VL 5, ÜB 4-5, 7 Flashcards

1
Q

Prinzipal-Agenten Problematik

(VL 5)

A

Die Prinzipal-Agenten-Problematik beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten, die in Situationen unvollständiger und asymmetrischer Informationen auftreten, wenn ein Prinzipal einen Agenten beauftragt.

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2
Q

Moral Hazard

(VL 5)

A

Moral hazard entsteht, wenn der Agent weiß, dass er nicht für die Konsequenzen seines Handelns verantwortlich gemacht wird. Aus diesem Grund handelt er anders, als er es sonst tun würde. Daraus folgt, dass der Prinzipal die Verantwortung für die Entscheidungen des Agenten übernehmen muss.

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3
Q

Finanzierungsinstrumente nach Unternehmensphase

(VL 5)

A
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4
Q

Lösungsansätze zur Moral-Hazard-Problematik

A
  • Monitoring: Überwachung der Handlungen des Unternehmers und Sanktionierung bei Fehlverhalten im Hinblick auf die Interessen der Anteilsinhaber.
    Beispiele:
    • Einrichtung eines Aufsichtsrates
    • Regelmäßige Investor-Unternehmer-Treffen
    • Erstellung von jährlichen Berichten für die Investoren
  • Bonding: Anreize für den Unternehmer schaffen, die Interessen der Anteilsinhaber zu wahren.
    Beispiel:
    • Durch die Vergütung des Unternehmers (z. B. Aktienoptionen, jährliche Boni)
  • Screening: Versuch Probleme im Vorhinein zu umgehen, durch einen sorgfältigen Auswahlprozess, bei dem der Unternehmer und die Unternehmung durchleuchtet werden.
    Beispiele:
    • Prüfung des Geschäftsplanes oder des Lebenslaufs des Unternehmers
    • Unternehmensbewertung
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5
Q

Problematische Eigenschaften von innovativen Unternehmen bzgl. der Kreditwürdigkeit

(VL 5)

A
  • haben komplexe Produkte und viele immaterielle Werte
  • arbeiten unter unsicheren und sehr dynamischen Bedingungen
  • benötigen häufig das (Fach-)Wissen des Unternehmers
  • sind häufig sehr kostenintensiv
  • sind häufig sehr unsicher was ihre Entwicklung (Erfolg) angeht
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6
Q

Crowdfunding (Definition)

(VL 5)

A

Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, die über einen öffentlichen Aufruf im Internet erfolgt (mit oder ohne Intermediär) und zum Ziel hat, finanzielle Ressourcen für ein Projekt oder Unternehmen mit oder ohne Gegenleistung zu erhalten. Beim Crowdfunding beteiligen sich eine große Zahl von individuellen Geldgebern (die „Crowd“).

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7
Q

Crowdfunding-Ausprägungsformen

(VL 5)

A
  • Spenden-Modell (Donations-Model):
    • finanzielle Unterstützung ohne Gegenleistung
  • Belohnungs-Modell (Reward-Model):
    • Sponsoring-Modell: finanzielle Förderung meist von Gruppen oder Vereinen mit einer immateriellen Gegenleistung
    • Pre-Selling- bzw. Pre-Ordering-Modelle: finanzielle Unterstützung mit vorgezogener Lieferung des Produktes / der Leistung
  • Darlehens-Modell (Lending-Model):
    • Vergabe von Klein(st)-Krediten ohne die Einbindung klassischer Intermediäre (i.d.R. Banken)
  • Crowdinvesting:
    • Eigenkapital-Modell (Equity-Model):
      • Erwerb von Anteilscheinen am Unternehmen
    • Mischformen:
      • Mezzanine Finanzierungsformen z.B. stille Beteiligungen, Genussscheine, partiarische Darlehen
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8
Q

Crowdinvesting (Definition)

(VL 5)

A

Crowdinvesting ist das Sammeln von Finanzierungsbeiträgen einer größeren Zahl von Kapitalgebern, die sich meist mit relativ kleinen Beträgen über das Internet an der Finanzierung von (Startup-)Unternehmen beteiligen. Die Kapitalgeber erhalten für ihre Investition eine Gewinnbeteiligung.

