Vorlesung 3 Flashcards
Welches allgemeine Krankheitsmodell liegt der Verhaltenstherapie zu
Grunde?
Psychische Störungen entstehen durch erlerntes Fehlverhalten
im Umgang mit Belastungssituationen
* Da Lernvorgänge reversibel sind, können „falsch“ gelernte
Verhaltensweisen umgelernt werden
Grunde?
* Grenzen Sie die erste und die zweite „Welle der Verhaltenstherapie“
voneinander ab.
Therapie, die Lernprinzipien anwendet, um unerwünschte
Verhaltensweisen zu löschen =1Welle der Verhaltenstherapie
1970er kognitive Wende= 2te Welle =Kognitive Therapie
* lehrt die Patient*innen neuer besser an die Realität
angepasste Denkweisen
* Beruht auf der Annahme, dass zwischen Ereignissen und emotionalen Reaktionen
Gedanken vermittelnd
Einfluss nehmen
Nennen und beschreiben Sie die allgemeinen Therapiephasen der (K)VT nach Kanfer
Techniken der kognitiven Therapie (Veränderung der selbstabwertenden
Gedankenmuster) mit den Techniken der Verhaltenstherapie
(Verhaltensänderung) kombiniert
Womit beschäftigt sich die (k)Vt
auslösenden und aufrechterhaltenden Faktoren einer Störung und ist ziel und handlungsorientiert , aktive Förderung sozialer und menschlicher Handlungsfähigkeit (nicht das warum) , zwischen 12 und 80 Sitzungen (1-2 Sitzungen in 14 Tagen)
Wo hat die kVT besonders hohe Erfolgsquoten
§ Phobien
§ Angst- und Panikstörungen
§ Zwangsstörungen
§ Essstörungen
§ Depressive Erkrankungen
* Voraussetzung ist ein abgrenzbares Problemverhalten der
Patient*innen und Bereitschaft zur Kooperation
Therapiephasen nach Kanfer (1990)
- Eingangsphase: Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen
- Aufbau von Änderungsmotivation, vorläufige Auswahl von
Änderungsbereichen - Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell (=
Ätiologie) - Vereinbaren therapeutischer Ziele
- Planung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden
- Evaluation therapeutischer Fortschritte
- Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss der Therapie
(8.Follow-up/Katamnese)
Geben Sie ein Beispiel für eine Verhaltensanalyse im Rahmen einer (K)VT
anhand der ABC-Theorie
Activating Event A
* Meine Freundin verlässt mich
– Belief (über A)
* Person 1: „Sie ist die Beste und ich kann ohne Sie nicht
Leben“
* Person 2: „Blöde Kuh! Aber meine Kumpels sind mir eh
wichtiger“
– Consequences
* Person 1: Sich deprimiert fühlen, in der Folge sozialer
Rückzug, Grübeln
* Person 2: Sich ärgern, die Kumpels treffen und jede Menge
Spaß haben
- Nennen und beschreiben Sie drei kognitive Denkfehler (nach Beck) näher.
- Übergeneralisierung: Wenn es in einem Fall stimmt,
stimmt es in jedem ähnlichen Fall auch - „Dass mein Mann ausgezogen ist und mich mit allen
zurücklässt, beweist mal wieder, wie Männer so sind“ - Personalisierung: Bezug von negativen Ereignissen auf
sich selbst, auch wenn es keine hinreichenden Belege gibt - „Dass meine Frau jetzt eine Affäre mit diesem Koch hat,
hängt damit zusammen, dass ich nicht kochen kann.“ - Emotionale Beweisführung: Gefühl wird als Beweis für die
Richtigkeit der Gedanken genommen - „Ich fühle mich ungeliebt, also liebst du mich nicht
Beschreiben Sie das Prinzip von Expositionstherapien. Welche
Expositionstherapien kennen Sie und wie laufen diese ab?
