V2-4 Zeitabhängiges Materialverhalten, Verformung, Zwang Flashcards

1
Q

Annahmen nach DIN EN 1992-1-1 (Kriechen + Schwinden)

A
  • Kriechen und Schwinden sind voneinander unabhängig.
  • Bis zu 0,45fck(t0) wird eine lineare Beziehung zwischen Kriechverformung und den
    kriecherzeugenden Spannungen angenommen.
  • Einflüsse aus ungleichmäßiger Temperatur- und Feuchtigkeitsverteilung innerhalb des Querschnitts werden vernachlässigt.
  • Die Gültigkeit des Superpositionsgesetz wird auch für Einflüsse vorausgesetzt, die zu unterschiedlichen Altersstufen des Betons auftreten.
  • Diese Annahmen gelten auch für Beton unter Zugbeanspruchung.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Feldweise Herstellung eines Durchlaufträgers
Folgerung:

A

Bei Systemwechseln wird durch Kriechen weitgehend der Spannungszustand aufgebaut, der sich näherungsweise bei Herstellung des Systems in einem Guss ergibt. Die Annäherung an diesen verträglichen Zustand ist um so größer, je kriechfähiger die Systemteile sind.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Zeitabhängige Änderung der Schnittgrößen infolge Stützensenkung bei statisch unbestimmten Systemen

A
  • Bei einer plötzlichen Auflagerverschiebung in einem statisch unbestimmten System werden die Zwangsschnittgrößen durch das Kriechen weitgehend abgebaut.
  • Bei einer langsamen Auflagerverschiebung in einem statisch unbestimmten System werden die Zwangsschnittgrößen nicht in ihrer vollen Größe aufgebaut, da die Systemsteifigkeit durch das Kriechen vermindert wird.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Die Größe der Durchbiegung ist maßgeblich abhängig von:

A
  • E-Modul Beton und Stahl
  • Zugfestigkeit Beton
  • Größe und zeitlicher Verlauf von Kriechen und Schwinden * Querschnittsabmessungen
  • Bewehrungsmenge
  • Statisches System
  • Belastungsgeschichte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Bedeutung der Rissbildung

A
  • Ästhetik
  • Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeiten
    und Gasen
  • Steifigkeit bzw. Verformungen
  • Dauerhaftigkeit
  • Standsicherheit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Rissursachen - Baustoffseite

A

niedrige Zugfestigkeit des Betons:fct = 0,1·fc
* Einflussfaktoren
− Betonfestigkeit
− Spannungsgradient − Bauteildicke
* Bauteilzugfestigkeit ca. 20 % geringer als Laborzugfestigkeit
(Richtige Erfassung nur schwer möglich)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Rissursachen - Lastseite
(Äußere Lasten)

A
  • vergleichsweise sicher zu erfassen
  • Festigkeitsentwicklung weitgehend abgeschlossen
  • selten Ursache übermäßiger Rissbildung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Rissursachen - Lastseite
(Zwang (Temperatur, Schwinden, Setzung))

A
  • schwierig zu erfassen (u.U. instationäre Temperatur- und Schwindverläufe)
  • häufig in Bauteilen mit geringer Lastbeanspruchung
  • „Konkrete Bemessungsgröße“ für einzulegende Bewehrung fehlt
  • häufig Ursache übermäßiger Rissbildung bei fehlender Mindestbewehrung
  • Mängelanzeigen durch Bauherrn
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Mechanisches Modell
-> Zwangbeanspruchungen

A
  • Zwang ist steifigkeitsproportional
  • Steifigkeit wird durch Rissbildung reduziert
  • Abfall der Zwangkraft bei Rissbildung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Hydratationswärme

A
  • Hydratation des Zements (exothermer Prozess)
  • Beton als relativ schlechter Wärmeleiter heizt sich auf.
    Umso mehr je:
    ▪ massiger das Bauteil
    ▪ größer die Hydratationswärme des Zements
    ▪ größer der Zementgehalt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Schwinden

