Vorlesung 1 Flashcards

1
Q

Wie wird Abwasser nach AbwAG § 2 Abs. 1 definiert?

A

Das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (auch Schmutzwasser genannt)

Sowie auch das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen in den Kanal abfließende und gesammelte Wasser (auch Niederschlagswasser genannt)

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2
Q

Was sind nach AbwAG § 2 Abs. 3 Kläranlagen?

A
  • Kläranlagen sind Einrichtungen, die dazu dienen, die Schädlichkeit des Abwassers zu vermindern oder zu beseitigen
  • In Kläranlagen werden i.d.R. die in der Natur ablaufenden Umbauprozesse gezielt vorweg genommen und konzentriert
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3
Q

Wodurch entstehen Schwankungen der Abwassermengen?

A
  • Tag / Nacht - Rhythmus (Tagesschwankungen)
  • Werktag / Wochenende - Rhythmus (Wochenschwankungen)
  • hydrologische Einflüsse (Niederschlag)
  • Sommer / Winter - Rhythmus (jahreszeitliche Schwankungen)
  • produktionsbedingte Schwankungen (Gewerbe, Industrie)
  • Kampagneneinflüsse (vegetationsbedingte Schwankungen aus der Nahrungsmittelindustrie)
  • Fremdverkehrseinflüsse (saisonale Schwankungen)
  • Abwassertechnische Anlagen im Kanalisationsbereich
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4
Q

Wodurch können sich Stoffe im Kanalisationssystem absetzen?

A

Eine geringe Fließgeschwindigkeit

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5
Q

Aus welchen „Wasserarten“ setzt sich Abwasser zusammen?

A
  • Häusliches Schmutzwasser Q_H
  • Betriebliches Schmutzwasser Q_G
  • Fremdwasser Q_F
  • Niederschlagswasser Q_R

Wobei:
- Q_H + Q_G = Schmutzwasserabfluss Q_S
- Q_S + Q_F = Trockenwetterabfluss Q_T
- Q_T + Q_R = Gesamtabfluss Q_ges (Q_M)

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6
Q

Was sind die Auswirkungen von Zehrstoffe?

A

• erhöhen den biochemischen Sauerstoffbedarf (alle biochemisch abbaubaren organischen Stoffe und Ammonium-Stickstoff)

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7
Q

Was sind die Auswirkungen von Nährstoffe?

A

• verursachen die Eutrophierung stehender oder langsam fließender Gewässer (z.B. Stickstoff- und Phosphorverbindungen)

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8
Q

Was sind die Auswirkungen von Schadstoffen?

A

• wirken toxisch / hemmend auf Mikroorganismen im Abwasser, auf die Lebewesen im Gewässer und ggf. auf den Menschen (z.B. Pestizide, Schwermetalle, endokrine Stoffe)

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9
Q

Welche Parameter fallen unter die Chemischen Parameter?

A
  • CSB
  • BSB5
  • pH-Wert (6,5 - 8,5)
  • Puffervermögen (Säurekapazität in mmol/l)
  • Kohlenstoffverbindungen
  • Stickstoffverbindungen
  • Phosphorverbindungen
  • Halogene, Schwermetalle
  • Mikroverunreinigungen
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10
Q

Was sind Summenparameter und welche Parameter werden dazu gezählt?

A

• Summenparameter fassen eine Gruppe von unterschiedlichen Stoffen mit einer gemeinsamen Eigenschaft zusammen

  • BSB5: Biochemischer Sauerstoffbedarf
  • CSB: Chemischer Sauerstoffbedarf
  • TOC: Gesamter organischer Kohlenstoff (total organic Carbon)
  • AOX: Adsorbierbare organische Halogenverbindungen
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11
Q

Was ist der BSB5?

A

Biochemischer Sauerstoffbedarf
• Volumenbezogene Masse an Sauerstoff, die für den aeroben Umsatz der in einem Liter Probenwasser enthaltenen biochemisch oxidierbaren Stoffen in 5 Tagen durch Stoffwechselaktivität von Mikroorganismen bei 20°C im Dunkeln verbraucht wird
• drückt aus, wie viel Sauerstoff für den biologischen Abbau von organischen Verbindungen in 5 Tagen erforderlich ist
• ohne künstliche Intensivierung verteilt sich der Sauerstoffbedarf und damit die Reinigung über etwa 25 Tage
• Temperatur beeinflusst den Oxidationsvorgang erheblich

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12
Q

Was ist der CSB?

A

Chemischer Sauerstoffbedarf [mg O2/l]:
• Volumenbezogene Masse an Sauerstoff, die der Masse an Kaliumdichromat äquivalent ist, welche unter definierten Bedingungen mit dem im Abwasser enthaltenen oxidierbaren Stoffen reagiert
• Summenparameter, der ausdrückt wieviel Sauerstoff zur vollständigen chemischen Oxidation von organischen Stoffen zu CO2 und Wasser erforderlich ist
• einfach bestimmbar, erfasst beinahe alle organischen Stoffe
• Verhältnis verändert sich im Durchlauf durch die Kläranlage

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13
Q

Was ist der TOC?

A

Gesamter organisch gebundener Kohlenstoff:
• er erfasst alle organischen Substanzen
• der organisch gebundene Kohlenstoff ist der charakteristische Anteil aller organischen Stoffe
• gesamter organischer Kohlenstoff
• gelöster organischer Kohlenstoff (DOC - dissolved organic carbon)
• Partikulärer organisch gebundener Kohlenstoff (POC - particulate organic carbon)

➡️ TOC = DOC + POC

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14
Q

Was sind Einzelparameter?

