Transfer Flashcards

1
Q

Proaktiver Transfer

A

Die erfolgreiche Anwendung angeeigneten Wissens
bzw. erworbener Fertigkeiten im Rahmen einer
neuen, in der Situation der Wissens- bzw.
Fertigkeitsaneignung noch nicht vorgekommenen
Anforderung wird als Transfer bezeichnet.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Transferprodukt

A

Eine Interventionsmaßnahme in einem
Anforderungsbereich A erleichtert das Lernen in
einem unabhängigen Anforderungsbereich B

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Retroaktiver Transfer

A

Vorangehende Lernereignisse werden durch

nachfolgendes Lernen beeinflusst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist das Ziel anspruchsvoller psychologischer Interventionsmaßnahmen?

A

Die Übertragung der
Inhalte auf Anforderungen und Situationen
außerhalb des Interventionskontextes

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Positiver Transfer

A

Neues Lernen wird durch

vergangenes Lernen erleichtert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Negativer Transfer

A

Früheres Lernen wirkt sich
hemmend auf das Lösen neuer
Aufgaben aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Horizontaler Transfer

A

Übertragung auf andere

Situationen gleicher Komplexität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Vertikaler Transfer

A

Eine Fertigkeit oder Kenntnis
trägt direkt zum Erwerb einer
übergeordneten Fertigkeit oder
Kenntnis bei

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Literaler Transfer

A

Übertragung einer intakten
Fertigkeit bzw. Kenntnis auf
neue Lernaufgaben gleichen
Typs

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Figuraler Transfer

A
Per Analogie-Schluss
erfolgende Übertragung der
vermittelten Fertigkeiten bzw.
Kenntnisse auf neue
Problemstellungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Spezifischer Transfer

A
Übertragung einer eng
umgrenzten neu erworbenen
Fertigkeit oder einer
spezifischen inhaltlichen
Kenntnis auf eine neue Situation
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Unspezifischer Transfer

A

Übertragung von Strategien
und Prinzipien in andere
Kontexte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Proximaler Transfer

A
Naher Transfer (Lern- und
Transfersituation ähnlich)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Distaler Transfer

A
Weiter Transfer (Lern- und
Transfersituation unähnlich)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Differenzierung proximaler und distaler transfer

A

Der Grad der Unähnlichkeit zwischen ursprünglicher

Lernsituation und Transfersituation ist ein entscheidendes Qualitätskriterium für die Transferwirkung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Didaktischer Materialismus

A

Bildung ist Aufnahme von Wissensinhalten

d.h. viel Wissen (Material) = viel Bildung

17
Q

Didaktischer Formalismus

A

Nicht die Anzahl der Inhalte maßgebend für
Bildung, sondern ausschließlich ihre
Kräftebildende Wirkung

18
Q

Unter welchen Bedingungen ist ein Individuum in der Lage, in einem Lernumfeld erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten anschließend auch in einem Funktionsfeld anzuwenden?

A
Ansätze unterscheiden sich primär durch Betonung unterschiedlicher Transferbedingungen:
1. Theorie der identischen Elemente
 > situative Bedingungen
2. Übertragung von Prinzipien
 > kognitive Anforderungen
3. Metakognitive Kontrolle
 > Aktivität des Lernenden
19
Q

Theorie der identischen Elemente

A

psychologische Gegenposition zur Theorie der formalen Bildung
-Transfer kann nur stattfinden, wenn die Situation A (“source”) und B (“target”) identische
Stimulus-Reaktions-Elemente enthalten.
Transfer ist immer spezifisch
» keine Übertragung unspezifischer und allgemeiner Lösungsstrategien möglich

20
Q

Theorie der identischen Elemente -> Implikationen für die Praxis

A

> Empfehlung, das zu lehren, was gelernt und angewandt werden soll unter
möglichst ähnlichen situativen Bedingungen, z.B.
-> wiederholte Übung spezifischer Fertigkeiten
-> Auswendiglernen bestimmter Inhalte (z.B. Vokabeln)

21
Q

Theorie der identischen Elemente -> Grenzen

A

> eher “Wiederholung” statt Transfer
situativer Kontext als Transferauslöser fraglich
-> objektive Ähnlichkeit vs. subjektiv wahrgenommene Ähnlichkeit zw. Lern- und Anwendungssituation
-> Lern- und Transfersituation nie vollkommen identisch

22
Q

Transfer als Übertragung von Prinzipien

A

Transfer ist abhängig von der Vermittlung allgemeiner,
bereichsunabhängiger Prinzipien und Strategien
Transfer = weniger spezifisch
In der Lernphase werden Regeln oder Lösungsprinzipien kennengelernt, die
als Abstraktionen für eine ganze Klasse von Fällen anwendbar sind
Voraussetzung Dieselbe allgemeine Strategie, die in Aufgabe A
gelernt wurde, ist auch für die Bewältigung von
Aufgabe B hilfreich
Transferwert ist abhängig von der Nutzungsflexibilität erworbener
Regeln & Lösungsprinzipien

23
Q

Transfer als Übertragung von Prinzipien -> Implikationen für die Praxis

A

> Methoden, die eine aktive kognitive Informationsverarbeitung erfordern, sind geeignet, Transferwirkungen anzuregen
Motivieren der Lernenden zur Abstrahierung von Regelwissen
(anstatt zur Abspeicherung abstrakten Wissens)
… entdeckendes Lernen
… Lernen durch Analogiebildung
… Schulung induktiven Denkens
… direkte Strategievermittlung

