Trend Flashcards
Woher stammt das Wort “Trend”?
Trend kommt aus dem Mittelhochdeutschen (14. Jhdt.) von “trendeln”, was so viel bedeutet wie kreiseln oder nach unten rollen.
Welche drei Richtungen von Trends gibt es? (3)
- Aufwärtstrend: mehr von etwas, etwas nimmt zu (k)
- Stagnation: Zustand ohne Veränderung (g) - im engeren Sinne kein Trend
- Abwärtstrend: weniger von etwas, etwas nimmt ab (m)
Vervollständige den Satz
Der Grundgedanke von Trends ist einfach: Man ________ etwas über einen bestimmten ________________ hinweg und versucht aus den Beobachtungen auf die weitere ________________ zu schließen. Man will aus der Vergangenheit Vorhersagen für die ________ ableiten. Trends betrachten also in der Regel ________________ entlang der ________________.
Der Grundgedanke von Trends ist einfach: Man beobachtet etwas über einen bestimmten Zeitabschnitt hinweg und versucht aus den Beobachtungen auf die weitere Entwicklung zu schließen. Man will aus der Vergangenheit Vorhersagen für die Zukunft ableiten. Trends betrachten also in der Regel Entwicklungen entlang der Zeitachse.
Ist der Begriff “Trend” im Marketing gut definiert?
Nein. In Marketinglehrbüchern wird der Begriff häufig verwendet ohne ihn näher zu definieren. Eine Ausnahme bildet die Berechnung von Trendfunktionen (z.B. Absatzprognose mit drei Kurvenverläufen: linearer Trend, exponentieller Trend, logistischer Trend)
Warum sollte man dem Trendbegriff im marketing mehr Beachtung schenken?
Wenn man sich von (vermeintlichen) Trends umgeben sieht und das eigene Verhalten auf diese Trends abstimmen kann, um daraus mehr Erfolg zu schaffen, ist es sinnvoll, etwas genauer hinzuschauen und zu verstehen, was ein Trend ist, wie er entsteht und welche Relevanz er entfaltet.
Spätestens wenn es darum geht, Marketingbudgets aufzuwenden, sei es für Trendanalysen oder um auf die ermittelten Trends zu reagieren, ist es sinnvoll, mit eigener Meinung, zumindest mit kritisch geschultem Blick auf das zu schauen, was einem Trendforscher als neue Entwicklung anpreisen. Dies gilt insbesondere dann, wenn diejenigen, die den Trend aufgedeckt haben oder für seine Aufdeckung bezahlten, ein passendes Produkt dazu anzubieten haben.
Bsp. 1: “Second Life” Online-3D-Infrastruktur mit virtuellen Welten, wo man mittels Avataren Handel betreiben kann. Man glaubte es würde das “Leben verändern” und “das Internet 3D machen”. Große Unternehmen wie BMW, die deutsche Post und Adidas zweigten Budgets ab, um teilzuhaben, jedoch entpuppte sich der vermeintliche Trend als nicht nachhaltig.
Bsp. 2: Facebook - Unternehmen errichteten auf Facebook sogenannte Fanpages, stellten Berater ein und Personal ab, um dort möglichst „social“ zu sein. Später merkten Unternehmen, dass viele Konsumenten gar keine ernsthaften und nachhaltigen Dialoge mit ihren Schrauben, ihrem Toilettenpapier oder ihrem Ketchup suchten – und auch nicht mit den Unternehmen, die diese Produkte herstellen. Im Gegenzug haben sie Facebook als hervorragende Werbeplattform entdeckt.
Wahr oder Falsch
Das erforderliche mathematische Grundlagenwissen für Trends aus der Mathematik findet immer mehr Einzug in Lehrpläne von Spezialausbildung im Bereich Marketingkommunikation.
Wahr, insbesondere die Analysis, die Statistik und die Wahrscheinlichkeitsrechnung
Mit welcher bekannten Kurve kann man den Trend vergleichen?
Mit der Glockenkurve, bekannt aus dem Produktlebenszyklus.
Wie kann man den Trend in einer Glockenkurve darstellen?
