Vorlesung 2 (Wasserhaushaltsbilanzgrößen ) Flashcards

1
Q

Messgeräte für die Bestimmung der Verdunstung:

A
  • Wild’sche Verdunstungswaage
  • Floßverdunstungskessel
    • auf See
    • Evaporation eines Sees bestimmen
  • Landverdunstungskessel
    • am häufigsten benutzte Methode zur Erfassung der Evaporation am Land
    • Vögel, Insekten verfälschen Messung
  • Wasserbilanzschreiber nach Klausing
    • Zeichnet Veränderungen auf
  • Evaporimeter nach Popoff
    • Loch im Boden, Trichter in einen Behälter, Loch zu
    • Bodensickerwasser messen
  • wägbare Lysimeter
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2
Q

Bestimmung des Wasserstandes mit Hilfe von:

A
  • Lattenpegel
  • Stechpegel
  • Ultraschallsonde
  • Schwimmerschreibpegel.
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3
Q

Weitere Namen für das Kessler-Wehr:

A
  • Proportionalwehr
  • Lineares Messwehr
  • Hyperbolisches Wehr
  • Linear, große Wassermengen
  • Kann zu Messfehlern kommen
    • nichtgleichmäßige Bewegung
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4
Q

Arbeitsschritte zur Bestimmung des Abflusses mit Hilfe des hydrometrischen Messflügels:

A
  1. Auswahl der Messstelle
  2. Bestimmung des Abflussquerschnittes
  3. Festlegung der Messlotrechten
  4. Bestimmung der Fließgeschwindigkeit an mehreren Punkten der Lotrechten
  5. Integration der Punktmessungen zur Flächengeschwindigkeit
  6. Integration der Flächengeschwindigkeiten zur Raumgeschwindigkeit
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5
Q

Gewässerkundliche Hauptzahlen:

A
  • HH
    • ⇒ insgesamt höchster bekannter Wert
  • H
    • ⇒ höchster Wert in einem bestimmten Zeitraum
  • MH
    • ⇒ arithmetisches Mittel der Höchstwerte verschiedener Abflussjahre
  • M
    • ⇒ arithmetisches Mittel in einem bestimmten Zeitraum
  • MN
    • ⇒ arithmetisches Mittel der Niedrigstwerte verschiedener Abflussjahre
  • N
    • ⇒ niedrigster Wert in einem bestimmten Zeitraum
  • NN
    • ⇒ insgesamt niedrigster bekannter Wert.
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6
Q

Fallender Niederschlag:

A
  • Unter fallenden Niederschlag versteht man die mittelbare Kondensation bzw. Sublimation von Wasser in der freien Atmosphäre
  • Unter _flüssigen_, fallenden Niederschlag versteht man entweder:
    • Sprühregen bzw. Nieseln
      • ⇒ sehr kleine Wassertropfen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,5 mm
    • Regen
      • ⇒ fallende Wassertropfen mit einem Durchmesser von 0,5 bis 3 mm
  • Unter _festen_, fallenden Niederschlag versteht man entweder:
    • Schnee
    • Griesel
      • ⇒ weiße, undurchsichtige und abgeplattete Körnchen von schneeähnlicher Struktur
    • Reifgraupeln
      • ⇒ weiße, undurchsichtige und runde Körnchen von schneeähnlicher Struktur
    • Frostgraupeln
      • ⇒ halbdurchsichtige, runde Körnchen aus gefrorenem Wasser
    • Hagel
      • ⇒ Eiskugeln oder Eisstücke mit einem Durchmesser > 5 mm
    • Eiskörner und Eisnadeln
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7
Q

Abgesetzter Niederschlag:

A
  • Unter abgesetzten Niederschlag versteht man die unmittelbare Kondensation bzw. Sublimation des Wasserdampfes an oder nahe der Erdoberfläche
  • Unter flüssigen, abgesetzten Niederschlag versteht man entweder:
    • Nebelniederschlag
    • Tau
    • Taubeschlag
  • Unter festen, abgesetzten Niederschlag versteht man entweder:
    • Reif
      • ⇒ Dampfkondensation an kalter Fläche
    • Rauhreif
      • ⇒ Dampfkondensation bei schneller Temperaturabnahme unter den Taupunkt bei langer Kondensationszeit
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8
Q

