VL 1 - Einzelfallforschung 1 Flashcards

1
Q

Was ist Einzelfallforschung?

A

genauere Untersuchung einer Untersuchungseinheit, meist eine Person
(aber auch eine Familie, Gruppe, Staat, etc)

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2
Q

Können Ergebnisse aus der Einzelfallforschung Allgemeingültigkeit besitzen?

A

Ja (z.B. siehe Ebbinghaus, Wundt, Pavlov)

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3
Q

Was ist Kritik an Gruppen-/Durchschnittsforschung?

A

möglicherweise existiert der„Durchschnittsmensch“ überhaupt nicht!

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4
Q

Was wird in der Einzelfallbetrachtung der klinischen Psychologie angeguckt? (2)

A
  • Welche spezifische Behandlungsform ist unter welchen Bedingungen bei welchen spezifischen Patienten wirksam?
  • geht nicht um allgemeine, für alle Menschen geltenden
    Gesetzmäßigkeiten, sondern die persönlichen Umstände werden als sehr relevant für die Planung u. Durchführung v. Interventionen erachtet
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5
Q

Was sind 3 Ansätze d. Einzelfallforschung?

A
  1. anekdotischer Fallbericht
  2. (unkontrollierte) Fallstudie
  3. Kontrollierte/experimentelle Einzelfalluntersuchung
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6
Q

Was ist ein anekdotischer Fallbericht (2)?

A
  • unsystematische Aufzeichnung, oft retrospektiv angefertigt
  • meist qualitative Beschreibung, z.B. (Auto-)Biografien, klinische Fallberichte
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7
Q

Welche Art von Methoden wird oft verwendet um anekdotische Fallberichte auszuwerten?

A

oft qualitative Methoden, um solches Material auszuwerten, z. B. „Biografische Methode“, Hermeneutik

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8
Q

Was sind 3 Merkmale anekdotischer Fallberichte?

A
  • unsystematisch, nicht wiederholbar
  • interne & externe Validität zweifelhaft
  • spekulativ (z.B. im Hinblick auf Ursachenzuschreibung u. Verallgemeinerbarkeit)
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9
Q

Wozu können anekdotische Fallberichte führen?

A

kann dennoch wichtige Erkenntnisse liefern und Forschung anregen (-> Generierung von Hypothesen)

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10
Q

Was kennzeichnet eine unkontrollierte Fallstudie? (3)

A

Systematische Aufzeichnungen über einen “Fall”:
1. objektiv + reliabel, Konstruktvalidität gegeben
2. keine Kontrolle v. Störvariablen
3. keine UV

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11
Q

Wozu ist eine unkontrollierte Fallstudie analog zu?

A

Korrelationsstudie -> keine Kausalaussagen möglich

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12
Q

Was kennzeichnet eine kontrollierte/ experimentelle Einzelfalluntersuchung?(4)

A
  1. präzise operationalisiertes Verhalten (Objektivität, Reliabilität, Validität)
  2. Kontrolle v. Störvariablen
  3. Variation einer UV
  4. Durchführung wiederholter Messungen
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13
Q

Wozu ist eine kontrollierte/ experimentelle Einzelfalluntersuchung analog zu?

A

(Quasi-)experimentelle Studie:
Objektiv und reliabel,Konstruktvalidität, hohe interne Validität -> Kausalaussagen angestrebt

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14
Q

Wie sieht es mit der externen Validität bei einer (unkontrollierten) Fallstudie aus?

A

hängt vom Einzelfall ab

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15
Q

Wie sieht es mit der internen Validität bei einer (unkontrollierten) Fallstudie aus?

A

NICHT gegeben

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16
Q

Wie wird die interne & externe Validität bei kontrollierten Einzelfallstudien erhöht/ erreicht?

A

durch Replikationen über
andere Personen

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17
Q

Wo finden wir heutzutage experimentelle Einzelfallforschung vor allem?

A
  • Verhaltensmodifikation, VT
  • Klinische + pädagogische Psychologie, Sonderpädagogik
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18
Q

Was zeichnet das experimentelle Vorgehen generell aus? (Methode, 2)

A
  1. Variation einer (o. mehrerer) UV
  2. Kontrolle v. Störvariablen
19
Q

Was zeichnet das experimentelle Vorgehen generell aus? (2 Ziele)

A
  1. hohe interne Validität
  2. Testen von Kausalhypothesen
20
Q

Was ist oft die UV bei einer experimentellen Einzelfallstudie?

A

Intervention (ohne, mit)

21
Q

Was ist oft ein trade-off bei einer Interventionsstudie (Therapie)?

A

Interne Validität <-> Effektivität Behandlung

22
Q

Wie erfolgt die Kontrolle v. Störvariablen bei exp. Einzelfallstudien?

