Besonderheiten des Kommunikationssektors (3) Flashcards

1
Q

Is Google a monopoly? Problemfall 1

A
  • Google beherrscht 90% des Suchmarkts
  • bei Suchen erscheinen Google-Angebote ganz oben

→ Ausnutzung der Marktmacht

Summe: 2,7 Milliarden €

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2
Q

Is Google a monopoly? Problemfall 2

A
  • Android beherrscht 80% des Smartphone-Markts
  • gewisse Apps werden vorinstalliert

→ Verzerrung des Wettbewerbs

Summe: 4,3 Milliarden € (später heruntergesetzt auf 4,1)

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3
Q

Is Google a monopoly? Vergleich mit Geschichte

A

Vergleich mit Standard Oil Company (Anfang des 20. Jahrhunderts) → 1911 Zerschlagung

auch für Google oder Meta?

(Unterschied: Google-Dienste sind i.d.R. kostenlos)

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4
Q

MMM-Paradigma =

A

Marktstruktur-Marktverhalten-Marktergebnis-Paradigma

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5
Q

MMM-Paradigma: Einordnung

A

Industrieökonomik

> Teildisziplin der VWL → Mikroökonomik

→ Eingriffe in den Markt sind notwendig; Missbrauchskommissionen, Kartellämter etc.

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6
Q

MMM-Paradigma: Industrieökonomik untersucht:

A
  1. Entscheidungen & Verhaltensweisen von Unternehmen
  2. Organisation & Struktur von Industrien
  3. Funktionsweise von Märkten

zentral: Marktmachtfrage
liefert wissenschaftliche Grundlage für Wettbewerbs- und Regulierungspolitik

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7
Q

Annahmen der Neoklassik

A

> vollständiger / vollkommener Wettbewerb

  • vollkommener Konkurrenz (Polypol)
  • allgemeines Gleichgewicht
  • pareto-optimaler Zustand
    • kein Individuum kann besser gestellt werden, ohne ein anderes schlechter zu stellen
  • homogenes Gut
    • austauschbar
  • völlige Markttransparenz
  • Preis sinkt bis zu Grenzkosten
    • Kosten für Produktion des nächsten Gutes
      → Innovations-Treiber

→ Angebot = Nachfrage

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8
Q

Annahmen der Industrieökonomik

A

(Ansatz des MMM-Paradigmas)

> funktionsfähiger / wirksamer Wettbewerb

  • unvollständige Konkurrenz (Oligopol, natürliches Monopol, monopolistische Konkurrenz)
    • Medienmärkte sind unvollkommene Märkte
  • CH: Kartellgesetz & EU: Fusionskontrollverordnung
    • Erhaltung wirksamen Wettbewerbs
    • Zusammenschlüsse verhindern, die diesen einschränken
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9
Q

MMM-Paradigma: Überblick Modell

A

übergeordnet: wirtschaftliche, soziale, technische und rechtliche Rahmenbedingungen -> Institutionen

Marktstruktur

Marktverhalten

Marktergebnis

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10
Q

MMM-Paradigma: Marktstruktur

A

alle Strukturen, die strategischen Einfluss auf Wettbewerb & Preissetzung haben

  • Anzahl der Käufer & Verkäufer
  • Marktzutrittsbarrieren
  • Produktdifferenzierung
  • Konstenstrukturen
  • Vertikale Integration
  • Diversifikation
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11
Q

MMM-Paradigma: Marktverhalten

A
  • Preissetzungsverhalten
  • Produktstrategien
  • Werbung
  • Forschung & Entwicklung
    • wie groß ist Budget
  • legale Taktiken (z.B. Patente)
    • rechtliche Schritte zu Absicherung der Marktposition

unternehmerische Entscheidungen, die kurzfristig veränderbar sind

Welches Verhalten wird durch welche Struktur erzeugt?

externes Verhalten: Unternehmen ggü. Konkurrenten (nicht firmenintern)

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12
Q

MMM-Paradigma: Marktergebnis

A
  • Produktive und allokative Effizienz
  • technischer Fortschritt
  • Verteilungsgerechtigkeit
  • Medienspezifisch
    • Kommunikationsfreiheit
    • politische Diskussion
    • kulturelle Vielfalt
    • Beitrag zu Bildung
    • nationale Identität
    • Höhe Preise / Gewinne
    • Qualität
    • räumliche & zeitliche Verfügbarkeit
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13
Q

