Vorlesung 1 Flashcards

1
Q

Ingenieurgeologie Definition?

A
  • Die Ingenieurgeologie befasst sich mit Gestein und Gebirge als Baugrund, Bauraum und Baustoff im Rahmen geotechnischer, wasserbaulicher und geoökologischer Aufgabenstellungen

⇒ Die Überführung geologischer Informationen in bautechnische Entscheidungen

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2
Q

Ziel Ingenieurgeologie?

A
  • Untersuchung** und **Beurteilung** des **Verhaltens von Gestein und Gebirge hinsichtlich ihrer erdgeschichtlich-tektonischen Entwicklung und ihrer hydraulischen und mechanischen Eigenschaften für technische und ökologische Zwecke
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3
Q

Grundlegende Arbeitsmethoden der Ingenieurgeologie?

A
  • Geländekartierung
  • Detailaufnahme künstlicher Aufschlüsse wie Schürfe, Bohrungen, Stollen, Schächte, Einschnitte etc.
  • Anwendung fachspez. naturwissenschaftl. und technisch-apparativer Labor-** und **Feldmethoden

Erstellung eines ingenieurgeologischen Modells steht im Vordergrund!

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4
Q

Berufsfeld Ingenieurgeologe?

A
  • Ingenieurbüro
  • Behörden
  • Bau- und Bergbauindustrie
  • Versicherungswirtschaft
  • Lehre und Forschung
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5
Q

Tätigkeitsbereich Ingenieurgeologe?

A
  • Geotechnik
    • Gründungen, Talsperren, Tunnel
  • Umwelt- Ingenieurbau
    • Endlager, Deponiebau
  • Energie und Rohstoffe
    • Geothermie, Erdöl/Erdgas
  • Georisiko Management
    • Einschätzung, Städte-/Regionalplanung
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6
Q

Arbeitsablauf (Tunnelbau)?

A
  • Gelände:
    • Kartierung und Erkundung natürlicher Aufschlüsse
  • Aufschlussverfahren:
    • Bauerkundung mit Hilfe künstlicher Aufschlüsse wie Bohrungen, Schürfungen
  • Labor:
    • Ermittlung physikalischer oder chemischer Eigenschaften von Boden-/Gesteinsproben
  • Computer:
    • Simulation geologischer Vorgänge
    • ⇒ zur besseren Vorhersage
  • Geo-Archiv:
    • Geo-Informationssystem
    • ⇒ GIS
  • Schreibtisch:
    • Erstellung von Berichten
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7
Q

3 wichtige Faktorengruppen für eine ingenieurgeologische Auswertung?

A
  • Bildungsbedingungen der Gesteine
    • d.h. paläogeoraphische, paläoklimatische und paläotektonische Verhältnisse des Sedimentationsraumes
  • Geologischer Werdegang der abgelagerten Sedimente bis zur Jetztzeit
    • Art der Beanspruchung, Wechsel klimatischer und geographischer Verhältnisse im betrachteten Raum im Laufe der Erdgeschichte
  • Zu erwartende Entwicklungsrichtung
    • die sich vielfach aus dem bisherigen geologischen Geschehen bis zur Jetztzeit ableiten lässt
  • Extrembeispiel: Exhumierung eines Endlagers
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8
Q

Lockergesteine (Boden)?

A
  • Nichtbindige:
    • Lockergesteine mit einem Feinstkornanteil (<0,006mm) nicht über 15%
    • z.B. Sand, Kies
  • Bindige:
    • Lockergesteine mit einem Feinstkornanteil (<0,006mm) über 15%
    • z.B. Ton, Schluff
  • Organisch:
    • Lockergesteine mit einem dominierenden Anteil an pflanzlicher und tierischer Bestandteile
    • z.B. Torf
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9
Q

Festgesteine (Fels)?

A
  • Veränderlich fest:
    • Festgesteine, die ihren Zusammenhalt bei Exposition gegenüber der Atmosphäre ganz oder teilweise verlieren
    • z.B. Tonstein, Mergel
  • Dauerhaft fest:
    • Festgesteine, die ihren Zusammenhalt auch bei langfristiger Exposition gegenüber der Atmosphäre nicht verlieren
    • z.B. Granit, Gneis
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10
Q

Hauptgruppen von Bodenarten?

