VL9-Schizophrenie und sucht Flashcards

1
Q

Was ist eine Psychose?

A
  • schwere psychische Störung, die Realitätskontakt erheblich beeinträchtigt
  • mehrere Formen von psychotischen Störungen (Oberbegriff)
  • z.B. affektive, organisch bedingte, schizophrene, kurzdauernde wahnhafte psychotische Störungen
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2
Q

Schizophrenie: diagnostische Kriterien- A

A

A. mindestens zwei der folgenden Symptome, jedes bestehend für
einen erheblichen Teil einer Zeitspanne von 1 Monat (oder weniger,
falls erfolgreich behandelt):
1. Wahn
2. Halluzinationen
3. Desorganisierte Sprechweise
(z.B. häufiges Entgleisen, Zerfahrenheit)
4. Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
5. Negative Symptome

1-4= positive Symptome

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3
Q

Schizophrenie: diagnostische Kriterien- negative symptome

A

Negative Symptome
▪ flacher Affekt
▪ Alogie (Sprachverarmung)
▪ Willensschwäche und Apathie (Teilnahmslosigkeit)
▪ Anhedonie (Lustlosigkeit), sozialer Rückzug
▪ Aufmerksamkeitsstörungen

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4
Q

Schizophrenie: diagnostische Kriterien- B und C

sozialberufl. Leistungseinbußen

Dauer

A

B. Sozialberufliche Leistungseinbußen: Für eine bedeutende
Zeitspanne seit dem Beginn der Störung sind eine oder mehrere
Funktionsbereiche wie Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen
oder Selbstfürsorge deutlich unter dem Niveau, das vor Beginn
erreicht wurde

C. Dauer: Zeichen des Störungsbildes halten für mindestens 6
Monate an. Diese 6monatige Periode muss mindestens 1 Monat
mit Symptomen (oder weniger, falls erfolgreich behandelt)
umfassen, die das Kriterium A (d.h. floride Symptome) erfüllen,
und kann Perioden mit prodromalen oder residualen Symptomen
einschließen.

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5
Q

Schizophrenie: diagnostische Kriterien- D und E

A

D. Ausschluss von schizoaffektiver und affektiver Störung

E. Das Störungsbild geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung
einer Substanz (z.B. Droge, Medikament) der eines medizinischen
Krankheitsfaktors zurück.

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6
Q

Klassifikation von
Psychosen im ICD 10

A

▪ F20 Schizophrenie
– F20.0 paranoide Schizophrenie
– F20.1 hebephrene Schizophrenie
– F20.2 katatone Schizophrenie
– F20.3 undifferezierte Schizophrenie
– F20.4 postschizophrene Depression
– F20.5 postschizophrenes Residuum
– F20.6 Schizophrenia Symplex
▪ F21 schizotype Störung
▪ F22 anhaltende wahnhafte Störung
▪ F23 akute vorübergehende psychotische Störung
▪ F24 induzierte wahnhafte Störung
▪ F25 schizoaffektive Störung

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7
Q

Epidemiologie Schizophrenie

A

▪ Weltweit etwa 1% Lebenszeitprävalenz (ca. 800.000
Menschen in der BRD erkranken mindesten einmal in
ihrem Leben an einer (schizophrenen) Psychose
▪ Erstmanifestation:
– Frauen: 25-29 Jahre
– Männer: 20-24 Jahre
▪ Geschlechterverhältnis 1:1

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8
Q

Initialer Verlauf

A
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9
Q

Prognose

A

▪ 1/3 gute Remission: psychopathologisch und sozial geringe
Restsymptome
▪ 1/3 mäßiggradige Residualbildung
▪ 1/3 schwere Endzustände: weitgehend auf Versorgung angewiesen

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10
Q

Für eine ungünstigen Verlaufsprognose sprechen

A

früher, schleichender Erkrankungsbeginn
▪ initial vorherrschende Negativsymptomatik
▪ soziale Isolation
▪ schlechte Anpassung und berufliche Desintegration bereits vor
dem Ausbruch der Erkrankung
▪ Notwendigkeit häufiger und längerer stationärer Aufenthalte bereits
in den ersten Stadien der Erkrankung
▪ und Substanzmissbrauch (Alkohol, Drogen, Nikotin)