Auf der y-Achse befindet sich die Ausprägung, auf der x-Achse die Zeitschiene. Auf der x-Achse kann man bis zum
* Peak (Trendumkehr, Trendwendepunkt) einen
* Aufwärtstrend (Trendanstieg und Trendabschwächung) beobachten, danach einen
* Abwärtstrend (Trendanstieg, Trendabschwächung)
Mittig von Trendanstieg und Trendabschwächung finden wir immer den Beginn einer Trendabschwächung.
Im Aufwärtstrend ist ein steigender Kurvenverlauf zu sehen: Die Kurve geht nach oben. Dabei gliedert sich ihr Verlauf in der Abbildung in zwei Abschnitte. Im ersten Abschnitt, dem Trendanstieg, wird die Aufwärtsbewegung entlang der Zeitachse immer steiler (überproportionaler Anstieg).
Im Punkt P1 ändert sich dies: Wir beobachten eine Trendabschwächung, d. h. die Kurve geht zwar weiter nach oben, jedoch nicht mehr immer steiler, sondern entlang der Zeitachse immer weniger steil, bis sie schließlich ihren höchsten Punkt in P2 erreicht.
P2 ist der Punkt der Trendumkehr oder Trendwende: Dieser Punkt ist der höchste der Kurve. Gleichzeitig erreicht die Steigung der Kurve mit diesem Punkt den Wert Null.
In der Folge nimmt der Kurvenverlauf einen Abwärtstrend, wiederum in zwei Abschnitten. In (3) Trendanstieg steigt die Steilheit der Abwärtsbewegung entlang der Zeitachse. Die negative Steigung nimmt also zu. Ab Punkt P3 hingegen geht der Abwärtstrend zwar weiter, jedoch abgeschwächt, d. h. entlang der Zeitachse immer weniger stark.
Was versteht man unter Steigung im mathematischen Bereich (z.B. Kurvendiskussion, Analysis)?
Die Steigung ist das Maß für die Steilheit einer Kurve. Die Punkte P1 und P3 nennt man in der Mathematik Wendepunkte der Kurve, d. h. die Kurve ändert von diesem Punkt aus ihre Richtung. Punkt P2 ist (zusätzlich) Sattelpunkt, d. h. in diesem Punkt ändert die Kurve ihre Richtung und gleichzeitig erreicht die Steigung den Wert Null.
Damit kann man in der Trendanalyse nicht nur vorhersagen, in welche Richtung sich etwas bewegt, sondern auch, wie stark die Entwicklung ist.
Nur zum wiederholten Lesen: “Bioprodukte sind im Trend”
Die Trendforschung teilt mit: „Bioprodukte sind im Trend“. Wie würden Sie daraufhin als Bio-Produzent Ihre Produktionsmengen anpassen? Sie wissen, liefern Sie zu viel Bioprodukte an Ihre Händler, verdirbt die unverkaufte Ware und Sie machen Verluste. Liefern Sie hingegen zu wenig Ware, kann die Nachfrage nicht befriedigt werden; Opportunitätsverluste und unzufriedene Kunden sind die Folge. Schnell wird klar: Trends sollten quantifizierbar sein.
Nehmen wir an, ein Unternehmen verkauft ein „Bioprodukt“. Im ersten Monat wurden 50 Tonnen Ware, im zweiten Monat 100 Tonnen Ware und im dritten Monat 200 Tonnen Waren verkauft. Offensichtlich ein Trendanstieg im Aufwärtstrend: Jeden Monat wird nicht nur mehr Ware verkauft, sondern die Zuwächse werden auch noch größer.
Wenn nun im vierten Monat 300 Tonnen, im fünften Monat 350 Tonnen Ware und im sechsten Monat 370 Tonnen Ware verkauft werden, ist das zwar noch immer ein Aufwärtstrend, doch die Zuwachsraten sind geringer; der Trend schwächt sich ab.
Während die Nachfragekurve bis zum vierten Monat noch recht stark anzusteigen scheint, sieht man in der Nachfrage-Zuwachskurve, d. h. der Steigung der Nachfragekurve, im vierten Monat bereits, dass der Trend sich abschwächt: Die „Zuwachsrate“ stagniert.
Wahr oder Falsch.
Trend stellen sind allgemein in einer Glockenkurve dar.
Falsch. Die Glockenkurve ist eine ideale, einfache und elegante Darstellung. Tatsächlich sind bei Trendmessungen zahlreiche Punkte zu sehen, die sich scheinbar ungeordnet verteilen. Dennoch sieht man, dass sich die Punktwolke insgesamt über die Zeitachse nach oben verlagert.