A
  • Volumenverminderung des Betons infolge der Austrocknung des Zementsteins
  • Unterteilung in:
    − plastisches Schwinden des jungen Betons (Frühschwinden)
    − Chemisches Schwinden des erhärtenden Beton
    − Trocknungsschwinden des erhärtenden und erhärteten Betons
  • Größe der Schwindverformung und zeitlicher Ablauf nach DIN EN 1992-1-1
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Zwang- und Eigenspannungen

A

Zwang:
* Bei statisch unbestimmten Systemen
* relevant für Rissbreite und Mindestbewehrung
- Größe der Zwangsspannungen proportional zur Steifigkeit

Eigenspannungen:
* Bei statisch bestimmten und unbestimmten Systemen
* nicht relevant für Rissbreite und Mindestbewehrung
* Reduktion von fctm (50 – 80% je nach Bauteildicke) für Mindestbewehrung
- entstehen durch nichtlineare Beanspruchung infolge Temperatur und Schwinden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Zeitliche Entwicklung der Zugfestigkeit

A
  • wesentlich schwieriger vorherzubestimmen als die der Druckfestigkeit
  • wird maßgebend durch Schwindspannungen beeinflusst
    -> von Körpergröße und Lagerungsbedingungen abhängig
    -> können zu einem vorrübergehenden Abfall der Zugfestigkeit führen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Entwicklung E-Modul

A
  • verläuft schneller als bei der Druckfestigkeit
  • E-Modul in hohem Maß vom E-Modul des Betonzuschlages bestimmt, dessen Eigenschaften nicht altersabhängig sind
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Betondruckfestigkeit bei Dauerstandbeanspruchung

A

Wirken hohe Druckspannungen längere Zeit auf den Beton ein, so setzt sich das Mikrorisswachstum auch bei konstanter Spannung fort, bis der Beton versagt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist Dauerstandfestigkeit?

A

Die größte Druckspannung, die der Beton gerade noch unendlich lange ertragen kann.

-> für 28 Tage Belastung: 80-85% der Druckfestigkeit bei kurzer Beanspruchung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Lastunabhängige Verformungen

A

Schwinden und Quellen:

  • Wasserverlust bei Austrocknung
  • oder Wasseraufnahme

Verformungen aus dem Quellen deutlich kleiner als aus dem Schwinden

18
Q

Zeit- und lastabhängige Verformung

A

Kriechen:

Zeitliche Zunahme der durch eine äußerer Belastung ausgelösten Dehnung abzüglich der lastunabhängigen Dehnung

19
Q

Relaxation

A

Zeitabhängige Abnahme einer Spannung unter einer aufgezwungenen Dehnung konstanter Größe

20
Q

Charakteristische Eigenschaften Kriechen

A
  • abhängig vom Betonalter beim Aufbringen der jeweils untersuchten Dauerspannung
  • irreversibler Anteil (Fließanteil) bleibt nach Entlastung erhalten
  • Rückkriechen = verzögert elastische Formänderung
  • abhängig von den Temperaturbedingungen
    (Man unterscheidet zwischen dem ohne Austrocknung eintretenden Grundkriechen und dem Trocknungskriechen)
  • rasche Anfangsverformungen (auch nach ERstbelastung des Betons in hohem Alter’)
21
Q

Wie wird die Endkriechzahl ermittelt?

A

Die Betonkörper werden entsprechend den Umweltbedingungen des Bauwerks gelagert und mit der Spannungsgeschichte des Bauteils beansprucht. Dann misst man die Kriechverformungen des Prüfkörpers über einen genügend langen Zeitraum.

22
Q

Endkriechmaß Ermittlung

A

Verfahren nach Ross

23
Q

Superpositionsgesetz nach Boltzmann

A

Nachteil: bei stufenweiser Berechnung der Kriechdehnung muss die gesamte Spannungsgeschichte berücksichtigt werden

24
Q

Autogene Schwinddehnung

A
  • bezeichnet die Volumenverminderung während der Hydration des Betons
    -> tritt auf, wenn die Ausgangsprodukte des Betons ein größeres Volumen aufweisen als ihre Hydrationsprodukte
  • anders als die Trockungsschwinddehnung unabhängig von klimatischen Umgebungsbedingungen
25
Q

Relaxationskennwert (rho_t)

A

0,8

26
Q

Wovon hängen Kriechen und Schwinden ab?