Industriestrukturen: Überblick

A

vollständiger Wettbewerb
Polypol

unvollständiger Wettbewerb
Monopolistische Konkurrenz
Oligopol
Monopol

Monopson
temporäres Monopol

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14
Q

Polypol

A
  • viele Anbieter
  • identische Produkte
  • keine Preiskontrolle
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15
Q

Monopolistische Konkurrenz

A
  • viele Anbieter
  • ähnliche, aber differenzierte (heterogene) Produkte, jeweils nur ein Anbieter
  • zum Teil Preiskontrolle
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16
Q

Oligopol

A
  • wenige Anbieter
  • geringe oder keine Unterschiede zwischen Produkten
  • zum Teil Preiskontrolle
  • oft im Kommunikationsbereich
  • hohe Kartellgefahr
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17
Q

Monopol

A
  • ein Anbieter
  • ein Produkt ohne nahes Substitut
  • beträchtliche Preiskontrolle, vielfach reguliert
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18
Q

Monopson

A
  • nur ein Nachfrager für ein Gut, das von vielen angeboten wird
    • Bsp. Militär: nur Staat kauft Panzer ein
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19
Q

temporäres Monopol

A
  • entsteht durch Innovation
  • hoher Preis kann so lange gesetzt werden, bis Konkurrenz auf den Markt kommt bzw. Patent abgelaufen ist
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20
Q

Marktzutrittsbarrieren Definition

A

> Vorteile der am Markt etablierten Unternehmen gegenüber möglichen Konkurrenten

etablierte Unternehmen:
alle Faktoren, durch die man sich Wettbewerbsdruck entziehen kann

mögliche Konkurrenten:
alle Kosten, die Gewinnerwartung bei Marktzutritt schmälern

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21
Q

Arten von Marktzutrittsbarrieren

A

Strukturell
Kosten-/Nachfragebedingungen
rechtliche Rahmenbedingungen

Strategisch
verhaltensbedingt

Privat
von Unternehmen

Staatlich

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22
Q

strukturelle private Marktzutrittsbarrieren: Überblick

A

Economies of Scale

Vorteile der Produktdifferenzierung

absolute Kostenkontrolle

versunkene Kosten

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23
Q

strukturelle private Marktzutrittsbarrieren: Economies of Scale

A
  • Durchschnittliche Kosten sinken bei steigendem Produktionsvolumen bzw. wachsender Betriebsgröße
  • Problem: um im Markt einzusteigen benötigt man bereits gewisse Größe
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24
Q

strukturelle private Marktzutrittsbarrieren: Vorteile der Produktdifferenzierung

A
  • Ergebnis von Heterogenisierungsstrategien (Bsp. Paperback vs. Hardcover)
    • Preis
    • Qualität
    • Zielgruppenorientierung (Versioning: Filme am Anfang teurer)
  • Normalfall in Medienindustrien & digitaler Ökonomie
  • Etablierte Unternehmen profitieren von Nachfrageträgheit
    • besonders bei Erfahrungsgütern
    • Wechselkosten (Transaktionskosten)
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25
Q

strukturelle private Marktzutrittsbarrieren: Absolute Kostenkontrolle

A

alleinige Verfügungsmacht über

  • Rohstoffe
  • Arbeitskräfte
  • technisches Wissen
  • Vorteile bei Kapitalbeschaffung
  • Patente
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26
Q

strukturelle private Marktzutrittsbarrieren: versunkene Kosten

A

Ein- und Austrittsbarriere, “sunk costs”, Makrtzutrittsschranken

  • nicht reversible Kosten
    • bekommt man nicht zurück, wenn man wieder aussteigt
    • Bsp: Forschung, Marketing etc.
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27
Q

natürliches Monopol

A
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28
Q

ÖRR-Internetangebot Qualitätstest

A

in DE, DK, UK

Public Value Tests: vorab geprüft, ob Inhalte demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen

