4 Flashcards

1
Q

Was kennzeichnet affektive Störungen?

A

Bei affektive Störungen ist das vorranginge Symptom die veränderte Stimmungslage
* Depressive Erkrankungen werden den affektiven Störungen zugeordnet
Man unterscheidet innerhalb der affektiven Störungen
− Depressive Zustände: eher gedrückte Stimmung
− Manische Zustände: pathologisch gehobene Stimmung

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2
Q

Was sind Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression

A

Allg. Kriterien für eine depressive Episode (nach ICD10):
1. Die depressive Episode sollte mindestens zwei Wochen dauern.
2. In der Anamnese keine manischen oder hypomanischen Symptome.
3. Ausschlussvorbehalt: Die Episode ist nicht auf einen Missbrauch
psychotroper Substanzen oder auf eine organische psychische Störung
zurückzuführen.
Diagnose einer leichten depressiven Episode (nach ICD10):
A. Die allgemeinen Kriterien für eine depressive Episode sind erfüllt.
B. Mindestens zwei der folgenden drei Symptome liegen vor:
A. depressive Stimmung, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, im
Wesentlichen unbeeinflusst von den Umständen.
B. Interessen- oder Freudeverlust an Aktivitäten, die normalerweise
angenehm waren.
C. verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit
C. Eins oder mehrere zusätzliche der folgenden Symptome, so dass
die Gesamtzahl aus B. und C. mindestens vier oder auch fünf
ergibt:
A. Verlust des Selbstvertrauens
B. unbegründete Selbstvorwürfe oder unangemessene
Schuldgefühle
C. wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid
D. Klagen über oder Nachweis eines vermindertes Denk- oder
Konzentrationsvermögens, Unschlüssigkeit oder
Unentschlossenheit
E. psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung
F. Schlafstörungen jeder Art
G. Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechenden
Gewichtsveränderungen

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3
Q

Was sind Hinweise auf eine ernsthafte Suizidgefährdung und wann liegt ein
erhöhtes Risiko für Suizidalität vor?

A

bei schweren Depressionen
* Suizidrate 15%
* Versuchter Suizid 20-60%
* Wiederkehrende Gedanken an Suizid 40-80%

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4
Q

Hinweise auf Suizidgefahr

A

Hinweise auf eine ernsthafte Suizidgefährdung
* Genaue Planung (Festlegung auf Ort, Zeit, Art)
* Beschaffung des notwendigen Materials
* Erhöhtes Risiko beiGleichzeitigen psychotischen Merkmalen oder Substanzgebrauch
* Vergangenem Suizidversuch od. Suizid in der Familie

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5
Q

Welche psychosozialen Faktoren werden für die Entstehung von
Depressionen diskutiert?

A

Belastende Lebensereignisse wie z.B. Verlust,
Überforderung, Kränkungen, usw. können eine depressive
Entwicklung auslösen und fördern
− Modell von Brown und Harris (1978): Folgende zentrale
Vulnerabilitäten können in Abhängigkeit vom Selbstwert,
akuten Belastungen und Bewältigungskompetenzen zu einer
depressiven Entwicklung führen
1. Früher Verlust einer primären Bezugsperson
2. Fehlen einer unterstützenden Beziehung
3. Mehr als drei zu versorgende Kinder unter 14 J.
4. Arbeitslosigkeit

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6
Q

Welche lerntheoretischen Faktoren werden für die Entstehung von
Depressionen diskutiert?

A

Theorie der erlernten Hilflosigkeit (Seligman, 1975):
* Unkontrollierbare Stromstöße bei Hunden führen nach einer
Weile dazu, dass diese sich passiv in ihr Schicksal fügten und
sich später ergebende Vermeidungsmöglichkeiten nicht
entdecken und nutzen konnten
* Ähnlichkeit der von Hunden gezeigten Symptome mit
depressiven Symptomen (Passivität, massive
Beeinträchtigung der Lernfähigkeit,…)
* Depression als Folge einer erlernten Hilflosigkeit, wenn keine
Kontingenz zwischen eigenem Verhalten und Ereignissen in
der Umwelt erkannt werden kann

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7
Q
  • Was sollte bei einer Pharmakotherapie von Depressionen beachtet werden?
A
  • Einsetzen der Wirkung erst nach mehreren Wochen
  • erheblicher Anteil von Nonrespondern (v.a. bei
    erstmaliger Behandlung)
  • Nebenwirkungen, die zu Noncompliance und Abbruch
    führen können
  • Manche (alte) Antidepressiva können zu
    Suizidhandlungen eingesetzt werden (in hohen Dosen
    lethal)
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8
Q

Wie werden Depressionen psychotherapeutisch behandelt?