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11
Q

Unterschiedliche Verlaufsformen

A
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12
Q

F20.0 Paranoide Schizophrenie

A

▪ Überwiegend Positiv-Symptomatik
▪ Häufigste Schizophrenieform (~75-80%)
▪ Etwas späterer Beginn (häufiger bei Spätschizophrenien)
▪ Prognostisch vergleichsweise günstig
▪ Oftmals Verfolgungswahn, aber auch Beziehungswahn,
Abstammungswahn, Sendungswahn, Eifersuchtswahn oder
coenästhetischer Wahn

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13
Q

F20.1 hebephrene Schizophrenie

A

▪ „desorganisierte Schizophrenie“
▪ Überwiegend Desorganisation von Denken und Affekt +
Negativsymptomatik
▪ Positivsymptome eher fluktuierend und wenig systematisiert
▪ Vergleichsweise selten (10%)
▪ Frühester Beginn, meistens im Jugendalter
▪ Schlechte Prognose

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14
Q

F20.2 katatone Schizophrenie

A

▪ Überwiegend katatone/psychomotorische Symptome, wie
z.B. Haltungsstereotypien, katatoner Stupor (völlige
Bewegungslosigkeit bei vollem Bewusstsein), Katalepsie
(wächserner Muskeltonus, aber auch katatone Erregung
(Raptus)
▪ Katatoner Stupor ist ein psychiatrischer Notfall!
▪ Seltene Form (5%)
▪ Häufig akuter Beginn
▪ Prognose eher günstig

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15
Q

Klassifikation von Abhängigkeitserkrankungen
in der ICD-10

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope
Substanzen (F10-F19)

▪ X.0 akute Intoxikation [akuter Rausch]
▪ X.1 Schädlicher Gebrauch
▪ X.2 Abhängigkeitssyndrom
▪ X.3 Entzugssyndrom
▪ X.4 Entzugssyndrom mit Delir
▪ X.5 Psychotische Störung
▪ X.6 Amnestisches Syndrom
▪ X.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störun

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16
Q

Beispiel Sucht- Alkohol

schädlicher alkoholgebrauch

A

F10.0 Alkoholrausch
▪ F10.1 schädlicher Alkoholgebrauch
Die Diagnose erfordert eine tatsächliche Schädigung (psychisch
oder physisch); negative soziale Folgen fallen per se nicht unter
den Begriff „Schädigung“.
Eine akute Intoxikation oder ein „Kater“ beweisen allein noch nicht
den „Gesundheitsschaden“.
▪ Schädlicher Gebrauch ist bei einem
Abhängigkeitssyndrom, einer psychotischen
Störung oder bei anderen spezifischen
alkohol- oder substanzbedingten Störungen
nicht zu diagnostizieren.
Risikoarmer Konsum: Männer – 2
Standardgläser ; Frauen 1 Standardglas
(10g) pro Tag

17
Q

Beispiel Alkohol

Alkoholabhängigkeit

A

▪ F10.2 Alkoholabhängigkeit
Drei oder mehr der folgenden Kriterien sollten in den letzten 12
Monaten gleichzeitig vorhanden gewesen sein.
1) Starker Wunsch oder eine Art Zwang Alkohol zu konsumieren.
2) Verminderte Kontrollfähigkeit des Beginns, der Beendigung
und der Menge des Konsums.
3) Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion
des Konsums
4) Nachweis einer Toleranz.
5) Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen
oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums, erhöhter
Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder
sich von den Folgen zu erholen.
6) Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweis eindeutiger
schädlicher Folgen
.

18
Q

Beispiel alkohol

Alkoholentzugssyndrom

A

▪ F10.3 Alkoholentzugssyndrom
– Übelkeit, Agitiertheit, Schlafstörungen, Craving („Saufdruck“),
Gereiztheit und Depression.
– Schwitzen, Zittern (vor allem der Hände), grippeähnliche
Symptome
– in schlimmen Fällen: Krampfanfälle hinzu mit Zungenbiss und
Halluzinationen bis zum Delirium tremen

19
Q

Beispiel Alkohol

Amnestisches Syndrom/ Korsakow Syndrom

A

F10.6 Amnestisches Syndrom/ Korsakow Syndrom
– Ursache: Thiaminmangel (Vitamin B1) führt zu einer Schädigung
der Mammillarkörper und des Hippocampus
– Symptome: Retrograde und anterograde Amnesie,
Konfabulationen, Antriebsarmut, oft Polyneuropathi

20
Q

Biopsychosoziales Modell der Abhängigkei

A
21
Q

Therapie der Alkoholabhängigkeit

A
22
Q
A