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29
Q

Economies of Scope

A

Kostenersparnis dadurch, dass mehrere Produkte von einem Unternehmen produziert werden und nicht von mehreren

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30
Q

Strategische private Marktzutrittsbarrieren: Überblick

A

-> Bewusste strategische Entscheidungen, die nur aufgrund potentieller Konkurrenz getroffen werden

Limitpreisstrategien

Produktdifferenzierungsstrategien

Überkapazitätsstrategien

Ausnutzung vertikaler Bindungen

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31
Q

Strategische private Marktzutrittsbarrieren: Limitpreisstrategien

A

Preise senken bei gleicher Angebots-Menge (sogar unterhalb Grenzkosten)

→ langfristige Sicherung, dass Konkurrenten nicht einsteigen

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32
Q

Strategische private Marktzutrittsbarrieren: Produktdifferenzierungsstrategien

A

sämtliche Marktnischen füllen

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33
Q

Strategische private Marktzutrittsbarrieren: Überkapazitätsstrategien

A

Reservekapazitäten bereithalten, um spontane höhere Nachfrage befriedigen zu können

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34
Q

Strategische private Marktzutrittsbarrieren: Ausnutzung vertikaler Bindungen

A

entlang Wertschöpfungskette, vor- oder nachgelagert
(z.B. exklusive Bindung zu Verlag)

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35
Q

Staatliche strukturelle & strategische Marktzutrittsbarrieren (+ Auswirkungen)

A

Frequenz- und Lizenzvergabe

Patentsysteme

Fusionskontrolle

Subventionen

Auswirkungen
- positiv: z.B. Patente → Voraussetzung für Investition in Innovation
- negativ: höhere Ein- und Austrittsschranken

36
Q

Marktstruktur: Überblick

A

Kostenstrukturen

Vertikale Integration

Diversifikation

37
Q

Marktstruktur: Kostenstrukturen

A

Produktionskosten
- Fixkosten: unabhängig von Produktionsmenge
- variable Kosten: abhängig von Produktionskosten

Medienspezifisch
- hoher Fixkostenanteil & hohe Fixkostendegression
- oft keine Kostendeckung über Vertrieb, hohe Bedeutung von Werbeeinnahmen
- s. zweiseitige Märkte
- Tendenz zur Marktkonzentration

38
Q

Marktstruktur: vertikale Integration

A

entlang der Wertschöpfungskette

vor- und nachgelagerte Stufen

Bsp: Firma mit Filmrechten kauft PayTV-Sender und Decoder-Firma

39
Q

Marktstruktur: Diversifikation

A

Ausweitung auf neue Produkte und Märkte

“Selbstkanibalisierung”
Bsp: Buchhandlung steigt in online-Buchhandel ein

40
Q

Dynamischer Prozess mit Marktunvollkommenheit

A
  • wirksamer Wettbewerb: dynamischer Prozess, nicht stationäres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage
    • Merktunvollkommenheit: Folge & Voraussetzung für dynamischen Wettbewerb
  • Strategien, die Wettbewerb beeinträchtigen
    • Kartelle
    • missbräuchliches Verhalten (Behinderungsstrategie)
    • Konzentration
41
Q

Definition (relative & absolute) Konzentration

A

Zustand:
wenige Unternehmen verfügen auf dem relevanten Markt über hohe Marktanteile

Prozess:
- Zahl der Unternehmen wird kleiner
- gleichbleibende Unternehmenszahl, aber Marktanteile verschieben sich zugunsten größter Unternehmen

Absolute Konzentration
wenige Unternehmen beherrschen Markt

Relative Konzentration
Marktanteil ist ungleichmäßig auf Unternehmen verteilt

42
Q

Konzentration: Übersicht

A

Externes Unternehmenswachstum
> Fusion, Aufkauf, Beteiligung etc.
horizontal
vertikal
Konglomerat

Internes Unternehmenswachstum
> überproportionales Wachstum innerhalb eines Unternehmens

43
Q

Konzentration: externes Unternehmenswachstum: horizontal

A

Unternehmen sind auf gleichem Markt tätig (Güter sind austauschbar)