A

durch einen Vergleich individueller Werte über die Zeit
(Erfassung vieler Messzeitpunkte bei einer Person)

23
Q

Was ist ein zentrales Merkmal d. exp. Einzelfallforschung? (Methode)

A

Kontrolle innerhalb einer Person –> Fehler mitteln sich über Zeit aus

24
Q

Welcher Schluss ist Ziel d. exp. Einzelfallforschung?

A

Kausalschluss –> Intervention ist für die Veränderung in der
AV verantwortlich

25
Q

Was ist das “wissenschaftliche Ziel” d. exp. Einzelfallforschung?

A

interne Validität

26
Q

Welche 3 Dinge sind Bedrohungen f. d. Generalisierbarkeit d. Ergebnisse?

A
  1. Experimentelle Mortalität
  2. Selektion
  3. Selektion*Maturation
27
Q

Was sind 6 Bedrohungen der internen Validität in Einzelfalluntersuchungen?

A
  1. Testing
  2. History
  3. Instrumentation
  4. Statistische Regression
  5. Maturation
  6. Diffusion of treatment
28
Q

Was sind Testing-Effekte?

A

Veränderungen aufgrund wiederholten Messens

29
Q

Wann sind Testing-Effekte relevant?

A

wenn Messinstrumente eingesetzt werden, bei denen allein die wiederholte Darbietung des Messinstrumentes zu Veränderungen führt (z.B. Übungseffekte bei einem Leistungstest)

30
Q

Wie bedroht eine statistische Regression die interne Validität?

A

dann zu erwarten, wenn Probanden zu Beginn der
Untersuchung besonders extreme Werte aufweisen; z.B. sucht ein Klient vermutlich genau dann einen Therapeuten auf, wenn es ihm besonders schlecht geht

31
Q

Was ist Diffusion of Treatment?

A

Tritt z. B. dann auf, wenn in Nicht - Interventionsphasen
Interventionen weitergeführt werden (z.B. beim ABAB-Plan)

32
Q

Was ist der “History”-Effekt und wie bedroht dieser die interne Validität?

A

bezieht sich auf Ereignisse, die im Verlauf der Untersuchung auftreten und eine plausible alternative
Erklärung für Veränderungen
darstellen (bspw. familiäre Krisen, Lebensveränderungen, Lehrerwechsel etc.)
–> zwischen Interventionen

33
Q

Was ist “Maturation” als eine Bedrohung d. internen Validität?

A

Reifungsprozesse im Verlauf der Untersuchung, die möglicherweise eine plausible alternative Erklärung für Veränderungen darstellen

34
Q

Was ist “Instrumentation” und wie bedroht das die interne Validität?

A
  • entsteht wenn Beobachter ihre Einschätzungskriterien über die Zeit verändern
  • z. B. wenn „Störverhalten“ zu Beginn
    einer Untersuchung anders definiert wird als im weiteren Verlauf
  • andere Tests/Geräte
35
Q

Worum geht es bei der Wahl eines Versuchsplans &
Untersuchungsmethodik?

A

andere Erklärungen (Reifung, zwischenzeitliches Geschehen etc). & Zufall als Erklärung für Veränderungen auszuschließen

36
Q

Was ist die Baseline/ Grundrate?

A

Verhalten, wie es ohne Intervention eintritt

37
Q

Wie sollte die Baseline erfasst werden und wie sollte sie sein?

A
  • über mehrere Messzeitpunkte
  • sollte stabil, d.h. trendfrei und wenig variabel sein
38
Q

Was sind 3 Funktionen der Baseline?

A
  1. Deskription
  2. Prognose
  3. Vergleich (zur Intervention)
39
Q

Wann wird die Dauer der Baseline-Erhebung festgelegt?

A
  • im Vorhinein: nicht zu kurz & mehrere Messzeitpunkte umfassen (=> Stabilität, Prognose)
  • NICHT im Vorhinein festgelegt: so lange fortgesetzt, bis sich ein trendfreier, wenig variabler Verlauf ergibt
40
Q

Wann ist es besonders sinnvoll, die Dauer der Baseline-Erhebung NICHT im Vorhinein festzulegen?

A

wenn sich die beteiligten Personen erst an die Erhebungssituation gewöhnen müssen (=> Testing, Instrumentation)

41
Q

Warum kann manchmal die Baselinemessung nicht so lange fortgesetzt werden, wie es aus methodischer Sicht wünschenswert wäre?

A

weil ethische Gründe eine schnelle Intervention erfordern

42
Q

Wann kann man von der Wirkung der Intervention (UV) ausgehen? Wenn sich das Verhalten (AV)… (5)

A
  • deutlich
  • in die erwartete Richtung
  • abrupt
    ändert & diese Änderung
  • mehrfach
  • NUR bei Einsetzen bzw. Andauern der Intervention erfolgt
43
Q

Welche 3 Aspekte der Veränderung des Verhaltens kann die Intervention (UV) betreffen?

A
  • Niveau
  • Trend
  • Variabilität
44
Q

Wie wird eine Änderung im Verhalten (AV) während der Intervention meist festgestellt?

A

durch optische Inspektion des Verlaufs