Vorlesung 1 Flashcards

1
Q

Was ist eine Diagnose?

A

Unterscheidende Bestimmung einer Erkrankung durch die sich kennzeichnenden Merkmale

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2
Q

Was ist das Ziel eines diagnostischen Prozesses?

A

Kategorale Klassifikation: Beurteilen ob und welche psychische Störung vorliegt
Dimensionale Diagnostik: In welchem Ausmaß liegen einzelne Symptome und Beeinträchtigungen vor

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3
Q

Was ist kritisch zu betarchten bei Diagnosen?

A
  • sind keine abgeschlossenen Entinitäten
  • Diagnosen beschreiben eher Prototypen von psychischen Erkrankungen, die in der Realität häufig überlappen -> viele Menschen erhalten nicht nur eine Diagnose ( Komorbidität)
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4
Q

Was bedeutet Komorbidität?

A

Gleichzeitige Diagnose mehrerer Erkrankungen
innerhalb eines definierten Zeitraumes.

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5
Q

Was ist der Diagnostische Prozess?

A

Beschwerden (physiologisch, motorisch, sozial, kognitiv, affektiv) ->
Symptome-> Syndrom (Überzufällig häufige, theoretisch und empirisch sinnvolle Symptomkombination) -> Diagnose (Störung/Krankheit) Einbezug von Zusatzkriterien (z.B: Beginn, Verlauf, Ausschlusskriterien)

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6
Q

Beispiel für einen diagnostischen Prozess

A

Beschwerden ( ich weine häufig ohne Grund) -> Symptome ( Niedergeschlagenheit, Träge, Appetitlos) -> syndrom ( Depressives Syndrom) -> Diagnose ( mitttelgradige depressive Episode)

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7
Q

Was sind Klassifikationssysteme?

A

Einordnung von Phänomenen, die bestimmte gemeinsame Merkmale haben, in ein nach Klassen gegliedertes System

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8
Q

Wie werden psychische Störungen derzeit klassifiziert?

A

ICD-10 und DSM-5

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9
Q

Was ist der ICD-10

A

internationale Klassifikation von Erkrankungen (globaler Konsens)
ICD-10 als Grundlage der vertragsärztlichen Abrechnung und somit die Grundlage der klinischen Diagnostik in Deutschland
Kapitel F (psych. Störungen) hat 10 Hauptgruppen ( Nochmal anchsuen vor Klausur)

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10
Q

Was ist der DSM-5?

A

enthält nur psychische Störungen (oft ausführlicher, homogener undexpliziter als ICD)
DSM ist für Forschungszwecke optimiert
Zusätzliche Berücksichtigung von psychologischen,sozialen und umweltbezogenen Faktoren sowie des aktuellen Funktionsniveuas über die WHODAS
Das DSM entspricht daher eher dem biopsychosozialen Krankheitsmodell

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11
Q

Was ist die Epidemiologie?

A

Untersuchung der Verteilung, Determinanten und Risikofaktoren gesundheitsbezogener Zustände in
Bevölkerungsgruppen

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12
Q

Was sind die Ziele der Epidemiologie?

A
  • Ermittlung der Größenordnung psychischer Störungen
    (deskriptive Epidemiologie)
  • besseres Verständnis psychischer Störungen (analytische
    Epidemiologie)
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13
Q

Was bedeutet Prävelenz?

A

Anzahl Krankheitsfälle in einer definierten Population

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14
Q

Was bedeutet Periodenprävelenz?

A

Prävalenz in einer bestimmten Zeitperiode (z.B. 12 Monate)

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15
Q

Was bedeutet Lebenszeitprävelenz?

A

Anteil an einem Stichtag lebender Personen, die irgendwann mal Erkrankungsmerkmale hatten

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16
Q

Wovon geht die (Neuro)-biologische Perspektive aus?

A

Ursache psychischer Erkrankungen liegen in der Funktionsweise der Gene, Beschaffenheit des
Stoffwechsels des Gehirns und des Nerven- und endokrinen Systems
-> Medizinisches Krankheitsmodel

17
Q

Wovon geht die Psychodynamische Perspektive aus?

A

Ursache psychischer Störungen sind intrapsychische (unbewusste) Konflikte, Impulse und Prozesse (Instinkte, biologische Triebe, Gedanken, Emotionen, etc.)
– Störungen gehen auf frühkindliche Konflikte zurück

18
Q

Wovon geht die Behavioral-kognitive Perspektive aus?

A

1.behaviorale Komponente -> psychische Erkrankungen entstehen durch fehlangepasste erlernte Verhaltensmuster ( Pawlow, Skinner, Bandura) - Lernprozesse haben eine zentrale Funktion
2.kognitive Komponente -> Psychischen Erkrankungen geht eine kognitive Störung voraus ( Grundannahmen, Verhaltensregeln, automatische Gedanken etc.) - latent vorhanden und durch Stress aktiviert

19
Q

Wovon geht Integrative Ansätze aus?

A

Psychische Erkrankungen sind Ergebnis von komplexen Vulnerabilitäts-Stress-Interaktionen
-> Sowohl biologische, psychodynamische, kognitive, soziale, umweltbezogene sowie Verhaltensaspekte in ihrer entwicklungs- und zeitbezogenen Dynamiken stehen Wechselseitig zu einander