Bsp. zwei Tageszeitungen fusionieren

44
Q

Konzentration: externes Unternehmenswachstum: vertikal

A

Unternehmen stehen im Abnehmer-Lieferant-Verhältnis

Bsp. Verlag und Druckerei

45
Q

Konzentration: externes Unternehmenswachstum: Konglomerat

A

(diagonale Konzentration)

Unternehmen sind auf unterschiedlichen Märkten tätig
Bsp. Runkfunk & Telekommunikation

46
Q

Konzentration: externes Unternehmenswachstum: Kontrolle

A

Fusionskontrolle (Wettbewerbsgesetze)

47
Q

Konzentration: Internes Unternehmenswachstum: Wettbewerbs-Recht

A
  1. Zusammenschluss- und Fusionskontrolle
  2. Kartellverbot
  3. Missbrauchsaufsicht
48
Q

Konzentration: Internes Unternehmenswachstum: Kontrolle

A

Wettbewerbsgesetz

keine Begrenzung des Wachstums, aber Missbrauchsaufsicht gegen Ausnutzung marktbeherrschender Stellung

AT: bis 2005 Möglichkeit der Entflechtung

DE: Medienstaatsvertrag → Zuschaueranteilsmodell (darf 30% nicht übersteigen)
(verantwortlich: Landesmedienanstalten & KEK)

49
Q

DMA =

A

digital markets act (EU)

50
Q

Konzentration: Aufholfusion

A

nur durch Konzentration international wettbewerbsfähig

51
Q

Vorteile Konzentration

A
  • Economies of Scale
  • Economies of Scope
  • Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen
    • Aufholfusion
  • Sicherung von Bezugs- und Absatzwegen bei vertikalem Zusammenschluss
  • Transaktionskostenersparnisse
52
Q

Nachteile Konzentration

A
  • Verringerung von Wettbewerb
  • Erlangung individueller / kollektiver Marktmacht
  • Behinderung wirksamen Wettbewerbs
  • Behinderung nicht-integrierter Konkurrenten
  • Errichtung von Marktzutrittsbarrieren
  • Eingeschränkte Innovationstätigkeit
  • Beschränkung des Preiswettbewerbs
53
Q

Marktbeherrschung Definition

A

einseitige Preissetzung möglich, kein wirksamer Wettbewerb

54
Q

Festellung Marktmacht/marktbeherrschende Stellung: Überblick

A

1) Festlegung des relevanten Marktes

Substitutionsvorgänge
hypothetischer Monopolistentest (SSNIP)

räumlicher Markt

2) Berechnung von Marktanteilen und Konzentration im Markt

  1. Marktanteil
  2. Kozentrationsmessung
    HHI (Herfindahl-Hirschman-Index)
    Konzentrationsraten (CRn)

3) Festlegung anderer transaktionsspezifischer Faktoren

55
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: Definition

A
  • sehr spezifisch, eng definiert
  • theoretisch & praktisch schwierig, oft nicht eindeutig möglich

Bsp. Google
- nicht: “Google ist marktbeherrschendes Unternehmen.”
- sondern: “Wo ist Google marktbeherrschend?”
- Suchmaschinen
- Werbung

56
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: sachlicher Markt

A

(= Produktmarkt)

EU: sachlich relevanter Produktmarkt = sämtliche Erzeugnisse/Dienstleistungen, die von Verbrauchern als substituierbar angesehen werden
(Eigenschaft, Preis*, Verwendungszweck)

*Problem: Internet-Anbieter konkurrieren nicht um Preis
nach dieser Definition kein Markt

Substituierbarkeit (zentrales Kriterium)

Bedarfsmarktkonzept = funktionelle Austauschbarkeit aus Sicht der Verbraucher
(CocaCola & Pepsi)

57
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: sachlicher Markt -> Substitutionsvorgänge

A

Nachfrageseite

Sind Verbraucher bereit, x gegen y auszutauschen, wenn Preis von y steigt (bzw. Qualität nachlässt)?

Wenn “hinreichendes Maß” an Umstellung gegeben ist, sind die Produkte substituierbar.
→ wirksamer Wettbewerb ist gegeben

Angebotsseite

Würden andere Unternehmen ihre Produktion kurzfristig umstellen, um in Markt einzutreten?

