Vorlesung 2 Flashcards
Kapillare Steighöhen und Kapillareffekt:
- Feiner Sand: h = 0,1 – 0,5 m
- Schluff: h = 0,5 – 2,0 m
- Löss: h = 2,0 – 5,0 m
- Lehm: h = 5,0 – 15,0 m
- Ton (mager): h = 20,0 – 50,0 m
- Ton (fett): h > 50,0 m
- Kapillareffekt: mit abnehmendem Durchmesser der Kapillare nimmt die Steighöhe nicht-linear zu
- Analog: je kleiner die Poren in einem Boden desto größer die Kapillarwirkung
Lagerungsdichte:
- Eine wichtige bodenmechanische Kenngröße von Böden ist die Lagerungsdichte
- Erlaubt erste Abschätzung der Verdichtbarkeit
- Beeinflusst viele bautechnische Entscheidungen , vom Einsatz von Bodenverbesserungsmaßnahmen bis hin zur Tragfähigkeit
-
Unterschied zwischen nichtbindigen und bindigen Böden:
- Nichtbindige Böden: Bestimmung der dichtesten* und *lockersten Lagerung
- Bindige Böden: Bestimmung der Proctordichte (wird aber auch für nichtbindige Böden verwendet)
Zustandsformen bindiger Bodenarten:
-
Bindige Böden ändern mit Wassergehalt ihre Zustandsform:
- Hoher Wassergehalt: breiig
- Mittlerer Wassergehalt: plastisch
- Tiefer Wassergehalt: fest
- Grund: Oberflächenkräfte
-
Bestimmung der:
- Fliessgrenze (WL)
- Ausrollgrenze (WP)
- Schrumpfgrenze (WS)
NachprĂĽfen der Verdichtung:
- Entnahme der Bodenprobe
- Plattendruckversuch
- Rammsondierung
- Drucksondierung
Zustandsformen, Konsistenzgrenzen (Ausrollgrenze Wp):
- Ausrollgrenze: Wassergehalt bei dem eine 3-4 mm dicke Bodenprobe beim Ausrollen zu zerbröckeln beginnt ⇒ Mindestens 3 Tests
Zustandsformen, Konsistenzgrenzen (Schrumpfgrenze WS):
- Ton quillt bei Wasseraufnahme und schrumpft bei Wasserabgabe
- Unter einem bestimmten Wassergehalt bleibt das Volumen konstant
Aktivitätszahl (Skempton) IA Fliessgrenzen und Aktivitätszahl feinkörnigen Böden:
- Zusammenhang zwischen Plastizität und Tongehalt
- Wenn IA ungefähr 1 ist, gibt die Plastizitätszahl einen direkten Hinweis auf den Anteil der Tonfraktion im Feld
- Tonfraktion kann sehr heterogen sein
- Je höher der Anteil quellfähiger Tonminerale, desto höher Wasserbindevermögen und Plastizität
- ⇒ Aktivitätszahl
Porosität und Porenzahl (DIN 18125):
Porosität n:
n = Vp/V (0 <= n <= 1)
Porenzahl e:
e= Vp/VS (0<= e <= unendlich)
- Zusammenhang zwischen Porosität und Porenzahl:
n = e/1+e
bzw.
e = n/1-n
Korndichte ps:
Korndichte *ps*:
ps = md/vk [g/cm3]
md = Trockenmasse der festen Einzelbestandteile des Bodens
Vk = Volumen der festen Einzelbestandteile
Dichte p, Wichte Îł, Trockendichte pd:
Dichte *p*:
- Dichte bezieht sich auf die Masse
p = m/V [g/cmÂł]
Wichte *Îł*:
- Wichte bezieht sich auf das spez. Gewicht eines Körpers
Îł = pg [kN/mÂł]
(g = 9,81 m/s2)
Trockendichte *pd*:
pd = md/V = p/ 1+w
[g/cmÂł]
Bei TeilfĂĽllung durch Wasser gilt folgende Abstufung:
- 0 % Wasser*: trocken
- 25 % Wasser*: feucht
- 50 % Wasser*: sehr feucht
- 75 % Wasser*: nass
- 100 % Wasser*: sehr nass
- > 100 % Wasser*: wassergesättigt
Kapillarkräfte:
- Im vollständig gesättigten Böden (Boden,Wasser) keine Kapillarkräfte
- Ist ein Boden teilweise gesättigt liegen 3 Phasen vor (Boden, Wasser, Luft)
- Zwischen der Luftphase und der Wasserphase bestehen Oberflächenkräfte (Zugkräfte)
- ⇒ Kapillare Saugspannung
- Diese Zugkräfte sorgen für eine erhöhten Zusammenhalt des Bodens ähnlich wie die Kohäsion
- ⇒ scheinbare Kohäsion
-
Kapillare Saugspannungen beeinflussen demnach viele Eigenschaften bindiger, feinkörniger Böden:
- Festigkeit
- Steifigkeit
- Durchlässigkeit, Etc.
