VL 10 - Metaanalyse 3 Flashcards

1
Q

Was ist das Ziel eines Modells mit festem Effekt?

A

Schätzung EINES wahren Effekts

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Q

Wie ist das Vorgehen eines Modells mit festem Effekt?

A

kleine Studien erhalten kleines Gewicht

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3
Q

Was ist der Anwendungsfall eines Modells mit festem Effekt?

A

wenn alle Studien identisch sind UND man sich für den Effekt in einer Population interessiert
(ODER wenn die Anzahl der Studien gering ist)

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4
Q

Was ist ein Beispiel für eine Metaanalyse mit einem Modell mit festem Effekt?

A

Studien zur Wirkung eines Migränemedikaments (nur Patientinnen mit einer bestimmten Migräneform und alle erhalten die gleiche Dosierung)

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5
Q

Was ist das Ziel eines Modells mit Zufallseffekten?

A

Schätzung des Mittelwerts einer VERTEILUNG von wahren Effekten

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6
Q

Was ist das Vorgehen eines Modells mit Zufallseffekten?

A

kleine Studien erhalten (relativ) größeres Gewicht, da sie u.U. wichtige Informationen enthalten

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7
Q

Was ist der Anwendungsfall eines Modells mit Zufallseffekten?

A

wenn die Studien von unterschiedlichen Forscherteams durchgeführt ODER unterschiedliche Populationen untersucht wurden

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8
Q

Was wird bei einem Modell mit Zufallseffekten durchgeführt falls unterschiedliche Populationen relevant sind?

A

Metaanalyse innerhalb der Subgruppe

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9
Q

Was ist ein Beispiel für eine Metaanalyse mit einem Modell mit Zufallseffekt?

A

Studien zur Wirkung eines Migränemedikaments (Patient*innen mit unterschiedlichen Migräneformen oder unterschiedlichen Dosierungen)

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10
Q

Was wird vor einer Homogenitätsanalyse zuerst gemacht?

A

Berechnung der mittleren Effektgröße

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11
Q

Wozu wird die Varianz der wahren Effekte im Modell mit Zufallseffekten nur verwendet?

A

um mittlere Effektgröße verzerrungsfrei zu schätzen

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12
Q

Auf was ist der Fokus bei der Homogenitätsanalyse?

A

auf Varianz der wahren Effekte

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13
Q

Was untersucht die Homogenitätsanalyse?

A

ob Effektstärken homogen vs. heterogen (variabel) sind

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14
Q

Woraus besteht die Gesamtvarianz?

A

= Varianz der wahren Effekte + Fehlervarianz

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15
Q

Woraus besteht die Varianz des wahren Effekts bei einem festen Effekt?

A

= Unterschiede zwischen Gruppen von Effektgrößen

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16
Q

Woraus besteht die Varianz des wahren Effekts bei einem Zufallseffekt?

A

= Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen von Effektgrößen + Unterschiede zwischen den einzelnen Effektgrößen innerhalb der Gruppen

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17
Q

Was ist die inhaltliche Frage einer Homogenitätsanalyse? (2)

A
  • Sind die Effekte über alle Studien hinweg gleich groß?
  • Ist die Intervention in allen Studien (d.h. in verschiedenen Stichproben, Settings, UVs, AVs) gleich wirksam?
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18
Q

Was ist die Frage der Homogenitätsanalyse?

A

Ist die Varianz der wahren Effektgrößen größer als die Fehlervarianz?

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19
Q

Was sind die 4 Schritte bei der Homogenitätsanalyse?

A

1.) Berechnung der beobachteten Gesamtvarianz Q (Modell mit festen Effekten)

2.) Schätzung der erwarteten Gesamtvarianz unter Homogenitätsannahme

3.) Schätzung der Größe der Heterogenität (d.h. der Varianz wahrer Effekte)

4.) Signifikanzprüfung (Homogenitätstest)

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20
Q

Was ist die bei Homogenität erwartete Gesamtvarianz?

A

df= k - 1

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21
Q

Was ist die Heterogenität? (2)

A

= Q-df
= Differenz zwischen beobachteter und per Zufall erwarteter Gesamtvarianz

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22
Q

Was ist der Anteil der Heterogenität an der Gesamtvarianz?

A

= = Q-df/Q

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23
Q

Welche statistische Frage prüft der Homogenitätstest?

A

“Wie wahrscheinlich ist eine Gesamtvarianz extremer als Q unter der H0 homogener Effekte?”

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24
Q

Was für ein statistischer Test ist der Homogenitätstest?