Angebotsumstellungsflexibilität liefert Hinweis auf Anzahl der Marktteilnehmer

Faktoren u.a.
- Auslastung
- langfristige Lieferverträge
- rechtliche Grundlagen
- andere Markteinschränkungen

58
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: sachlicher Markt -> Hypothetischer Monopolistentest

A

(SSNIP)

> Small but significant non transitory increase in price

Anwendung: EU, USA, CH…

5-10% Preiserhöhung
- Preise aller anderen Produkte bleiben gleich (relative Preisänderung)
- Wo wird hingewechselt? → Produkte sind Teil des relevanten Marktes

Kreuzpreiselastizität: Änderung Nachfrage eines Gutes, wenn anderen Gutes teurer wird
Butter wird teurer → mehr Margarine?

59
Q

Angebotsumstellungsflexibilität

A

Würden andere Unternehmen ihre Produktion kurzfristig umstellen, um in Markt einzutreten?

60
Q

Kreuzpreiselastizität

A

Änderung Nachfrage eines Gutes, wenn anderen Gutes teurer wird

Butter wird teurer → mehr Margarine?

61
Q

Kreuzpreiselastizität

A

Änderung Nachfrage eines Gutes, wenn anderen Gutes teurer wird

Butter wird teurer → mehr Margarine?

62
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: sachlicher Markt -> Hypothetischer Monopolistentest: Probleme

A

Preise müssen Wettbewerbspreise sein (keine Regulierung etc.)
- im Kommunikationssektor i.d.R. nicht gegeben

Ausschluss von anderen Einflüssen
- Lock-in-Effekt: Wechselkosten sind zu hoch
- Verträge, bereits vorhandenes Equipment & Know-how
- Nullpreise in mehrseitigen Internet-Märkten
- früher: “Wenn es keinen Preis gibt, gibt es keinen Markt”
- heute: Preis ist nicht immer Geld → Daten, Aufmerksamkeit

63
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: räumlicher Markt Definition

A

EU: räumlicher Markt = umfasst das Gebiet,
1. in dem beteiligte Unternehmen relevante Produkte/Dienstleistungen anbieten
2. in dem Wettbewerbsbedingungen hinreichend homogen sind
3. das sich von benachbarten Gebieten durch spürbar unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen unterscheidet

homogene/einheitliche Wettbewerbsbedingungen (zentrales Kriterium)
nicht vollkommen, nur hinreichend

64
Q

Marktmacht: 1) Festlegung des Relevanten Marktes: räumlicher Markt: Abgrenzungskriterien

A

Abgrenzungskriterien bei elektronischer Kommunikation
- von Netz erfasste Gebiete (z.B. Handynetz)
- bestehende Rechts- und Verwaltungsvorschriften

weitere Kriterien
- technische Standards
- Regulierung
- sprachliche Grenzen
- Transportkosten

Bsp. Internetangebote
- Spiele: weltweiter Markt
- keine Transportkosten
- geringe Sprachbarrieren
- online-Zeitungen
- nationale Märkte bzw. Sprachgruppen

65
Q

Marktanteil Definition

A

Anteil eines Unternehmens am gesamten Markt

-> Indikator für Marktmacht eines Unternehmens in relevantem Markt

66
Q

Marktmacht 2)a Berechnung Marktanteil

A

Bestimmung:
- Umsatz (meist verwendet)
- Auftragsvolumina
- Reichweiten
- Zuschaueranteile

Anhaltspunkte (Vermutung):
DE:
- normale Unternehmen: 40%
- Medien: 30%
AT: ab 30%
CH: keine Angaben

weitere Faktoren:
- absolute Höhe des Marktanteils
- Marktanteilsabstand
- allgemeine Verteilung der Marktanteile
- Entwicklung der Marktanteile über Zeit
(zu stabil → kein wirksamer Wettbewerb

67
Q

Marktmacht: 2)b Konzentrationsmessung: HHI

A

Herfindahl-Hirschman Index (HHI)

> alle Unternehmen müssen bekannt sein!