A

• beschreiben Einzelstoffe, die gesondert analysiert und erfasst werden

  • Phosphor
  • Stickstoff
  • Mikroverunreinigungen
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15
Q

Woraus setzt sich der Gesamtstickstoff zusammen?

A
  • organisch gebundener Stickstoff
  • Ammoniumstickstoff
  • Nitratstickstoff
  • Nitritstickstoff
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16
Q

Woraus setzt sich der Kjeldahlstickstoff zusammen?

A

• organisch gebundener Stickstoff und Ammoniumstickstoff

17
Q

Woraus setzt sich der Gesamtphosphor zusammen?

A
  • anorganisch gelöstes ortho-Phosphat (o-PO4)
  • anorganisch kondensiertes Phosphat (poly-PO4)
  • organisch gebundenes Phosphat (Porg)
18
Q

Was sind jeweils die Einheiten von Fracht, Volumenstrom und Konzentration?

A
  • Fracht: B = QxC [Masse/Zeit]
  • Konzentration: C = B/Q [Masse/Volumen]
  • Volumenstrom: Q = B/C [Volumen/Zeit]
19
Q

Aus welchen Parametern setzt sich Rohabwasser zusammen?

A
  • BSB5
  • CSB
  • TS (absetzbare und abfiltrierbare Feststoffe)
  • TKN (Kjeldahl-Stickstoff)
  • P
20
Q

Welche Auswirkungen haben Störstoffe?

A

Wirken in verschiedener Weise störend, ohne dass sie den ersten drei Gruppen (Zehrstoffe, Nährstoffe und Schadstoffe) zuzuordnen sind. (Z.B. Öle und Fette, Sand sowie korrosive Stoffe)

21
Q

Welche Parameter zählen zu den physikalischen Parameter?

A
  • Abwassertemperatur (10 - 20°C)
  • Glühverlust GV, Glührückstand GR
  • Farbe, Trübung
  • Feststoffe TS
    • absetzbare Stoffe
    • abfiltrierbare Stoffe
    • Feinanteil der abfiltrierbaren Stoffe mit Korngröße 0,45 bis 63 μm - AFS63
  • Leitfähigkeit (LF) zur Erfassung des Gehaltes an gelösten Stoffen
22
Q

Welche Parameter zählen zu den Biologischen Parametern?

A
  • Aerobe / anaerobe Abbaubarkeit
  • Hemm- und Toxizitätstests
    • Algentest
    • Daphnientest
    • Leuchtbakterientest
    • Fischeitest
  • Hygiene
    • Fäkale Verunreinigungen (Indikator: Escherichia coli)
    • Legionellen
  • Antibiotikaresistenzen
23
Q

Welchen Aspekten unterliegt die Gestaltung von Kläranlagen?

A

Die Gestaltung von Kläranlagen unterliegt:
- technischen Möglichkeiten
- ökologischen und wirtschaftlichen Randbedingungen
- rechtlichen Zwängen

24
Q

Wir groß ist die prozentuale Verteilung der KA nach GK?

A
  • GK 1: 41,7%
  • GK 2: 25,3%
  • GK 3: 9,5%
  • GK 4a: 17,6%
  • GK 4b: 3,4%
  • GK 5: 2,6%
25
Q

Was beinhaltet die Wasserrahmenrichtlinie?

A
  • von 2000
  • Rahmenrichtlinie der Europäischen Union
  • Ziele:
  • Verschlechterungsverbot
  • Guter Zustand (bis 2015/2021/2027)
26
Q

Was beinhaltet das Wasserhaushaltsgesetz?

A
  • von 2009
  • Rahmengesetz -> Ausfüllung und Konkretisierung durch Länder
  • Kapitel 3 Abschnitt 2: Abwasserbeseitigung
27
Q

Was beinhaltet das Wasserhaushaltsgesetz?

A
  • von 2009
  • Rahmengesetz -> Ausfüllung und Konkretisierung durch Länder
  • Kapitel 3 Abschnitt 2: Abwasserbeseitigung
28
Q

Was beinhaltet die Abwasserverordnung?

A
  • von 2004
  • Mindestanforderungen für Abwassereinleitungen in ein Gewässer
  • Umsetzung der EG Richtlinie 91/271/EGW über die Behandlung von kommunalem Abwasser
  • auch Anforderungen für einige Industriegebiete
29
Q

Was beinhaltet das Abwasserabgabengesetz?

A
  • von 2005:
  • Konkretisiert die Mindestanforderungen für Abwassereinleitungen in ein Gewässer
  • Legt die Abgabe infolge von Schadeinheiten fest
30
Q

Wie wird die Zulauflast einer kommunalen Kläranlage bestimmt?

A

Zulaufbelastung einer kommunalen Kläranlage wird u.a. bestimmt über die Anzahl der Einwohnerwerte (EW)

31
Q

Woraus setze sich die Einwohnerwerte zusammen?

A

EW = Summe der Einwohnerzahl und der Einwohnergleichwerte

32
Q

Was sind Einwohnergleichwerte?

A

Umrechnung von Industrie- und Gewerbebelastung in fiktive Einwohnerzahl über den sog. Einwohnergleichwert