A

x²-Test von Q (Gesamtvarianz) mit df= k-1

25
Q

Von was ist das Ergebnis des Homogenitätstest abhängig? (3)

A
  • Varianz innerhalb Studien
  • Varianz zwischen Studien
  • Anzahl der Studien
26
Q

Wie weit verbreitet ist Heterogenität?

A

Heterogenität in ca. 96% der Metaanalysen

27
Q

Wie groß ist die Heterogenität?

A

ca. dreimal so groß wie Stichprobenfehler

28
Q

Was sind 2 Probleme des Homogenitätstests?

A
  1. Homogenitätstest hat geringe Power
  2. Vergleich von Äpfel & Birnen (Metaanalysen vergleichen verschiedene “wahre” Effekte)
29
Q

Was impliziert das Problem, dass der Homogenitätstest eine geringe Power hat?

A

Nicht signifikanter Q-Test bedeutet nicht, dass Heterogenität abwesend ist

30
Q

Wann hat der Homogenitätstest eine geringe Teststärke? (2)

A
  • bei geringer Studienzahl
    • bei großer Varianz innerhalb der Studien (z.B. kleine Stichproben)
31
Q

Was ist die Lösung für das Problem, dass der Homogenitätstest eine geringe Power hat?

A

Anteil der Heterogenität an der Gesamtvarianz anschauen -> “Ist I² groß oder klein?”

32
Q

Was ist die Lösung für das Problem, dass der Homogenitätstest Äpfel & Birnen vergleicht (d.h., dass Metaanalysen verschiedene “wahre” Effekte vergleicht)?

A

Moderatorvariablen können Heterogenität erklären

33
Q

Was bedeutet es wenn Effektgrößen heterogen sind? (2)

A

= es gibt systematische Varianz zwischen den Studien
= die Effekte in einigen Studien (einer Subgruppe) unterscheiden sich von denen in anderen Studien (einer anderen Subgruppe)

34
Q

Welche Faktoren können heterogene Effektgrößen erklären? (3)

A

=> Suche nach Moderatorvariablen
- potentielle Moderatoren: alle Eigenschaften der Studie (z.B. Treatment, Untersuchungsmethode, Stichprobe, Auswertungsmethode)
- eine (kategoriale) Moderatorvariable unterteilt die Studien in Subgruppen (z.B. solche mit Treatment A vs. solche mit Treatment B)

35
Q

Wie kann man die Hypothese prüfen, dass die Moderatorvariable (k)einen Einfluss auf die Effektgröße der Studien hat?

A

Vergleich der mittleren Effektgröße der Subgruppen

36
Q

Mit welchem Test kann man zwei Gruppen von Studien in einem Modell mit festem Effekt vergleichen? H0?

A
  • z-Test
  • H0: “Die wahre Effektgröße ist für beide Gruppen gleich.”
37
Q

Mit welchem Test kann man mehrere Gruppen von Studien in einem Modell mit festem Effekt vergleichen? H0?

A
  • Q-Test
  • H0: “Die wahre Effektgröße ist für alle Gruppen gleich.”
38
Q

Was ist die Gesamtvariabilität beim Q-Test?

A

= Variabilität zwischen den Subgruppen + Variabilität innerhalb der Subgruppen

39
Q

Mit welchen Tests kann man Gruppen von Studien in einem Modell mit Zufallseffekten vergleichen?

A
  • gleiches Vorgehen wie im Modell mit festen Effekten
  • basierend auf anderen Schätzern der mittleren Effekte & Varianzen/Gewichte (wie anhand des Modells mit Zufallseffekten ermittelt!)
40
Q

Was ist eine Annahme von Tests von Gruppenvergleichen in einem Modell mit Zufallseffekten?

A

Heterogenität liegt vor (=Subgruppen mit unterschiedlichen Verteilungen der wahren Effekte)

41
Q

Welche zwei Varianten von Tests für Gruppen von Studien in einem Modell mit Zufallseffekten gibt es?

A

1. gemeinsamer (gepoolter) T²-Schätzer für die Subgruppen: MITTELWERTE der Verteilungen der wahren Effekte unterscheiden sich

2. separate T²-Schätzer für die Subgruppen: MITTELWERTE & VARIANZEN der Verteilungen der wahren Effekte unterscheiden sich
-> nur wenn ausreichend viele Studien in jeder Subgruppe vorhanden (k>5)

42
Q

Wie kann man bei einer Literaturrecherche den Ein- & Ausschluss von Artikeln und Studien z.B. präsentieren?

A

Flowchart

43
Q

Wie kann man Effektgrößen (gesamt & für relevante Subgruppen) z.B. präsentieren?

A

Forest-Plot & Tabelle

44
Q

Wie kann man Ergebnisse der Moderatoranalysen z.B. präsentieren?