Marktanteile aller Unternehmen werden zunächst quadriert und anschließend summiert

0 = Polypol, 10.000 = Monopol
(bzw. zwischen 0 und 1 wenn in Dezimalzahlen)

kritische Werte (USA)
- >1500 unkritisch
- 1500-2500 mittelmäßig konzentriert
- <2500 stark konzentriert

68
Q

Marktmacht: 2)b Konzentrationsmessung: CRn

A

> nur die führenden Unternehmen, je nach Rate

DE: CR1, CR3, CR5
USA: CR4, CR8

kritische Werte (DE)
- CR1: 40%
- CR3: 50%
- CR5: 66%

69
Q

Marktmacht: 3) Festlegung anderer transaktionsspezifischer Faktoren

A
  • Marktzutrittsbarrieren
    • economies of scale
    • economies of scope
    • rechtliche Bestimmungen
  • Bestreitbarkeit des Marktes und potentielle Wettbewerber (Unternehmen, die noch nicht im Markt sind, aber jederzeit einsteigen könnten)
  • soziale und politische Implikationen (nicht-wirtschaftliche Faktoren)
70
Q

Marktfähigkeit Definition

A

Gebrauchswert
- subjektive Bedürfnisse/Nutzen für Kunden

Tauschwert
- erzielen Preis
- wirtschaftlicher Wert durch Knappheit & Begehrtheit
- cf. subjektive Wertelehre der Neoklassik

Eigentums- und Verfügungsrechte
- definiert & durchsetzbar
- cf. NIÖ

71
Q

Definition “Anfälligkeit für Marktversagen”

A

> wettbewerblicher Marktprozess führt zu ökonomisch ineffizienten Ergebnissen

ineffiziente Ressourcenkallokation → zu viel, zu wenig, zu teuer, falsche Zusammensetzung

Achtung:
Anfälligkeit bedeute nicht, dass es auf jeden Fall zu Marktversagen kommt

72
Q

Marktversagen: Überblick

A

außerökonomische Ursachen
- politische Ziele
- Rechtfertigung von staatlichen Markteingriffen/Regulierung/Anreizsetzungen
- Regulierung als Substitut und Beschränkung von Wettbewerb

ökonomische Ursachen
- natürliches Monopol
- Informationsasymmetrien
- öffentliche Güter
- Externalitäten

73
Q

Marktversagen: außerökonomische Ursachen -> politische Ziele

A

Meritorische & demeritorische Güter

Probleme (für beides)
- negative Externalitäten
- suboptimale Verteilung (zu viel oder zu wenig)

  • gesellschaftlich / politisch erwünscht
  • zu wenig nachgefragt bzw. produziert
  • Irrationalität der Kunden, unterschätzen Nutzen
    z.B. Bildung

Regulierung / Steuerungsmöglichkeiten
- direkte oder indirekte Bereitstellung durch Staat
z.B. ÖRR, obligatorischer Schulbesuch

  • gesellschaftlich / politisch unerwünscht
  • zu stark nachgefragt bzw. produziert
    z.B. Drogen, Pornographie

Regulierung / Steuerungsmöglichkeiten
- Verbot oder Einschränkung

Kritik: keine objektiven Kriterien, was meritorisch und was demeritorisch ist → Politik entscheidet einfach

74
Q

Marktversagen: außerökonomische Ursachen -> Rechtfertigung von staatlichen Markteingriffen/Regulierung/Anreizsetzungen

A
  • Regulierung im engeren Sinne
    → Verhaltensbeschränkung
  • Vermeidung und Korrektur von Marktversagen (Verhinderung Monopole, Fusionskontrolle etc.)
  • Sicherung von Eigentums- und Verfügungsrechten (erst dadurch Entstehung von Märkten)
75
Q

Marktversagen: außerökonomische Ursachen -> Regulierung als Substitut und Beschränkung von Wettbewerb

A
  • Substitut: optimale Preissetzung bei Monopolen, Qualitätsstandards setzen
  • Beschränkung: Monopolregulierung, Fusionskontrolle, Lizenzvergabe
76
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> natürliches Monopol: Entstehung

A

Markteigenschaft, nicht Marktform!