Größen der Niederschlagsmessung (nach DIN 4049-3):

A
  • Niederschlagshöhe Nh / [mm]
  • Niederschlagsmenge NQ / [L/Flächeneinheit]
  • Niederschlagsspende Nq / [L s-1 km-2]
  • Niederschlagsintensität Ni / [mm h-1]
  • Niederschlagshäufigkeit NH / [Anzahl der Tage mit hN > 0,1 mm/Monat]
  • Niederschlagsdauer Nt / [h].
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9
Q

Fehler in der Niederschlagsmessung durch:

A
  • Windeinfluss
  • abgesetzte Niederschläge
  • Evaporation
  • Skalenproblem
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10
Q

Messgeräte für die Niederschlagsbemessung:

A
  • Regensammler (nach Hellmann)
    • Schneekreuz, damit nichts raus fällt
  • Totalisator
  • Regenwaage
    • Bei viel Regen unpraktisch, Maikäfer
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11
Q

Niederschlag: Interzeption und Bestandsniederschlag

A
  • Interzeption: temporäre Speicherung des Niederschlages auf den Oberflächen oberirdischer Pflanzenteil
    • Bei Pflanzen unterschiedlich
      • ⇒ Stammabfluss bei Buche groß
  • Bestandsniederschlag: Menge des Niederschlags, die innerhalb eines Pflanzenbestands den Erdboden erreicht
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12
Q
  • Die Niederschlagshöhe** eines **Gebietsniederschlages lässt sich durch folgende Verfahren berechnen:
A
  1. arithmetisches Mittel
  2. Verfahren nach THIESSEN (1911), erweitert von HORTON (1920)
  3. Isohyetenverfahren
  4. Hypsometrisches Verfahren
  • Aufstellen einer hypsometrischen Kurve Auslesen der Flächenanteile Fi und mittleren Höhen Hi
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13
Q

Verdunstung, Definitionen:

A
  • Evaporationshöhe Eh (hE)
    • Verdunstungshöhe von:
      • unbewachsenen Erdoberflächen (Bodenverdunstung)
      • auf Pflanzenflächen zurückgehaltenem Niederschlag (Interzeptionsverdunstung)
      • auf freien Wasserflächen (Seeverdunstung)
  • Transpirationshöhe Th (hT)
    • Verdunstungshöhe von Pflanzenoberflächen aufgrund biotischer Prozesse
  • Evapotranspirationshöhe ETh (hET)
    • Summe aus Bodenverdunstung, Interzeptionsverdunstung und Transpiration
  • potentielle Evapotranspiration ETp
    • Verdunstungshöhe von Oberflächen bei gegebenen meteorologischen Bedingungen und unbegrenzt verfügbarem Wasser
    • potentielle Energie: Wasser kann nicht verdunsten (Wasser immer vorhanden, max. Wert)
  • aktuelle Evapotranspiration ETa
    • Verdunstungshöhe von Oberflächen bei gegebenen meteorologischen Bedingungen und begrenzt verfügbarem Wasser
    • aktuelle Energie: Wasser ist nur begrenzt verfügbar

Evaporation und Transpiration sind nicht gleich!

  • Evaporation: Verdunstung [von Wasser]
  • Transpiration: Abgabe von Wasserdampf durch die Spaltöffnungen der Pflanzen
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14
Q

Formeln für die Berechnung der Verdunstung:

A
  • nach Penman
    • Energiebilanz
  • nach Albrecht & Haude
    • mit Windeinfluss bzw. Sättigungsdefizit
  • nach Thornthwaite & Turc
    • mit Strahlung, Niederschlag und Temperatur
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15
Q

Verdunstung, Berechnung: DALTON-Gleichung (1802)

-freie Wasseroberfläche-

A
  • mit:
    • EP potentielle Evaporation [mm d-1]
    • ew Sättigungsdampfdruck der Luft bei der Temperatur der Wasseroberfläche [mbar]
    • ea aktueller Dampfdruck der mit der Wasserfläche in Kontakt stehenden Luft [mbar]
    • k Parameter zur Berücksichtigung von Luftdruck- und Luftdichteeinflüssen
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16
Q