Was versteht man unter einer Regressionsanalyse (Begriff der Statistik)?
Dabei versucht man eine Formel zu finden, mit der man eine Kurve (oder Gerade) erzeugen kann, bei der jeder der jeweils errechneten Werte möglichst wenig von den jeweils gemessenen Werten abweicht.
Mit der Regressionskurve oder -gerade kann man Prognosen vornehmen, also errechnen, wie die weitere Entwicklung sein wird.
Mittels welchen Maßes kann man berechnen, ob die Regressionsanalyse nur wenig von den einzelnen Punkten einer Statistik abweicht?
Mittels Bestimmtheitsmaß r² (teilweise auch R²). Es ist das Quadrat des Korrelationskoeffizienten und kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen. Je näher der Wert von r² bei der 1 liegt, desto genauer spiegelt die errechnete Näherung die tatsächlichen Werte wider, bzw. desto „richtiger“ ist die ermittelte Formel.
Für die Regressionsanalyse kann man einen Computer oder die sogenannte „Methode der kleinsten Fehlerquadrate“ nutzen. Auf die Verfahren der Regressions- und Korrelationsanalyse wollen wir hier nicht näher eingehen und verweisen auf die Lehrbücher der Statistik.
Die einzelnen Messwerte in der Abbildung streuen um die Regressionsgerade herum. Das lässt erwarten, dass auch künftig die tatsächlich beobachtbaren Werte nicht exakt auf der Regressionsgeraden liegen, sondern in bestimmtem Rahmen um die berechneten Erwartungswerte herum streuen.
Die einzelnen Messwerte streuen um die Regressionsgerade herum. Das lässt erwarten, dass auch künftig die tatsächlich beobachtbaren Werte nicht exakt auf der Regressionsgeraden liegen, sondern in bestimmtem Rahmen um die berechneten Erwartungswerte herum streuen. Wie kann man diese Streuung in die Prognosen einbeziehen? (2)
Mittels der Berücksichtigung von Standardabweichungen bzw. die Defintion von Konfidenzintervallen, die dann weniger eine Gerade, als vielmehr einen Korridor der zu erwartenden zukünftigen Werte beschreiben.
Wahr oder Falsch.
Eine Prognose mittels Regressionsgerader auch mit der Defintion von Konfidenzintervallen macht nicht immer Sinn.
Wahr. Wenn man den ermittelten Zusammenhang in die Zukunft verlängert, muss man sich vor Augen führen, dass der unterstellte Zusammenhang einen ganz wesentlichen Einfluss auf das Prognoseergebnis hat.
Würde man beispielsweise aus den Temperaturdaten von Mai bis Mitte August einen Temperaturtrend linear bestimmen, würde man wohl – zumindest in den meisten Jahren – für Dezember enorm hohe Temperaturen erwarten. Der Betrachtungszeitraum wäre zu kurz, um die zyklischen Temperaturschwankungen, die sich jedes Jahr zeigen, zu erkennen
Oft sind Regressionsgeraden bei der Ermittlung von Trends unsinnig. Was kann hier bei der Berechnung entgegensteuern?
Die Beobachtung des “Trends” über einen langen Zeitraum hinweg.
Nehmen wir wieder das Beispiel des Temperaturverlaufs her: Langfristig hingegen könnten auch diese Zyklen einen scheinbar linearen Trend, etwa zur Erderwärmung oder Abkühlung aufweisen. Und dieser vermeintlich lineare Trend könnte sich erneut als übergeordneter Zyklus erweisen, etwa durch einen Wechsel von Eiszeit und Wärmezeit. Doch auch diese Wechsel könnten durch andere Trends überlagert sein usw.
Anschaulich wird dies, wenn man sich eher dynamische und komplexe Trendverläufe ansieht, wie sie etwa bei Aktien- und Rohstoffpreisen an der Börse beobachtbar sind: Es zeigen sich deutliche Schwankungen der Kurve über die Zeitachse, wobei sich insgesamt ein leichter Trend nach oben abzuzeichnen scheint. Je nachdem, ob man eine kurzfristige oder langfristige Entscheidung zu treffen hat, wird man ein unterschiedliches Prognosemodell für die Trendanalyse zugrunde legen. Die Treffsicherheit für die Prognose wird in jedem Fall begrenzt sein.
