VL7- Angststörungen Flashcards
Klassifikation von Angststörungen (Phobien
und andere Angststörungen) (ICD-10)
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Zugrundeliegende Befürchtungen
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Das psychophysiologische Modell der
Angst (Ehlers & Markgraf, 1989)
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Der Teufelskreis der Angst (Markgraf &
Schneider, 1990)
Normale Reaktionen werden
verstärkt wahrgenommen
➔ Gedanken der Besorgnis, Gefahr,
Angst
➔ Vermeidungsverhalten
➔ Kurzfristig: Verringerung der
körperlichen Empfindungen und der
Angst
➔ Langfristig: Verstärkung des
Vermeidungsverhaltens,
Aufrechterhaltung der Angst
Störungsmodell soziale Phobie
(Clark & Wells 1995)
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Neurobiologisches Modell der
Angstreaktion
- Bei Angststörungen ist das automatische Angstsystem (u.a. Amygdala, Thalamus, Insula) bei Stimuli/ Situationen übermäßig aktiviert, die eigentlich ungefährlich sind.
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Psychotherapeutische
Behandlungen bei Angststörungen
Phobien:
– Agoraphobie
– Soziale Phobie
– Spezifische Phobien
▪ Panikstörung
▪ Generalisierte Angststörung
Kognitive Verhaltenstherapie bei Phobien- allgemein
- Psychoedukation und
Bedingungsanalyse:
a) Vermittlung von Modellen zur
Entstehung und Aufrecht-
erhaltung der Angststörung
b) Bedingungsanalyse der
Symptomatik: SORKC-Schema
c) Vorbereitung für Exposition:
Gedankenexperimente,
Angsthierarchie
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Fall-Beispiel- kognitive Verhaltenstherapie bei Phobien
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- Psychoedukation und Bedingungsanalyse-
Erhebung des Sicherheits- und Vermeidungsverhaltens
Bsp.-Fall: Herr E. (Angst vor U-Bahn-Fahren):
- Etwas trinken
- Musik hören
- Lesen
- Begleitperson mitnehmen
- Beruhigungstabletten
- Situation verlassen
➔ Wie wirkt sich das Sicherheits- und Vermeidungsverhalten
kurz und langfristig auf die Angst aus?
▪ Kurzfristig: Angst nimmt ab
▪ Langfristig: Erwartungsangst steigt, Symptomatik wird
aufrechterhalten und wird stärker
- Erwartungsangst
- Patient steigt in
die U-Bahn →
Angst steigt - Patient verlässt
U-Bahn → Angst
nimmt ab
Lernerfahrung: „U-Bahn führt zu starker Angst. Ich kann Angst nur
reduzieren, indem ich die Situation verlasse oder vermeide.“
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Konfrontationsübung in vivo
▪ Ziel: Neue Lernerfahrungen machen:
– 1. U-Bahn ist ungefährlich → Angst ist unbegründet
– 2. Angst geht von selbst mit der Zeit zurück: Man gewöhnt sich
an die Situation (Prinzip der Habituation)
- Erwartungsangst
- Patient steigt in
die U-Bahn
→ Angst steigt - Patient verlässt
U-Bahn NICHT
→ Angst bleibt
oben - Habituation
beginnt
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Kognitive Therapie- Gedanlen
▪ 1. Welches sind negative Gedanken in der Angst-Situation?
▪ 2. Sind diese Gedanken richtig/hilfreich?
▪ 3. Was sind positivere/funktionalere Gedanken?
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Makroanalyse, Rückfallprophylaxe- erklärungen
▪ Makroanalyse: Hintergründe der Angstsymptomatik
▪ Resümee der Therapieinhalte
▪ Rückfallprophylaxe:
– Wo sind kritische Situationen in der Zukunft? Wie können Sie
darauf reagieren?
– Was sind Frühwarnsignale, wenn sich eine Verschlechterung der
Symptomatik andeutet?
Besonderheiten bei der Therapie
der Panikstörung und ziel
▪ Schwierigkeit bei den Konfrontationsübungen:
Panikattacken sind nicht an bestimmte auslösende
Situationen gebunden, sondern entstehen durch die
negative Bewertung von Körpersymptomen.