A
  • Umgebungsfeuchte
  • Abmessungen des Bauteils
  • Zusammensetzung des Betons
27
Q

Welche Beiwerte beeinflussen die Grundzahl des Kriechens phi_0?

A
  • Beiwert für den Einfluss der Luftfeuchtigkeit phi_RO
  • Beiwert für den Einfluss deśr Betonfestigkeit beta(f_cm)
  • Beiwert für den Einfluss des Alters bei Belastungsbeginn beta(t_0)
28
Q

Warum wird ein Schnittkraftanteil Delta_Fc = Delta F_s vom Beton auf den Betonstahl umgelagert?

A

Durch Kriechen und Schwinden verkürzt sich der Beton, sodass die Kontinuitätsbedingung zwischen Stahl und Beton verletzt wird, so wird das ausgeglichen.

29
Q

Wie kann man den Vorspanngrad abschätzen?

A

Hier ist eine Berechnung des Spannkraftverlustes infolge des zeitabhängigen Materialverhaltens erforderlich

30
Q

Einfluss des Kriechens auf Zwangsschnittgrößen

A

Der Aufbau der Zwangsschnittkräfte ist umso kleiner, je kriechfähiger ein System ist.

31
Q

Welche Vorraussetzung wird bei dem Nachweis der Begrenzung der Verformungen ohne direkte Berechnung gesetzt?

A

Die Stahlspannung unter der entsprechenden Bemessungslast im GZG in einem gerissenen Querschnitt in Feldmitte eines Balkens/Platte oder am Einspannquerschnitt eines Kragarms beträgt 310 N/mm^2

32
Q

Biegeschlankheiten:
Maximalwerte

A
  • Allgemein: l/d <= K*35
  • Bauteile, die verformungsempfindliche Ausbauelemente beeinträchtigen können: l/d <= K^2*150/l
33
Q

Wann ist der rechnerische Nachweis von Bauteilverformungen erforderlich?

A
  • wenn die Bauteile außerhalb der Grenzen für den vereinfachten Nachweis liegen
  • oder wenn andere Grenzwerte der Durchbiegung einzuhalten sind
34
Q

Zwangursachen

A
  • Hydratationswärme
  • Schwinden
  • Umgebungswärme
35
Q

Was sind adiabatische Verhältnisse?

A

Es wird weder Wärme nach außen abgeführt, noch von außen zugeführt (zB vorrübergehend im Kern wandiger Bauteile mit großer Dicke)

36
Q

Wie kann Hydrationswärmeentwicklung verhindert werden?

A
  • Betontechnologie
  • gekühlter Zuschlag
  • Anordnung von Kühlschlangen
37
Q

Wie kann dem Frühschwinden entgegengewirkt werden?

A

Nachbehandlung: Schutz vor Wind und Sonneneinstrahlung

38
Q

Wovon ist das Schwinden des erhärteten Betons abhängig?

A
  • Wassergehalt des Frischbetons
  • Luftfeuchte der Umgebungsluft
  • wirksame Körperdicke
  • Austrocknungsbeginn
  • Hydrataionsgrad
39
Q

Wie werden Eigenspannungen maßgeblich gekennzeichnet?

A

Erzeugen keine Schnittgrößen, Zug- und Druckspannungen stehen im GGW

40
Q

Bedeutung von Anrissen infolge Eigenspannung

A
  • Zug-Eigenspannung überschreitet wirksame Betonzugfestigkeit bereits nach einem Tag
    -> feinverteilte netzartige Oberflächenanrisse
  • schließen sich nach Abfließen der Hydrationswärme
  • Ausgangspunkt für Risse infolge später auftretender Zwang- und Lastanspruchung
    -entscheidend für das spätere Rissbild

=> Vermeiden verringert die Gefahr eines Trennrisses

41
Q

Aufgabe der Mindestbewehrung

A
  • bei Überschreitung der Betonzugfestigkeit die freiwerdenden Rissschnittgrößen aufnehmen
  • die aufgezwungene Verformung auf mehrere Risse verteilen
  • Rissbreiten beschränken
42
Q

Wandgeometrien im Bezug auf Trennrisse

A

Wandlänge kürzer als die 2-fache Wandhöhe