VL 2 - Einzelfallforschung 2 Flashcards

1
Q

Was sind besondere Stärken der Einzelfallforschung? –> Alle Fälle, in denen… (3)

A
  1. individuelle Besonderheiten wichtig sind
  2. relevante Variablen (noch) nicht bekannt sind
  3. wenige „Fälle“ vorliegen
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2
Q

Was sind 3 Schwächen der Einzelfallforschung?

A
  1. Anerkennung als wissenschaftliche Methode
  2. Repräsentativität & Verallgemeinerbarkeit d. Ergebnisse
  3. Auswertungsmethoden
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3
Q

Welche 3 Dinge führen zu einer hohen internen Validität bei kontrollierten Einzelfallstudien?

A
  1. Kontrolle v. Störvariablen
  2. Variation einer UV
  3. Durchführung wiederholter Messungen
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4
Q

Wie unterscheiden sich Gruppenstudien vs. Einzelfallstudien bzgl. Messzeitpunkte und Personen?

A
  • Gruppenstudie: viele Personen, ein (wenige) Messzeitpunkt
  • Einzelfallstudie: eine (wenige) Personen, viele Messzeitpunkte
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5
Q

Warum (um was zu verhindern) muss die Baseline über mehrere Messzeitpunkte erfasst werden? (4)

A

* Messfehler
* Testing
* Instrumentation
* Regression zur Mitte

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6
Q

Welche 3 Arten von Baselines gibt es?

A
  • variabel
  • mit Trend
  • stabil
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7
Q

Wann und wie wird die Dauer der Baseline-Erhebung festgelegt?

A
  • vorher –> nicht zu kurz & mehrere Messzeitpunkte
  • oder nachher –> Baselinemessung wird so lange fortgesetzt, bis sich ein trendfreier, wenig variabler Verlauf ergibt
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8
Q

Wann ist es sinnvoll die Dauer der Baseline-Erhebung NICHT im Voraus festzulegen?

A

wenn sich die beteiligten Personen erst an die Erhebungssituation gewöhnen müssen
(„Testing“, „Instrumentation“)

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9
Q

Was sind 2 Gründe dafür, dass die Baseline-Erhebung nicht so lange fortgesetzt werden kann?

A
  • methodisch wünschenswert
  • ethisch: erfordert schnelle Intervention
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10
Q

Was sind 5 Merkmale von denen man von der Wirkung der Intervention ausgehen kann? -> Wenn sich das Verhalten (AV) …

A
  • deutlich
  • in die erwartete Richtung
  • abrupt ändert &
  • Änderung mehrfach
  • nur bei Einsetzen bzw. Andauern der Intervention erfolgt
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11
Q

Von interner Validität bzw. dem Nachweis experimenteller Kontrolle spricht man dann…

A

wenn mehrfach gezeigt wird, dass sich das Zielverhalten in die erwartete Richtung ändert

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12
Q

Wieso ist der mehrfache Nachweis des Interventionseffektes so wichtig?

A

Einmaliger Effekt könnte auch Zufall sein, z.B. könnte zufällig zu Beginn der 2. Woche ein externes Ereignis aufgetreten sein, das die Veränderung bewirkt hat -> sehr unwahrscheinlich, dass dies zweimal passiert

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13
Q

Wie muss das Zielverhalten definiert werden im Rahmen einer kontrollierten Einzelfallstudie? (3)

A
  • operational definiert
  • leicht zu erfassen sein
    => am besten durch mehrere Indikatoren
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14
Q

Was ist sehr wichtig bei der Datenerfassung in einer Einzelfallstudie? (2)

A

hohe Objektivität & Reliabilität

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15
Q

Was ist wichtig bei der gewählten Operationalisierung?

A

sollte möglichst wenig anfällig für Effekte der “Erwünschtheit” sein
=> besonders dann relevant, wenn der Patient oder Therapeut das Verhalten erfassen

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16
Q

Welche Art von Verhalten als Operationalisierung ist besser als Einschätzungen?

A

objektiv beobachtbares Verhalten

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17
Q

Wie wird oftmals die Objektivität/Reliabilität in Einzelfallstudien überprüft & dokumentiert?

A

durch Interrater-Übereinstimmungen

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18
Q

Inwieweit ist der AB-Plan ein Grundgerüst?

A

weil aus dem fast alle anderen Einzelfallversuchspläne abgeleitet sind

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19
Q

Wieso gilt der AB-Plan nicht als experimenteller EInzelfallversuchsplan?