Verdunstung, Berechnung: aerodynamische Transportgleichung

A
  • mit:
    • pa Dichte der Luft [g cm-3]
    • Pa Luftdruck [mbar]
    • vz Windgeschwindigkeit in der Höhe z [cm s-1]
    • ea,z aktueller Dampfdruck in der Höhe z [mbar]
    • z Messhöhen [cm]
    • K Karman-Konstante, ca. 0.4 [-]
17
Q

PENMAN-Gleichung (1954)

-Freie Wasseroberfläche Land-

A
  • mit:
    • Eo,p,h potentielle Verdunstungshöhe
    • H0 Strahlungsbilanz
    • E<strong><em>a</em></strong> Evaporation nach der Dalton-Beziehung
    • γ Psygrometerkonstante [0.65mbar/°C]
    • D Steigung der Sättigungsdampfdruckkurve
18
Q

Verdunstung, Berechnung: PENMAN-Gleichung (1954)

-komplexe Teilglieder-

A
  • mit:
    • tn aktuelle Sonnenscheindauer [h]
    • T mittlere Lufttemperatur [K]
    • ea aktueller mittlerer Dampfdruck der Luft [mbar]
    • v2 mittlere Windgeschwindigkeit in 2m Höhe[m s-1]
19
Q

Verdunstung, Berechnung: Gleichung nach ALBRECHT (1951)

-Berechnung der monatlichen pot. Evapotranspirationshöhe-

A
  • mit:
    • ETp potentielle Evapotranspiration [mm M-1]
    • e<strong><em>w</em></strong> mittlerer Sättigungsdampfdruck [mbar]
    • ea mittlerer aktueller Dampfdruck der Luft [mbar]
    • f(u) Korrektur Windeinfluss
20
Q

Verdunstung, Berechnung: Gleichung nach HAUDE (1955, 1959)

-Berechnung der täglichen pot. Evapotranspirationshöhe-

A
  • Zwei Gleichungen, eine ohne und eine mit Lufttemperatureinfluss:
21
Q

Verdunstung, Berechnung: Gleichung nach THORNTHWAITE (1948)

-Berechnung der monatlichen pot. Evapotranspirationshöhe-

A
  • Gleichung weltweit angewendet
  • unbefriedigend in Trockengebieten, aufgrund des Fehlens** eines Terms für das **Sättigungsdefizit
22
Q

Verdunstung, Berechnung: Gleichung nach TURC WENDLING (Wendling et al. 1991)

-Berechnung der täglichen pot. Evapotranspirationshöhe-

[gilt nur für Tm> 0]

A
  • mit:
    • ETp potentielle Evapotranspiration [mm d-1]
    • R Tagessumme der Globalstrahlung [J cm-2]
    • T<strong><em>m</em></strong> Tagesmittel der Lufttemperatur [°C]
23
Q

Verdunstung, Berechnung:

-Berechnung der aktuellen Evapotranspiration-

A
  • Ansätze über die Wasserbilanz von Einzugsgebieten ⇒Gebietsverdunstung
  • Untersuchungen der Wasserbilanz in Mitteleuropa belegen annähernd die Bedingungen:
    • Zunahme der Jahresmitteltemperatur um 1°C entspricht einer Zunahme der Verdunstungshöhe um 20–30mma-1
    • Zunahme der Höhenlage um 100m entspricht einer Abnahme der Verdunstungshöhe um 5–10mma-1
24
Q

Verdunstung, Berechnung: Gleichung 1 nach TURC (1954)

Berechnung der mittl. jährlichen aktuellen Evapotranspirationshöhe

A
  • entwickelt durch die Auswertung der Wasserbilanz ET= N–A von 254 Einzugsgebieten in allen Klimatypen; ähnlich auch Wundt (1937)
  • mit:
    • ETa mittlere jährliche aktuellen Evapotranspirationshöhe [mm a-1]
    • N mittlere jährliche Niederschlagshöhe [mm a-1]
    • L Temperaturbeiwert
    • T mittlere Jahrestemperatur [°C]
25
Q

Mit welcher Gleichung kann ET berechnet werden?