  • Ergebnis von Kostenstrukturen (nicht durch Fusion oder Regulierung)
    • Subadditivität: ein einziges Unternehmen kann Gut kostengünstiger herstellen als alle anderen Anbieterzahlen
      → notwendige Bedingung für natürliches Monopol
  • Marktzutrittsbarrieren
    • “sunk costs” = kein bestreitbarer Markt
      → hinreichende Bedingung für natürliches Monopol
77
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> natürliches Monopol: Beispiele

A
  • Telefonnetz
  • Eisenbahn
  • Elektrizitätswerke

→ oft als staatliches Monopol reguliert, da sowieso natürliches Monopol + staatliche Sicherheit

78
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> natürliches Monopol: Probleme

A

cf. DB

  • überhöhte Preise
  • Ineffizienz
  • eingeschränkte Innovationstätigkeit
  • schlechte Dienstqualität

→ fehlender Wettbewerbsdruck

79
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> natürliches Monopol: Regulierung / Steuerungsmöglichkeiten:

A
  • Price-cap Regulierung (Obergrenze)
  • Gewinn (nur gewisser Prozentsatz von Umsatz darf Gewinn sein)
  • Qualitäts-Vorgaben
  • Marktzutrittsbedingungen
    • Interconnection: neue Anbieter müssen Netz des alten Monopolisten zu festgelegten Preisen mitbenutzen dürfen
80
Q

Interconnection

A

neue Anbieter müssen Netz des alten Monopolisten zu festgelegten Preisen mitbenutzen dürfen

81
Q

Subadditivität

A

ein einziges Unternehmen kann Gut kostengünstiger herstellen als alle anderen Anbieterzahlen

82
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Informationsasymmetrien (3 Arten von Gütern)

A

cf. Prinzipal-Agent-Problem

Unsicherheit ist abhängig von Art des Gutes:

  1. Such-/Inspektionsgüter
    • durch Suche kann Qualität & Nutzen in Erfahrung gebracht werden
      • cf. screening & signaling
    • in Medienbereich so gut wie nicht vorhanden
  2. Erfahrungsgüter
    • Qualität & Nutzen erst ex post bestimmbar
    • in Medienbereich häufig: deshalb oft Probeabos etc.
  3. Vertrauensgüter
    • auch im Nachhinein sind Qualität & Nutzen nicht einwandfrei bestimmbar
    • in Medienbereich häufig (z.B. Nachrichten)
      • Reputation > Preis
83
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Informationsasymmetrien: Probleme

A
  • geringe Qualität (da nicht beurteilbar)
  • Überversorgung (mehr Datenvolumen als nötig)
  • zu hohe Preise
84
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Informationsasymmetrien: Regulierung / Steuerungsmöglichkeiten:

A
  • Transparenzvorgaben und Informationspflichten
    • z.B. Trennung von redaktionellem & Werbeteil
  • Garantien bei Mängeln
  • Kodizes
    • Gütesieges im E-Commerce
    • “Code of Practise on Disinformation”
  • nicht nur staatlich, sondern auch Selbst- und Co-Regulierung
    → Governance
85
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Öffentliche Güter: Charakteristika

A

(im ökonomischen Sinn)

  1. Nicht-Rivalität im Konsum (Gut reduziert sich durch Konsum nicht)
  2. Nicht-Ausschließbarkeit von Konsum
    z.B. terrestrisches Fernsehen, Straßenbeleuchtung

Mischgüter

nur 1. : Clubgüter
- z.B. Kabelfernsehen, Printmedien

nur 2. : Allemendegüter
- z.B. Hochseeschiffgründe

86
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Öffentliche Güter: Probleme

A

homo oeconomicus → kollektive Irrationalität

  • Trittbrettfahrer ( “free rider” )
  • Preissetzungsprobleme
  • suboptimale Versorgung (meist Unterproduktion)
  • notwendig, Nutzer- und Werbemarkt zu kombinieren
  • Durchsetzung von Eigentumsrechten schwierig
    • bei digitalen Produkten u.U. etwas einfacher (z.B. Netflix)
87
Q

Marktversagen: ökonomische Ursachen -> Öffentliche Güter: Regulierung / Steuerungsmöglichkeiten:

A
  • direkte oder indirekte Bereitstellung durch Staat
    • auch möglich: Auslagerung an private Unternehmen
  • Sicherung von Eigentums- und Verfügungsrechten
    • z.B. Frequenznutzung, Lizenzen