A
  • nichtbindige oder rollige Bodenarten
  • bindige Bodenarten
  • gemischtkörnige Bodenarten
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11
Q

Fokus Lockergesteine?

A
  1. Bestimmung der Bodenart:
    • Körngrößenverteilung
    • Fliessgrenze, Ausrollgrenze, Schrumpfgrenze, Plastizitätszahl ….
  2. Bestimmung der Zustandsform:
    • Wassergehalt, Dichte, Porenanteil, Porenzahl
    • Konsistenz
    • Lagerungsdichte
  3. Mechanisches Verhalten:
    • Verformbarkeit
    • Scherfestigkeit, Druckfestigkeit, Zugfestigkeit
  4. Hydraulisches Verhalten (Prof. Rüde)
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12
Q

Warum Korngrößenverteilung?

A
  • Grundlegend für die Benennung von Lockergesteinen nach gängigen, national und internationalen Normen
  • Kornverteilung bestimmt wesentliche Eigenschaften von Böden:
    • Durchlässigkeiten/Verdichtbarkeit
    • Filtereigenschaften
    • Abdichtungseigenschaften
    • Festigkeit und Verformbarkeit
    • Setzungsverhalten…
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13
Q

Sieben und Schlämmen?

A
  • Siebanalysis:
    • Je nach Körnung 150 g bis 2 Kg
    • Böden ohne Anteile <0,063 mm ⇒ trocken
    • Ansonsten: nasses Abtrennen <0,063 mm ⇒Rest: trocken sieben
  • Sedimentationsanalyse:
    • < 0.125 mm mit Aräometereverfahren nach Casagrande
  • Prinzip: Absinkgeschw. unterschiedlich für unterschiedliche Korngrößen
    • Stokesches Gesetz!!
      • 30-75 g Probe wird aufgeschlämmt (destilliertes Wasser) und mit Natriumpyrophosphat versetzt (verhindert Flockenbildung)
      • Körner setzten sich ab und dadurch verändert sich die Dichte der Suspension
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14
Q

Aräometereverfahren?

A
  • Messung der Dichte einer Suspension in einer bestimmten Tiefe
  • Die Dichte wird zu einer gegebenen Zeit von einem Korngemisch bestimmt
  • Kennt man die Dichte, die Tiefe (Fallhöhe) und die Zeit, so lässt sich daraus die Masse der Teilchen einer bestimmten Kornfraktion berechnen
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15
Q

Frostempfindlichkeit?

A
  • Böden, die beim Gefrieren des Porenwassers ihr Volumen vergrössern
  • Zunehmende Eislinsenbildung
    • kryogene Saugspannungen
  • Zum Teil irreversible Hebungen
  • Beurteilung der Forstempfindlichkeit beruht auf Korngrössenverteilung (insbesondere Feinkornanteil) und Ungleichförmigkeit U
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16
Q

Filtermaterial?

A
  • In der Regel Sand, Kies Splitt
  • Der Filter übt eine hydraulische** oder **mechanische Funktion aus. Er soll insbesondere die Drainage vor Klomatierung schützen und die innere Erosion des anliegenden Lockergesteines unter Gewährleistung der Wasserdurchsickerung sowie die Durchmischung des Untergrundes oder des Unterbaues mit Teilen der Fundationsschicht im Falle mechanischer Beanspruchung verhindern
17
Q

Filtermaterial für Dränmassnahmen?

