Theoretische & methodische Zusammenhänge (2) Flashcards
Merkantilismus
vor klassischer Ökonomie
- starker Einfluss des Staats auf die Wirtschaft (durch Absolutismus)
- Exporte fördern (Kolonialismus)
- Schutzzölle nach innen
Klassische Ökonomie: Adam Smith (1776)
natürliche Freiheit
- Liberalismus, Individualität, Selbstverantwortung
- politisch & wirtschaftlich
homo oeconomicus MIT MORAL
- eigennützig, nutzenmaximierend, rational
- Ziel: Kapital vermehren
- aber mit moralischen Grundsätzen
“invisible hand”
- “der Markt regelt das” → Angebot & Nachfrage regeln sich durch homo oeconomicus von selbst
- Verbesserung des Wohlstandes im gesamten Staat
Rolle des Staates
- nicht laissez faire, sondern greift ein, wenn nötig
- insb. öffentliche Güter (Bildung, Infrastruktur)
- ergibt sich nicht aus Markt, weil nicht direkt Geld damit verdient werden kann
- verknüpft mit sozialer Frage → Chancengleichheit
Definition öffentliche Güter
nicht, weil von öffentlicher Hand gegeben, sondern
- Nichtrivalität im Konsum (nicht begrenzt)
- Nichtausschließbarkeit von Konsum (jeder kann Teil haben, unabhängig von Verhalten, Macht, Geld)
Medienökonomische Pionierleistungen: Karl Bücher
Gesetz der Massenproduktion
- Fixkostendegression
- “first copy costs” sind sehr hoch
- wird mit Masse immer geringer
- Kritik an Buchpreisbindung (1888 in DE eingeführt)
Medienökonomische Pionierleistungen: Max Weber
Soziologie des Zeitungswesens → Analyse von Machtverhältnissen
Zeitungen als kapitalistisch-private Unternehmen
Finanzierung
- Werbemarkt (größerer Anteil)
- Rezipientenmarkt → Abonnenten der Zeitung
Zielkonflikt
- Gewinnmaximierung → allokative Effizienz
- gesellschaftliche Ziele → Informationsfunktion etc.
Neoklassik: Definition
heutzutage vorherrschendes Paradigma
- “reine Ökonomie, nomologische Ordnung, naturwissenschaftlicher Ansatz
Subjektive Wertlehre
Wert eines Produkts nicht inherent, sondern von subjektiv empfundenem Nutzen abhängig
Methodologischer Individualismus & homo oeconomicus OHNE MORAL
alle Phänomene werden auf individuelles, nutzenmaximierendes Handeln zurückgeführt
Gleichgewichtsdenken & Optimierungsprinzip
keiner hat Intention etwas zu verändern, da Angebot = Nachfrage
Markt: optimales Verfahren der Allokation
führt zu wohlfahrtstheoretisch optimalem Ergebnis
public interest Theorie der Regulierung
Staat greift erst bei Marktversagen ein
→ außerhalb des ökonomischen Systems
Neoklassik: marginalistischer Ansatz: Grenznutzen
Nutzen jedes weiteren konsumierten Produkts
(1. vs 5. Glas Limonade)
Neoklassik: marginalistischer Ansatz: Grenzkosten
(marginale Kosten)
Kosten jeder weiteren produzierten Einheit
(sinkt enorm durch Internet, praktisch Null; bei Büchern bleibt noch immer Papier, Leim etc.)