A
26
Q

Abfluss, Definition:

A
  • nach DIN 4049:
    • Unter dem Abfluss versteht man unter dem Einfluss der Schwerkraft auf und unter der Landoberfläche sich bewegendes Wasser
    • Im Speziellen bezeichnet der Abfluss ein Wasservolumen, welches einen bestimmten Querschnitt in einer gewissen Zeiteinheit durchfließt und einem Einzugsgebiet zuzuordnen ist.
27
Q

Abfluss: Klassifizierung von oberirdischen Gerinnen

A
  • a) nach dem Basisabfluss:
    • Ephemere Flüsse: Flüsse ohne Basisabfluss, führen nur bei Niederschlag Wasser
    • Intermittierende Flüsse: Basisabfluss während der Niederschlagsperiode, keine Wasserführung in der Trockenzeit
    • Perennierende Flüsse: ganzjährig mit Wasserführung, Basisabfluss stellt einen wesentlichen Anteil des Abflusses dar
  • b) nach der Vorflut:
  1. Ordnung: Flüsse, deren Vorfluter das Meer ist
  2. Ordnung: Flüsse, deren Vorfluter Flüsse 1. Ordnung sind u.s.w

.

28
Q

Verfahren zur Bestimmung des Abflusses in kleinen Gerinnen:

A
  • Gefäßmessung
  • Triftkörper
  • Messung mit künstlichem Querschnitt:
    • Dreiecküberfall ⇒ Thompson-Wehr
    • Rechtecküberfall ⇒ Rehbock-Wehr, Poncellet-Wehr
    • hyperbolischer Überfall ⇒ Kessler-Wehr
  • Messung mit lokaler Reduktion der Breite:
    • Venturi-Kanal
    • Parshall-Kanal
  • Messung mit lokaler Hebung der Sohle:
    • Überfall mit breiter Krone
    • Dreiecksschwelle
  • elektromagnetische Messungen (induktive Durchflusszähler)
  • *punktuelle Geschwindigkeitsmessungen* (hydrometrischer Messflügel):
    • Kontinuierliche Eingabe
    • Dirac-Eingabe
29
Q

Abflussbestimmung mit Pegelschreibern:

A
30
Q

Abfluss, Messwesen: Thompson-Wehr

A
  • Dreiecküberfall
  • Vorteile:
    • Messung von Wasser im Gerinne
    • geringe Wassermengen nötig
  • Nachteil:
    • bis ca. 0,15 m3s-1
31
Q

Abfluss, Messwesen: Auswertung weiterer Wehrtypen

A
32
Q

Abflussbestimmung mit Indikatorverdünnungsmethode:

A
  • Impfmethode:

Q = m/c*t Eingabemasse/Konz.* Zeit

[mg/mgL-1* s]= Ls-1

  • kontinuierliche Zugabe:

Q1 = Q2* (c2-ct/ct-c0)

mit c0 = 0 und Q1>> Q2

mit:

Q2 Zustrom [L s-1]

c0 Konz. im Hauptstrom Q1

c2 Konz. Indikator im Zustrom Q2

c<em><strong>t</strong></em> Konz. Indikator im Gesamtstrom

33
Q

Wasserhaushalt: Bilanzierung

A
34
Q

Klimatische Wasserbilanz:

A
  • In der globalen Wasserhaushaltsbilanz ist die Verdunstung V gleich des Niederschlags N

Verdunstung V = Niederschlag N

  • Jährliches Bilanzvolumen des globalen Wasserhaushaltes umfasst 500.000 km3
  • Wassergehalt der Atmosphäre wird ca. 38x pro Jahr erneuert
  • Globale Wasserhaushaltsbilanz für das Festland (hierbei ist A das Abflussvolumen):

N = V + A

  • Globale Wasserhaushaltsbilanz für die Ozeane (hierbei ist Z der Zustrom):

N = V - Z bzw. V = N + Z

  • Wasserhaushaltsbilanz nach Dracos:
    • Oberfläche O ⇒ Perkolationsbereich I ⇒ Grundwasserleiter G ⇒ Tiefenspeicher TG
    • Die Wasserhaushaltsbilanz nach Dracos lässt sich durch Anwendung auf Einzugsgebiete vereinfachen