Technik der Verhaltensmodifikation, die Ängste bekämpft, indem Menschen in der Vorstellung oder in der Realität mit den Dingen konfrontiert werden, vor denen sie Angst haben und die sie vermeiden
Bsp: Flooding-> Patient wird nach Vorbereitung dem maximal angstauslösenden Reiz ausgesetzt mit anwesendheit Therapeut( bsp Spinnenangst -> Spinne auf die Hand) führt zur Löschung der konditionierten Angsreaktion
Systematische Desensibilisierung: Ein angenehm entsapnnter Zustand wird immer mit einem stärker angstauslösenden Reiz gekoppelt -> 1. Einstufung eines Bedrohlichkeitsgrades -> Erlernen eines Entspannungsverfahren -> Gefahrensituation vorstellen im entspannten Zustand-> Wenn Angstniveu immer weiter runter geht -> Situation im Realen leben ausfsucehn mit Entsapnnungserleben
Wie unterscheiden sich (K)VT und TP/PA in Ihren Ansichten zur normalen
menschlichen Entwicklung?
KVt adaptive Verhaltens- und Erlebnisweisen werden durch
Erfahrung (vor allem in der Interaktion mit der Umwelt)
erworben und verändert
TP/PA Wachstum geschieht durch Konfliktlösung während aufeinanderfolgender Entwicklungsphasen
–Durch Identifikation und Internalisierung entwickeln sich reifere Ich-Kontrollen und Charakterstrukturen
Wie unterscheiden sich (K)VT und TP/PA in Ihren Ansichten zur Rolle von
unbewussten Vorgängen?
- (K)VT
– bedeutsam im Rahmen von (automatischer) Informationsverarbeitung;
– im frühen Behaviorismus als bedeutungslos bzw. unwissenschaftlich abgelehnt (Betonung von Verhalten im Vergleich zu Erleben) - TP/PA
– große konzeptuelle Bedeutung (v.a. bei klassischer PA)
Was ist das allgemeine Krankheitsmodell der systemischen Therapie?
Patient*in wird immer als Teil eines Beziehungssystems
verstanden (meist Familie)
* Die Ursache einer psychischen Störung beruht nicht
vorrangig auf intrapsychischem Konflikt, sondern wird durch
die Familie als System mit bedingt und aufrechterhalten
Ziele: Erkrankung soll als Ausdruck einer Störung innerhalb des
Systems verstanden werden
* Nicht nur Symptomträger*in, sondern das System selbst
wird behande
Was sind Indikationen und Kontraindikationen von systemischer Therapie?
Indikation
* Absolute Voraussetzung ist die Motivation der
Familienangehörigen
* Bei Existentiellen Problemen eines Familienmitglieds
* Generationenkonflikt
* Sucht- und Abhängigkeitsproblematik
Kontraindikationen
* Wenn intrapsychische Konflikte deutlich überwiegen
Einzeltherapie
* Bestimmte Störungsbilder wie narzisstische
Persönlichkeitsstörung oder antisoziale
Persönlichkeitsstörung, da Patienten die Ursache ihrer
Problematik ausschließlich in ihrem Umfeld sehen
– Sie könnten hierdurch in dieser Ansicht bestärkt, statt
zum Reflektieren angeregt werden
Was meint Ressourcenorientierung im Rahmen von systemischer Therapie?
Fähigkeit zur Lösung liegt zu 100% bei Klient*innen
* Alle Eigenschaften, Symptome, Verhaltensweisen sind
Fähigkeiten
* Vermeidung von Pathologisierung
Nennen und beschreiben Sie spezifische Interventionen der systemischen
Therapie.
Nichtwissende Haltung und Neugier
* „Schlau sein“ für Fragen, „dumm sein“ für Antworten
* Allparteilichkeit
* Fähigkeit, für alle Familienmitglieder gleichermaßen
Partei ergreifen zu können
* Skalierungsfragen
* zu Beginn und Ende eines Prozesses als Möglichkeit,
subjektive Wirklichkeit zu objektivieren, vergleichbar zu
machen und Veränderungen abbilden zu können
* Auf einer Skala von 1 (minimal vorstellbare Ausprägung) -10
(maximal vorstellbare Ausprägung) ist das Problem wie
groß?
Methoden: Erstellung eines genograms nogramm
* Grafische Darstellung der Familienstruktur eines
Indexpatienten (mit Konflikten, Allianzen etc.)