Theoretische Modelle des Arbeitshandelns Flashcards
Nenne die 4 bedeutsamen theoretischen Ansätze des Arbeitshandelns:
- Verhaltenstheoretische Ansätze des Arbeitshandelns
- Kognitionspsychologie/- theoretische Ansätze
- Handlungstheoretische Ansätze
- Tätigkeitstheoretische Ansätze
Verhaltenstheoretische Ansätze des Arbeitshandelns
Wie und anhand welcher Prinzipien kann (Arbeits-) Verhalten verändert werden?
Durch Behaviorismus geprägt, welcher das menschliche Verhalten analysiert
• Klassische Konditionierung nach Pavlov führte zu der Annahme, dass jedes Verhalten eine Reaktion auf einen bestimmten Reiz in der Umwelt darstellt (S-R-Modell; S = Stimulus, R = Reaktion)
Nenne ein Beispiel Modell des Behaviorismums
Belastungs-Beanspruchungs-Modell der Ergonomie:
• Stimulusgegebenheiten in Form von Arbeitsgegenständen oder Merkmalen der Arbeitsumwelt wirken als „Belastungen“
• Das führt zu Reaktionen im Sinne von „Beanspruchungen“
Kritik am S-R-Modell
S-R-Modell bezieht Prozesse im inneren des Menschen nicht mit ein
Alternativ Modell des S-R-Modells
S-R-Modell bezieht Prozesse im inneren des Menschen nicht mit ein, deshalb wurde das S-O-R-Modell (O = Organismus) entwickelt, welche individuelle Wahrnehmung (durch Emotionen, Persönlichkeit etc.) mit betrachtet
S-O-R-Modell erklärt nur … , während …, nicht erklärt wird
Erklärt nur passives Verhalten als Reaktion auf Reize, währen aktives Verhalten, das von der Person selbst ausgeht, nicht erklärt wird
Reiz-Reaktions-Verknüpfungen (durch Konditionierung) bedürfen …
Reiz-Reaktions-Verknüpfungen (durch Konditionierung) bedürfen verhaltenstherapeutische Techniken (z.B. systematische Desensibilisierung) um verändert zu werden. Hierbei werden aktiv wieder neue positive Verbindungen aufgebaut.
Konditionierung läuft allerdings nicht komplett automatisiert ab, sondern …
Konditionierung läuft allerdings nicht komplett automatisiert ab, sondern es wird eine Kontingenzbeziehung zwischen den Reizen erlernt, die bewusst ist und einer bewertenden Reaktion entspricht
Nenne ein Beispiel für den Prozess der Kontingenzbeziehung
sexuelle Reize in Werbung führt nicht zu sexueller Erregung, wenn wir das Produkt sehen, sondern zu positiven Gefühlen
Operantes Konditionieren:
Positive Verstärkung =
Geben eines angenehmen Reizes als Konsequenz auf ein gewünschtes Verhalten
Operantes Konditionieren:
• Negative Verstärkung =
negativer Reiz wird bei einem bestimmten Verhalten entfernt
Organizational-Behavior-Modification-Ansatz:
Verhaltensmodifikationsprogramm, das den Fokus auf Identifikation kritischer Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit guten Arbeitsleistungen bzw. -ergebnissen stehen und durch operante Konditionierung verstärkt oder reduziert werden sollen
Nenne 5 Schritte des Organizational-Behavior-Modification-Ansatz
- Identifikation kritischer Verhaltensweisen: beobachtbares Verhalten
- Messung der Basisrate des kritischen Verhaltens
- Funktionale Analyse: Stimuli der Arbeitssituation werde identifiziert, welche das kritische Verhalten hervorrufen und wodurch das Verhalten aufrechterhalten wird
- Ausarbeitung einer Interventionsstrategie: operante Konditionierung kommt zum Einsatz
- Evaluation
Sozialkognitives Lernen (Bandua, 1986) =
Prozesse der Beobachtung und des Nachahmens von Verhaltensweisen anderer
Kognitionspsychologie/- theoretische Ansätze
Informationsverarbeitungsansatz:
Menschliches Erleben und Verhalten ist nur auf Grundlage von Annahmen über interne (kognitive) Strukturen und Prozesse zur Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Infos erklärbar, die das Verhalten und Handeln beeinflussen
Informationsverarbeitungsmodell nach Newell und Simon (1972) besteht aus 4 Komponenten eines Informationsverarbeitungssystems:
- Sensorisches System (Rezeptorsystem): nimmt sensorische Informationen auf und leitet sie weiter an einen zentralen Prozessor
- Zentraler Prozessor: führt elementare Operationen aus zur Kodierung, Verarbeitung und Speicherung
- Gedächtnis: Kurz- oder Langzeitgedächtnis
- Antwortgenerator (Effektorsystem): Auftreten eines Verhaltens oder Handelns
=> Computermetapher: über kognitive Funktionen des Menschen entstehen Repräsentationen ähnlich wie bei einer Computersoftware
Nenne 4 Annahmen des Informationsverarbeitungsmodell nach Newell und Simon (1972)
- Informationelle Beschreibung: kognitive Prozesse lassen sich als Informationsverarbeitungsprozesse beschrieben (Input, Operation, Output)
- Rekursive Zerlegung: Informationsverarbeitung kann in verschiede Komponenten zerlegt werden, die getrennte Verarbeitungsprozesse darstellen, die parallel oder sequenziell ablaufen
- Kontinuität und zeitliche Steuerung des Informationsflusses: jede informationsverarbeitende Operation kann erst beginnen, wenn der benötigte Input zur Verfügung steht
- Physikalische Verankerung: die jeweiligen Zustände des Systems sind als materielle Träger der Info zu betrachten
Informationsverarbeitungsmodell von Rasmussen (1986):
Individuen aktiv extrahieren Infos, die für die momentane Handlungssteuerung relevant sind, z.B. durch selektive Aufmerksamkeit
Primäres Verarbeitungssystem:
Wahrnehmung und Verarbeitung von Infos auf Ebene des dynamischen Weltmodells (automatisch)
o Besitzt hoher Verarbeitungskapazität
o Kann parallel zu anderen Prozessen auf der sensomotorischen Ebene wirken, welches allerdings zusätzliche Ressourcen beansprucht