A
  • Forest-Plot und Tabelle
  • Bubble-Plot
45
Q

Was sind 3 Probleme der Ergebnisinterpretation von Metaanalysen?

A
  • Vergleich von Äpfel & Birnen
  • GIGO (=garbage in, garbage out)
  • Verzerrung durch Publikationsbias
46
Q

Was ist das Problem, eine Identifikation und Lösung für das Problem vom “Vergleich von Äpfel und Birnen”?

A
  • Problem: Vergleich von (sehr) unterschiedlichen Studien (d.h. Effekte stammen aus unterschiedlichen theoretischen Verteilungen)
  • Identifikation: durch Moderatoranalysen (falls kritischer Moderator bekannt)
  • Lösung: Aufstellung einer präzisen theoretischen Fragestellung, um Ein- vs. Ausschlusskriterien (bzw. kritische Moderatorvariable) zu definieren
47
Q

Was ist das Problem, eine Identifikation und Lösung für das Problem “garbage in, garbage out”?

A
  • Problem: (zu) geringe methodische Qualität der Studien für sinnvolle Interpretation
  • Identifikation: durch Moderatoranalyse (Variablen methodischer Qualität)
  • Lösung: gezielter Einschluss methodisch hochwertiger Studien (bzw. nachträgliche Beschränkung auf Ergebnisse aus Studien mit hoher Qualität)
48
Q

Wie kann man einen Publikationsbias untersuchen?

A

= Regression von Effektgröße (y-Achse) auf Publikationsjahr (x-Achse) zur Beurteilung, ob das Publikationsjahr die Größe des Effekts moderierte (Moderatoranalyse)

49
Q

Was bedeutet ein negativer Slope der Regression wenn man untersucht ob ein Publikationsbias vorliegt?

A

Effekt nimmt über die Zeit ab, wenn es sich bei den ersten Schätzungen um falsch positive Ergebnisse handelt, die anschließend nicht reproduziert werden können (Bsp.: Partnerpräferenz)

50
Q

Was bedeutet ein horizontaler Slope der Regression wenn man untersucht ob ein Publikationsbias vorliegt?

A

Effekt bleibt über die Zeit stabil, wenn es sich bei den ersten Schätzungen um richtig positive Ergebnisse handelt, die anschließend reproduziert werden können (z.B. Testing-Effekt)

51
Q

Was ist ein Publikationsbias?

A

Publizierte Studien haben größere (signifikante) Effekte & kleinere (n.s.) Effekte fehlen

52
Q

Wie kann man einen Publikationsbias entdecken? (2 Detektionsalgorithmen)

A
  • Publikationsbias-Analysen (z.B. Symmetrie im Funnel-Plot)
  • Moderatoranalysen (kategorial: publiziert vs. nicht-publiziert; kontinuierlich: Publikationsjahr)
53
Q

Wie kann man einen Publikationsbias korrigieren? (4 Korrekturalgorithmen)

A
  • Wiederherstellung der Symmetrie im Funnel-Plot (z.B. Trim-and-Fill)
  • Funnel-Plot-Regressionsanalyse (z.B. PET/PEESE = Extrapolation zur “perfekten” Studie)
  • Anschauen der p-Curve (=Verteilung der p-Werte; Nulleffekt: uniforme Verteilung; realer Effekt: linkssteile Verteilung)
  • Selektionsmodell: Zufallseffekte plus WS, n.s. Effekte zu publizieren
54
Q

Wie kann man einen Publikationsbias korrigieren? (OHNE statistische Tests)

A

gezielte Auswahl von Studien mit ergebnisunabhängiger Publikation (z.B. registered reports)

55
Q

Wie sind Detektionsalgorithmen zu bewerten?

A

können Bias (ja/nein) zuverlässig entdecken, aber Ausmaß des Bias wird nicht präzise geschätzt

56
Q

Wie sind Korrekturalgorithmen zu bewerten?

A

Korrektur des Bias (d.h. Schätzung wahrer Effektgröße) NICHT zuverlässig möglich

57
Q

Worauf liegt der Fokus von Metaanalysen?

A

auf der quantitativen Analyse der Effektgrößen
(-> Wie groß ist der mittlere Effekt? Die Heterogenität der Effekte?
-> Welche Moderatorvariablen beeinflussen Richtung & Größe des Effekts?)

58
Q

Inwieweit bietet die Metaanalyse eine Perspektive auf den Forschungsprozess? (2)

A
  • ihre Antworten liefern Grundlage für anwendungsorientierte Forschung
  • im Anschluss können Interventionen entwickelt und erprobt werden (-> Evaluationsforschung)