Volesung 5-7, Fugen & Weiße Wanne Flashcards
Fugenarten
- Arbeitsfugen
- Scheinfugen
- Setzungsfugen
- Dehnfugen
Wasserundurchlässige Baukörper aus Beton
Hautartige Abdichtungen
- Schwarze Wanne
Betonbauteile übernehmen Lastabtragung und Abdichtung
- weiße Wanne
Für hochwertige Nutzung:
- weiße Wanne mit zusätzlichen Maßnahmen, z.B. außenliegende Frischbetonverbundfolien
Vorteile und Anwendungsgrenzen (weiße Wanne gegenüber der schwarzen)
Vorteile:
- Erhebliche Kosten- und Terminvorteile
- Undichte Stellen lassen sich leichter aufspüren und abdichten
Anwendungsgrenzen:
- Sehr starke chemischer Angriff
- hochwertige Nutzung der Innenräume
- z.B. Lagerräume für feuchte-empfindliche Güter, Serverräume
Nur mit entsprechenden konstruktiven oder raumklimatischen und bauphysikalischen Maßnahmen möglich.
Wasserdicht/-undurchlässig
Wasserdicht
- Wasser darf nicht eindringen
Wasserundurchlässig
- Wasser darf nicht durchdringen
ab einer Bauteildichte von hb > 200 mm ist im Kernbereich kein Feuchtetransport nachweisbar
Mit Beton kann Wasserundurchlässigkeit erreicht werden. “Absolut wasserdicht” ist wegen Diffusion, Druckgefälle und kapillarer Saugfähigkeit nicht herstellbar
Elemente einer WU-Planung
- Verwendung von Beton mit hohem Wassereindringwiderstand (früher: WU-Beton)
-Optimierung der Konstruktion zur Vermeidung von Zwang - Geeignete Auswahl und Anordnung von Fugenabdichtungen
Einhaltung der bauphysikalischen Anforderungen an Wärmedämmung, Nutzungsanforderungen und Baufeuchte - Sicherstellung von guter Betonierbarkeit, Verdichtung und Nachbehandlung
Planungsschritte nach DAfStb-Heft 555 “Erläuterungen zur DAfStb - Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton”
- Ermittlung des Bemessungswasserstands und der Beanspruchungsklasse
- Festlegung der Nutzungsklasse
- Wahl eines geeigneten Entwurfsgrundsatzes und Bemessung:
– Bauteildimensionierung
– Bemessung und statisch-konstruktive Durchbildung
– Festlegung betontechnologischer und ausführungstechnischer Maßnahmen - Planung von Fugen, Abdichtung, Einbauteilen und Durchdringungen
- Planung von Abdichtungsmaßnahmen bei Rissbildung
- Planung der Ausführung und Nachbehandlung
Beanspruchungsklasse 1
Ständig und zeitweise drückendes Wasser
- Grundwasser, Schichtenwasser, Hochwasser oder anderes Wasser, das einen hydrostatischen Druck ausübt (auch zeitlich begrenzt)
Nichtdrückendes Wasser
- Wasser in tropfbar flüssiger Form, das keinen oder nur einen geringen hydrostatischen (Wassersäule 100 mm) Druck ausübt. Gilt nicht für an der Wand ablaufendes Wasser
Zeitweise aufstauendes Sickerwasser
- Wasser, das sich auf wenig durchlässigen Bodenschichten ohne Dränung aufstauen kann.
Die Bauwerkssohle liegt mindestens 30 cm über Bemessungswasserstand.