A

Verhaltenstherapie
Patientinnen lernen Strategien, um mit scheinbar
unlösbaren Problemen umzugehen
*Kognitive Umstrukturierung: Infrage stellen
dysfunktionaler Kognitionen
*Aktivitätsaufbau: Positive Aktivitäten sollen schrittweise
wieder eigeninitiativ aufgenommen werden
*Soziales Kompetenztraining: da soziale Defizite sowohl
als Folge als auch als Ursache von Depressionen auftreten
können

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9
Q

Was kennzeichnet eine Manie?

A

A. gehobene oder gereizte Stimmung mindestens eine
Woche
B. Mindestens 3 Merkmale müssen vorliegen und eine
schwere Störung der alltäglichen Lebensführung
verursachen:
A. gesteigerter Antrieb oder motorische Ruhelosigkeit
B. gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
C. Ideenflut, Gedankenrasen
D.Verlust normaler sozialer Hemmung
E. vermindertes Schlafbedürfnis
F. überhöhte Selbsteinschätzung
G.andauernder Wechsel von Aktivitäten und Plänen
H. tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten

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10
Q
  • Welche Arten von bipolaren Störungen werden unterschieden?
A

Bipolare Störung I
– Wiederholte manische oder gemischte Episoden, die sich
mit depressiven Episoden abwechseln.

  • Bipolare Störung II
    – Wiederholte hypomanische oder gemischte Episoden, die
    sich mit depressiven Episoden abwechseln.
    *
    Zyklothyme Störung
    – Chronische Störung der Stimmung über mind. 2 Jahre, in
    denen deutliche Schwankungen vorkommen.
    – Ausschluss: keine manische oder mittelgradige/schwere
    depressive Episode
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11
Q

Beschreiben Sie den Entstehungsprozess von Burnout

A

Burnout als Resultat eines Prozesses
1. Übersteigertes Engagement bis zur Überforderung und zur Erschöpfung
2. Reduziertes Engagement
* Verhalten: Dienst nach Vorschrift, reduzierte soziale Interaktion,
zunehmende Konflikte mit anderen
* Emotionale Reaktionen: Insuffizienzgefühle, Hoffnungslosigkeit,
Energiemangel, Hilflosigkeit, Ängste, Apathie, Schuldgefühle
* Kognitive Reaktion: Pessimismus, Konzentrationsschwierigkeiten,
Abflachung des sozialen Lebens und der Interessen,
Entscheidungsschwierigkeiten
* Körperliche Reaktion: Psychosomatische Reaktionen wie körperliche
und psychische Anspannung, Schmerzen, Schlafstörungen, Tinnitus,
Übelkeit, Libidoverlust, Erholungsfähigkeit ist in der Freizeit
eingeschränkt.
3. Depression, Sucht, Verzweiflung…

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12
Q

Burnout Symptome

A
  • Emotionale Erschöpfung. Emotionale und körperliche
    Kraftlosigkeit. Resultat des chronischen Stresses.
  • Depersonalisation und Zynismus. Gefühllose,
    abgestumpfte Reaktion auf Klientinnen
    (Mitarbeiter
    innen, Schülerinnen, Patientinnen, etc.).
  • Verminderte subjektive Leistungsbewertung. Versagen
    oder Verlust des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten
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13
Q

Was sind persönliche Risikofaktoren für die Entwicklung von Burnout?

A

Persönliche Risikofaktoren (Bergner 2010)
* hohes Verantwortungsgefühl
* hohes Pflichtbewusstsein
* emotionale Labilität
* duldender Umgang mit Zeiträuber*innen
* hoher eigener Idealismus
* eigene Omnipotenzidee
* Bereitschaft, bei Anforderungen noch mehr zu leisten

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14
Q

Sollte Ihrer Meinung nach Burnout als psychische Störung (F-Diagnose) im
ICD-11 aufgenommen werden?

A

Sie glauben, dass die Anerkennung von Burnout als eigenständige Diagnose im ICD-11 dazu beitragen könnte, die Sensibilisierung für dieses Problem zu erhöhen und die Versorgung und Unterstützung von Menschen mit Burnout zu verbessern.

Auf der anderen Seite argumentieren Kritiker, dass Burnout bereits in anderen Abschnitten des ICD-11, wie z.B. im Kapitel über Stressbezogene Störungen, angemessen behandelt wird. Sie befürchten, dass die Aufnahme von Burnout als eigenständige Diagnose zu einer Überpathologisierung führen könnte und dazu beitragen könnte, dass normale Stressreaktionen als psychische Störungen angesehen werden

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