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9
Q

Finanzierungsinstrumente

(VL 5)

A
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10
Q

Vergleich der Finanzierungsinstrumente

(VL 5)

A
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11
Q

Unternehmensbewertungsansätze

(ÜB 4)

A
  • Substanzwertverfahren
  • Kapitalwertverfahren
    • Discounted-Cashflow-Verfahren
    • Dividend-Discount-Model
  • Multiplikator-Verfahren
  • Venture-Capitalist-Methode
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12
Q

Voraussetzungen & Kritik Ertragswertverfahren

(ÜB 4)

A

Um möglichst genaue Prognose treffen zu können, müssen folgende Informationen vorliegen:

  • Vorherige Performance des Unternehmens, idealerweise fünf Jahre
  • Entwicklung und Dynamiken des Marktes
  • Zukünftige Investitionspläne

Informationsbeschaffung bei Start-ups ggf. schwierig, da:

  • Keine lange Historie > keine Erfahrungswerte
  • Häufig noch keine Dividendenzahlung erfolgt
  • Häufig noch kein bestehender Markt oder Start-up ist Disruptor
  • Zukünftige Investitionen hängen stark von Marktentwicklung ab
  • Renditeforderung der EK-Geber schwierig zu ermitteln oder unbekannt (oder sehr hoch > VC-Investoren)
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13
Q

Ablauf des Multiplikator-Verfahren

(ÜB 4)

A

Beruht auf der Hypothese effizienter Märkte.

Schritte:

  1. Vergleichbare (börsennotierte) Firmen (bzgl. Größe, Land,Industrie, Risiko, Kapitalstruktur) finden
  2. Verschiedene Kennzahlen berechnen
  3. Durchschnitt der Kennzahlen bei den vergleichbaren Unternehmen ermitteln („multiples“)
  4. Multiples mit Daten aus eigenem Rechnungswesen kombinieren um Wert des eigenen Unternehmens zu bestimmen
  5. Verfahren mit verschiedenen Multiples und verschiedenen vergleichbaren Unternehmen durchführen und Ergebnisse vergleichen
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14
Q

Pre- und Post-Money-Bewertung

(ÜB 4)

A

Pre-money Bewertung:

  • Wert des Unternehmens heute, unmittelbar vor einer neuen Investitionsrunde
  • Berechnung mit dem Anteilspreis, den der neue Investor bereit ist zu zahlen
  • Pre-money Bewertung = Anzahl Anteile * Anteilspreis der aktuellen Runde

Post-money Bewertung:

  • Neuer Wert des Unternehmens inkl. des neuen Investments
  • Post-money Bewertung = Pre-money Bewertung + Neues Geld
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15
Q

Vor- und Nachteile des Multiplikator-Verfahrens

(ÜB 4)

A

Vorteile:

  • Zeit- und kostensparend
  • Viele branchenübliche Multiplikatoren und Erfahrungswerte öffentlich zugänglich
  • Anhaltspunkte für Plausibilitätskontrolle nach fundamentaler Bewertung oder im Rahmen der Verkaufsanbahnung
  • Unmittelbar verständlich

Nachteile:

  • Multiplikatoren statisch, laufen Preisentwicklung hinterher
  • keine ausreichende Berücksichtigung zukünftiger Entwicklung
  • Vergleichbarkeit von Bewertungsobjekt und Referenzunternehmen (z. B. Start-up mit börsennotiertem Unternehmen)?
  • Individuelle Anpassung notwendig (angemessener Unternehmerlohn, nachhaltiger Umsatz, etc.)
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16
Q

Bewertungsprozess der Venture-Capitalist-Methode

(ÜB 4)

A
  1. Bewertung zum Zeitpunkt n (Exit)
  2. Berechnung des benötigten Anteil am Unternehmen
  3. Berechnung der Anzahl der Anteile
  4. Berechnung des Anteilspreises

Wie hoch soll mein Anteil am Unternehmen zum Zeitpunkt des Verkaufs sein, gegeben dem angenommenen Unternehmenswert, um die erwartete Rendite (IRR) zu generieren?

17
Q

goldene Finanzierungs-/Bilanzregel

(ÜB 5 & 7)

A

goldene Finanzierungsregel:

  • Finanzierung von langfristigem Vermögen (Anlagevermögen) mit langfristigem Kapital.
  • Finanzierung von kurzfristigem Vermögen (Umlaufvermögen) mit kurzfristigem Kapital.

operationalisiert durch goldene Bilanzregel:

(EK + langfristiges FK) / AV >= 1

18
Q

Merkmale von Venture Capital

(ÜB 5)

A
  • Wagniskapital (Unterform des Private Equity)
  • Außerbörsliches Beteiligungskapital: Venture Capital Geber werden Miteigentümer, teilen das Risiko mit dem Unternehmer
  • Verfügbarkeit bis zum “Exit”: Ziel der VC-Geber i.d.R. 5-10 Jahre
  • Normalerweise keine (bankartigen) Sicherheiten nötig (Miteigentümer)
  • Keine Dividenden- oder Zinszahlungen; VC-Geber haben Interesse an einer Wertsteigerung (Exit i.d.R. als IPO oder Trade Sale)
  • VC-Geber geben Management Support und Zugriff auf ihre Netzwerke (“smart capital”)
19
Q

Business Angels

(ÜB 5)