A
  • In der Regel Sand, Kies, Split
  • Filterregeln orientieren sich an der Kornverteilung des zu entwässernden Bodens
  • Häufig verwendete Filterregel nach Terzaghi:
    • U < 2
    • Verlauf der Körnungslinie ähnlich dem zu entwässernden Boden
    • Nachteil: Gültigkeit auf relativ steile Körnungslinien beschränkt….
    • ⇒ Voraussetzung ist, dass das Filtermaterial gleichkörnig gestuft ist (CU< 2) und die Körnungslinie** des abzufilternden Bodens **ähnlich ist
18
Q

Ingenieurgeologie Modelle:

A

Geologisches Model

Fels-/Bodenmechanisches Model

Gebirgsverhaltens Model

19
Q

Definition: Homogen, Inhomogen, Isotrop, Anisotrop

A
  • Homogen: Gleichartigkeit einer physikalischen Eigenschaft, nur ein Geomaterial (Sand am Strand)
  • Inhomogen: Verschiedene Geomaterialien
  • Isotrop: Richtungsunabhängig (Granat)
  • Anisotrop: Richtungsabhängig (Schieferton)
20
Q

Elastische Anisotropie:

A
  • 1. Bild: Generell Anisotroper Fels
    • 21 elastische Konstanten
  • 2. Bild: Orthotroper Fels
    • z.B. Gebirge mit 3 orthogonalen Trennflächen
    • 9 elastische Konstanten (E1,2,3, G1,2,3, v1,2,3)
  • 3. Bild: Transversal isotroper Fels
    • Fels mit Schichtung/ Schieferung/Foliation/1 Trennflächenschar
    • 5 elastische Konstanten (E1,2, G, v1,2)
  • 4. Bild: Perfekt isotroper Fels
    • 2 elastische Konstanten (E, v)
21
Q

Lockergesteinsansprache aufgrund der Kornsummenkurven:

A

Fraktion/Massenanteile:

  • Ton/Schluff*: 3 %
  • FSa* (> 0,063 bis 0,2 mm) : 40 %
  • MSa* (> 0,2 bis 0,63 mm) : 41 %
  • CSa* (> 0,63 bis 2 mm) : 11 %
  • FGr* (> 2 bis 6,3 mm) : 5 %
  • Hauptanteil:
    • Feinsand (FSa) / Mittelsand (MSa)
  • Nebenanteile (in Reihenfolge ihres Massenanteiles):
    • Schwach feinkiesig (fgr), schwach grobsandig (csa)

fgr‘csa‘fsaMSa oder fgr‘csa‘FSa/MSa

22
Q

Unified Soil Classification System (USCS):

A
  • Gravel/Kies: G
  • Sand: S
  • Clay/Ton: T
  • Org. Böden: O
  • Peat/Torf: PT
  • Gut abgestuft: W
  • Schlecht abgestuft: P
  • Leicht plastisch: L
  • Mittel plastisch: M
  • Ausgeprägt platisch: H
23
Q

Ungleichförmigkeitszahl Cu und Krümmungszahl C<strong>c</strong>:

A
  • Cu = d60/d10

Maß für die Gleichförmigkeit bzw. Ungleichförmigkeit

  • Cc = (d30)2/(d10*d60)

Maß für Krümmung der Körnungslinie

⇒ dx = Korndurchmesser bei x % Siebdurchgang,

z.B. d60 = Korndurchmesser bei 60% Siebdurchgang

24
Q

Suffusion und Erosion:

A
  • Suffusion: Ausspülen von Feinkorn ohne Strukturänderung
  • Erosion: Abstransport von Feinmaterial aus dem Boden durch ein strömendes Medium

Sicherheit gegen Erosion

D15/d85 < 4

Durchlässigkeitsregel

D15/d15 > 4

25
Filtertechnisch ***schwierige*** Böden:
* Gefahr der ***inneren Erosion*** des zu schützenden Bodens * besonders relevant, wenn Unterschied der Durchlässigkeit des Filter und des zu schützenden Materials \> 100 * ***entscheident ist aber auch die _Kohäsion_!*** ***_Zur Grafik_***: 1. sehr geringe Gefahr der inneren Erosion (Kohäsion) 2. Böden mit der ***größten Neigung*** zur inneren Erosion, insbesondere wenn ***gleichförmig***, Schluffe und Fein- bis Mittelsande mit mehr als 10% Schluffanteil und einer Ungleichförmigkeit U\< 15 3. ***Keine*** Filterschicht erforderlich
26
Suspension:
* tendiert zur Sedimentation und Phasentrennung