VL 2- Lernpsychologische Grundlagen Flashcards

1
Q

Definition Lernen

A

Relativ dauerhafte Veränderung im Verhalten oder den
Verhaltenspotentialen eines Lebewesens in Bezug auf
eine bestimmte Situation, die auf wiederholter
Erfahrung mit dieser Situation
beruht.
vgl. Winkel, Petermann und Petermann, 2006, S. 12

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2
Q

Klassisches Konditionieren Grundlagen (Pawlow)

A

Iwan Pawlow (1849-1936)
Lernvorgang in 4 Stufen:
1. UCS → UCR
2. NS → NR
3. NS+ UCS → UCR
Häufige Wiederholung führt zu:
4. CS → CR

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3
Q

Klassisches Konditionieren-Grundlagen- “Der kleine Albert”

A
  • Konditionierung emotionaler Reaktionen
  • John B. Watson (1878-1958)
  • Reizgeneralisierung:
    Übertragung der konditionierten
    Reaktion auf Reize, die Merkmale
    mit dem konditionierten Reiz teilen.
  • unethisches Experiment
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4
Q

Klassisches Konditionieren- Voraussetzungen (mit definition)

A

Keine Äquipotenzialität: Nicht alle Stimuli sind mit allen
konditionierbar
Kontiguität: Hohe zeitliche Nähe begünstigt die Ausbildung einer
bedingten Reaktion.
Kontingenz: Wahrscheinlichkeit, dass UCS und CS gemeinsam
auftreten muss größer sein, als das alleinige auftreten. → der CS ist ein
Prädiktor für den UCS
Prepardness: Artspezifische Bereitschaft, bestimmte konditionierte
Reaktionen auszubilden, die einen Überlebensvorteil mit sich bringen

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5
Q

Klassisches Konditionieren- Extinktion (und Spontanerholung)

A

Extinktion: Erlöschen (bzw. Verlernen) der konditionierten Reaktion,
wenn keine weitere Kopplung zwischen UCS und CS auftritt.

Spontanerholung (Spontaneous recovery): Nach Extinktion erfolgt
relativ schnelle Reaktion, wenn Reizgefüge erneut dargeboten wird

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6
Q

Klassisches Konditionieren- Klinische Anwendung- Äthiopathogenese

A

• „Zwei-Faktoren-Theorie“ (Mowrer, 1960):
Lerntheorie zur Entstehung von Angststörungen

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7
Q

Klassisches Konditionieren- Klinische Anwendung- Behandlung von psychischen Störungen

A
  • Systematischer Erwerb von Entspannungsreaktionen (Öst, 1978)
  • Konfrontationsverfahren in der Angstbehandlung
  • Systematische Desensibilisierung
  • Aversionstherapie, z.B. in Suchttherapie (umstritten)
  • Placeboeffekt vs. Medikamentengabe
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8
Q

Operantes Konditionieren- Grundlagen

A

„Versuch und Irrtum“- Lernen – Edward Lee Thorndike

Law of effect - Thorndike und Gates (1930)

Verhaltensweisen, die kurz vor einem befriedigenden Zustand
gezeigt werden, werden mit höherer Wahrscheinlichkeit wiederholt.
→ ein Verhalten zeigt einen nachfolgenden Reiz an

Skinner-Box – Burrhus Frederic Skinner (1904-1990)
Reaktionen ohne Auslöser:

Abgrenzung zur Klassischen Konditionierung:
Neue Verhaltensweisen können in das Verhaltens-
repertoire aufgenommen werden

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9
Q

Operantes konditionieren- Grundlagen- Verstärkung, Bestrafung und Löschung

A
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10
Q

Operantes Konditionieren-Grundlagen- Diskrimination und Generalisierung (-Lernen)

A

Diskrimination und Generalisierung

  • Bedeutsamkeit situativer Hinweisreize

Diskriminationslernen:

  • Reizdiskrimination: Hinweisreiz macht Aussagen über Wahrscheinlichkeit einer Konsequenz
  • Reaktionsdiskrimination: Hinweisreiz macht spezifische Anforderungen an die Reaktionsweise deutlich

Generalisierungslernen:

  • Gelernte Reaktion wird auf ähnliche Reize übertragen
    • Bedeutsamkeit: Erwerb sozialer Regeln bei Kindern
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11
Q

Operantes Konditionieren- Voraussetzungen

A

Wie auch bei der klassischen Konditionierung gilt für die
Operante Konditionierung:
Kontiguität:
Hohe zeitliche Nähe zwischen Verhalten und Konsequenz begünstigt Lernerfolg
Kontingenz:
Hohe Wahrscheinlichkeit, dass auf relevantes Verhalten eine bestimmte
Konsequenz folgt, begünstigt Lernerfolg
Wiederholung: Für Aufbau stabilen Verhaltens muss Verknüpfung zwischen
Verhalten und Konsequenz mehrfach dargeboten werden

Wie wird das gewünschte Verhalten am besten aufgebaut?
→ Verstärkerpläne
Spezifische Effekte auf Lernleistung in Abhängigkeit der Variation der genannten
Parameter (Kontingenz, Kontiguität, …)

Berücksichtigt werden dabei:
Aneignungsrate: Schnelligkeit des Lernens.
Reaktionsrate: Häufigkeit, mit der Verhalten gezeigt wird.
Löschungsrate: Schnelligkeit des „Vergessens“, wenn die
Verstärkung ausgeblendet wird.