A

sehr geringe interne Validität

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20
Q

Was sind 4 Varianten des AB-Plans?

A
  • ABA-Plan
  • BAB-Plan
  • ABAB-Plan
  • ABC-Plan
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21
Q

Was kennzeichnet den AB-Plan? (3)

A
  • erst Baseline-, dann Interventionsphase
  • jede Phase: mehrere Messungen des Zielverhaltens
    –> erfolgreiche Intervention: wenn sich das Zielverhalten deutlich & abrupt nach Einsetzen der Intervention in die gewünschte Richtung verändert
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22
Q

Was sind 2 Nachteile vom AB-Plan?

A
  • mangelnde interne Validität (da nur einmal gezeigt wird, dass die Veränderung zum vorhergesagten Zeitpunkt eintritt)
  • erfüllt nicht die Kriterien eines experimentellen Versuchsplan
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23
Q

Was sind 3 Vorteile vom AB-Plan?

A

+ wenig ethische & praktische Probleme
+ leicht durchzuführen
+ braucht wenig Zeit

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24
Q

Warum hat der ABA-Plan eine höhere interne Validität als der AB-Plan?

A

weil zusätzlich einmal gezeigt wird, dass der Interventionseffekt beim Absetzen der Intervention verschwindet

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25
Q

Was ist ein Nachteil des ABA-Plans?

A

Untersuchung endet mit einer Baseline-Phase, d.h. mit dem unerwünschten Verhalten (=> praktische & ethische Probleme)

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26
Q

Wie ist es zu bewerten, wenn sich der Interventionseffekt in der 2. Baselinephase des ABA-Plans nicht zurück bildet? (2)

A
  • aus klinischer Sicht: positiv –> Transfer bzw. Stabilität des Verhaltens zeigt sich auch ohne Intervention
  • aus methodischer Sicht: negativ –> schwache interne Validität (=Effekt kann nicht eindeutig auf die Intervention zurückgeführt werden)
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27
Q

Wann zeigt der BAB-Plan eine interne Validität?

A

wenn zunächst gezeigt wird, dass sich das Verhalten in der 2. Phase (A) verschlechtert & dann, dass es sich wieder verbessert

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28
Q

Wann ist ein BAB-Plan sinnvoll?

A

wenn aus praktischen/ethischen Gründen keine Baselinemessung erfolgen kann

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29
Q

Was ist ein Nachteil des BAB-Plans?

A

ursprüngliche Baseline ist unbekannt & somit kann der eigentliche Interventionseffekt nicht genau bestimmt werden

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30
Q

Wie lässt sich generell der Interventionseffekt bei allen Plänen am besten bestimmen?

A

aus Differenz zwischen 1. Baseline & 1. Interventionsphase, weil es da noch keinen Transfer etc. gibt

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31
Q

Was sind 2 Vorteile des besonders häufig eingesetzten ABAB-Plans?

A

+ Interventionswirkung kann zweimal nachgewiesen werden & Rückkehr zur Baseline kann einmal gezeigt werden => sehr hohe interne Validität
+ endet mit einer Interventionsphase

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32
Q

Was ist eine Voraussetzung des ABAB-Plans?

A

Verhalten muss reversibel sein (B1 -> A2)

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33
Q

Wann sind Umkehrpläne nur sinnvoll?

A

wenn sich das Verhalten (voraussichtlich) wieder hin zum ursprünglichen Verhalten verändert

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34
Q

Wieso können Umkehrphasen auch praktische & ethische Probleme bergen?

A

manchmal sehen die Probanden nicht ein, wieso eine erfolgreiche Intervention wieder abgesetzt & der Behandlungserfolg dadurch rückgängig gemacht werden soll (z.B. Essstörungen, SVV)

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35
Q

Wann wird eine eindeutige Interpretation des Interventionseffektes erschwert bei Umkehrplänen?

A

wenn Veränderungen nicht direkt, sondern erst mit Zeitverzögerung erfolgen

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36
Q

Was meint C in ABC-Plänen?

A

eine zusätzliche andere Intervention

37
Q

Beispiel für einen ABC-Plan: A-B-BC-Plan (3)

A
  1. Phase: weitere Intervention neben der ursprünglichen
    - z.B. B= nur Lob, BC= Lob + materielle Verstärker
    - “Bringt die zusätzliche Intervention einen zusätzlichen Gewinn?”
38
Q

Was ist an einem A-B-A-C-A-Plan problematisch?