Kapillarkräfte, typische Wasserspannungskurven:
- Sand: sehr wenig Wasser in kleinen Poren gebunden
- Ton: sehr viel Wasser in kleinen Poren gebunden
Wasser im Boden:
- Schichtgittern Tonminerale
- Absorptionswasser (an Bodenkörnern)
- Porenwinkelwasser bzw. Kapillarwasser
- Mobiles Porenwasser
Wassergehalt w und Sättigungszahl Sr:
_Wassergehalt w_:
w = mw/m<strong><em>d</em></strong> [g/cmÂł]
md = Trockenmasse der festen Bestandteile des Bodens
m<strong>w</strong> = Masse des Wassers im Boden
Sättigungszahl Sr:
Sr = nw/n
Sr = mit Wasser gefĂĽllter Porenanteil / (Gesamt-) Porenanteil
ENSLIN-Gerät (nach NEFF):
- Eigenschaft eines bei 60°C getrocknetern Bodens Kapillarwasser anzusaugen und dieses zu halten
- max. 24h
- Index für Plastizität des Bodens und Tonminerale
Lagerungsdichte nichtbindiger Böden, Dichteindex ID:
Dichteindex ID:
ID = emax-en/emax-emin
emax: Porenzahl bei lockerer Lagerung
emin: Porenzahl bei dichtester Lagerung
en: Porenzahl bei natĂĽrlicher Lagerung
Lagerungsdichte bindiger Böden, Proctordichte:
-
Proctorversuch
- entspricht Verdichtungsgerät auf Baustelle
- volumenbezogene Arbeit von rund 0.6 MNm/m3
- 5 Versuche mit abnehmenden Wassergehalt in 3 Lagen einstampfen
- Ermittlung der erreichten Verdichtung und des zugehörigen Wassergehalts
-
Wasser wirkt als Schmiermittel!
- W klein: Verlust Verdichtungsenergie durch Reibung ⇒ sperrige Struktur
- W hoch: Verlust Verdichtungsenergie durch Porenwasser ⇒Nur bei optimalen Wassergehalt erreicht man optimale verdichtung
Sättigungskurve:
- Meist wird neben der Proctorkurve auch noch die Sättigungslinie dargestellt (Sr = 1)
- Die Sättigungslinie ist von der Korndichte ps abhängig und verdeutlicht die Beziehung zwischen der Trockendichte pd und dem Wassergehalt w in Abhängigkeit der Sättigung Sr
- Trockendichten oberhalb der Sättigungslinie sind nicht möglich!
- Horizontaler Abstand zwischen Sättigungslinie und Proctorkurve ist ein Maß für den Luftanteil im Boden
Einfluss der Bodenart:
- Auch rollige Böden können getestet werden
- Wenig Feinanteil ⇒ hohe Proctordichte und oft steiler Verlauf der Kurve ⇒ optimaler Wassergehalt einfach bestimmbar, macht aber wenig Sinn, da überschüssiges Wasser sofort drainiert wird
- Hoher Feinanteil ⇒ kleine Proctordichte und oft flacher Verlauf der Kurve ⇒ Verdichtbarkeit wenig sensitiv auf Wassergehalt
Modifizieter Proctorversuch:
- Bei der Planung sehr schwerer Verdichtungsmaschinen ist es erforderlich den Versuch zu modifizieren
- Volumenbezogene Arbeit von rund 2.7 MNm/m3anstatt 0.6 MNm/m3
Verdichtungsgrad DPr (DIN 18125):
Verdichtungsgrad DPr:
- Erzielte Verdichtung auf der Baustelle wir durch den Verdichtungsgrad (DPr) ausgedrĂĽckt:
DPr = (pd/pPr)* 100 [%]
p<strong>d</strong> = Trockendichte des Verdichteten Bodens
pPr = Proctordichte
- Bei Erdarbeiten wird in der Regel ein Verdichtungsgrad >95% gefordert
Zustandsformen, Konsistenzgrenzen (DIN 18122):
-
Plastizitätseigenschaften sind durch zwei Grenzen definiert:
- Die FlieĂźgrenze wL und die Ausrollgrenze wP
- Beides sind Wassergehalte bei einem bestimmten Zustand des Bodens
- Liegt der Wassergehalt** bei der **Fließgrenze, so befindet sich der Boden beim Übergang zwischen plastisch** und **zähflüssig
- Liegt der Wassergehalt bei der Ausrollgrenze, so befindet sich der Boden beim Ăśbergang zwischen plastisch** und **halbfest
- Zur Bestimmung dieser beiden Konsistenzgrenzen (nur bindige Böden) müssen gröbere Anteile aus dem Boden entfernt werden (> 0,5 mm)
- Zudem wird häufig die Schrumpfgrenze w<em><strong>S</strong></em> ermittelt
- keine Konsistenzgrenze
Zustandsformen, Konsistenzgrenzen (FlieĂźgrenze wL):
-
FlieĂźgrenze:
- Schlagzahl N bei der sich die Furche auf eine Länge von 10mm schliesst
- Wassergehalt bei N = 25 Fliessgrenze WL