▪ Daher wählt man hier das Vorgehen der „interozeptiven
Exposition“(Provozieren von Körpersymptomen wie
Herzrasen, Schwindel, …). Z.B.:
– Hyperventilationsübung
– Im Kreis drehen
– Auf der Stelle rennen
▪ Ziel: Gewöhnung an Körpersymptome
Besonderheiten bei therapie von spezifischen Phobien (z.B. Spinnenphobie)
▪ Angst bei der Konfrontation mit der schlimmstmöglichen Situation (z.B.
Vogelspinne auf der Hand halten) oft so extrem, dass Übung anfangs
zu schwierig.
▪ Daher wählt man hier oft das Verfahren der „graduellen Exposition“:
also erst mit einfachen Situationen (z.B. Bilder von Spinnen
betrachten) beginnen, dann langsam steigern
▪ Bsp. Für graduelle Exposition:
1. Spinnenbilder betrachten
2. Spinnenvideos betrachten
3. Spinnenhäute betrachten
4. Spinnenhäute berühren
5. Lebendige Spinne langsam annähern
6. Lebendige Spinne berühren
7. Vogelspinne berühren
Besonderheiten bei der Therapie
der sozialen Phobie
- Vorgehen ähnlich wie bei anderen Phobien (also Psychoedukation,
Konfrontation, Kognitive Therapie, Rückfallprophylaxe)
▪ Besonderheiten bei der Konfrontation: Neben Habituation, v.a. auch
Überprüfung von Befürchtungen wichtig:
– z.B. werde ich tatsächlich von allen beobachtet? Werde ich tatsächlich
ausgelacht, wenn ich im Restaurant die Gabel fallen lasse?
▪ Außerdem wichtig zu überprüfen: welche Wirkung hat eine überhöhte
Selbstaufmerksamkeit? → z.B. Referat halten mit und ohne
Aufmerksamkeit auf die Körpersymptome, anschließendes
Videofeedback
Besonderheiten bei der Therapie
der generalisierten Angststörung
▪ Zentrales Symptom: „Übermäßige Angst und Sorge
bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten, die während
mind. 6 Monaten an der Mehrzahl der Tage auftritt“ → hohe
Anspannung
▪ Versuche die Sorgen zu unterdrücken, zu kontrollieren, sich
rückzuversichern scheitern (Bsp: „Denken Sie jetzt NICHT an
einen rosafarbenen Elefanten.“)
▪ Konfrontation mit den Sorgen: d.h. Zu-Ende-Denken der
Sorgen: schlimmstmöglicher Ausgang in „Sorgenscript“
festhalten, Habituation durch tägliches Wiederholen des
Sorgenscripts
Klima-Angst/Öko-Angst
Definition
Messinstrumente
Definition: „Öko-Angst ist die chronische Angst vor dem
Untergang der natürlichen Umwelt“ (Clayton et al. 2017)
▪ Messinstrumente (z.B.):
– Climate Anxiety Scale (Clayton &
Karazsia 2020)
– Hogg Eco-Anxiety Scale (Hogg et al.
2021)
▪ Gemessen werden Angstsymptome (z.B. Sorgen) und damit
assoziierte Beeinträchtigungen (z.B. Schlafprobleme), die
auftreten, wenn man über die Klimakrise und andere globale
Umweltprobleme nachdenkt
klima-Angst/ öko-Angst
entstehung
Allgemein
Umgang
▪ Öko-Angst entsteht aus der Wahrnehmung einer drohenden
existenziellen ökologischen Krise und der Einschätzung geringer
Handlungsmöglichkeiten.
▪ Öko-Angst ist bei starker Ausprägung
beeinträchtigend, aber selten pathologisch
▪ Öko-Angst ist keine Angststörung: Es liegt
keine irrationale Angst zugrunde, denn
die Bedrohung ist real.
▪ Beim Umgang mit der Öko-Angst geht es in der Regel nicht darum
eine irrationale Bedrohungs-Einschätzung zu korrigieren, sondern
eher darum Handlungsmöglichkeiten und adaptive Coping-
Strategien aufzuzeigen.