Was aber, wenn die Trendforscher im Vorhinein gar nicht genau wissen, welcher Verlauf einem Trend zugrunde liegt? Genau hierin liegen Reiz und Risiko der Trends: Man müsste raten oder viele Annahmen durchrechnen. Und je nachdem, welchen grundsätzlichen Zusammenhang man unterstellt, erhält man unterschiedliche Prognoseergebnisse.
Welchen Verläufen können Trends grundsätzlich folgen? (6)
- Exponentiell
- Logarithmisch
- Unstet
- Sprunghaft
- keine berechenbare Logik
- Zufällig bzw. Chaotisch
Welche Arten von Trendanalysemethoden gibt es? (5)
Rechnergestützte Methoden der deskriptiven Statistik
* Online Analytical Processing (OLAP)
* Data-Mining Verfahren
* Big Data Analytic Methoden
Klassische quantitative und qualitative Prognoseverfahren
Bereits bevor es die vielfältigen rechnergestützten Methoden der deskriptiven Statistik, des Online Analytical Processing (OLAP), die unter dem Begriff des Data-Mining zusammengefassten diversen Verfahren sowie die vielfältigen Methoden der Big Data Analytics gab, wurden bereits 1980 zwanzig quantitative sowie sechs qualitative Prognoseverfahren zusammengestellt, deren Auswahl nach Ansicht der Experten anhand von einundzwanzig Kriterien zu erfolgen habe
Nur zum wiederholten Lesen: Prognosen sind schwierig
Vor diesem Hintergrund bleibt ein schon vielen großen Geistern zugeschriebener Satz gültig: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“. Bei so viel Spielraum, ist es letztlich wenig verwunderlich, wenn Trends häufig von denjenigen verkündet werden, welche ein zum Trend passendes Produkt anzubieten haben.
An welchem Maß lässt sich bestimmen ob es einen Grund für den Trend gibt oder ob es ein Zufall ist? D.h. ob es eine Korrelation gibt?
Man greift auf Korrelationanalysen zurück und sucht Zusammenhänge von Entwicklungen. Wie stark der Zusammenhang ist, verrät der sogenannte Korrelationskoeffizient r (teilweise auch R).
Der Korrelationskoeffizient kann Werte zwischen „-1“ und „1“ annehmen. Werte nahe „1“ zeigen eine positive Korrelation, d. h. wird A größer, dann wird auch B größer. Werte nahe „-1“ zeigen eine negative Korrelation, d. h. wird A größer, dann wird B kleiner. Werte nahe null deuten auf keinen Zusammenhang.
Anm.: Der Korrelationskoeffizient ist uns in seiner Form r² bereits als Bestimmtheitsmaß begegnet.
Wahr oder Falsch.
Bei einem Korrelationskoeffizienten von 1 spricht man von einem kausalen Zusammenhang.
Falsch. Oft sind diese rein zufällig.
Bsp. 1: Je höher die Ausgaben der USA für Wissenschaft, Raumfahrt und Technik, desto höher die Anzahl der Selbstmorde durch Erhängen, Strangulation und Ersticken in demselben Jahr – und umgekehrt (Korrelationskoeffizient: r = 0,997).
Bsp. 2: Je älter die jeweilige Miss America, desto höher ist die Anzahl der pro Jahr in den USA verübten Morde mittels Dampf, heißen Gasen und anderen heißen Objekten – und umgekehrt (Korrelationskoeffizient: r = 0,87)
Bsp. 3: Je mehr Personenkraftwagen japanischer Hersteller in den USA verkauft werden, desto mehr Selbstmorde durch Autounfälle – und umgekehrt (Korrelationskoeffizient: r = 0,936).
Jede Korrelation muss danach geprüft, ob es einen echten Zusammenhang gibt, d. h. eine Ursache-Wirkung-Beziehung oder ob es sich um bloßen Zufall handelt. Welche Fragen kann man sich in diesem Zusammenhang stellen? (2)
- Gibt es eine plausible Erklärung für den Zusammenhang?
- Folgt die Wirkung zeitlich stets der Ursache oder tritt entlang der Zeitachse auch eine Wirkung ein, ohne dass es dafür zuvor ein Ursache-Ereignis eintritt?