ratio (OCR) definiert
    • σc´ = Maximaler effektiver Überlagerungsdruck
    • σ´ = Momentaner effektiver Überlagerungsdruck)

OCR = σc´/σ´

Ist OCR > 1 spricht man von überkonsolidiert, bei OCR = 1 von normalkonsolidiert

  • Der Grad der Überkonsolidierung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bodenmechanischen Eigenschaften (u.a. Festigkeit, Verformbarkeit)
21
Q

Normal- und überkonsolidierte, bindige Böden:

A
  • _Überkonsolidierter Böden (OC)_:
    • Zeigen eine ähnliche Restfestigkeit wie normal-konsolidierte Böden, jedoch eine größere Festigkeit und Steifigkeit
    • Zeigen ein deutlich dilatantes Verhalten (d.h. Volumenzunahme während des Abscherens)
  • _Normal konsolidierte Böden (NC):_
    • zeigen eine deutliche Kompression (d.h. Volumenverkleinerung während des Abscherens)

Bei undrainierter Belastung nimmt im OC Boden der

Porendruck tendenziell ab

22
Q

Unconsolidierter Undrainierter Versuch (UU-Versuch):

A
  • Der Versuch wird ohne vorgängige Sättigung und ohne vorgängige Konsolidationsphase unter undrainierter Belastung ausgeführt
  • Bei sehr undurchlässigen Böden (Tone) ist ein einaxialer Druckversuch denkbar (ohne seitliche Einspannung)
    • ⇒ Die Belastungmuss so rasch aufgebracht werden, dass entstehende Porendrücke nicht abgebaut werde können!
  • Keine Kontrolle der Sättigung und Porenwasserdrücke
    • Effektiver Spannungszustand bleibt unbekannt
    • Saugspannungen: großer Einfluss auf mechanische Eigenschaften; große Einspannungen nötig um vollständige Sättigung zu erreichen (Auflösung von Luftblasen)
    • Nur als Indexwert bei Machbarkeitsüberlegungen zu gebrauchen
23
Q

Wieso Porosität ungleich Null? (UU-Versuch):

A
  • Der Reibungswinkel Θ = 0°(!!!)
    • Die undrainierte Schwerfestigkeit cu wassergesättigter, bindiger Böden entspricht der maximalen Scherspannung

cu = 0,5 x σBruch

  • Beim UU-Versuch werden Porendrücke _nicht_ gemessen (nur totale Spannungen sind bekannt)
  • Ist die Probe gesättigt (S = 1; B = 1.0) wird jeder triaxiale Druckversuch bei der gleichen effektiven,mittleren Spannung durchgeführt.

Θ = 0

24
Q

Versuche zur Bestimmung der Scherfestigkeit (DIN 18137) Scherversuch (Rahmenscherversuch):

A

Scherbüchse (nach CASAGRANDE):

  • Zunächst wird die gewünschte Normalspannung σn aufgebracht und konstant gehalten
  • Dann wird die Scherspannung erhöht, bis die Probe abschert (drainiert)
  • Mindestens 3 Versuche bei unterschiedlichen Normalspannungen σn
25
Versuche zur Bestimmung der Scherfestigkeit, ***Scherversuch*** (*Erklärung*):
* Im Standardversuch wird die *Normalspannung (konstant) überwacht*, minimal werden die *Scherverschiebung*, die *vertikale Verschiebung* als auch die *Scherkraft gemessen* * Die Scherkraft ***N*** wird auf die *Fläche der Probe* (mm2) bezogen um die *Scherspannung* (N/mm2) zu *berechnen* * ***Achtung, durch Scherverschiebungen verändert sich die Fläche!*** *
26
***Rollige***, ***grobkörnige*** Böden:
* Können ***drainiert*** durchgeführt werden * Zeigen meist ***keine echte*** Kohäsion * ***_Reibungswinkel abhängig von_***: * Lagerungsdichte * Belastungsrate * Spannungsniveau * Kornform, -Größe, -Verteilung