A

Vergleich der beiden Wirkstärken beider Interventionen problematisch => Reihenfolgeeffekte (ggf. an anderem Einzelfall ausbalancieren)

39
Q

Was kann z.B. neben Einzelpersonen noch evaluiert werden? (3)

A

Maßnahmen in
- Gruppen = Gruppenklima
- Unternehmen = Produktivität
- Verkehr = Unfallzahlen

40
Q

Was sind 7 wichtige Elemente experimenteller Einzelfallpläne?

A
  1. BASELINE: stabil, d.h. wenig variabel + trendfrei
  2. VIELE MESSUNGEN in jeder Phase
  3. OPERATIONALISIERUNG des Zielverhaltens: möglichst mehrere AVs
  4. OBJEKTIVITÄT der Beobachtung
  5. genaue BESCHREIBUNG aller relevanten Aspekte
  6. möglichst VIELE PHASEN(die sich nur bzgl. der Intervention unterscheiden)
  7. REVERSIBILITÄT des Interventionseffektes (bei Umkehrplänen)
41
Q

Was ist ein Problem des ABAB-Plans?

A

Transfereffekte von Intervention zu 2. Baseline

42
Q

Welche 7 Arten von Versuchsplänen der kontrollierten Einzelfallforschung gibt es?

A
  1. AB-Plan
  2. ABAB-Plan
  3. weitere Varianten des AB-Plans
  4. Multiple Grundratenpläne (=multiple baseline designs)
  5. Veränderungs-Kriteriums-Versuchsplan
  6. Alternierender Versuchsplan
  7. Kombination der genannten Versuchspläne
43
Q

Was charakterisiert einen multiplen Grundratenversuchsplan (MGV)? (2)

A
  • Abfolge von Baseline & Intervention (AB) wird NICHT direkt wiederholt
  • ein AB-Plan wird in anderen Situationen, bei anderen Verhaltensweisen oder bei anderen Personen wiederholt
44
Q

Wobei & wozu wird der AB-Plan beim MGV wiederholt? (4)

A
  • über Verhaltensweisen
  • über Situationen
  • über Personen
    => zur Absicherung gegenüber zufälligen Effekten (z.B. zwischenzeitliches Geschehen)
45
Q

Wie viele AB-Abfolgen gibt es normalerweise beim MGV?

A

insgesamt 3 A-Abfolgen

46
Q

Was ist ein Vorteil des multiplen Grundratenversuchsplan (=MGV)?

A

keine Umkehr des Interventionseffektes nötig

47
Q

Wie ist der Ablauf eines MGVs über Situationen?

A
  1. Grundraten eines bestimmten Verhaltens werden in unterschiedlichen Situationen bei derselben Person gleichzeitig aufgezeichnet
  2. In einer Situation wird die Intervention eingeführt, während in anderen Situationen die Baseline-Bedingungen bestehen bleiben
  3. Intervention wird dann zeitversetzt in den unterschiedlichen Situationen eingeführt
48
Q

Was sind 5 Beispiele für Situationen bei dem MGV?

A
  • Unterrichtsfächer (Deutsch, Mathe, Bio)
  • Lehrer
  • Umgebung (Schule, zu Hause, Arbeitsplatz, Freizeit)
  • Räume
  • Tageszeiten
49
Q

Wann beginnt die Baselinemessung beim MGV über Situationen?

A

beginnt in allen Situationen gleichzeitig

50
Q

Wann beginnt die Intervention beim MGV über Situationen?

A

beginnt in den verschiedenen Situationen zeitversetzt

51
Q

Was ist sehr wichtig bzgl. einer Veränderung im MGV über Situationen? (2)

A
  • eine Veränderung zeigt sich nur in den Situationen, in denen die Intervention begonnen wurde (kein spontaner Transfer auf die anderen Situationen)
  • Veränderung: jeweils in der erwarteten, gleichen Richtung & möglichst schnell nach Einsetzen der jeweiligen Intervention
52
Q

Was sind 2 Zwecke des MGVs?