24
Q

Transfer als Übertragung von Prinzipien -> Grenzen

A

Transfer dieser Art tritt selten bis nie spontan auf

25
Transfer durch metakognitive Kontrolle
Betonung der Bedeutsamkeit metakognitiver Kontrolle und der Überwachung von Informationsverarbeitungsprozessen bzw. Fertigkeiten Metakognitive Prozesse 1. Erfassung der Anforderungen eines Problems 2. Konstruktion eines Lösungsplans 3. Auswahl angemessener Lösungsstrategien 4. Überwachung der sukzessiven Annäherung an das Ziel 5. Modifikation des Lösungsplanes (sofern notwendig) Lernende als "Manager" ihres spezifischen & allgemeinen Wissens Wissen , wie dieses im Kontext von Anwendungsanforderungen genutzt werden kann
26
Transfer durch metakognitive Kontrolle -> Implikationen für die Praxis
> Vermittlung metakognitiver Fertigkeiten der Überwachung und Regulation der eigenen Informationsverarbeitung in Ergänzung zum Training bereichsspezifischer Fertigkeiten und Kenntnisse ... Erläuterung des Gebrauchs von Hilfsmitteln und Arbeitstechniken ... Ausprobieren von Anwendungen in Realsituationen ... Explizieren von Lernschritten und Vorgehensweisen in vielseitigen Übungsvarianten
27
Gemeinsame Grenze aller drei theoretischen Positionen
Neben der Abhängigkeit positiven Transfers von a) identischen Elementen in Basis- und Zielaufgabe b) Übertragbarkeit genereller Prinzipien c) metakognitiver Kontrolle ... ist ein erfolgreicher Transfer entscheidend abhängig von der Motivationslage des Lernenden >> Transfer nur dann zu erwarten, wenn Motivation zur Aufgabenbearbeitung sowohl in der Lernphase ("source") als auch in der Anwendungsphase ("target") hoch, intrinsisch und möglichst identisch ist
28
Bedingungsfaktoren von Motivation und Einstellung
Wertschätzung für Lernstoff, Lernsituation und Lehrende, individuelle Lernerfolgsgeschichte, Kausalattributionsstile, Selbstwirksamkeitserwartungen, Lernorientierungen, etc.
29
Transfertechnologie: Kontingenzverträge
schriftlich formulierte Vereinbarung (Verstärkerplan) • über psychologisches Interventionsgeschehen • zwischen der Person, die die Intervention anleitet und der, für die sie bestimmt ist • Verhaltensweisen und Ergebnisse werden mit festgelegten Konsequenzen und Verstärkern verknüpft (Kontingenz). • Definiert werden >> Erwartungen und Ziele >> Verpflichtungen und Gratifikationen • Verhaltensicherheit durch präzise Festschreibung 1. Ist - Soll Analyse: präzise Beschreibung des Problem- und Zielverhaltens 2. Aushandlung von Verstärkern 3. Formulierung, Inkraftsetzen durch Signatur 4. Kontrolle der Vertragstreue, evtl. Korrektur Variante: Vertrag-Mit-Sich-Selbst
30
Transfertechnologie: Verbale Selbstinstruktion
Metakognitive Kontrolle und Internalisierung Phasen: 1. Problem-, Zieldefinition/ Aufgabenstellung 2. Ausrichtung der Aufmerksamkeit/ Wiederholung des Arbeitsauftrages 3. Lösungsmöglichkeiten/ Ausführung Schritt für Schritt mit lautem Denken 4. Überprüfung der Lösungsvorschläge/ Selbstkontrolle 5. Selbstverstärkung/ Eigenlob • Modelling und stufenweise Ausblendung A. Steuerung durch Kommentare des Trainers/ der Trainerin B. Eigenes lautes Denken C. Leises Mitsprechen D. Inneres Sprechen
31
Transfertechnologie: Situiertes Lernen
``` • Identität von Lern- und Anwendungssituation • ST-orientiert 1. cognitive apprenticeship >> modelling >> articulation >> scaffolding >> reflection >> fading >> exploration >> coaching 2. anchored instruction >> narrative Anker ```
32
Erfassung von Transferwirkungen
1. Ansatz: Dynamische Transfererfassung • In einer Art Mikro-Interventionsstudie kann verbesserte Lernfähigkeit erfasst werden 2. Ansatz: Distanzbestimmung • Ziel: Aus Distanz zwischen Intervention und Kriterium das Ausmaß des Transfers ableiten • Problem: Beurteilbarkeit von Abstand • Ansatz von Klauer: • Grundgesamtheit von Aufgabenklassen mit Facetten • Ähnlichkeitsprofile für beliebige Aufgaben definierbar (?) • Aber: Unvollständige Facettierung und keine Möglichkeit zum Vergleich der relativen Aufgabenzusammensetzung
33
Erfassung von Transferwirkungen: Versuchsplan
• Standardversuchsplan: Vortest-Nachtest-Vergleichsgruppe • Dabei wird keine Transferüberprüfung berücksichtigt • Follow-Up-Messung ermöglicht Einblick in zeitlichen Transfer (Aufrechterhaltung und Entwicklungsanschub) • Klauer (1999): Vergleich von EG und KG in transferrelevantem Kontext im Follow-Up prüft Anforderungstransfer
34
Warum wurden Transfertheorien entwickelt?
Transfertheorien wurden entwickelt, um der Frage nachzugehen unter welchen Bedingungen ein Individuum in der Lage ist, in einem Lernumfeld erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten anschließend auch in einem Funktionsfeld anzuwenden.
35
Was setzt Transferwirksamkeit voraus?
Transferwirksamkeit der verschiedenen Transfertechnologien setzt erreichte Selbstregulation und Selbstaktivierung, den vollständigen Erwerb einer Fertigkeit sowie die Motivation und Bereitschaft zur Verantwortungsnahme für das eigene Handeln voraus.