Neoklassik: marginalistischer Ansatz: Grenzerlöse
Erlös aus Verkauf zusätzlicher Einheit
Ware bei Medienindustrie
Publikum, nicht Inhalt
Zuspitzung durch Internet (Nutzerprofile, Suchverläufe)
micro-targeting, behavioural targeting
Funktionen von Medien in demokratischer Gesellschaft
- Bildung
- Kritik
- Kontrolle
- Zirkulation
Ziel von Medienindustrien
- Herstellung eines Publikums
- schaffen & alluzieren
Spannungsfeld zwischen ökonomischen & publizistischen Zielen
Je höher die Abhängigkeit (Werbung, Politik…), desto unkritischer berichtet das Medium
Geschichte der Kommunikationspolitikforschung
allgemeine Idee seit Mitte des 19. Jahrhunderts
- Telegraphie, Telefonie
seit 1970er Jahren erst wirklich systematisch
- Grund: lange Zeit Monopole
- Treiber: Konvergenz, Liberalisierung
theoretische Zugänge Forschung
keine allgemeine, allumfassende Theorie
unterschiedliche normative Zugänge
- systemtheoretisch
- akteurstheoretisch
- institutionentheoretisch
Neoklassik → “reine Ökonomie”
- Gesetzmäßigkeiten
- Modellierungen
- Mathematisierung
- Verwissenschaftlichung
- positive Theorie
- werturteilsfrei, höchstens normative Axiome
Politik = exogene Faktoren
→ wird nicht berücksichtigt
Bedingungsloser Glaube an homo oeconomicus
Gleichgewicht zwischen Angebot & Nachfrage
Markteingriffe nur bei Marktversagen
(rein ökonomische Faktoren)
Public interest Theorie
Kritik an Neoklassik: Coase
“as if one studied the circulation of the blood without having a body”
Aber: keine Grundsätzliche Kritik an der Neoklassik, baut seine eigenen Aussagen auf ihr auf
Kritik an Neoklassik: Samuelson
- mangelnde Verteilungsgerechtigkeit
- Eingriffe in den Markt, um soziale Ziele zu erreichen
- Ablehnung der Neoklassik
Definition Institutionen
- Regelsysteme (formelle & informelle), Normen, Organisationen
- auch Technik kann Institution sein
- Durchsetzung individueller & kollektiver Interessen
- Wohlfahrtssteigerung
- handlungsleitende, ermöglichende und zugleich beschränkende Wirkung
Alte Institutionenökonomik
(Anfang 20. Jahrhundert)
- komplette Ablehnung der Neoklassik
- Reintegration von Politik & Wirtschaft
- Bedeutung von Institutionen & normativen Interessen
- gerechte Verteilung etc.
- Fokus auf Dynamik (nicht Ggw. zw. Angebot & Nachfrage)
- Pfadabhängigkeit (historische & psychologische Aspekte)
- Methodologischer Kollektivismus
- Verhalten von Gruppen kann nicht durch Individuen erklärt werden
- Emergenz: mehr als die Summe der Teile
- bounded rationality (Begrenzte Rationalität)
- nicht Nutzenmaximierer, sondern “Satisficer”
- rationale Entscheidungen sind anstrengend
- Alternativen zu Entscheidung sind nicht immer hinreichend bekannt
- nicht Nutzenmaximierer, sondern “Satisficer”
Methodologischer Kollektivismus
- Verhalten von Gruppen kann nicht durch Individuen erklärt werden
- Emergenz: mehr als die Summe der Teile
bounded rationality
- (Begrenzte Rationalität)
- nicht Nutzenmaximierer, sondern “Satisficer”
- rationale Entscheidungen sind anstrengend
- Alternativen zu Entscheidung sind nicht immer hinreichend bekannt
- nicht Nutzenmaximierer, sondern “Satisficer”
Neue Institutionenökonomik -> Unterschiede zu AIÖ
(ab 1970ern)
- bleiben innerhalb des Paradigmas der Neoklassik, keine Grundsätzliche Ablehnung
- Politik & Institution sozusagen als add-on
- Special Interest Theorie der Regulierung → Neue Politische Ökonomie
- geht nicht davon aus, dass Politik automatisch im öffentliche Interesse handelt
- Methodologischer Individualismus
Neue Institutionenökonomik -> Gemeinsamkeiten mit AIÖ
- auch Fokus auf Dynamik & Pfadabhängigkeit
- auch bounded rationality
- nicht Nutzenmaximierer, sondern “Satisficer”
“institutions matter”, machen einen Unterschied, schaffen Ordnung