- Bei WU-Dächern gilt stets die Beanspruchungsklasse 1
Beanspruchungsklasse 2
Bodenfeuchte
- Wasser, das bei sehr stark durchlässigen Böden (kf 10^-4 m/s) ohne Aufstau absickern kann
- Wasser, das bei wenig durchlässigem Boden durch dauerhaft funktionierende Dränung nach DIN 4095 abgeführt wird
An der Wand ablaufendes Wasser
Nutzungsklasse A
Für Bauteile ist ein Feuchtetransport in flüssiger Form nicht zulässig, d.h. keine Feuchtstellen auf der luftseitigen Bauteiloberfläche, auch nicht temporär an Rissen
- Standard für Wohnungsbau, Räume mit hochwertiger Nutzung (z.B. Serverräume)
Nutzungsklasse B
- Feuchtestellen sind auf der luftseitigen Bauteiloberfläche zulässig
- Wasserdurchtritte, die zum Ablaufen oder Abtropfen von Wassertropfen oder zu Pfützen führen, sind unzulässig
– Garagen, Installations- und Versorgungsschächte und - kanäle, Lagerräume mit geringen Anforderungen
Selbstheilung der Risse
- Ursachen: Bildung von CaCO3 an den Rissflanen, Nachhydratation des Zementsteins, mechanisches Zusetzen durch Feinstoffe
- Abhängig vom Verhältnis der Rissbreite zum Druckgefälle
- Nicht möglich bei einem pH-Wert <5,5 und einem Kohlensäuregehalt > 40 mg/l
Verschließen der Risse
− Injektion mit Polyurethan, Epoxidharz, Zementleim oder Zementsuspension
− Abdichtung des Bauteils von außen (falls zugänglich)
▪ Dichtungsbahnen, Flüssigkunststoffe, mineralische Dichtungsschlämme
− innen liegende Abdichtung (nur Beanspruchungsklasse 2)
− Frischbetonverbundfolien (präventiv)
Entwurfsgrundsätze (WU-Richtlinie 12/2017)
a) Vermeidung von Trennrissen
b) Festlegung von Trennrissbreiten
c) Festlegung von Trennrissbreiten, die in Kombination mit im Entwurf vorgesehenen planmäßigen Dichtungsmaßnahmen
Vermeidung von Trennrissen
- konstruktive Maßnahmen
− Reduzierung der Bodenreibung durch geglättete Sauberkeitsschicht und Gleitschichten − Begrenzung fugenfreier Bauabschnitte (Anordnung von Sollrissfugen)
− Verzicht auf Höhenversätze (Konzeption von Flachgründungen
Vermeidung von Trennrissen
- betontechnologische Maßnahmen
− Verwendung eines Zements mit geringer Hydratationswärmeentwicklung (z.B. CEM III )
oder teilweiser Ersatz durch Flugasche
− Beton mit geringem Zementgehalt
− niedrige Frischbetontemperatur (Kühlen des Frischbetons, Zugabe von Eis)
− Ggf. Einsatz von verzögernden Zusatzmitteln
Vermeidung von Trennrissen
ausführungstechnische Maßnahmen:
− Betonierzeitpunkte günstig wählen (z.B. später Nachmittag; Übergangsmonate) − frühzeitiges Verschatten und Feuchthalten der Oberflächen
− Betoniertakte benachbarter Felder sinnvoll wählen
Bauweise mit zugelassenen Trennrissen
- Bemessung auf die zulässigen Rissbreiten nach EC2
- kein Ansatz der Selbstheilung der Risse
- Planung und Ausschreibung von Abdichtungsmaßnahmen (sind bei der Budgetierung als auch bei der Bauzeit entsprechend zu berücksichtigen)
- Mögliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber b) aufgrund geringerer erforderlicher Bewehrungsgehalte
geregelte und nicht geregelte Fugenabdichtungen
Geregelte Fugenabdichtungen:
* unbeschichtete Fugenbleche (innen)
* Fugenbänder (innen/außen) gemäß DIN 7865 und DIN 18541
Nicht geregelte Fugenabdichtungen:
* Injektionsschläuche/Verpressschläuche * Quellprofile
* Dichtrohre
* Bentonitfolien
* Beschichtete Fugenbleche
* Streifenförmige Dichtungen
* Kombinationen (z.B. Fugenblech + Quellprofil)
Minimierung der Zwangskräfte durch
geeignete Bauausführung:
- Betonierabschnitte
- Fugendetails
- Vermeidung von Verzahnungen zw.
Bauwerk und Baugrund
Eine Bodenplatte (Flachgründung) wird in folgenden Fällen notwendig:
- hohe Bauwerkslast
- schlechter Baugrund
- es sind größere Horizontallasten in der Gründungssohle zu übertragen
- das Bauwerk ist gegen Grundwasser abzudichten