A
  • vermögende unternehmerisch denkende und handelnde Privatpersonen
  • Renditeorientierte Investition in junge, innovative Unternehmen, mehr als Kapital: know-how, Netzwerke
  • Fokus auf Seed, Start-up-Phase: Einflussnahme auf Entwicklung, ggf. gegensteuern; nicht aktiv im operativen Geschäft
  • Wichtigste Quelle der Frühphasenfinanzierung (Schließen der Finanzierungslücke)
  • Syndizierung
  • Unternehmensanteile, späterer Verkauf
20
Q

Incubators vs. Accelerators

(ÜB 5)

21
Q

Finanzierungsinstrumente: Vor- und Nachteile

Friends & Family; Venture Capital

(ÜB 5)

22
Q

Finanzierungsinstrumente: Vor- und Nachteile

Business Angels; Crowdfunding

(ÜB 5)

23
Q

Finanzierungsinstrumente: Vor- und Nachteile

Bankkredite

(ÜB 5)

24
Q

Skonto

(ÜB 7)

A
  • Wird meistens formlos gewährt (im Rahmen der Rechnungsstellung)
  • Ware wird nicht bei Erhalt sondern erst später bezahlt, d.h. der Lieferant räumt ein Zahlungsziel ein
  • Wird die Ware allerdings früher bezahlt erhält der Käufer häufig mehrere Prozent „Rabatt“ (= Skonto)
  • Lieferantenkredit = Der nicht genutzte Skonto-Satz für den Zeitraum von Skontofrist bis finalem Zahlungsziel
25
Verzinsung des Lieferantenkredits | (ÜB 7)
i = (SB \* 360) / ((RB - SB) \* (z - s))
26
Funktionen des Eigenkapitals | (ÜB 7)
1. **Ingangsetzungsfunktion:** Rechtliche Mindestanforderung für die Höhe des Eigenkapitals 2. **Garantiefunktion (Haftungs- sowie Verlustausgleichsfunktion):** Verlustdeckung durch das Eigenkapital 3. **Finanzierungsfunktion:** Zurverfügungstellung unbefristeter Finanzmittel ohne Tilgungs- und Ausschüttungsverpflichtungen 4. **Repräsentationsfunktion:** Repräsentation des eigenen Vermögens; im Außenverhältnis gilt die Eigenkapitalhöhe als Maßstab zur Bonität des Unternehmens 5. **Geschäftsführungsfunktion:** Abhängig von der Rechtsform berechtigt oder verpflichtet die Höhe des Eigenkapitals zur (Mit-)Geschäftsführung
27
Eigenkapitalquote | (ÜB 7)
* Indikator für Kapitalgeber, welche Haftungsmasse im Insolvenzfall zur Verfügung steht * Indikator für die Bonität eines Unternehmens * Bei stabiler Geschäftslage sollte die EK-Quote etwa bei 30% liegen EKQ = EK / GK
28
Fremdkapitalquote | (ÜB 7)
* Bei stabiler Geschäftslage sollte die FK-Quote nicht 70% übersteigen FKQ = FK / GK
29
Verschuldungsgrad | (ÜB 7)
* Faustregel: Der Verschuldungsgrad sollte nicht höher als 200% (2:1) sein Verschuldungsgrad = FK / EK
30
Liquidität 1. Grades | (ÜB 7)
* Die Liquidität ersten Grades sollte zwischen 10 –20% liegen * Liquide Mittel umfasst gewöhnlich den Kassenbestand, Zentralbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks Liquidität 1. Grades = Liquide Mittel / kurzfristiges FK
31
Liquidität 2. Grades | (ÜB 7)
* Die Liquidität zweiten Grades sollte mindestens 100% betragen Liquidität 2. Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristiges FK
32
Leverage-Effekt | (ÜB 7)
* Positive Hebelwirkung eines wachsenden Verschuldungsgrades auf die Eigenkapitalrentabilität: durch den Einsatz von Fremdkapital kann die Eigenkapitalrendite gesteigert werden * Die Hebelwirkung zunehmender Verschuldung auf die Eigenkapitalrentabilität kann sich jedoch umkehren (Leverage-Risiko), sodass die Eigenkapitalrentabilität umso stärker fällt, je höher der Verschuldungsgrad ist
33
Eigenkapital- und Gesamtkapitalrentabilität (ÜB 7)
rGK = (G + FKZ) / GK rEK = rGK + (rGK - i) \* FK/EK
34
Finanzplan | (ÜB 7)
* Mithilfe des Finanzplans wird überprüft, ob die Geschäftsidee profitabel ist. Ein Finanzplan sollte u.a. die folgende Frage beantworten können: Wann wird das Kapital benötigt? * Ein Finanzplan ist ein Bestandteil des Businessplans und enthält neben dem Kapitalbedarfsplan in der Regel: * eine geplante Gewinn- und Verlustrechnung * einen Liquiditätsplan * eine Plan-Bilanz * eine Plan-Cashflow Rechnung * eine Investitionsplanung.