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12
Q

Operantes Konditionieren- Voraussetzungen- Verstärkung

A

Auswahl von Verstärkern

  • Primäre Verstärker
    • Befriedigung von Grundbedürfnissen
    • z.B: Nahrung, Anerkennung, sozialer Anschluss
  • Sekundäre Verstärker
  • indirekte Befriedigung der Grundbedürfnisse: erhalten Verstärkerqualität durch Lernprozesse
  • z.B: Geld

zum erfolgreichen Einsatz= individuelle Bedeutung der Verstärker muss berücksichtigt werden

  • Süßigkeiten: bei essstörungen kein Effekt
  • Schüler zur Rede stellen bei Stören in Klasse: kann zu weiterem Verhalten führen (positive Verstärkung statt Bestrafungsreiz)
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13
Q

Operantes Konditionieren- Voraussetzungen- Premack-Prinzip

A

Premack- Prinzip:
Verhaltensweisen mit hoher Auftretenswahrscheinlichkeit
(Gewohnheiten) können Verhaltensweisen mit geringer
Auftretenswahrscheinlichkeit verstärken.
z.B: Medikamenteneinnahme an Zähneputzen koppeln

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14
Q

Operantes Konditionieren- Klinische Anwendung- methodes des verhaltensaufbaus

A

Shaping: Verstärkung aller Verhaltensweisen, die Zielverhalten immer
ähnlicher werden; schließlich nur noch Zielverhalten verstärken.
➢ angewandt z.B. zum Aufbau von Verhalten, das nicht im natürlichen
Verhaltensrepertoire verankert ist
Chaining: Bildung einer Verhaltenskette: zuletzt gelerntes Glied der Verhaltenskette dient jeweils als sekundärer Verstärker für folgendes Verhalten.
➢ angewandt bei komplexen Verhaltensweisen: Bsp: Anziehen bei Kleinkindern
Fading: Schrittweise Ausblendung der eingesetzten Verstärkung zum stabil
halten des neu Gelernten (entspricht der intermittierenden Verstärkung).

Methoden des Verhaltensabbaus beruhen meist auf direkter Bestrafung und Löschung:

  • direkte Bestrafung: ethisch bedenklich

Response-Cost-Methode (indirekte Bestrafung)

  • Entzug des positiven Verstärkers

Time-Out-Methode (Löschung)

  • Vorteile gegenüber anderen Verfahren:
    • Konsequenzen, die Problemverhalten aufrechterhalten müssen nicht bekannt und kontrolliert sein
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15
Q

Operantes Konditionieren- Klinische Anwendung- Äthiopathogenese

A
  • Verstärker-Verlust-Theorie der Depression
  • “Teufelskreis” psychischer Störungen
    • Vermeidungsverhalten bei Angststörungen
    • Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen
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16
Q

Operantes Konditionieren- Klinische Anwendung- Beghandlung von psychischen Störungen

A
  • Aktivitätsaufbau (z.B. bei depressionen)
  • Realitätstest (z.B. bei Ängsten und Zwängen)
  • Token Economy
  • Verhaltensveträge
  • Stimulus-Reizkontrolle
17
Q

kognitive/ sozialkognitive Lerntheorien- lernen durch Einsicht-Lernen im Behaviorismus:

A

Lernen im Behaviorismus:
- Reiz-Reaktions-Verkettung (dazwischen: „Black Box“)
Kognitive/ Sozialkognitive Lerntheorien –
Lernen durch Einsicht

18
Q

Kognitive/ Sozialkognitive Lerntheorien –
Lernen durch Einsicht- Lernen in kognitiven Theorien

A

Lernen in kognitiven Theorien:
- Produkt komplexer interner Wahrnehmung und Informations-
verarbeitung
- Erwerb neuen Verhaltens durch aktive Auseinandersetzung mit
der Umwelt, bei dem Reizmuster oder Konzepte (kognitive
Repräsentationen) von Begriffen oder Objekten erworben
werden.

19
Q

Kognitive/ Sozialkognitive Lerntheorien –
Lernen durch Einsicht- Edward Chace Tolman

A

Edward Chace Tolman (1886-1959)
Versuche mit Ratten:
- Bei Veränderung des Labyrinths wurde neue Futterstelle schnell
gefunden
- Ratten lernten ohne von Neuem zu suchen (kein Versuch-Irrtum-
Lernen) und ohne Verstärkung
Latentes Lernen: Kognitive
Repräsentation des
Labyrinthes (kognitive
Landkarte) wurde gebildet

20
Q

sozial-kognitive Lerntheorie- Bandura

A
21
Q

kognitive/sozialkognitive Lerntheorien- Effekte des Beobachtungslernen

A
  • Modellierender Effekt (Modelllernen): Erwerb neuer Verhaltensweisen
  • Hemmender Effekt: Unterdrückung eines bereits gelernten Effekts
  • Enthemmender Effekt: Verstärkung eines bereits gelernten Verhaltens
  • Auslösender Effekt: Auslösung eines bereits verfügbaren Verhaltens in neuen Kontexten oder veränderter Ausprägung
22
Q

Kognitive/ Sozialkognitive Lerntheorien- Nachweis Bedeutung und erwartung (Bandura)

A
23
Q
A