A
  • durch Wiederholung in anderen Situationen (bzw. Personen/Verhaltensweisen) werden Effekte des zwischenzeitlichen Geschehens (=HISTORY) & der Reifung (=MATURATION) als potentielle Alternativerklärungen für Veränderungen unwahrscheinlich
  • es kann mehrfach gezeigt werden, dass die Intervention wirksam ist (Replikation/Wiederholbarkeit)
53
Q

Was sind Voraussetzungen des MGV (über Situationen)? (3)

A
  • Unabhängigkeit:
    –> Verhalten in den verschiedenen Situationen ist unabhängig voneinander
    –> kein spontaner Transfer von einer Situation zur anderen
  • Ähnlichkeit:
    –> ähnlicher Interventionseffekt in allen Situationen (bzgl. Stärke & Zeitverlauf)
54
Q

Wie viele Replikationen sollen mindestens bei MGV durchgeführt werden?

A

mind. 2 Replikationen -> also insgesamt über mind. 3 Situationen Daten erfassen

55
Q

Wie funktioniert der MGV über Personen? (2)

A
  • gleiche Intervention wird in derselben oder einer ähnlichen Situation zeitversetzt bei mehreren Personen durchgeführt
  • Baseline: sollte bei allen Personen gleichzeitig beginnen
56
Q

Was ist wichtig zu beachten beim MGV über Personen?

A

Personen sollten möglichst vielen gleichen Störvariablen ausgesetzt sein, d.h. sich im gleichen Umfeld befinden & somit denselben “History”-Effekten ausgesetzt sein

57
Q

Beispiel für ein MGV über Personen

A
  • AV: Häufigkeit Störverhalten
    –> pädagogische Maßnahmen zur Reduzierung dieses
58
Q

Wie funktioniert der MGV über Verhaltensweisen? (3)

A
  • eine Intervention bzw. ähnliche Interventionen werden zeitversetzt auf unterschiedliche Verhaltensweisen angewandt
  • Erfassung der Baseline: beginnt gleichzeitig
  • während die Intervention bzgl. einer Verhaltensweise beginnt, wird die Baseline der anderen Verhaltensweisen weitergeführt
59
Q

Was kann man als Nachweis des Erfolgs der Intervention bei einem MGV über Verhaltensweisen sehen?

A

Verhalten bzgl. der noch nicht behandelten Verhaltensweisen bleibt auf Baselineniveau, während sich der Erfolg hinsichtlich des behandelten Verhaltens kurz nach Beginn der jeweiligen Intervention zeigt

60
Q

Beispiel für ein MGV über Verhaltensweisen

A

3 spezifische Trainingsbausteine eines Selbstsicherheitstrainings:
1. eigene Wünsche verbalisieren
2. Kritik äußern
3. Selbstbehauptung

61
Q

Welches Prinzip liegt dem MGV zugrunde?

A

Prinzip der mehrfachen Wiederholung von Intervention & Interventionseffekt

62
Q

Wie wird die interne Validität beim MGV (ggü. dem AB-Plan) gesteigert?

A

durch intra-individuelle bzw. inter-individuelle Replikation

63
Q

Welchen Vorteil hat der MGV gegenüber einem ABAB-Versuchsplan?

A

keine Umkehrphase nötig

64
Q

Welche 2 Nachteile hat der MGV gegenüber einem ABAB-Versuchsplan?
(Bedingungen des Designs)

A
  • dieselbe oder eine ähnliche Intervention muss unabhängig in verschiedenen Situationen/ Personen/ Verhaltensweisen anwendbar sein
  • es darf kein Transfer über Situationen/ Verhaltensweisen/ Personen auftreten
65
Q

Was wird im Kriterien-Veränderungs-Versuchsplan (= changing criterion design) spezifiziert?

A

Im Laufe der Intervention werden unterschiedliche Kriterien spezifiziert, die in jeder einzelnen Phase zu erreichen sind

66
Q

Inwieweit verändern sich die Kriterien im Kriterien-Veränderungs-Versuchsplan (KVV)?

A

werden mit der Zeit immer strenger, bis zum Schluss das eigentliche Interventionsziel erreicht ist

67
Q

Was kann im KVV mehrfach gezeigt werden?

A

dass eine Veränderung der UV eine Veränderung der AV zur Folge hat

68
Q

Wie wird die interne Validität im KVV zusätzlich erhöht?

A

durch Mini-Umkehrphase

69
Q

2 Beispiele für einen KVV

A
  1. Kind soll lernen sich bei den Hausaufgaben über immer längere Zeit zu konzentrieren -> Belohnung immer dann, wenn es das Ziel erreicht hat -> Ziele werden schrittweise immer anspruchsvoller (5 bis 20 Minuten)
  2. Raucherentwöhnung
70
Q

Was sind Einsatzmöglichkeiten des KVV?

A

überall dort, wo Verhalten “abgestuft” werden kann

71
Q

Wie sieht es mit A- & B-Phasen im KVV aus?

A

eine Interventionsphase dient als Baseline der nächsten

72
Q

Wie wird die Anzahl der Phasen im KVV festgelegt?

A

i.d.R. vorher festgelegt; ergibt sich aus der Größe der einzelnen Schritte

73
Q

Wie lange sind die Phasen im KVV?

A

kann variabel sein & abhängig vom Erreichen des Kriteriums (z.B. neues Kriterium, wenn mindestens zweimal nacheinander das vorherige Kriterium erreicht wurde)

74
Q

Wie ist der erwünschte Verlauf im KVV?

A

treppenförmig

75
Q

Durch was ist die interne Validität im KVV gegeben?

A

durch relativ viele A-B-Abfolgen

76
Q

Was sind 2 Vorteile des KVV?

A

+ graduelle Zwischenziele sind bei vielen Interventionen sinnvoll
+ keine Umkehrphase zwingend

77
Q

Was sind 2 Nachteile des KVV?

A
  • lange Interventionsphase
  • nur möglich, wenn graduelle Abstufung des Verhaltens (AV) möglich & sinnvoll
78
Q

Wann ist ein alternierender Versuchsplan sinnvoll?

A

wenn überprüft werden soll, WELCHE von zwei Interventionen stärkere oder schnellere Wirksamkeit zeigt

79
Q

Was wird beim alternierenden Versuchsplan durchgeführt?

A

zwei Interventionen in schnellem Wechsel (z.B. im täglichen Wechsel)

80
Q

Wie sieht es mit potentiellen Störvariablen im alternierenden Versuchsplan aus?

A

sollten sich gleichermaßen auf beide Interventionen/Bedingungen verteilen

81
Q

Was resultiert am Ende eines alternierenden Versuchsplan?

A

zwei getrennte Verläufe, die verglichen werden können

82
Q

Beispiel für einen alternierenden Versuchsplan

A
  • AV: Häufigkeit Wortmeldungen
  • UVs: entweder Lob oder materielle Verstärker
83
Q

Gibt es eine Baseline im alternierenden Versuchsplan?

A

kann auch (notfalls) ohne Baseline durchgeführt werden => es geht darum WELCHE Intervention besser/schneller wirkt und nicht OB sie überhaupt wirkt

84
Q

Wann ist es vorteilhaft einen alternierenden Versuchsplan ohne Baseline durchzuführen?

A

wenn eine sofortige Intervention aus ethischen Gründen wichtig ist

85
Q

Was kann ohne Baseline bei einem alternierenden Versuchsplan nicht beurteilt werden?

A

OB die Intervention überhaupt wirksam ist bzw. WIE stark diese ist

86
Q

Was sind 4 Probleme beim alternierenden Versuchsplan?

A
  1. Reaktionen der Personen müssen relativ eindeutig auf die gerade angewendete Intervention zurückführbar sein
  2. Transfereffekte zwischen Bedingungen
  3. langsame, zeitverzögerte Wirkungen machen die Interpretation uneindeutig
  4. kombinierte Wirkung beider Interventionen
87
Q

Was sind 5 relevante Fragen, die bei der Auswahl eines passenden Versuchsplans beachtet werden müssen?

A
  1. Baselinemessung möglich?
  2. Interventionseffekt reversibel?
  3. Kann das Verhalten in mehreren, ähnlichen Situationen unabhängig voneinander modifiziert werden? (=> MGV)
  4. Sollen mehrere Interventionen verglichen werden? (=>AV)
  5. Lässt sich die Intervention abstufen? (=>KVV)
88
Q

Was sind 8 Vorteile der Einzelfallforschung bei der Evaluation von Interventionen?

A
  1. sehr praxisnah
  2. flexibel anpassen
  3. auch von Therapeuten/Lehrkräften durchführbar
  4. geeignet zur Prozessforschung
  5. Umfeld der untersuchten Person, der historische Kontext etc. kann detaillierter erfasst werden
  6. relevante Randbedingungen können so besser einbezogen werden
  7. Forschung auch möglich, wenn keine Gruppen vorliegen (z.B. bei seltenen Krankheiten, Störungen, Problemen)
  8. systematische Untersuchung von Einzelfällen sinnvoll, bevor eine neue Intervention an einer großen Gruppe von Personen erprobt wird